Die Geschichte der Spielkasinos

Denkt man heute an Spielkasinos, dann fallen einem Spielerparadiese wie Monaco oder Las Vegas ein. Die Geschichte der sogenannten Spielbanken begann allerdings im Jahre 1750 im deutschen Baden-Baden. Gespielt wurde anfangs das „französische Roulette“ in kesselartigen Gefäßen. Der Roulette-Teller, wie man ihn heute kennt, kam erst Jahrzehnte später. Das Baden-Badener Kasino wurde 1938 neu aufgebaut und um diverse Unterhaltungsprogramme rund um den Spielbetrieb erweitert.
Gespielt wurde seinerzeit nicht mit „Spielgeld“, sondern mit Silber- und Goldstücken. 1841 eröffnete in Bad Homburg ein weiteres Kasino, das schnell über die Grenzen hinaus bekannt wurde und dem Baden-Badener Spielkasino in Sachen Spieler und Umsätze in kürzester Zeit den Rang ablief. Der monegassische Fürst Carlo III. verfolgte das Treiben des Glückspiels und erkannte, dass immer mehr Franzosen, aufgrund des Spielverbots in Frankreich, ihr Geld in Deutschland verspielten. Diese Erkenntnis brachte den Fürsten schnell auf die Idee, dass die Franzosen genauso gut sein Staatssäckel füllen könnten. So ließ Carlo III. 1850 ein Spielkasino errichten, das aber wegen der mangelhaften Verkehrsanbindung nicht von Erfolg gekrönt war. Carlo III. ließ sich jedoch nicht entmutigen und holte ein paar Jahre später den erfolgreichen Spielbankleiter Francois Blanc aus Bad Homburg zu sich, um 1863 eines der schönsten Casinos zu bauen. Mit Blanc errichtete er einen neuen Glückspieltempel, der dem Fürsten zu Ehren „Monte Carlo“ getauft wurde. Die Verkehrsanbindung wurde zwar mit der Zeit besser, allerdings stellte sich der große Erfolg erst durch die 1868 erbaute Eisenbahnverbindung zur Côte d´Azur ein. Von da an gab es für die gut betuchten Touristen der Côte d´Azur kein Halten nach Monte Carlo mehr. Die Könige, Kaiser und reichen Industrielle ließen nicht lange auf sich warten und trugen zum Erfolg des Kasinos bei. Das im selben Jahr in Preußen verhängte Kasinoverbot spielte dem monegassischen Fürsten ebenfalls in die Karten.


Im 19. Jahrhundert wurde dann überwiegend in autonomen Gebieten Kasinos errichtet, die sich für diese Gebiete als Segen herausstellten. Zum Einen zahlten diese Gebiete keine Steuern, zum Anderen brachten die Spieler Millionen mit und damit auch Arbeitsplätze in Restaurants und Hotels. Die „New York Times“ bezeichnete seinerzeit das Errichten der Kasinos in Indianerreservaten als die beste Kriegsstrategie der Indianer. Plötzlich strömte der „Weiße Mann“ zur verhassten „Rothaut“ und brachte sein Erspartes vorbei, da ihm das Spielen in den USA untersagt war. Das Roulettspiel litt angesichts der Beliebtheit der Kartenspiele wie beispielsweise Trente-et-un, das später von Vingt-et-un abgelöst wurde und dem heutigen Black Jack entspricht. Diese Entwicklung ließ den Bad Homburger Spielleiter Blanc Anfang des 19. Jahrhundert den Entschluss fassen, eine der beiden Nullen im Roulettspiel „unter den Spieltisch fallen zu lassen“ und fortan mit einer Null zu spielen. Dies hatte viel größere Gewinnmöglichkeiten zur Folge und verhalf dem Roulettspiel zu neuer Attraktivität. Während des 19. Jahrhunderts und Anfangs des 20. Jahrhundert waren die Spielkasinos, die meist in Kurhäuser integriert waren, den gut situierten Bürgern vorbehalten. Dies änderte sich Anfang der 20er Jahren des 20. Jahrhunderts durch die Unterwanderung der Spielbetriebe durch die Mafia. Immer öfter wurden Kasinos, meist illegal, von der Mafia eröffnet und der lasterhaften Gesellschaft zur Verfügung gestellt. Beworben wurden diese Kasinos später durch Prominente wie Frank Sinatra oder Dean Martin, überwiegend in Gesellschaft von Liebesdamen. Als einer der bekanntesten Männer des sogenannten organisierten Verbrechens gilt heute noch der Kasinobesitzer Bugsy Siegel (1906-1947), der in Las Vegas eine Größe darstellte. Während des Zweiten Weltkriegs wurden die Spielbetriebe in Deutschland eingestellt. Die meisten Kasinos wurden kurz nach Kriegsende wiedereröffnet.