Juni 1995 - „Der bewegte Mann“ bewegte die Jury in Berlin

Kalender Juni 1995
Da war Bundesinnenminister Manfred Kanther doch eine schöne Aufgabe zugefallen: Er überreichte in Berlin den Deutschen Filmpreis an den Regisseur Sönke Wortmann, der mit seiner Komödie „Der bewegte Mann“ die Gemüter und die Lachmuskeln der Kinozuschauer bewegt hatte. Der Film war 1994 in die Kinos gekommen und basierte auf dem gleichnamigen Comic von Ralf König. Und nun wurde er in den Kategorien „Bester Film“ und „Beste Regie“ mit dem Filmband in Gold geehrt. Und da sage noch einer, die Deutschen könnten keine Komödien machen. Durchaus nicht zum Lachen war allerdings die Tatsache, dass am selben Tag eine Briefbombe im Münchener Fernsehstudio ProSieben explodierte. Sie war an die farbige Moderatorin Arabella Kiesbauer adressiert gewesen, hatte deren Assistentin verletzt und war ein schockierendes Ereignis. Der Rassenhass war weit verbreitet, wenn es zu solchen Ausschreitungen kam. Die Moderatorin war unverletzt geblieben. Der Schock allerdings saß gewiss tief.
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Wichtige Ereignisse im Juni 1995

1. Juni
Österreich 1995 – Für diejenigen unter den rund 30.000 noch lebenden österreichischen NS-Opfern, die besonders hilfsbedürftig waren, hatte das österreichische Parlament die Schaffung eines Entschädigungsfonds von zunächst 500 Millionen Schilling (71 Millionen DM) gebilligt.
1. Juni
Großbritannien 1995 – Seit 1921 die Teilung Irlands vollzogen worden war, war Prinz Charles das erste Mitglied des britischen Königshauses, das der Republik Irland einen Besuch abgestattet hatte.
1. Juni
BRD/Jemen 1995 – Der mutmaßliche Terrorist Johannes Weinrich, der für den Tod von mindestens zwölf Menschen verantwortlich gemacht wurde, war im Jemen festgenommen worden. Drei Tage darauf war er der deutschen Justiz überstellt worden.
1. Juni
BRD 1995 – Weil statt der erhofften 500.000 Exemplare der Illustrierten „Tango“ zuletzt nur noch 160.000 verkauft worden waren, hatte der Hamburger Verlag Gruner+Jahr die Herausgabe des Blattes eingestellt. „Tango“ war erst Ende September 1994 auf den Markt gekommen.
2. Juni
Schweiz 1995 – Der Schweizer Theologe und römisch-katholische Bischof von Basel, Hansjörg Vogel, war von seinem Amt zurückgetreten. Es war bekannt geworden, dass er bald Vater werden würde.
2. Juni
Südafrika 1995 – Der südafrikanische Präsident Nelson Mandela hatte zugegeben, das er im März 1994, noch vor seiner Wahl zum Staatsoberhaupt, den Befehl gegeben hatte, dass aus dem Hauptquartier des Afrikanischen Nationalkongresses (ANC) auf demonstrierende Anhänger der Inkatha-Freiheitspartei (IFP) geschossen werden sollte. Es hatte etwa 50 Todesopfer gegeben.
3. Juni
NATO/UNO/Bosnien 1995 – In Paris war die Bildung einer Schnellen Eingreiftruppe für den Schutz der UNO-Truppen in Bosnien war auf einem Treffen von Verteidigungsministern aus den Staaten der NATO und der Europäischen Union beschlossen worden.
3. Juni
Algerien 1995 – In Algier war der frühere Unteroffizier Lembarek Boumaarafi der Ermordung im Juni 1992 des damaligen algerischen Staatspräsidenten Mohammed Boudiaf für schuldig befunden worden. Für seine Tat war zum Tod verurteilt worden.
4. Juni
Radsport 1995 – In einer Zeit von 97:39,50 h hatte Tony Rominger aus der Schweiz den 78. Giro d'Italia gewonnen. Sein Vorsprung gegenüber dem Vorjahressieger Jewgeni Berzin aus Russland betrug 4:12 m.
5. Juni
Bayern 1995 – Der bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber hatte die tschechische Regierung beim 46. Sudetendeutschen Tag in München zur Gewährung eines Aufenthaltsrechts für die Sudetendeutschen aufgerufen.
5. Juni
Leichtathletik 1995 – In Hengelo (Niederlande) war die Äthiopier Haile Gebrselassie die 10 000 m in 26:43,53 min gelaufen. Er hatte damit den 1994 von dem Kenianer William Sigei aufgestellten Weltrekord um 8,7 sec verbessert.
