Das Musikjahr 2010 - Deutschland im Lena-Rausch
Es war turbulent und durchaus erfolgreich – das
Musikjahr 2010. Gleich zu Beginn – also im Januar –
schockierten die
Scorpions
Millionen von Fans damit, dass sie als Band „in
Rente“ gehen. Die Jungs um
Sänger Klaus Meine ließen
über ihre Website verlauten, „dass sie in Würde
abtreten wollen“.
Im März 2010 erschien dann das vorerst letzte Album
der Scorpions - mit dem Titel „Sting in the Tail“.
Ursprünglich kommen sie aus Hannover – und von dort
aus ging es musikalisch hinaus in die weite Welt.
Mittlerweile sind die Musiker über 45 Jahre vereint
– eine lange Zeit, in der sie mehr als 5.000
Konzerte gegeben haben.
Und das es die
deutsche Band auch heute noch drauf
hat, zeigte sich beim Einstieg in die
Albumcharts
2010: Platz 2
(nur eine Woche später kletterte das Werk der Jungs
sogar an die Spitze). Innerhalb eines Monats
verkauften sich über 100.000 Exemplare der neuen
Scorpions-LP – und das allein nur in Deutschland
(damit erreichte diese gleich am Anfang des Verkaufs
„Gold“status).
Damit aber nicht genug: Die erfolgsverwöhnte
Rockband stieg gleichzeitig in
Griechenland direkt an die Spitze der
Albumcharts und erzielte in den US-Billboard-Charts
die Platzierung 23. Auch nicht schlecht, oder!?
Kompliment.
Tipp: Bis 2012 ist die deutsche Kultband auf ihrer „Get
Your Sting and Blackout- Worldtour“ zu sehen und zu
hören. Gleich danach gehen sie musikalisch ihre
eigenen Wege. Na dann - alles Gute, Jungs.
Glamouröses Musikhighlight in L.A. – die Grammys
2010.
Die Grammys gehören zu den wichtigsten
internationalen Musikpreisen der Szene und sind
deshalb ohne weiteres mit den begehrten Film-Oscars
zu vergleichen.
Ebenfalls im Januar des Musikjahrs 2010 startete die
52. Verleihung in Los Angeles – hier feierten sich
viele der bekanntesten Sänger, Bands, Komponisten
oder auch Tontechniker. Das absolute Highlight des
Abends war wohl der Auftritt der sexy R&B-Sängerin
Beyoncé – sie räumte gleich sechs der
goldenen Grammophonskulpturen ab. Ein echter Rekord
– denn bisher war es noch keiner Künstlerin
gelungen, auf einer Grammy-Veranstaltung gleich mit
sechs Trophäen am Stück ausgezeichnet zu werden.
Beyoncé wurde u.a. für ihren Hit „All the Single
Ladies“ ausgezeichnet – für den besten Song des
Jahres. Na – dann: „Herzlichen Glückwunsch“ dazu.
Natürlich gab es im Musikjahr 2010 auch einige
Comebacks – z.B. von
Massive
Attack. Sie meldeten sich im Februar zurück
- nach immerhin sieben Jahren Funkstille. Ihr
neustes Werk „Heligoland“ (das ist der englische
Name für „Helgoland“) schaffte es auf Anhieb in die
Top-10 der Albumcharts. Für ihre Arbeit holten sich
die Jungs der britischen Band dieses Mal prominente
Gäste ins Studio – z.B. Damon Albarn (musikalischer
Kopf von „
Blur“)
und Hope Sandoval (Sängerin bei „Mazzy Star“).
Themenwechsel: Mit ihrer Musik und ihren modischen
Outfits hat sie es auch 2010 geschafft, dem
Musikbusiness wieder etwas mehr Glamour, Extravaganz
und Schockappeal zu verleihen: Lady Gaga.
Der große britische Musikpreis – die Brit Awards
in London.
Ganz klar –
Lady Gaga durfte auf den 30. Brit Awards
im Februar des Jahres 2010 nicht fehlen. Mit wilder
Haarmähne - und extrem wenig Stoff bekleidet - nahm
sie gleich drei Auszeichnungen entgegen (damit war
Gaga übrigens die große Gewinnerin des Abends). Die
23-jährige New Yorkerin war an diesem Abend als
„Beste internationale Künstlerin, für den „Besten
internationalen Durchbruch“ und das „Beste Album des
Jahres“ geehrt worden. Lady Gaga machte sich den
Spaß und nahm jeden Preis in einem neuen, (raum)ergreifenden
und aufwendig gestaltetem Kostüm entgegen. Übrigens
– den Auftritt hatte sie dem verstorbenen Alexander
McQueen gewidmet.
Der bekannte Modedesigner war erst
in der Woche zuvor tot in seinem Londoner Loft
aufgefunden worden.
