Die VW Golf Geschichte

Seit dem Jahr 2002 ist der VW Golf das meistgebaute Automodell von Volkswagen. Damals löste der VW
VW Käfer 1955
Golf den VW Käfer ab, der bis dahin weltweit das Spitzenreitermodell der Wolfsburger Autoschmiede war. Es ist eine Erfolgsgeschichte par excellence, die Mitte der Siebziger Jahre mit dem ersten Modell begann.
Der Entwurf für den ersten Golf, der im Juni 1974 in Produktion ging, stammte aus Italien - von Italdesign Giugiaro, Turin. Es waren die italienischen Designer, die für das charakteristische Schrägheck des Golfs verantwortlich waren. Seit 2010 gehört das Turiner Unternehmer übrigens mehrheitlich zur VW AG. Vor 1974 war Italdesign Giugiarno bereits für den Passat (Mitte 1973) und den Scirocco mitte der 70er für das Wolfsburger Unternehmen tätig.
Für den Wolfsburger Konzern bedeutete die Entwicklung des VW Golf die Rettung aus einer finanziell stark angeschlagenen Situation. Das Konzept des Kompaktwagens war ab der ersten Golf-Generation ein durchschlagender Erfolg und brachte das Unternehmen in die Gewinnzone zurück. Mit Frontantrieb und Wasserkühlung sowie mit großer, praktischer Heckklappe, zeitgemäßem Komfort und modernem Styling brachte der VW Golf frischen Wind in die Modellpalette der Wolfsburger, die mit dem alten Heckmotor-Konzept des VW Käfers nicht mehr die Wünsche der Kunden trafen.
Bereits 1976 wurden mehr VW Golf als VW Käfer in Deutschland zugelassen und bei VW lief der 1-millionste Golf vom Band. Als 1975 der Golf GTI auf den Markt kam, hatte VW für das erste volle Geschäftsjahr mit einem Absatz von rund 5.000 Fahrzeugen gerechnet - es wurden rund zehn Mal so viel.
Von Anfang an waren die Kunden begeistert von Wirtschaftlichkeit, Zuverlässigkeit, Haltbarkeit und dem hohem Nutzwert des VW Golfs. Wie schon der VW Käfer, war auch der VW Golf ein klassenloses Fahrzeug und wurde vom Studenten ebenso gefahren wie von Rechtsanwälten. Der Golf I setzte damals neue Meilensteine, von denen viele bis heute gültig sind. Bis 1983 wurden circa sechs Millionen Golf I gebaut - davon rund eine Million Golf Diesel, rund 80.000 Golf Cabriolets sowie über 350.000 Golf GTI.
Ab 1983 eroberte die zweite VW Golf-Generation den Markt. Das beliebte Grunddesign wurde beibehalten, doch ansonsten gab es einige wichtige Neuerungen: Durch einen längeren Randabstand und eine bauchigere Form wurde der Innenraum deutlich größer und komfortabler und 1986 gab es erstmals einen Golf mit Allradantrieb, gefolgt vom VW Golf Rallye, der mit seinen 160 PS eine bemerkenswerte Leistung unter der Haube hatte. Die enorme Haltbarkeit des Golf II zeigte sich darin, dass im Jahr 2008 immer noch über eine Million dieser Fahrzeug-Generation auf dem deutschen Markt zugelassen war. Insgesamt wurden von der zweiten Golf-Generation bis 1992 mehr als sechs Millionen produziert.
1991 kam die dritte Golf-Generation auf den Markt und setzte die Erfolgsgeschichte der Vorgängerreihen fort. Neuerungen waren die ovalen Scheinwerfer und eine verbesserte Aerodynamik sowie - mit dem Golf VR6 - die Einführung eines 6-Zylinders. Absoluter Verkaufsschlager war jedoch der Golf TDI, der 1993 eingeführt wurde. Er war der erste Kompaktwagen mit einem Turbodiesel-Direkteinspritzer. Besondere Merkmale waren seine hervorragenden Fahreigenschaften und die enorme Sparsamkeit im Verbrauch.