6. Juni
Südafrika 1995 – In Südafrika war vom Verfassungsgericht in Kapstadt die Todesstrafe abgeschafft worden. Die Richter hatten zur Begründung erklärt, dass sie nicht mit der bis 1999 geltenden Übergangsverfassung des Landes zu vereinbaren sei.
6. Juni
Japan 1995 – Wegen des Giftgasanschlages in der Tokioter U-Bahn am 20. März war gegen den Führer der japanischen Aum-Sekte, Shoko Asahara, und sechs weitere Sektenmitglieder Mordanklage erhoben worden.
7. Juni
Fußball 1995 – In der bulgarischen Hauptstadt hatte die deutsche National-Elf das Spiel mit 2:3 gegen den Gastgeber Bulgarien verloren. Es war die erste Niederlage in der Qualifikation zur Europameisterschaft 1996 für die deutsche Mannschaft gewesen.
7. Juni
BRD/Nahost 1995 – Für den Aufbau der Verwaltung in den palästinensischen Autonomiegebieten Jericho und Gaza-Streifen hatte Bundeskanzler Helmut Kohl im Rahmen seiner Nahostreise (6.-9. Juni) dem PLO-Chef Yassir Arafat 10 Millionen DM zugesagt.
7. Juni
Leichtathletik 1995 – In Rom war der Kenianer Moses Kiptanui die 5000 m in 12:55,30 min gelaufen. Er hatte damit die Bestmarke über dies Distanz um 1,66 min verbessert, die der Äthiopier Haile Gebrselassie 1994 aufgestellt hatte.
8. Juni
Türkei/Griechenland 1995 – Sollte Griechenland unter Hinweis auf die Internationale Seerechtskonvention seine Hoheitsgewässer in der Ägäis von sechs auf zwölf Seemeilen ausdehnen, war die türkische Regierung vom Parlament der Türkei ermächtigt worden, mit militärischen Mitteln gegen Griechenland vorzugehen.
8. Juni
Polen 1995 – Der polnische Präsident Lech Wałesa hatte auf dem 7. Landeskongress der Gewerkschaft Solidarität in Danzig die Delegierten um Beistand für ihn bei der Präsidentenwahl im Herbst 1995 aufgerufen. Eine offizielle Unterstützung des Kandidaten hatte die Gewerkschaftsführung jedoch abgelehnt.
8. Juni
BRD 1995 – Mit der erforderlichen Zweidrittelmehrheit hatte das Berliner Abgeordnetenhaus eine neue Verfassung für das Bundesland gebilligt. Darin hatte sie u. a. ein nicht einklagbares Recht auf Arbeit und mit Elementen der direkten Demokratie wie Volksbegehren und –initiativen entscheidende Anregungen aus der im Juli 1990 geänderten Ostberliner Verfassung aufgenommen.
8. Juni
Bosnien 1995 – Von den bosnischen Serben war erstmals seit Wochen wieder ein Hilfskonvoi in die eingeschlossene bosnische Hauptstadt Sarajevo durchgelassen worden.
9. Juni
Europa 1995 – Um den früheren schwedischen Ministerpräsidenten Carl Bildt zum EU-Vermittler im früheren Jugoslawien zu ernennen, waren die Staats- und Regierungschef der 15 Staaten der Europäischen Union (EU) in Paris zu einem Gipfeltreffen zusammengetroffen. Bildt trat die Nachfolge des Briten David Owen an.
9. Juni
BRD 1995 – Die SPD-Politikerin Anke Fuchs war auf dem 55. Deutschen Mietertag in Hannover für vier Jahre zur Vorsitzenden des Deutschen Mieterbundes gewählt worden. Ihr Vorgänger, Gerhard Jahn, war nach 16 Jahren im Amt aus Altersgründen ausgeschieden.
9. Juni
BRD 1995 – Im Münchener Fernsehstudio von Pro Sieben war eine Briefbombe explodiert. Sie war an die farbige Moderatorin Arabella Kiesbauer adressiert gewesen. Dabei war eine Assistentin Kiesbauers verletzt worden.
9. Juni
Russland/Ukraine 1995 – Über die Stationierung des russischen Teils der früheren sowjetischen Schwarzmeerflotte hatten der russische Präsident Boris Jelzin und das ukrainische Staatsoberhaupt Leonid Kutschma in Sotschi eine Übereinkunft erzielt. Der Hafen Sewastopol, der sich auf der zur Ukraine gehörenden Halbinsel Krim befand, war die Hauptbasis der Flotte geblieben.
