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Januar 2002 – Der Euro ging im Umlauf

Kalender Januar 2002
Die neue Währung „Euro“ ging in Umlauf. In der Europäischen Union wurde er in 12 Staaten eingeführt, außerdem in Andorra, Monaco, Montenegro, San Marina und dem Vatikan. Die Bevölkerung des französischen Übersee-Departements Réunion konnte waren die ersten, die mit dem Euro bezahlen konnten. Damit zahlten ab dem 1. Januar 2002 320 Millionen Menschen mit der selben Währung. Die Preise mussten in der Übergangsphase in Euro und in der alten Währung ausgezeichnet werden.
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Wichtige Ereignisse Januar 2002

1. Januar
Afghanistan 2002 – Die Übergangsregierung in Afghanistan übernahm Hamid Karzai.
1. Januar
Schweiz 2002 – Bundespräsident der Schweiz wurde Kaspar Villiger.
1. Januar
EU/Rumänien 2002 – Die Visapflicht für Rumänien wurde von der EU aufgehoben.
1. Januar
EU/Schweiz 2002 – Das bilaterale Abkommen zwischen der EU und der Schweiz trat in Kraft.
2. Januar
Sambia 2002 – Staatspräsident von Sambia wurde Levy Mwanawasa.
2. Januar
Argentinien 2002 – Neuer Staatspräsident von Argentinien wurde Eduardo Duhalde.
3. Januar

