Länderinfo Bulgarien Geschichte
Vorgeschichte
Auf dem Gebiet des heutigen Bulgariens fand anfangs eine Besiedlung von Thrakern und Makedoniern statt. Ab dem 1. Jahrhundert v. Chr. wurde das Gebiet dem Römischen Reich einverleibt. Gegen Ende des 7. Jahrhunderts wurde dann der nordöstliche Teil der Balkanhalbinsel von Altbulgaren besiedelt.

Gründung
Im Jahr 681 gründete sich der Staat Bulgarien. Zur Hauptstadt Bulgariens wurde Pilsa erklärt. Von 700 bis 718 erweiterte der Khan Krum, welcher auch Begründer der ersten bulgarischen Gesetzgebung war, die Grenzen des jungen Bulgariens bis nach Konstantinopel. Mit der Regentschaft des Zaren Boris I. wurde das Christentum im Jahre 865 zur offiziellen Religion erklärt.

Der Staat Bulgarien
In der Zeit von 893-927 erreicht Bulgarien einen wirtschaftlichen, kulturellen und territorialen Höhepunkt und wird in Bulgarien von daher auch das "Goldene Jahrhundert" genannt. Unter der Regentschaft von Bogomil treten viele innere Widersprüche innerhalb der Regierung auf und führen dazu dass das Land zwischen 1018 und 1187 unter byzantinischen Einfluss fällt. 1187 wird dann ein Aufstand organisiert und es entsteht das zweite bulgarische Reich. Diesmal wird Veliko Turnovo zur neuen Hauptstadt bestimmt. Zwischen 1197 und 1207 erreicht Bulgarien einen neuen Aufschwung und erkämpft sich eine wichtige Rolle innerhalb von Europa.

Teilung und Eroberung
Im 14. Jahrhundert findet eine Teilung Bulgariens in zwei Königreiche statt. Turnovo und Vidin bilden nun die beiden Hauptstädte des Landes. Dies führt allerdings zur politischen Schwächung Bulgariens und dem Verlust an Einfluss innerhalb Europas. Dies veranlasst und ermöglicht den Osmanen letztendlich die ganze Balkanhalbinsel zu erobern. Das Schicksal Bulgariens scheint auf allen Ebenen besiegelt. 500 Jahre lang untersteht die Balkanhalbinsel der finsteren Herrschaft des Osmanischen Reiches.

Russisch-Türkischer Krieg
Im Jahre 1876 kommt es in Bulgarien zum April-Aufstand, welcher mit der blutigen Niederschlagung durch die Türken endet. Das Massaker, welches an einem Genozid grenzte, löste in ganz Europa Empörung aus und führte letzten Endes zum Russisch-Türkischen Krieg von 1877 bis 1878. Mit entschiedener Härte und massiven Verlusten auf beiden Seiten, gewannen die Russen den Krieg. Woraufhin 1878 der Friedensvertrag von San Stefano aufgesetzt wurde und den Bulgaren nach über 500 Jahren osmanischer Herrschaft wieder einen eigenen Staat garantierte. Im Jahre 1908 wurde Bulgarien dann zu einem vollständig unabhängigen Königreich.

1./2. Weltkrieg und die Nachkriegszeit
Im 1. und im 2. Weltkrieg kämpfte Bulgarien auf der Seite des Deutschen Reiches, bzw. den Mittel- und Achsenmächten. Beide Kriege wirkten sich auf Bulgarien verheerend aus. Nach Ende des 2. Weltkrieges geriet Bulgarien dann unter sowjetischen Einfluss und wurde zum Teil des Warschauer Paktes. 1946 wurde infolgedessen unter der Führung der Bulgarischen Kommunistischen Partei (BKP) die Volksrepublik Bulgarien gegründet. Erst im Jahre 1990 wurde, im Rahmen des Zusammenbruchs der Sowjetunion, der sozialistischen Ära in Bulgarien ein Ende gesetzt. Es wurden freie Wahlen eingeleitet und eine verfassungsgebende Volksversammlung einberufen. Woraufhin weitere politische Reformen folgten.

Im Jahre 2004 wurde Bulgarien Mitglied der NATO und ab dem 1. Januar 2007 dann auch Mitglied der Europäischen Union.