Oktober 2005 – Bulgarien und Rumänien zu korrupt für die EU

Kalender Oktober 2005
Bulgarien und Rumänien wurden am 25. Oktober 2005 von der EU zu weiteren Reformen aufgefordert, damit sie der Europäischen Union termingerecht im Jahr 2007 beitreten konnten. Der amtierende EU-Erweiterungskommissar Olli Rehn verlangte vor dem Europaparlament in Straßburg vor allem mehr Bemühungen bei der Bekämpfung der Korruption und des organisierten Verbrechens. Ab dem 1. Januar 2007 wurden die beiden Länder schließlich als Mitglieder in die Europäischen Union aufgenommen.
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Wichtige Ereignisse im Oktober 2005

1. Oktober
Literatur 2005 – In deutscher Sprache erschien „Harry Potter und der Halbblutprinz“.
1. Oktober
Die italienische Motorradmarke Benelli wurde an die chinesische Qianjiang-Gruppe verkauft.
1. Oktober
Bali 2005 – Mindestens 22 Menschen kamen bei einem Selbstmordanschlag auf Bali ums Leben. Verletzt wurden mehr als 100 Menschen.
2. Oktober
Die Nachwahl zum Deutschen Bundestag im Wahlkreis Dresden 1 gewann der CDU-Bewerber Andreas Lämmel.
2. Oktober
Die XI. Weltbischofssynode wurde von Papst Benedikt XVI. mit einer Messe im Petersdom eröffnet. Unter seinem Vorsitz berieten drei Wochen lang rund 250 Bischöfe aus aller Welt über theologische Fragen. Im Mittelpunkt standen dabei u.a. Fragen der Eucharistie, des Gottesdienstes und der heiligen Kommunion.
3. Oktober
Sonnenfinsternis 2005 – In Spanien und im nördlichen und östlichen Afrika war eine ringförmige Sonnenfinsternis zu beobachten.
4. Oktober
Der Verkehr in Frankreich kam durch Streiks im öffentlichen Dienst weitgehend zum Erliegen. Die Gewerkschaften protestierten mit dem landesweiten Ausstand gegen Lockerungen beim Kündigungsschutz und die Privatisierung von Staatsbetrieben.
4. Oktober
In Luxemburg wurden in der Nacht vom 3. zum 4. Oktober offiziell die Beitrittsverhandlungen der Türkei mit der EU aufgenommen. In Presseberichten hieß es, dass Österreich zuvor nach mehrstündigen, zähen Verhandlungen seine Forderung aufgegeben hatte, für die Gespräche auch andere Ziele als die Vollmitgliedschaft festzuschreiben.
5. Oktober
Afrika/Spanien 2005 – Der Versuch, in die von Sperranlagen gesicherte spanische Exklave Melilla hineinzukommen, gelang etwa 65 Afrikanern aus einer Gruppe von 500.
6. Oktober
Der US-Senat beschloss gegen den Willen des Weißen Hauses ein ausdrückliches Verbot der Misshandlung von Gefangenen durch amerikanische Soldaten. Mit 90 zu neun Stimmen setzte der von der Republikanischen Partei von Präsident George W. Bush dominierte Senat eine entsprechende Ergänzung zum Verteidigungshaushalt durch.
6. Oktober
NATO-Generalsekretär Jaap de Hoop Scheffer kündigte bei einem Besuch in Kabul die Entsendung von 6000 zusätzlichen Soldaten nach Afghanistan an. Zudem wollte die internationale Sicherheitstruppe (ISAF) im Jahr 2006 ihr Einsatzgebiet auf den Süden des Landes ausweiten.
7. Oktober
Nachdem weitere Flüchtlinge an der Grenze der Spanischen Exklave Melilla an der Küste Nordafrikas eingetroffen waren, schob die spanische Regierung die ersten illegalen Einwanderer aus Mali und anderen Staaten der Sahelzone nach Marokko ab.
7. Oktober
Das öffentliche Leben in Belgien wurde durch den ersten Generalstreik seit 12 Jahren lahmgelegt. Betroffen waren u. a. Der Zugverkehr, die Post, Schulen und zahlreiche Fabriken. Die Gewerkschaften protestierten mit dem Ausstand gegen die von der Regierung geplante Rentenreform.
8. Oktober
Pakistan/Kaschmir/Indien/Afghanistan 2005 – Nordöstlich von Islamabad richtete ein Erdbeben der Stärke 7,6 schwere Verwüstungen an und riss mindestens 80.000 Menschen in den Tod und das allein im pakistanischen Teil von Kaschmir. Betroffen waren gleichfalls Indien und Afghanistan.