Die Lage in den Palästinensergebieten hatte sich allmählich beruhigt. Daraufhin kam der US-Sondergesandte Anthony Zinni nach Israel, um erneut zu vermitteln. Er wollte einen formellen Waffenstillstand zwischen Israel und den Palästinensern herbeiführen.
4. Januar
Nachdem zwischen Deutschland und Nordkorea im März 2001 diplomatische Beziehungen aufgenommen worden waren, wurde nun ein Botschafter nach Nordkorea entsandt. Die erste Botschafterin in Nordkorea wurde die Diplomatin Doris Hertrampf.
5. Januar
Der international angesehene italienische Außenminister und Renato Ruggiero und Ministerpräsident Silvio Berlusconi vertraten gegensätzlichen Anschauungen über die Europapolitik Italiens. Aufgrund dessen trat Ruggiero zurück. Berlusconi übernahm zunächst selbst das Amt des Außenministers.
6. Januar
Die FDP wollte ohne konkrete Koalitionsaussage in die Bundestagswahl am 22. September 2002 gehen. Auf dem traditionellen Drei-Königs-Treffen der FDP erkläre Guido Westerwelle, der Vorsitzende der FDP, dass die Partei sich sowohl eine Koalition mit der SPD als auch mit den Unionsparteien vorstellen könne.
7. Januar
In Berlin einigten sich SPD und PDS zehn Wochen nach der Wahl zum Abgeordnetenhaus auf eine rot-rote Koalition. Danach besetzte die SPD unter dem Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit fünf Ressorts und die PDS drei. Der Spitzenkandidat der PDS Gregor Gysi übernahm das Amt des Wirtschaftssenators.
8. Januar
Von Köln aus starten die ersten 70 Soldaten des deutschen Vorauskommandos für die internationale Schutztruppe nach Kabul in Afghanistan. Durch schlechtes Wetter und Zwischenstopps in den Niederlanden Türkei erreichten die Soldaten die afghanische Hauptstadt erst am 11. Januar.
9. Januar
In Belfast in Nordirland wurden mindestens 82 Menschen bei Straßenkämpfen zwischen Katholiken und Protestanten verletzt. Es waren die schwersten Unruhen in Nordirland seit Monaten. Sie wurden ausgelöst, als katholische Eltern ihre Kinder aus einer Schule abholen wollten, die in einem protestantischen Gebiet lag.
10. Januar
In London wurde durch Vertreter der 17 Staaten, die Soldaten für die internationale Schutztruppe für Afghanistan (ISAF) stellten, eine Vereinbarung über deren Einsatz unterzeichnet. Neuseeland ausgenommen, kamen die Soldaten der Schutztruppe, die eine Stärke von rund 5000 Soldaten hatte, ausschließlich aus europäischen Staaten, darunter auch Deutschland. Großbritannien führte die Schutztruppe in den ersten drei Monaten, wobei der Einsatz auf die Hauptstadt Kabul beschränkt war.
11. Januar
Argentinien 2002 – Die Konvertibilität seiner Währung gegenüber dem Dollar wurde von Argentinien beendet.
11. Januar
Kuba/USA 2002 – Im Guantanamo auf Kuba wurde ein Gefangenenlager eingerichtet. „Feinde ohne Kombattantenstatus“ sollten in dem Lager aufgenommen werden.
12. Januar
Pakistan 2002 – Präsident Pervez Musharraf verurteilte Terror und Intoleranz in einer Grundsatzrede.
13. Januar
Bei den Rodel-Europameisterschaften in Altenberg siegte der Österreicher Markus Prock im Herren-Einsitzer. Die übrigen Titel gingen an die Deutschen, an Sylke Otto im Damen-Einsitzer, an Patric Leitner und Alexander Resch im Herren-Doppelsitzer und an die Mannschaft.
14. Januar
Der ehemalige Manager des französischen Ölkonzerns Elf-Aquitaine, Alfred Sirven, wurde von dem Untersuchungsausschuss zu den Parteispenden zu der sogenannten Leuna-Affäre vernommen. Sirven gab an, keine Erkenntnisse über Schmiergeldzahlungen an deutsche Politiker zu haben.
15. Januar
In Kabul, der Hauptstadt Afghanistans, durften mehr als 10.000 Mädchens zum ersten Mal seit fünf Jahren wieder eine Schule besuchen. In Kabul waren 15 Schulen mit deutscher Hilfe provisorisch hergerichtet worden. Die gestürzte Taliban-Regierung hatte Mädchen den Schulbesuch verboten.
16. Januar
In Dresden trat Kurt Biedenkopf, der Regierungschef von Sachsen, am 18. April vorzeitig zurück. Der 71-jährige CDU-Politiker war durch mehrere Affären auch innerparteilich zunehmend unter Druck geraten. Biedenkopf war seit 1990 Regierungschef und war Dienstältester Ministerpräsident in den neuen Bundesländern. Georg Milbradt, der CDU-Parteichef von Sachsen, meldete Anspruch auf die Nachfolge an.
17. Januar
US-Außenminister Colin Powell besuchte als erster hochrangiger Vertreter der US-Regierung seit 25 Jahren Afghanistan. Er sicherte nach einem Treffen mit dem Chef der Übergangsregierung, Hamid Karsai, dem Land umfangreiche und dauerhafte Hilfe u. a. beim Wiederaufbau des Gesundheits- und Bildungssystems zu.
18. Januar
Die CDU forderte die Renate Künast (Grüne), die Bundesverbraucherschutzministerin, auf, zurückzutreten. Am Tag davor hatte die Ministerin zwei Beamte in ihrem Ministerium aufgrund einer verschleppten Warnmeldung über verseuchtes Fischmehl von ihren Posten entbunden. Kalbfleisch, das mit einem verbotenen Antibiotikum belastet war, war in den Lebensmittelhandel in Deutschland gelangt. Das Ministerium erklärte, dass das mit Chloramphenicol belastete Fleisch durch „einen verwaltungstechnischen Irrtum des zuständigen niederländischen Untersuchungslabors“ nach Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen gelangt war.
19. Januar
