Biografie AC/DC Bandhistorie

Der Silvesterabend des Jahres 1973 ist gleich doppelt in die Hardrockgeschichte eingegangen. In New York gaben Kiss ihr erstes offizielles Konzert. Viele Stunden vorher (bedingt durch die östlicher gelegene Zeitzone) hatten in einem Nachtclub in Sydney AC/DC ihren ersten Auftritt absolviert. Allerdings ließ im Unterschied zu Kiss, die von Anfang an genau wussten, was sie wollten, der Bluesrock der Australier kaum eine Vorahnung auf spätere Großtaten zu.
Gerade erst im Monat zuvor hatten die Gitarre spielenden Brüder Malcolm und Angus Young die Band gegründet. Von ihrer Schwester stammte die Idee, sich nach der auf Elektrogeräten häufiger zu findenden Aufschrift "AC/DC" (Wechselstrom/Gleichstrom) zu benennen. Zudem regte sie Angus an, seine Schuluniform als persönliches Markenzeichen zu tragen. Nach einigen Monaten hatte sich die erste stabile Besetzung gebildet. Die Young-Brüder wurden nun durch den quirligen, energiegeladenen Sänger Bon Scott, den Bassisten Mark Evans und den Drummer Phil Rudd verstärkt. Die ersten, nur in Australien veröffentlichten Platten "High Voltage" und "T.N.T." zeigten zumindest teilweise, dass der Bandname gut gewählt war. Daneben bot das Debüt mehrere Bluesrock-Standards, die weniger Begeisterung hervorriefen. Also entschloss man sich zu einem eher ungewöhnlichen Schritt: Sie stellten die gelungensten Aufnahmen beider Alben zu einer Neuausgabe von "High Voltage" zusammen, die sie auf den internationalen Markt brachten. Begleitet vom üblichen Genörgel diverser Musikkritiker, denen die Songs zu primitiv waren, schlug die Platte ein wie eine Bombe.
Weitere Alben gerieten stilistisch geschlossener. Simpler, mitreißender, kerniger, von Blues und Boogie beeinflusster Hardrock dominierte ab sofort. Spätestens nach einem Livealbum und dem 1979er "Highway To Hell" waren sie die führende Kapazität auf ihrem Gebiet. Zu dieser Zeit sah es so aus, als ob jeder Hardrockfan vor der Entscheidung stand, sich entweder zu AC/DC oder zu Kiss zu bekennen. Weder "beides" noch "keins davon" schien akzeptabel.
Bon Scotts Tod im Februar 1980 bedeutete natürlich einen großen Schock für die Fangemeinde. Daher waren die Reaktionen zunächst zwiespältig, als AC/DC noch im selben Jahr den neuen Sänger Brian Johnson und eine neue Platte präsentierten. Doch an Johnsons Reibeisenstimme   und den wuchtigen Songs auf dem Meisterwerk "Back In Black" kam keiner vorbei - es wurde das bisher meistverkaufte Hardrockalbum.
Einer epochalen Leistung schließt sich oft eine Durststrecke an. Während der Achtziger beschränkte sich die Bedeutung der Band weitgehend auf den Einfluss, den ihre teils kultisch verehrten Frühwerke immer noch ausübten. Allenfalls eiserne Fans, die sich weder dem Heavy Metal noch aktuelleren Strömungen im Hardrock anschließen mochten, hielten ihnen die Treue. Erst als um 1990 die Entwicklung des Metal das Ende der Fahnenstange erreicht hatte und sich daher kurzlebigere Trends breitmachten, besannen sich wieder mehr Fans auf ihre alten Helden. Glücklicherweise hatten diese mit "The Razor's Edge" gerade wieder wenigstens streckenweise zu alten Tugenden zurückgefunden. Es war ein Comeback wie aus dem Lehrbuch.
Seitdem hält der AC/DC-Boom an. In Melbourne wurde sogar eine Straße nach ihnen benannt. Ihr bislang letztes Album, das nach der altehrwürdigen englischen Tugend, sich in keiner Situation eine innere Regung anmerken zu lassen, benannte "Stiff Upper Lip" aus dem Jahre 2000, erlangte mehrfachen Platin-Status.
Konzertbesuchern fielen in den letzten Jahren Brian Johnsons Stimmprobleme auf. Man darf also gespannt sein, wie weit das Quintett seinen Weg noch fortsetzen kann.

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n.n.v.

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