Natürlich gab es an diesem Abend
noch viel mehr Preise. Als „Bester internationaler
Künstler“ wurde US-Rapper
Jay-Z ausgezeichnet und
Sängerin
Lily Allen nahm den Preis als „Beste
britische Künstlerin“ entgegen.
Ein weiteres
Highlight des Abends war der Frauenschwarm
Robbie
Williams – er erhielt einen Ehrenpreis für seine
Verdienste um die Musik.
Die Peinlichkeit des
Abends: Für das „Beste britische Album der
vergangenen 30 Jahre“ („Morning Glory“) wurde die
britische Band
Oasis ausgezeichnet. Ganz klar, dass
sich für so viel Zuspruch auch Ex-Oasis-Sänger Liam
Gallagher bedanken wollte. Doch anstatt einer
Dankesrede pöbelte der Musiker und Rüpelrocker das
Publikum an. Das allerdings nur für kurze Zeit –
denn dann wurde ihm einfach der Saft des Mikros
abgedreht. Da war einer ganz schön clever, oder!?
Superstars in Deutschland – das coole Musikjahr
2010.
Im März 2010 war unsere Hauptstadt Berlin wieder
einmal Austragungsort des Musikpreises Echo (die
mittlerweile 19. Verleihung). Das Ereignis wurde vor
rund 3.500 geladenen Gästen ausgetragen - denn
insgesamt waren 23. Auszeichnungen in verschiedenen
Kategorien zu vergeben. Und damit erhöhte sich die
Möglichkeit, z.B. beim gemütlichen Shopping am
Kudamm oder Schlemmen im Edelrestaurant, einen der
angesagten Promis (wie z.B.
Rihanna) live einmal im
Berliner Alltagsleben treffen zu können. Als „Bester
internationaler Rock-Popkünstler“ war Superstar
Robbie Williams geehrt worden.
Er sang an dem Abend
den Song „Morning Sun“ und wickelte vor allem das
weibliche Publikum wie gewohnt einfach um seinen
Finger. Ein weiteres musikalisches Highlight der
Echo-Veranstaltung 2010 war die propere Sängerin
Beth Ditto. Sie sang ihren Song „Heavy Cross“ und
sorgte damit gefühlstechnisch bei vielen Gästen für
eine echte Gänsehaut. Apropos – die bekamen an
diesem Abend auch alle
Sade-Fans.
Die schöne
Sängerin feierte auf der Bühne des Echos ihr großes
Comeback (nach über 10 Jahren Abstinenz von der
Musik). Sade zeigte, dass der richtige Auftritt in
einem hochgeschlossenen Kleid absolut sinnlich und
sexy sein kann – und das mit immerhin 51 süßen
Lenzen.
Es geht aber auch anders: Superstar Rihanna
brillierte mit einem atemberaubend tiefen Ausschnitt
im türkisfarbenen Hosenanzug, von dem wirklich
keiner seine Augen verschließen konnte. Und
trotzdem: Manchmal ist eben weniger doch mehr.
Das Musikjahr 2010 - alles andere als
durchschaubar.
Auch beim Echo 2010 in Berlin räumte Superstar Lady
Gaga preistechnisch wieder ordentlich ab – sie wurde
an diesem Abend als „Künstlerin International
Rock/Pop“ und „Bester Newcomer International“
ausgezeichnet.
Damit aber nicht genug – ihr Megasong
„Poker Face“ war zusätzlich zum „Hit des Jahres
National/International“ gewählt worden. Hut ab, eine
echte Leistung.
Ach ja, es gab (natürlich) auch beim
Echo 2010 einige Aufregermomente – u.a. war der
Berliner „Ex-Masken“-Rapper
Sido scheinbar schlecht
bzw. zu gut drauf. Er erschien wie gewohnt cool mit
Sonnenbrille und einer Kapuze, die er easy über den
Kopf gezogen hatte. Nur - alles andere als „easy“
war seine Reaktion auf die Frage eines Journalisten,
„wie er diesen Abend denn am besten überleben
könne“!?
Sido zog kurzerhand eine Tüte Gras aus
seinem Schuh und lächelte. Aber mal ganz ehrlich –
richtig cool ist heute anders, oder!? Ein echtes
TV-Mega-Highlight startete im April des Musikjahres
2010 –
Deutschland sucht den Superstar (DSDS).
Damit
erzielte der Fernsehsender RTL wieder einmal
Megaquoten und ließ die Konkurrenzsender richtig
doof „in die Röhre“ blicken (immerhin handelte es
sich bei dem TV-Dauerbrenner um die siebte Staffel.
Insgesamt hatten sich dieses Mal knapp 35.000 Bewerber(innen) der fachkundigen Jury rund um
Dieter
Bohlen vorgestellt.
