Geschichte von Deutschland

In seiner frühen Geschichte wurde Deutschland von den Stämmen der Germanen im Norden und der Kelten im Süden besiedelt. Die Gebiete südlich der Donau und auf der linken Seite des Rheins gehörten von 58 v. Chr. bis 455 n. Chr. zum Römischen Imperium. Der Versuch der Römer weiter nach Norden vorzudringen scheiterte im Jahre 9 n. Chr durch die Schlacht im Teutoburger Wald. Im 4. Jahrhundert begann mit dem Einfall der Hunnen die Völkerwanderung, 
durch die slawische Stämme nach Ostdeutschland vordrangen und die nahezu menschenleeren Gebiete im Osten besiedelten. Im Laufe der Zeit wurden die Römer verdrängt. Im 8. Jahrhundert gehörte der Großteil Deutschlands zum Frankenreich Karls des Großen. Nach seinem Tod wurde das Reich 814 in drei Teile geteilt.
Als Beginn der deutschen Staatstradition gilt das Jahr 962. In diesem Jahr wurde König Otto I. zum römisch-deutschen Kaiser gekrönt und der Begriff Heiliges Römisches Reich deutscher Nation entstand. Im Gegensatz zum westlichen Frankenreich, dem späteren Frankreich, war das Deutsche Reich von seinen vielen Fürsten geprägt und wurde in zahllose größere und kleinere Herrschaftsgebiete unterteilt. Mehrere Versuche verschiedener Kaiser mehr Macht zu erlangen, scheiterten. Von 1618-1648 wurde Deutschland zum Schauplatz des blutigen 30jährigen Krieges und dabei völlig verwüstet. Danach hatte der deutsche Kaiser, der von Österreich aus regierte, nur noch formale Macht.
Im 18. Jahrhundert modernisierten sich die einzelnen Staaten nach dem Vorbild Frankreichs, 
Die Deutschen
behielten aber die Kleinstaatlichkeit bei. Zur aufstrebensten deutschen Macht wurde mehr und mehr Preußen unter König Friedrich II. 1806 wurde Preußen jedoch von Frankreich unter Kaiser Napoleon besiegt und das Heilige Römische Reich aufgelöst. Alle deutschen Staaten außer Preußen und Österreich wurden danach im Rheinbund zusammengefasst.
Nach der Niederlage Napoleons 1814/15, bildeten Preußen und Österreich den Deutschen Bund, zu dem 38 Staaten gehörten. Im Laufe der Jahre bildete sich bei vielen Deutschen ein Nationalbewusstsein und die Sehnsucht nach einem geeinten deutschen Staat wuchs.
Die Revolution im Jahr 1848, deren Ziel die Bildung eines geeinten Deutschlands unter einer konstituellen Monarchie war, scheiterte am Widerstand von Preußenkönig Friedrich Wilhelm IV. und dem militärischen Vorgehen gegen die Revolutionäre. 1866 kam es zum Krieg zwischen Preußen und Österreich. Nach dem Sieg Preußens wurde der Deutsche Bund aufgelöst und Preußen zur vorherrschenden Macht innerhalb Deutschlands.
1870/71 folgte der Krieg gegen Frankreich, in dem erstmals die deutschen Staaten geeint vorgingen und die Franzosen besiegten. Nach dem Sieg wurde in Versailles, unter der Regie von Otto von Bismarck, der erster Reichskanzler wurde, das Deutsche Reich proklamiert. Erster Kaiser wurde Preußenkönig Wilhelm I.
Im Laufe der folgenden Jahre entwickelte sich Deutschland zu einer aufstrebenden europäischen Macht. Die ausgleichende Politik Bismarcks änderte sich jedoch nach dem Amtsantritt Kaiser Wilhelms II., der Deutschland zu einer Weltmacht aufsteigen lassen wollte. Dadurch isolierte sich das Deutsche Reich jedoch und es kam zu Konfrontationen mit Frankreich, England und Russland, die schließlich im 1. Weltkrieg ihren Höhepunkt fanden.
1918 ging der Krieg verloren und Wilhelm II. musste abdanken. Deutschland wurde zur Republik. Die harten Friedensbedingungen des Versailler Vertrages erschwerten jedoch das Bestehen der Weimarer Republik. Zwischen 1919 und 1923 kam es zu vielen Unruhen, Morden und Putschversuchen. Nach einer kurzen Ruhephase während der „Goldenen Zwanziger“, kam es 1929 zur Weltwirtschaftskrise, die auch Deutschland schwer traf und den Aufstieg der NSDAP und Adolf Hitlers beschleunigte.
Am 30. Januar 1933 übernahmen die Nationalsozialisten die Macht und schalteten alle politischen Gegner aus. Ab 1935 kam es zu den Nürnberger Rassengesetzen und der Verfolgung der Juden. In den folgenden Jahren gliederte Hitler die 1919 abgetretenen Gebiete 
wieder an. Auch Österreich wurde dem Deutschen Reich einverleibt. Außerdem kam es zur Besetzung der Tschechoslowakei.
Als die Deutschen 1939 in Polen einmarschierten, folgte die Kriegserklärung von Großbritannien und Frankreich. Es kam zum zweiten Weltkrieg, der etwa 55 Millionen Tote forderte. Nachdem das Deutsche Reich den Großteil Europas erobert hatte, kam es 1943 zur Kriegswende und dem Rückzug der Deutschen Wehrmacht, der erst in Berlin endete. Mit dem Selbstmord Adolf Hitlers und der Kapitulation Deutschlands im Jahr 1945 endete auch das Deutsche Reich.
Danach wurde Deutschland in vier Besatzungszonen und zwei Staaten, die Bundesrepublik Deutschland und die DDR geteilt. Die Ostgebiete wurden an Polen und Russland abgetreten und die deutschen Bewohner mussten diese Gebiete verlassen.
Von 1949 bis 1989 standen sich die Bundesrepublik und die DDR, während des Kalten Krieges, in feindlichen Lagern gegenüber, deren Höhepunkt 1961 der Bau der Berliner Mauer bildete. Als 1989 das sozialistische System in der DDR zusammenbrach, kam es zum Fall der Mauer und am 3. Oktober 1990 zur Wiedervereinigung Deutschlands.

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Deutschland wurde am 18.01.1871 unter Kaiser Wilhelm I gegründet. Erwähnung fand der Begriff „Deutschland" viel früher.
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