9. Oktober
Kardinal Clemens August Graf von Galen wurde von Papst Benedikt XVI. selig gesprochen. Der 1946 verstorbene frühere Bischof von Münster hatte gegen das Euthanasieprogramm der Nationalsozialisten gepredigt, das die Tötung Behinderter umfasste.
9. Oktober
Bei der Landtagswahl in Österreich errang die SPÖ mit 19 Mandaten, zwei mehr als bisher, die absolute Mehrheit.
10. Oktober
BRD 2005 – Eine Einigung auf eine große Koalition gab es im neuen Deutschen Bundestag gab es zwischen den beiden stärksten Fraktionen CDU/CSU und SPD. Mit Angela Merkel wurde erstmals eine Frau Bundeskanzlerin von Deutschland.
11. Oktober
Im Irak wurden bei einer Serie von Selbstmordanschlägen mindestens 46 Menschen getötet. 30 Iraker starben bei einem Attentat auf einem belebten Mark in der Stadt Tal Afar.
11. Oktober
In der marokkanischen Hauptstadt Rabat führte Spaniens Außenminister Miguel Angel Moratinos Gespräche über das gemeinsame Vorgehen gegen Migranten, die über Marokko in die EU einwanderten. Inzwischen warf die EU der spanischen Regierung unter Jose Luis Zapatero vor, bei der Generalamnestie für die aus Afrika eintreffenden Migranten die Folgen zu wenig bedacht zu haben. Die meisten in Spanien ankommenden Migranten verließen das Land kurze Zeit später Richtung Norden.
12. Oktober
Raumfahrt 2005 – Mit zwei Taikonauten an Bord startete China das Raumschiff „Shenzhou 6“ in eine Erdumlaufbahn.
13. Oktober
Die SPD benannte ihre acht Minister für die angestrebte große Koalition. Parteichef Franz Müntefering sollte das Amt des Vizekanzlers und das Ressort Arbeit und Soziales übernehmen.
13. Oktober
Das italienische Abgeordnetenhaus billigte trotz massiver Proteste der Opposition mit den Stimmen der Mitte-Rechts-Koalition von Ministerpräsident Silvio Berlusconi eine umstrittene Wahlrechtsänderung. Demnach sollte in Italien das Mehrheitswahlrecht abgeschafft und die Verhältniswahl wieder eingeführt werden.
14. Oktober
Die Sicherheitskräfte der russischen Kaukasusrepublik Gabardine-Balkaren hatten die Lage einen Tag nach dem Rebellenüberfall nach eigenen Angaben wieder unter Kontrolle. Bei den mehr als 30 Stunden andauernden Kämpfen in der Stadt Naltschik wurden mehr als 90 tschetschenische Rebellen, 24 Polizisten und mindestens 12 Zivilisten getötet.
14. Oktober
Die niederländische Polizei nahm in Den Haag, Amsterdam und Almere sieben mutmaßliche islamische Terroristen fest und kam damit nach eigenen Angaben einem Anschlag zuvor.
15. Oktober
SPD-Fraktionschef Jens Böhrnsen setze sich bei einer SPD-Mitgliederbefragung kalt gegen Bildungssenator Willi Lemke durch und sollte nun Nachfolger von Bürgermeister Henning Scherf werden.
15. Oktober
Zweieinhalb Jahre nach dem Sturz von Staatschef Saddam Hussein stimmten die Iraker in einem Referendum über die neue Verfassung für ihr Land ab.
15. Oktober
Der Münchener Triathlet Faris Al-Sultan gewann als dritter Deutscher den Ironman auf Hawaii.
16. Oktober
CDU und CSU einigten sich auf eine Ministerliste für die angestrebte große Koalition. Vonseiten der CSU wurden Parteichef Edmund Stoiber als Wirtschafts- und Horst Seehofer als Minister für Landwirtschaft und Verbraucherschutz vorgeschlagen.
16. Oktober
Bei landesweiten Vorwahlen innerhalb des Mitte-Links-Lagers in Italien wurde der ehemalige EU-Kommissionspräsident Romano Prodi zum Spitzenkandidaten des Ulivo-Bündnisses für die Parlamentswahl im Frühjahr 2006 bestimmt.
17. Oktober
Israel brach den Kontakt zur palästinensischen Autonomiebehörde ab. Radikale Palästinenser hatten am Sonntag einen Sammelpunkt für Anhalter bei den Siedlungen Gusch Etzion und Eli angegriffen, wobei drei Menschen getötet und fünf schwer verletzt wurden.
17. Oktober
Der österreichische Autor Arno Geiger erhielt den erstmals vergebenen Deutsche Buchpreis. Die mit 37 500 Euro dotierte Auszeichnung würdigte seinen Familienroman „Es geht uns gut“. Der Buchpreis sollte künftig zur Frankfurter Buchmesse die besten literarischen Neuerscheinungen im deutschsprachigen Raum prämieren.
