Gold sicher lagern

Physisches Gold

Unter physischem Gold versteht man Edelmetall, das nicht dem unmittelbaren Zugriff des Anlegers unterliegt, das allerdings jederzeit auf Wunsch des Kunden an diesen ausgeliefert werden kann. Das Anlagegold ist in der Regel versichert und wird in Tresoren verwahrt. Aus diesem Grund spricht man auch von Tresorgold. Im Gegensatz zu Fonds oder Zertifikaten erwirbt der Anleger kein Wertpapier, das die Wertentwicklung des Goldes widerspiegelt, sondern direktes Eigentum am Edelmetall.
Beim Erwerb von physischem Gold sollte man die Kosten und Gebühren berücksichtigen. Neben den laufenden Kosten für die Aufbewahrung entstehen auch beim Kauf oder Verkauf Gebühren, da der Anbieter Auf- beziehungsweise Abschläge gegenüber dem Weltmarktpreis vornimmt oder Kosten für die Transaktion berechnet. Auch die Auslieferung des physischen Goldes an den Anleger ist gebührenpflichtig.
Für die Anlage in physischem Gold bestehen verschiedene Möglichkeiten. Bei einem Metallkonto handelt es sich um ein Anlagekonto für Edelmetalle, das in Unzen oder Gramm geführt wird. Beim Modell der Sammelverwahrung erwirbt der Anleger Lieferansprüche, die sich auf Anteile an gelagerten Goldbarren beziehen, während bei der Einzelverwaltung das gelagerte Gold dem Besitzer eindeutig zugeordnet ist. In der Regel befinden sich die Anbieter im benachbarten Ausland, wie beispielsweise der Schweiz. Neben der Möglichkeit der Auslieferung des Goldes ermöglichen manche Institute auch eine persönliche Abholung.

Eine weitere Möglichkeit der Anlage in physischem Gold bietet Bullion Vault. Hier lagert das Gold in Hochsicherheitstresoren in London, Zürich und anderen Städten. Für die Verwahrung berechnet der Anbieter jährlich 0,12 Prozent des Goldwertes. Bei Xetra Gold handelt es sich dagegen um eine besicherte Inhaberschuldverschreibung, die fast vollständig durch physisches Gold abgesichert ist. Die Gebühren betragen 0,3 Prozent jährlich, wobei die Höhe der tatsächlich entstehenden Kosten von der Depot führenden Bank abhängen. Steuerlich ist dieser Exchange-traded Commodity (ETC) dem Anlagegold gleichgestellt, so dass Kursgewinne nach Ablauf der zwölfmonatigen Spekulationsfrist nicht der Kapitalertragssteuer unterliegen.

Aufbewahrung und Lagerung von Gold


Für die Lagerung von Gold in Barren, Münzen oder anderen Formen bestehen mehrere Möglichkeiten:

Viele Banken bieten Schließfächer ab einer Jahresmiete von etwa 60 Euro an. Je nach Institut sind die Fächer mit oder ohne Versicherungsschutz erhältlich. Rechtlich gesehen handelt es sich beim Inhalt eines Schließfaches um Sondervermögen, das von einer möglichen Insolvenz der Bank nicht betroffen ist. Allerdings beschränken sich die Zugriffsmöglichkeiten auf die Öffnungszeiten des Instituts. Daneben stellen Banken ihr Angebot aufgrund der hohen Nachfrage häufig nur noch für Bestandskunden zur Verfügung. In diesem Fall besteht die

Möglichkeit, auf Schließfächer privater Anbieter auszuweichen, die ab einer Jahresmiete von etwa 200 Euro im Jahr erhältlich sind.
Die Lagerung an einem versteckten Ort ist mit hohen Risiken verbunden. Wer sein Gold sicher zuhause lagern möchte, muss für einen Tresor mit Anschaffungskosten in Höhe von mehreren Tausend Euro rechnen. Ein einfacher Tresor aus dem Baumarkt ist für diesen Zweck ungeeignet. Leichtere Modelle müssen fachgerecht in der Wand verankert werden, damit Einbrecher sie nicht einfach davontragen können.
Die Hausratversicherung deckt in der Regel nur kleine Goldmengen ab, so dass eine Ergänzung des Versicherungsschutzes nötig ist. Die Höhe des Versicherungsschutzes hängt von der Zertifizierung des Tresors nach europäischen Normen 14450 und 11434-1 ab. Bei Tresoren ohne Alarmanlage halbieren die Anbieter in der Regel die Versicherungssumme. Goldbestände sollten immer für die Versicherung dokumentiert werden, um im Schadensfall einen Nachweis über die Höhe des Verlustes vorlegen zu können. Hierfür eignen sich beispielsweise Fotos und Rechnungen. Die Nachweise sind vom Gold getrennt aufzubewahren und lassen sich beispielsweise bei DropBox hinterlegen. Die Entwicklung des Goldpreises kann es von Zeit zu Zeit erforderlich machen, den Versicherungsschutz an den geänderten Wert anzupassen. 

Weiterführende Informationen

Gold und Geld
Nach dem heutigem Wissensstand geht die Goldwährung auf die Zeit um 560 v. Chr. zurück, im Zusammenhang mit König Krösus der die ersten Goldmünzen als Zahlungsmittel prägen ließ. Der Goldpreis für eine Feinunze schwankt seit jener frühen Zeit.

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Die Geschichte des Geldes >>
Die Geschichte des Zahlungsmittels >>

 

Goldpreisentwicklung in den 70er-Jahren



Goldpreis 70er Jahre


Goldpreis 1970 - 37,50 $
Goldpreis 1971 - 40,10 $
Goldpreis 1972 - 50,20 $
Goldpreis 1973 - 60,30 $
Goldpreis 1974 - 110,00 $
Goldpreis 1975 - 170,00 $
Goldpreis 1976 - 135,00 $
Goldpreis 1977 - 160,00 $
Goldpreis 1978 - 200,00 $
Goldpreis 1979 - 350,00 $ (Im Oktober kurzzeitig über $ 500,00)

(Preis pro Unze in US-Dollar)
Der Angegebene Goldpreis dient nur zur Orientierung für das angegebene Jahr