9. Juni
Russland 1995 – Von der russischen Staatsduma in Moskau war die Beendigung der im Dezember 1994 begonnenen Militäraktion in Tschetschenien gefordert worden. Die Entscheidung war jedoch für die Regierung nicht bindend gewesen.
9. Juni
Kolumbien 1995 – Durch die Festnahme von Gilberto Rodriguez Orejuela, hatte die kolumbianische Polizei der Hochburg der Drogenmafia (Calí) einen der Bosse genommen. Das weltgrößte Kokainkartell – das Calí-Kartell hatte weltweit rund 80 Prozent des illegalen Rauschgifthandels unter Kontrolle.
9. Juni
Film 1995 – Die Filmkomödie „Der bewegte Mann“ von Sönke Wortmann war bei der Verleihung der deutschen Filmpreise in Berlin mit dem Filmband in Gold ausgezeichnet worden. Die Auszeichnung war von Bundesinnenminister Manfred Kanther überreicht worden.
10. Juni
Tennis 1995 – Die deutsche Tennisspielerin Steffi Graf hatte in Paris zum vierten Mal die Internationalen Tennismeisterschaften von Frankreich gewonnen. Durch ein 7:5, 4:6, 6:0 gewann sie über Titelverteidigerin Arantxa Sanchez Vicario aus Spanien. Der Österreicher Thomas Muster hatte im Herren-Finale in drei Sätzen Michael Chang aus den USA besiegt.
10. Juni
BRD 1995 – Als Nachfolger des zurückgetretenen Klaus Kinkel hatte der Bundesparteitag der FDP in Mainz den hessischen Landesvorsitzenden Wolfgang Gerhardt gewählt.
11. Juni
Italien 1995 – In mehreren landesweiten Volksbegehren hatten 57 Prozent der Italiener die Gültigkeit des seit 1990 geltenden Mediengesetzes bestätigt, in dem Privatpersonen der Besitz mehrerer Fernsehsender gestattet war. Durch das Ergebnis des Referendums hatte sich der frühere Ministerpräsident und Medienunternehmer Silvio Berlusconi bestätigt gesehen.
11. Juni
BRD 1995 – In einer Urwahl hatten sich die Bremer SPD-Mitglieder für den bisherigen Kultursenator Henning Scherf als Kandidaten für das Bürgermeisteramt der Stadt sowie für die Bildung einer großen Koalition mit der CDU entschieden. Am Folgetag wurde die Entscheidung vom SPD-Landesverband bestätigt. Sie war nötig geworden, nachdem Bürgermeister Klaus Wedemeier zurückgetreten war.
12. Juni
EU/Baltikum 1995 – Von den Ministerpräsidenten der baltischen Staaten und den Außenministern der Europäischen Union (EU) waren in Luxemburg Assoziierungsabkommen unterzeichnet worden. Diese waren die Voraussetzung für die EU-Vollmitgliedschaft von Lettland, Estland und Litauen. Seit Anfang 1995 waren diese drei Länder mit der EU durch ein Freihandelsabkommen verbunden.
12. Juni
USA 1995 – Für rund 3,5 Milliarden US-Dollar (5,2 Milliarden DM) hatte der US-amerikanische Computerkonzern IBM das Softwareunternehmen Lotus (Cambridge im US-Bundesstaat Massachusetts) übernommen. Es war die bisher teuerste Übernahme in der Softwarebranche gewesen.
12. Juni
Musik 1995 – In Lugano (Schweiz) war nach längerer Krankheit der italienische Pianist Arturo Benedetti Michelangeli im Alter von 75 Jahren gestorben. Der introvertierte Künstler, der vor allem wegen seines delikaten Anschlags geschätzt wurde, galt als einer der herausragenden Pianisten des 20. Jahrhunderts. Michelangeli war am 5. Januar 1920 in Brescia (Italien) geboren worden.
13. Juni
BRD/Österreich 1995 – Eine in Österreich aufgegebene Briefbombe war in der Geschäftsstelle der SPD-Bürgerschaftsfraktion in Lübeck explodiert. Sie hatte den Fraktionsgeschäftsführer Thomas Rother verletzt.
13. Juni
Frankreich 1995 – Die Ankündigung des französischen Staatspräsidenten Jacques Chirac, im September eine Serie von Atomtests im Südpazifik zu starten, hatte internationale Proteste ausgelöst.
13. Juni
Nepal 1995 – In Nepal war es zur Auflösung des Unterhauses gekommen.
14. Juni
BRD 1995 – In Hamburg hatte der 26. Evangelische Kirchentag begonnen, der bis zum 18. Juni dauerte. Es hatten mehr als 120.000 überwiegend jugendliche Dauergäste teilgenommen.