Überglücklicher Gewinner wurde
am Ende der 29-jährige
Mehrzad Marashi – sein erster
Hit „Don´t believe“ war leider auch der einzige
Titel von ihm, der in die
Charts eingestiegen war.
Danach glänzte der amtierende DSDS-Superstar eher
durch einen glatten Karriere-Flop.
Deutschland im Musikfieber - Sieg beim
Grand-Prix-2010.
Die Medien bezeichneten es als Sommermärchen 2010 –
gemeint ist der Grand-Prix-Sieg unser aller
Lena.
Die 19-jährige Abiturientin Lena Meyer-Landrut holte
nach fast 30 Jahren den Grand Prix-Sieg nach
Deutschland zurück und erreichte damals die Herzen
vieler Nationen.
Denn zuletzt war solch´ ein
Sensationssieg für Deutschland der jungen Sängerin
Nicole gelungen – im Jahre
1982 mit dem Titel „Ein
bisschen Frieden“. Die süße und immer lächelnde Lena
ist der musikalische Zögling von TV-Star Stefan Raab
und sang sich in Oslo mit dem Song „Satellite“ an
die Spitze der Grand-Prix-Gewinnerliste.
Themenwechsel: Nach über 15 Jahren kündigte die
legendäre Boyband „
Take That“ im Musikjahr 2010 ein
Comeback an. Und mehr noch – die seit Ewigkeiten
verstrittenen Musikerkollegen Garry Barlow und
Robbie Williams nahmen einen gemeinsamen Song („Shame“)
auf. Diese Reunion war aber auch längst notwendig
geworden, oder!?
Ach ja – und weil sie es verdient
hat, kommen wir noch einmal zurück zu Lady Gaga. In
L.A. wurde die taffe Sängerin mit einer Gedenktafel
überrascht – während eines Liveauftritts. Der Grund
dafür konnte sich durchaus sehen lassen – sie
erhielt diesen Preis für 13 Millionen verkaufte
Alben und für sagenhafte 51 Millionen verkaufter
Singles.
Kein Wunder also, dass die Gaga-Mania auch
bei den MTV-Video-Music-Awards 2010 im September zu
verspüren war. Dieses Mal konnte Gaga die vielen
Preise gar nicht mehr alleine nach Haus schaffen –
sie war gleich in acht Kategorien als Gewinnerin
hervorgegangen (u.a. „Video des Jahres“, „Bestes
Pop-Video“ oder „Bestes Tanz-Video“). Wahnsinn.
Musikstars 2010 - Schwarz, Rot oder doch eher
Blond!?
Als echte Kultblondine wird TV-Doku-Supersternchen
Daniela Katzenberger bezeichnet. Ihre
Fernsehkarriere wird von Medienexperten als eine der
erfolgreichsten für 2010 gesehen. Und nach der
Eröffnung ihres kleinen Cafés auf Malle, coverte die
Traumfrau im August 2010 den Song „Nothing´s Gonna
Stop Me Now“ (von Page-3-Girl
Samantha Fox 1986
gesungen).
Im selben Monat erschien auch die
Autobiografie „Mein unglaubliches Leben“ des
deutschen Schlagerproduzenten
Jack White. Vorweg
wurde bereits gemunkelt, dass er in diesem Buch zu
einem fiesen Rund-um-Schlag innerhalb seiner
Musikszene ausholen würde.
Der Clou: Schlagerstar
Vicky Leandros hatte veranlasst, gegen einige von
White im Buch erwähnte Äußerungen gerichtlich
vorzugehen. Jack entschied sich allerdings, einige
dieser erwähnten Passagen freiwillig schwärzen zu
lassen.
Im Dezember 2010 erschien posthum das Album
„Michael“ – hier wurden zehn weitere Song aus dem
Nachlass des verstorbenen Megastars
Michael Jackson
veröffentlicht. Und darunter sind echte musikalische
„Schätze“ – wie z.B. „Hold my Hand“, „Breaking News“
oder „Monster“ (ein Duett mit Rapper
50-Cent).
Kurz
& bündig: Die erfolgreichste Single im Musikjahr
2010 kam von dem hawaiianische Volksheld „Iz“ (er
war bereits
1997 verstorben). Seine Ukulelenversion
von „Over The Rainbow“ überholte sogar die
Mega-Songs von
Shakira und Lena.
Die landeten mit
dem
WM-Hit „Waka Waka“ auf Platz zwei und dem
Grand-Prix-Song „Satellite“ auf Position drei der
erfolgreichsten Songs in 2010.
Unheilig erreichten
mit „Geboren um zu Leben“ Platz vier und Yolanda Be
Cool & Dcup mit „We No Speak Americano“ Platz 5.
Alles in allem also ein erfolgreiches Musikjahr
2010, dass sich absolut hören lassen konnte. Na,
dann - bis zum nächsten Mal.
Debüts und Neuerscheinungen
Die Band
Little Mix gründen sich.