Die dritte Golf-Generation gab es seit 1963 erstmals mit Airbags gegen Aufpreis und der Golf Variant wurde eine echte Konkurrenz zum damals beliebten Opel Astra Caravan. Mit dem Golf Ecomatic wurden zwischen 1993 und 1995 weitere technische Neuerungen eingeführt - wieder bei sehr niedrigen Verbrauchswerten.
Ab 1997 lief die vierte Golf-Generation vom Band. Das Design der Vorgänger wurde erneut aufgegriffen, aber weiterentwickelt. Die Karosserie war nun glattflächiger, mit weniger Schnörkel und die Innenausstattung wurde verbessert. Sie erreichte in der Klasse der Kompaktwagen nun eine bemerkenswerte Qualität: Die Instrumente hatten eine blaue Hintergrundbeleuchtung und ABS und Airbag gehörten serienmäßig zur Grundausstattung. Ab 1999 kam noch EPS hinzu. Highlight der Golf IV-Serie war die Sonderserie des Golf R32 mit sage und schreibe 241 PS. Ursprünglich sollten nur 5.000 Exemplare gefertigt werden, doch der große Erfolg - besonders in den USA - führte zu einer Serienproduktion von rund 35.000 Stück. Insgesamt wurden von der vierten Golf-Generation über vier Millionen gefertigt.
Der Start des VW Golf V-Reihe im Jahr 2003 verlief erstmals nicht ganz erwartungsgemäß. Ein Grund war die Klimaanlage, die damals anfangs extra bezahlt werden musste. Ansonsten überzeugte aber auch die fünfte Generation des VW Golf qualitativ und technisch ebenso wie seine Vorgänger. 2005 stellte VW seinen Golf V GTI vor, mit dem sie an die GTI-Erfolge der ersten Generation anknüpfen wollten, wo der

GTI durch seinen sportlichen Charakter überzeugt hatte. In den Folgejahren hatten sich die Wolfsburger allerdings statt auf die Technik beim GTI fast ausschließlich auf Ausstattungsdetails konzentriert. Der neue Golf V GTI hatte nun aber einen Zweiliter-Turbo unter der Haube, der bei den Sportfahrern unter den Kunden wieder großen Anklang fand.
Ein Highlight der fünften Golf-Generation war auch der 1,4-Liter-TSI-Motor und ab 2005 boten die Wolfsburger für Kunden mit viel Platzbedarf den Golf Plus an. Er war höher als ein Standard-Golf, bot mehr Platz im Fond und die Sitzposition war ebenfalls höher. Ab 2007 gab es auch wieder einen neuen Golf Variant, der rund 30 cm länger als die Golf-Limousine war und auf dem VW Jetta-Konzept basierte.
2007 feierte VW die Fertigung des 25-millionsten Golf. und 2008 lief die Produktion der sechsten Golf-Generation an. Auch diese Reihe verkaufte sich ausgezeichnet. Ein Jahr nach der Limousine kam wieder ein neuer Golf Variant auf den Markt und mit dem Golf R mit 270-PS-Motor lieferten die Wolfsburger ihren bisher stärksten Serien-Golf, der den Kompaktwagen bis auf 250 Stundenkilometer beschleunigen konnte.
Die siebte Golf-Generation wurde 2012 vorgestellt. Der GTI der Serie wurde mit 220 sowie mit 230 PS angeboten. Äußerlich setzen die Wolfsburger auf Bewährtes, dafür wurden im Innenraum weitere Verbesserungen vorgenommen. Beim neuen Golf Variant stieg das Volumen des Kofferraums um circa 100 auf 605 Liter.
2013 gab es wieder einen Grund zu feiern: Der 30-millionste Golf lief vom Band - ein Golf 2.0 TDI BlueMotion, der mit einem Durchschnittsdieselverbrauch von 3,2 Litern das bisher sparsamste Modell aller Golf-Varianten ist.. Damit bleibt der Golf, als erfolgreichstes europäisches Automobil, dem Toyota Corolla auch weiterhin hart auf den Fersen, um den Japanern den Rang des weltweit meistgebauten Autos streitig zu machen.