14. Juni
Tschetschenien/Russland 1995 – Das Krankenhaus der südrussischen Stadt Budjonnowsk war von tschetschenischen Rebellen besetzt worden, die etwa 1.500 Geiseln genommen hatten. Bei dem Überfall kamen 123 Menschen ums Leben.
15. Juni
Bosnien 1995 – Um den serbischen Belagerungsring um das eingeschlossene Sarajevo zu durchbrechen hatten bosnische Regierungstruppen eine Offensive eröffnet.
15. Juni
International 1995 – In Halifax (Kanada) war der 21. Weltwirtschaftsgipfel eröffnet worden, an dessen zweitägigen Beratungen auch der russische Präsident Boris Jelzin teilgenommen hatte. Die G-7-Länder hatten sich für einen Abbau der internationalen Ungleichgewichte ausgesprochen.
16. Juni
UNO 1995 – In New York hatte der UNO-Sicherheitsrat die Aufstellung einer Schnellen Eingreiftruppe für Bosnien gebilligt.
16. Juni
IOC 1995 – Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hatte auf einer Tagung in der ungarischen Hauptstadt Budapest die Olympischen Winterspiele 2002 an die Hauptstadt des US-Bundesstaates Utah, Salt Lake City, vergeben.
17. Juni
Fußball 1995 – Am letzten Spieltag der Bundesliga war Borussia Dortmund vor heimischem Publikum durch ein 2:0 über den Hamburger SV Deutscher Fußballmeister geworden. Es war der in der Vereinsgeschichte nach 1956, 1957 und 1963 der vierte Titel von Borussia Dortmund gewesen.
18. Juni
Frankreich 1995 – Zum ersten Mal hatte mit Jean-Marie La Chevallier ein Kandidat der rechtsextremen Nationalen Front (FN) bei der Stichwahl für das Amt des Bürgermeisters in der süfranzösischen Hafenstadt Toulon die Mehrheit errungen. Die FN-Politiker siegten auch in Orange und Marignane.
18. Juni
Belgien 1995 – Nach einer Gasexplosion in der angeschlossenen Restaurantküche war im belgischen Ort Eynatten ein Tankstellenkomplex niedergebrannt. Bei dem Unglück waren 16 Menschen umgekommen, unter denen sich vier Deutsche befunden hatten.
18. Juni
Fußball 1995 – In der schwedischen Hauptstadt Stockholm war das deutsche Europameister-Team der norwegischen Mannschaft mit 0:2 im Finale der Frauen-Fußballweltmeisterschaft unterlegen gewesen.
18. Juni
Frankreich/Australien 1995 – Das französische Konsulat in der westaustralischen Stadt Perth war durch einen Bombenanschlag zerstört worden. Grund war der Protest der angekündigten Wiederaufnahme der französischen Atomversuche im Südpazifik gewesen.
19. Juni
BRD 1995 – Der sächsische Innenminister Heinz Eggert war auf seinen eigenen Wunsch hin vom Ministerpräsident des Landes Sachsen, Kurt Biedenkopf, beurlaubt worden. Mitarbeiten hatten gegen Eggert den Vorwurf der sexuellen Belästigung erhoben.
19. Juni
International 1995 – Die Erdölminister der OPEC-Länder hatten auf ihrem zweitägigen Halbjahrestreffen in der österreichischen Hauptstadt Wien angesichts fallender Rohölpreise die bestehende Fördergrenze von 24,5 Millionen Barrel pro Tag bekräftigt.
20. Juni
Musik 1995 – Im Müngersdorfer Stadion in Köln (Nordrhein-Westfalen) hatten etwa 70.000 Zuschauer den Auftakt zur Deutschland-Tournee der britischen Rockgruppe „Rolling Stones“ miterlebt.
20. Juni
Grenada 1995 – Keith Claudius Mitchell war Premierminister von Grenada geworden.
20. Juni
Shell 1995 – Den Beschluss, die Ölplattform „Brent Spar“ im Nordatlantik zu versenken, hatte der britisch-niederländische Mineralölkonzern Shell in London unter dem Druck internationaler Proteste widerrufen.
21. Juni
Russland 1995 – Die russische Staatsduma hatte mit 241 gegen 72 der Regierung von Wiktor Tschernomyrdin das Misstrauen ausgesprochen.
21. Juni
Japan 1995 – Auf dem Flughafen von Tokio hatte die Polizei eine Boeing 747 der Luftfahrtgesellschaft All Nippon Airways gestürmt und den Entführer der Maschine überwältigt. Er hatte die 365 Menschen an Bord als Geiseln genommen, weil er die Freilassung von Shoko Asahara, dem verhafteten Anführer der Aum-Sekte, erzwingen wollte.
