Wie Facebook das Netz eroberte
Facebook löste als soziale Plattform immer wieder sowohl
positive Ansichten als auch negative Kritik aus.
Einerseits ermöglichte sie den Menschen, miteinander
Kontakt zu halten, andererseits wurde von einer
Überwachung und einem Ausspionieren der Plattformnutzer
gesprochen, von bedenklichen Entwicklungen und
unüblichen Anwendungen.
Richtig war sicherlich, dass Facebook als Plattform den
Menschen immer mehr dazu bewegte, viel über sich
preiszugeben. Die Leute gaben ihre Daten, sagten, wie
alt sie waren, wo sie wohnten, mit wem sie befreundet
waren, wer zu ihrer Familie gehörte. Sie erzählten, was
sie tagtäglich taten, kommunizierten
über das Internet, offenbarten ihre
politische oder religiöse Einstellung. Die Angaben
wurden und werden von Facebook verwaltet und
gespeichert.
Die Überwachung blieb natürlich bedenklich. Ebenfalls,
dass gerade Jugendliche, die auf dem sozialen Netzwerk
Freunde sammelten, sich immer mehr darüber definierten
und diese für real hielten. Wer wenig Freunde hatte,
musste sich in der Schule dafür rechtfertigen, was in
diesem Alter häufig zu Depressionen und anderen
psychologischen Problemen führte.
Andererseits ermöglichte das Netzwerk gerade im
marktwirtschaftlichen Bereich viele neue und positive
Funktionen. Firmen konnten ihre Waren und
Dienstleistungen bewerben, auf sich aufmerksam machen
und die Plattform als große Werbefläche nutzen, die
weltweit viel mehr Menschen erreichte. Vom kleinen Mann
bis zum Königshaus Englands wurde Werbung geschaltet und
die Menschen konnten zeigen, was ihnen gefiel. Fanseiten
wurden populär.
Gegründet wurde Facebook
2003 von
Mark Zuckerberg,
Eduardo Saverin, Chris Hughes und Dustin Moskovitz. Die
Studenten richteten die Plattform während ihres Studiums
in Harvard ein und ermöglichten ihren Kommilitonen, über
das Internet miteinander Kontakt zu halten. Da
zunächst
nur Studenten zugelassen waren, waren die Gründer
verwundert, dass das Netzwerk sich trotzdem so schnell
herumsprach und gegen Ende des Jahres bereits über
zehntausend Mitglieder von bis zu dreißig verschiedenen
Universitäten innerhalb Amerikas aufwies.
Schnell erkannte der Facebook-Gründer
Mark Zuckerberg die Möglichkeiten, versetzte
seine Firma nach Palo Alto und investierte 20.000 Dollar
an eigenen Ersparnissen, um die Serverkosten
aufzubringen. Nicht weit von Zuckerbergs Niederlassung
lebte der Musiktauschbörsengründer von „Napster", Sean
Parker, mit dem Zuckerberg
sich anfreundete und der ihm half, die riesige Masse
an neuen Mitgliedern zu verwalten. Parker stellte
Zuckerberg Peter Thiel vor, der 500.000 Dollar in
Facebook investierte und den Wert der Plattform
erheblich steigerte, so dass sie 98 Millionen Dollar
wert wurde. Natürlich waren nun wesentlich mehr
Investoren interessiert und machten Zuckerberg etliche
hohe Angebote, die er aber ablehnte.
Stattdessen wurde Facebook nun allen Internet-Usern
zugänglich. Auf der Plattform konnten nicht nur Kontakte
gefunden oder gehalten werden, sondern auch ganz neue
geknüpft werden. So verzweigte sich das Netzwerk immer
mehr und man bot Zuckerberg eine Milliarde Dollar für
eine Übernahme an, der erneut nicht verkaufte. Facebook
wies zu diesem Zeitpunkt mehr als zwölf Millionen aktive
Mitglieder auf.
Als schließlich der deutsche Unternehmer Oliver Samwer
mit seinem Kapital einstieg, konnte die Plattform in 91
Sprachen weltweit geöffnet werden und wuchs auf
einhundert Millionen Menschen an. Zum Chat und zu den
Kontaktlisten kamen die Fotoalben und die „Gefällt
mir“-Buttons, mit denen User Inhalte bewerten können.
Facebook als Unternehmen machte Umsätze im zweistelligen
Millionenbereich, arbeitete mit Drittanbietern zusammen.
Auch der Telefoninternetanbieter Skype stieg bei
Facebook ein, um noch mehr Kontakte miteinander zu
verknüpfen. 2012 ging Facebook dann an die Börse und
musste den ersten Verlust in Kauf nehmen, die Aktie
büßte bis zu neun Prozent ein, was dem Unternehmen
allerdings nicht sehr schadete. Die User-Zahl wuchs
weiter und Facebook kann sich immer noch gegen
Konkurrenten wie Google+ und ähnliche durchsetzen.
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