Biografie Peter Ustinov
Lebenslauf Lebensdaten
Der zweifache
Oscar-Preisträger Sir Peter Ustinov, der nicht nur als Schauspieler
brillant war, sondern sich auch einen Namen als Regisseur und
Schriftsteller machte, wurde am
16. April 1921 in London als Peter
Alexander Baron von Ustinov geboren.
Sein Vater, Jona von Ustinov, war Diplomat und Journalist. Die Mutter,
Nadeschda Benois, war Bühnenbildnerin. In seiner Abstammung finden sich
russische, französiche, deutsche, schweizerische, italienische und sogar
äthiopische Wurzeln, wenngleich Ustinov ein Leben lang
britischer
Staatsbürger war. Zusätzlich nahm er 1961 das Schweizer Bürgerrecht an.
Mit vier Sprachen aufgewachsen brachte er die besten Voraussetzungen
mit, um sich als „Weltbürger“ zu fühlen und sich auch so zu benennen.
Ustinov besuchte von 1934 bis 1937 die Eliteschule Westminister. Ein
Jahr nach dem Abschluss gab er bereits sein Bühnendebüt mit einem
Auftritt am Barn Theatre von Shere. Im Jahr 1939 brachte das
künstlerische Multitalent – das zeichnete sich damals bereits ab – sein
eigenes Stück, „The Bishop of Limpopoland“ in London zur Aufführung. Und
1940 folgte Ustinovs Debüt vor der Kamera in „Hullo, Fame!“.
Während des Zweiten Weltkriegs sammelte er in der Film-Einheit einige
Erfahrungen, um nach dem Ende seiner Militärzeit 1946 seine erste
Regiearbeit zu präsentieren: „School for Secrets“, in der die Erfindung
des Radars auf komödiantische und gleichfalls dramatische und
dokumentarische Weise thematisiert wurde.
Der Hollywood-Antikfilm von Mercyn LeRoy „Quo Vadis“, in dem Ustinov den
leicht vertrottelten Kaiser Nero darstellte, brachte ihm 1951 den
internationalen Durchbruch und er hatte sich damit in Hollywood
etabliert. Auch von „Wir sind keine Engel“ (1955) und „Lola Montez“
(1955) äußerte sich die Kritik rundum begeistert und lobte seine
Glanzleistungen.
1961 erhielt Peter Ustinov seinen ersten Oscar. Er war für die Rolle des
Sklavenhändlers Lentulus Batiatus in dem Monumentalfilm „Spartacus“
(1960 mit Kirk Douglas und Tony Curtis) als bester Nebendarsteller
geehrt worden. Seinen zweiten Oscar erhielt Ustinov 1965 für seine
Verkörperung des Arthur Simpson in dem Thriller „Topkapi“ (1964).
Ustinovs darstellerisches Talent, seien virtuosen Interpretationen, mit
denen er auch Nebenrollen zu Glanz verhalf machten Filme zu etwas
Besonderem, selbst wenn es sich nicht um Kassenschlager handelte. Er war
auf künstlerischem Gebiet nicht nur als Darsteller grandios, sondern
ebenso als Regisseur wie beispielsweise 1961 mit der Satire „Romanoff
und Juliet“, die auf komödiantische Weise das Thema des Kalten Krieges
zum Inhalt hatte. Dies ist nur ein Beispiel.
Die späten
1970er Jahre waren von Darstellungen des belgischen Detektivs
Hercule Poirot geprägt, als der Ustinov in mehreren
Agatha-Christie-Adaptionen zu sehen war wie u. a. im preisgekrönten Film
„Tod auf dem Nil“ (1978), „Das Böse unter der Sonne“ (1982) und andere.
Was immer Ustinov anpackte, es war einfach beeindruckend.
Operninszenierungen, bei denen er Regie führte, Bühnenstücke, die er
schrieb, alles hatte das Besondere, das dem „Weltbürger“ im Blut lag. Er
war weltweit das Highlight so mancher TV-Talk-Show. Seine reichen
Anekdotenschatz brachte er stets mit einem schalkhaften Lächeln zum
Besten. Brillant sind auch seine Buchveröffentlichungen, u. a. „Ach du
meine Güte! Unordentliche Memoiren“ (1990).
Der bekennende Kosmopolit engagierte sich auch sozial. Er war ab 1968
UNICEF-Sonderbotschafter, ab 1990 war er Vorsitzender des World
Federalist Movement. Er gründete 1999 die Peter Ustinov Stiftung zur
Verbesserung der Lebensbedingungen von Kindern und Jugendlichen.
Besonders am Herzen lag ihm der Kampf gegen Vorurteile, weswegen er
Lehrstühle zur Vorurteilsforschung in Budapest, Durham und Wien
gründete.
Peter Ustinov wurde 1990 von der britischen Königin Elisabeth II. in den
Adelsstand erhoben.
Der Künstler, der eine einmalige Ausstrahlung hatte, dem Menschenliebe
zur zweiten Natur geworden war und der sich auf hochintelligente Weise
mit den Problemen der Gegenwart auseinandersetzte und die Menschen immer
wieder zum Staunen bringen konnte, das Universalgenie Peter Ustinov
starb am 28. März 2004 im Alter von 82 Jahren in Genolier, im Schweizer
Kanton Waadt)
Peter Ustinov Filme
n.n.v.