Länderinfo Finnland Geschichte

Von der Neuzeit bis zum Handelsstaat
Während bereits 8500 v. Chr die ersten Siedlungen in Finnland nachgewiesen werden können, ist die damals vorherrschende Sprache und Kultur noch ungelöst. 500 v. Chr begannen die Einwohner durch zahlreiche Zusiedlungen einen finnischen Akzent zu sprechen. Gerade die Wanderer aus dem baltischen Raum brachten viele Teile der indogermanischen Sprache mit sich. Nach traditionellen Erkenntnissen wird der Ural und das Gebiet um die Wolgaschleife für die Urheimat der Finnen gehandelt. Die finnische Urbevölkerung bestand aus Jägern und Sammlern die sich dann in der Bronzezeit der Viehzucht und dem Ackerbau widmeten. Erst 100 v. Chr., als sich die Mitteleuropäer vorstellten, wurde der Handel ein weiteres Spezialgebiet der Finnen. Durch den Handel in der Ostsee gelangte Finnland zu Wohlstand und pflegte enge Verbindungen zur späteren Hansestadt Nowgorod.

Finnland und Schweden

Nach und nach vollzog sich eine allmähliche Annäherung zwischen Schweden und den Finnen. Durch religiöse Überzeugungen und einem wirtschaftlichem Interesse geleitet entstanden regelrechte Kreuzzüge in das Gebiet um und in Finnland. Sowohl die Schweden - aber auch die Herrschaft von Nowgorod - versuchte sich das Land militärisch einzuverleiben. Erst als die beiden Mächte 1323 den Vertrag von Nöteburg aushandelten kam es zu einer festen Grenze und Frieden. Gegen die alten Mythologien wurde die Christianisierung vorangetrieben und mit dem Aufbau des Domkapitals Turku 1267 abgeschlossen. Vom 14. bis ins 16. Jahrhundert wurde Finnland zu einer christlichen Nation und gehörte in großen Teilen zu Schweden. Durch die Übernahme des evangelisch-lutherischen Glaubens in Schweden floss dieser auch in die Mentalität Finnlands ein. Auch in den Kriegen mit Russland, Polen und Dänemark erweitere Schweden seine Herrschaft über Finnland. Im 18. Jahrhundert schwand die Macht Schwedens und Finnland war zunehmend auf sich selbst gestellt.

Finnland zwischen Russland und den Weltkriegen

1714 marschierten die Russen in Finnland ein und besetzte dieses. Immer wieder flammten die Kriege zwischen Russland und Schweden in Finnland auf, bis dieses 1809 einen Treueeid auf den russischen Zaren schwor. Verbündet mit Frankreich eroberten die Russen immer größere Teile und bildeten das Großfürstentum Finnland unter russischer Herrschaft. Mit der fortschreitenden Industrialisierung machten sich die Finnen einen Namen in der Branche der Holzwirtschaft und baute täglich neue Sägewerke. Die Finnische Regierung blieb weitestgehend autonom und in den Finnen erwachte ein nationales Bewusstsein. Die Streitigkeiten zwischen Finnland und der russischen Herrschaft nahmen zu und 1905 kam es zum Generalstreik. Mit Ausbruch des Ersten Weltkrieges brach die Politik in Finnland beinahe völlig zusammen. Auch der folgende Zweite Weltkrieg sorgte dafür, dass Russland weite Teile Finnlands an die Gewinnermächte abtreten musste.

Unabhängigkeit Finnlands

Zwar erklärte Finnland bereits 1917 das erste Mal seine Unabhängigkeit, diese ging aber in den Kriegen und der folgenden Aufteilung weitestgehend verloren. 1939 sprach Deutschland den Russen im Zuge des Zweiten Weltkriegs die finnischen Gebiete zu und die Russen fielen noch im gleichen Jahr in Finnland ein. In einem Abkommen mit Deutschland zog Finnland in den Krieg und konnte Russland weite Teile der eroberten Gebiete wieder abnehmen. Der Krieg endete für Finnland erst 1947 mit dem Pariser Friedensvertrag. Trotz der Verheerungen im Lande konnten sich die Finnen ihre Unabhängigkeit und ihre wirtschaftlichen Verdienste bewahren. Von 1956 bis 1982 stärkte der Präsident der Republik Finnland die internationalen Beziehungen und verhalf dem Land zu einer neuen Blüte. Die von ihm eingeleitete KSZE-Konferenz führte zu einem weiten Verständigungsprozess in Europa. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion fehlte es Finnland zwar an wirtschaftlicher Unterstützung. Nicht zuletzt deshalb traten die Finnen der Europäischen Gemeinschaft bei. Seit 2000 wird das Land von der Sozialdemokratin Tarja Halonen als Präsidentin vertreten. 2002 ersetzte der Euro im Zuge der Währungsreform die finnische Mark ab. Heute hat Finnland eine Bevölkerung von knapp 5,3 Millionen Menschen und hat eine zentrale Rolle im Fischhandel und der Holzproduktion.
Seit dem 4. April 2023 ist Finnland Mitglied in der NATO.
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