18. Oktober
BRD 2005 – Als neuer Bundestagspräsident gewählt wurde Norbert Lammert auf der konstituierenden Sitzung des 16. Deutschen Bundestages in Berlin.
19. Oktober
Irak 2005 – In Bagdad begann der Prozess gegen Saddam Hussein.
20. Oktober
Der deutsche UNO-Sonderermittler Detlev Mehlis stellte seinen Untersuchungsbericht über den Mord an dem früheren libanesischen Ministerpräsidenten Rafik Hariri vor.
20. Oktober
Eine Studie zur weltweiten Situation der Pressefreiheit wurde von der Organisation „Reporter ohne Grenzen“ veröffentlicht. Während Nordkorea den 166. und letzten Platz einnahm, fiel Deutschland von Platz 11 auf 18 zurück.
21. Oktober
Zwei Tage nach Beginn des Prozesses gegen den früheren irakischen Staatschef Saddam Hussein wurde der Anwalt eines Mitangeklagten in Bagdad erschossen aufgefunden.
21. Oktober
Der Hurrikan „Wilma“ trag mit heftigen Regenfällen und Windgeschwindigkeiten von mehr als 220 km/h auf die mexikanische Halbinsel Yukatán.
22. Oktober
In Nigeria stürzte eine Boeing 737 ab. Dabei starben 117 Menschen. Die Maschine der inländischen Fluggesellschaft Bellview Airlines stürzte nach dem Start in der Nähe von Lagos ab.
22. Oktober
Bei einer Volksabstimmung in Brasilien wurde überraschend ein Waffenverbot abgelehnt. Im größten Land Südamerikas sterben jährlich mehr Menschen durch Waffengewalt als durch Krebs oder Verkehrsunfälle.
23. Oktober
Lagos 2005 – Etwa 20 Meilen nördlich von Lagos war eine Boeing 737-200 der Bellview Airlines abgestürzt. Ursache waren starke Gewitter während der Startphase. Alle 117 Passagiere kamen ums Leben.
24. Oktober
Birma 2005 – Der Hausarrest, unter dem sich die birmesische Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi befand, dauerte nun schon insgesamt zehn Jahre an.
25. Oktober
Der Holtzbring-Verlag verkaufte trotz heftiger Proteste aus Politik, Gewerkschaften und Kultur die „Berliner Zeitung“ an die britisch-amerikanische Finanzgruppe Mecom und VSS um den britischen Medienmanager David Montgomery. Damit ging erstmals eine große deutsche Zeitung in ausländischen Besitz über.
26. Oktober
Kunst 2005 – Der Erweiterungsbau der Akademie der Bildenden Künste in München, der von Coop Himmelb(l)au entworfen worden war, wurde offiziell eröffnet.
27. Oktober
Die Staats- und Regierungschefs der EU trafen sich im britischen Hampton Court. Es gab keine Einigung hinsichtlich der angestrebten Modernisierung der gemeinsamen Wirtschafts- und Sozialpolitik.
27. Oktober
Bei einem Brand in einem Gefängnis auf dem Gelände des Amsterdamer Flughafens Schiphol kamen elf Abschiebehäftlinge ums Leben.
28. Oktober
Der Stabschef von US-Vizepräsident Richard Cheney trat im Zusammenhang mit dem Skandal um die Enttarnung einer CIA-Agentin zurück. Er musste sich wegen Meineids, Falschaussage und Behinderung der Justiz vor Gericht verantworten.
28. Oktober
Der Norden des Gazastreifens wurde von der israelischen Luftwaffe zum vierten Mal bombardiert. Damit reagierte die israelische Armee auf zwei Raketenangriffe radikaler Palästinenser auf israelisches Gebiet.
29. Oktober
Luftfahrt 2005 – Der Airbus A380 landete erstmals auf einem internationalen Verkehrsflughafen und zwar in Frankfurt am Main mit anschließenden Abfertigungstests. Der Rückflug war für den Morgen des 30. Oktober geplant.
29. Oktober
Indien 2005 – Mindestens 61 Menschen starben bei einem Anschlag in Neu-Delhi. Weitere mindestens 188 Menschen erlitten Verletzungen.
30. Oktober
BRD 2005 – Die wiederaufgebaute Dresdner Frauenkirche war ihrer religiösen Bestimmung als Gotteshaus übergeben worden mehr als 60 Jahre nach ihrer Zerstörung im Zweiten Weltkrieg.
31. Oktober
BRD 2005 – SPD-Chef Franz Müntefering teilte nach einer Abstimmungsniederlage im Parteivorstand in der Frage des neuen Generalsekretärs mit, er werde beim bevorstehenden Parteitag der SPD nicht mehr für das Amt des Parteivorsitzenden zur Verfügung stehen.
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