In Sofia wurde der ex-Kommunist Georgi Parwanow als neuer Staatspräsident Bulgariens vereidigt. Am 18. November 2001 hatte er die Präsidentschaftswahlen mit 54,13 Prozent der Stimmen gegen Amtsinhaber Petar Stojanow für sich entscheiden können. Parwanow übernahm am 22. Januar die Amtsgeschäfte.
20. Januar
Kongo 2002 – Zur Umwandlung in eine präsidiale Republik wurde im Kongo eine Verfassungsreform bestätigt.
21. Januar
Kofi Annan, der Generalsekretär der UNO, ernannte den früheren außenpolitischen Kanzlerberater Michael Steiner offiziell zu seinem neuen Sonderbeauftragten für die serbische Provinz Kosovo. Steiner übernahm seine neuen Aufgaben in Pristina Anfang Februar. Er ist seit 1999 bereits der dritte Leiter der UNO-Mission UNMIK (United Nations Interim Administration Mission in Kosovo). Sein Vorgänger, der Däne Hans Haekkerup, war aus privaten Gründen ausgeschieden.
22. Januar
In Tallinn wurde Siim Kallas, der bisherige Finanzminister, vom Parlament zum Ministerpräsident von Estland gewählt. Sein Vorgänger, Mart Laar, war am 8. Januar zurückgetreten. Kallas wurde Chef einer Koalitionsregierung aus Reform- und Zentrumspartei. Die neue Regierung wurde am 28. Januar vereidigt. Die Zentrumspartei, die die stärkste Kraft im Parlament Estlands war, übernahm acht Ministerien, die Reformpartei stellte außer dem Ministerpräsidenten Kallas noch fünf weitere Minister.
23. Januar
In Cuxhaven begann die Bundeswehr damit, Spürpanzer und anderes Material auf die arabische Halbinsel zu verlegen. Am Vortag hatte Rudolf Scharping (SPC), der Bundesverteidigungsminister, mitgeteilt, dass etwa 250 Mann der ABC-Abwehrkräfte im Februar an einem Manöver in Kuwait teilnehmen sollten. Die Übung sollte ein Teil der amerikanischen Anti-Terror-Operation „Enduring Freedom“ sein.
24. Januar
In Beirut, der Hauptstadt des Libanon, wurde Elie Hubeika, ein früherer libanesischer Milizenführer und fünf weitere Menschen durch eine ferngesteuerte Autobombe getötet. Hubeika war ein möglicher Belastungszeuge gegen den Regierungschef Israels, Ariel Scharon, im Verfahren um die Massaker an Palästinensern im Jahr 1982. Der einstige Chef des Geheimdienstes der Christenmiliz Forces Liabanaises galt als einer der Hauptverantwortlichen für das Massaker in den Palästinenserlagern von Sabra und Schatila, bei denen ungefähr 3000 Palästinenser ums Leben kamen.
25. Januar
In Berlin fand ein Treffen des Bündnisses für Arbeit mit Spitzenvertretern von Gewerkschaften und Arbeitgebern bei Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) statt. Es konnte keine Einigung bei der Lohnpolitik gefunden werden. Dieter Hundt, der Arbeitgeberpräsident, warf den Gewerkschaften eine Blockadehaltung vor. DGB-Chef Schulte erklärte, er werde sich keinem Diktat unterwerfen.
26. Januar
Nachdem ein zweiter V-Mann des Verfassungsschutzes im NPD-Verbotsverfahren enttarnt wurde, verstärkten die Unionsparteien und die FDP ihre Kritik an Bundesinnenminister Otto Schily (SPD). Schily war jedoch der Ansucht, dass das Verbotsverfahren vor dem Bundesverfassungsgericht nicht gefährdet war.
27. Januar
In Lagos, der Hauptstadt Nigerias, entstand auf einem Straßenmarkt ein Feuer, das auf ein Munitionslager übergriff. Bei der Panik, die durch die Explosion des Munitionslagers entstand, starben mehr als 1000 Menschen. Die meisten ertranken, als sie auf der Flucht in die verseuchten Kanäle der Stadt gedrängt wurden. Viele Leichen wurden auch im weiten Umkreis der völlig zerstörten Gebäude gefunden.
28. Januar
In Stockholm starb die schwedische Schriftstellerin Astrid Lindgren im Alter von 94 Jahren. Sie schrieb Bücher wie „Pippi Langstrumpf“, „Michel aus Lönneberga“, „Wir Kinder aus Bullerbü“, „Ronja Räubertochter“ und „Karlsson vom Dach“. Sie erhielt 1978 den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels und 1994 den Alternativen Nobelpreis.
29. Januar
Deutschland verkaufte 128 Kampfpanzer vom Typ „Leopard“ und 23 MiG-Jagdflugzeuge der Bundeswehr an Polen. Die Verteidigungsminister der beiden Länder, Rudolf Scharping (SPD) und Jerzy Szmadjdzinski unterzeichneten die entsprechenden Verträge. Mit den Rüstungskäufen in Höhe von 25 Millionen Euro wollte Polen die NATO-Standards erfüllen.
30. Januar
Auf Empfehlung der EU-Kommission sollten Deutschland und Portugal wegen ihrer hohen Staatsdefizite verwarnt werden. Laut EU-Währungskommissar Pedro Solbes lagen die Defizitquoten beider Länder bereits nahe an der Obergrenze von drei Prozent. Diese Quote war im Maastrichter Vertrag vereinbart worden. Zur gleichen Zeit bescheinigte Solbes der Bundesregierung eine Haushaltspolitik gemäß der Stabilitätskriterien.
31. Januar
In Washington fand ein Gespräch zwischen US-Präsident George Bush und dem deutschen Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) statt. Schröder sicherte dem US-Präsidenten einen längerfristigen deutschen Einsatz in Afghanistan zu. Dabei könnte der Schwerpunkt die Ausbildung von Polizisten sein. Ein deutsches Kommando in der Friedenstruppe für Afghanistan wurde nicht diskutiert. Schröder hatte schon im Vorfeld eine solche Aufgabe für die Bundeswehr wegen zahlreicher Auslandseinsätze ausgeschlossen.

Januar 2002 Deutschland in den Nachrichten

Ein Frühstück und viel Geduld
GZ Live
In Ruhe frühstücken und dabei nicht die Geduld verlieren, dies kann einen weit bringen: Heute vor 18 Jahren, am 11. Januar 2002 verzichtete Angela ...  >>>

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