Die Geschichte Brandenburgs


Die Geschichte Brandenburgs ist fast tausend Jahre alt. Die Landschaft des Bundeslandes, dass als gewässerreichstes der Bundesrepublik ein eigenes Renommé hat, fand Einzug in die Literatur Kurt Tucholskys und Theodor Fontanes, hat Schriftsteller und Maler inspiriert und war und ist nicht nur den Berlinern ein geliebtes Ausflugsziel.
Die Landeshauptstadt Potsdam, die dem Land im Nordosten der Republik u. a. durch das Schloss Sanssouci ein historisches Gepräge gibt, gefolgt vom Schloss Cecilienhof, in dem 1945 die Siegermächte des Zweiten Weltkrieges das Potsdamer Abkommen unterzeichneten oder durch die Poesie von Schloss Rheinsberg – all das ist Brandenburg.
Bevor Brandenburg zum heutigen Bundesland wurde, war es lange ein historisches Zentrum der Preußen. Landschaftlich, kulturell und politisch.
Die Markgrafschaft Brandenburg, deren erster Markgraf der Askanier Albrecht der Bär (um 1100-1170) war, wurde im 12. Jahrhundert durch die Rückeroberung der Burg Brandenburg (auch Brendanburg) zu einem Teil des Heiligen Römischen Reiches. Als Gründungsdatum wird der 11. Juni 1157 angegeben. Die Markgrafschaft hatte diesen Status bis zum Jahr 1815, dann wurde sie in die Provinz Brandenburg umgewandelt. Wenn man heute von der Mark spricht, dann ist damit das landschaftliche Gebiet gemeint, das einst auch die sogenannte Altmark umschloss, das heute jedoch zu Sachsen-Anhalt gehört. Die Niederlausitz im Süden, war historisch gesehen, kein Teil der Mark, gehört aber heute zum Bundesland Brandenburg. Das Gebiet ist als Mittelmark bekannt, wird auch als Kurmark benannt. Auch die Regionen östlich der Oder – die Neumark – gehören zum heutigen Brandenburg. Das Land grenzt an Polen im Osten, im Süden an Sachsen, im Norden grenzt es an Mecklenburg-Vorpommern und im Westen an Sachsen-Anhalt und kleines Stück von Brandenburg hat im äußersten Weste eine kurze Elbbegrenzung zu Niedersachsen.
Vom Beginn des 15. Jahrhunderts bis 1918 wurde die Region von dem Geschlecht der Hohenzollern regiert und hat deshalb von 1701 bis 1946 eine gemeinsame Geschichte mit Preußen, in dessen Gesamtstaat Brandenburg, einschließlich Berlin, das Kernland bildete. Berlin schied allerdings 1920 aus der brandenburgischen Provinz aus. Das sogenannte Groß-Berlin-Gesetz machte die heutige Hauptstadt zu einem Stadtstaat mit einem eigenen Status, der rundum von Brandenburg umschlossen wird.
Aus der 1815 entstandenen Provinz Brandenburg wurde nach dem Zweiten Weltkrieg zunächst das Land Brandenburg und nach der Gründung der DDR wurde es in drei Bezirke aufgeteilt. So wie das heutige Bundesland sich territorial präsentiert, wurde es 1990 neu gegründet. Es ist das fünftgrößte Bundesland und umfasst die Lausitz und Niederlausitz, wozu auch der berühmte Spreewald gehört, das Havelland, die Uckermark, den Oderbruch und die historisch gewachsene Kulturlandschaft Fläming. Brandenburg ist vergleichsweise dünn besiedelt, eine attraktive Natur nimmt den meisten Raum ein. Städte wie Potsdam als Landeshauptstadt, Cottbus und Brandenburg sind die Zentren, aber die Seen, Flüsse und Waldgebiete überwiegen in diesem Bundesland.
Brandenburg wird (Stand von 2013) von einem SPD-Ministerpräsidenten (Matthias Platzeck) regiert, die Sozialdemokraten waren in der Bundestagswahl 2009 stärkste Partei, die ein rot-rotes Bündnis mit den Linken einging.

Berlin-Brandenburg
Was ein Volksentscheid 1996 nicht zuwege brachte, der an der Ablehnung der Brandenburger scheiterte, die befürchteten, ihre Region könnte zu einem Hinterland verkümmern und dadurch nicht nur an Identität, sondern in Folge auch finanzielle Mittel verlieren, brachte die zeitliche Entwicklung und eine nutzbringende Zusammenarbeit zustande. Die amtliche Fusion wurde zwar nicht vollzogen, eine enge Zusammenarbeit in vielen Bereichen von Politik, Kultur und Wirtschaft aber dennoch. Und so ist der Begriff vom Bundesland Berlin-Brandenburg in aller Munde, auch wenn es dies im Grunde gar nicht gibt. Doch mehr als zwanzig Staatsverträge und rund 80 Verwaltungsvereinbarungen untermauern ein gewisses Zusammengehörigkeitsgefühl, bei dem die eigene Identität der beiden Regionen gewahrt blieb. Der Doppelbegriff wird heutzutage häufig benutzt und bezieht sich dabei auf einen gegenwärtigen Stand, nicht aber auf eine gemeinsame historische Entwicklung, die jedoch vorhanden ist, denn Berlin gehörte schon seit der Zeit des Mittelalters zur landschaftlichen Region der Mark Brandenburg.
Berlin war über Jahrhunderte hinweg unbestritten das Zentrum der brandenburgischen Region und wurde im ersten Jahrzehnt des 18. Jahrhunderts (1710) preußische Haupt- und Residenzstadt. Später war Berlin auch die Hauptstadt der von Preußen 1815 gebildeten „Provinz Brandenburg“. Einen eigenen Status bekam Berlin erst 1881, als die Stadt zur Hauptstadt des Deutschen Kaiserreiches avancierte. Dieser Sonderstatus eines sogenannten Stadtkreises war jedoch nicht derselbe wie der eines Stadtstaates. Dass Berlin als sich schnell entwickelnde Stadt innerhalb der brandenburgischen Provinz allmähliche an Bedeutung gewann und eine herausragende Stellung einnahm, wurde erst 1920 mit der Bildung von Groß-Berlin untermauert.
Die historische Eigenständigkeit Berlins bekam noch einmal eine besondere Struktur, als die vier alliierten Siegermächte die Stadt besetzten und damit die Teilung Deutschland besiegelten.