22. Juni
BRD 1995 – Die Abgeordneten der Länderparlamente von Berlin und Brandenburg hatten mit der erforderlichen Zweidrittelmehrheit die Fusion beider Bundesländer befürwortet.
22. Juni
Großbritannien 1995 – Der britische Premierminister John Major war angesichts zunehmender innerparteilicher Kritik als Parteivorsitzender der Konservativen zurückgetreten. Er bekräftigte zugleich seine erneute Kandidatur bei der Wahl um den Parteivorsitz am 4. Juli.
22. Juni
Europäische Union 1995 – Von den Landwirtschaftsministern der Europäischen Union (EU) war eine gemeinsame Regelung für den Transport von Tieren vereinbart worden.
22. Juni
Telekom 1995 – Die Deutsche Telekom AG und France Telekom hatten 20 Prozent des Aktienkapitals der US-amerikanischen Telekommunikationsgesellschaft Sprint übernommen.
23. Juni
Berlin 1995 – Nach den Plänen der Künstler Christo und Jeanne-Claude war der Berliner Reichstag verhüllt worden. Die Kunstaktion, die bis zum 6. Juli dauerte, hatte sich rasch zu einer Publikumsattraktion entwickelt.
23. Juni
Fußball 1995 – Die deutsche Mannschaft hatte den Gastgeber Schweiz in Bern 2:1 besiegt. Das Freundschaftsspiel war aus Anlass des 100-jährigen Bestehens des Schweizer Fußball-Verbandes ausgetragen worden.
23. Juni
USA 1995 – Die beiden Mörder der deutschen Touristin Barbara Meller-Jensen waren von einem Gericht in Miami (US-Bundesstaat Florida) zu lebenslanger Freiheitsstrafe verurteilt worden. Die Verurteilten hatten die Touristin im April 1993 in ihrem Leihwagen überfallen und getötet.
24. Juni
Italien 1995 – In Palermo hatte ein Sonderkommando der italienischen Polizei den wegen vierfachen Polizistenmordes in Abwesenheit zu lebenslänglich verurteilten Mafia-Boss Leoluca Bagarella festgenommen.
24. Juni
Fußball 1995 – Zum dritten Mal gewann Borussia Mönchengladbach den DFB-Pokal. Seit Jahren war es für den Verein der erste „große“ Erfolg.
24. Juni
BRD 1995 – In Köln wurde das Mahnmal für die schwulen und lesbischen Opfer des Nationalsozialismus enthüllt.
25. Juni
BRD 1995 – Die CDU-Kandidatin Petra Roth hatte sich bei der ersten Direktwahl des Oberbürgermeisters von Frankfurt am Main mit 51,9 Prozent der Stimmen durchgesetzt.
25. Juni
Schweiz 1995 – Die Schweizer Stimmbürger hatte mit einem Stimmenanteil von 53,5 Prozent eine Lockerung der gesetzlichen Restriktionen für den Grunderwerb durch Ausländer abgelehnt.
26. Juni
UNO 1995 – US-Präsident Bill Clinton hatte auf einem Festakt zum 50. Jahrestag der Unterzeichnung der Charta der Vereinten Nationen – UNO – eine Reform der Weltorganisation gefordert.
26. Juni
Äthiopien/Ägypten 1995 – Der Mordanschlag, der in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba auf den ägyptischen Staatschef Husni Mubarak versucht worden war, scheiterte. Von Kairos Seite war das Militärregime des Sudan beschuldigt worden, als Drahtzieher des Gewaltaktes gewirkt zu haben.
27. Juni
Europa 1995 – Die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union (EU) hatten zum Abschluss ihres zweitägigen Gipfeltreffens in Cannes (Frankreich) in Teilen Einigkeit über die Kompetenzen der europäischen Fahndungsbehörde Europol erzielt.
27. Juni
Katar 1995 – In Katar wurde übernahm Emir Scheich Hamad bin Khalifa Al-Thani die Amts- und Staatsgewalt, nachdem er seinen Vater als Staatsoberhaupt abgesetzt hatte.
27. Juni
Berlin 1995 – Im Berliner Stadtteil Zehlendorf hatten vier bewaffnete Männer eine Commerzbank-Filiale überfallen und 16 Geiseln genommen. Die Polizei stürmte am folgenden Morgen das Gebäude, aus dem die Gangster mit 5 Millionen DM Lösegeld und dem Inhalt von rund 200 Schließfächern durch einen zuvor gegrabenen Tunnel entkommen waren. Im Juli und August konnte die Polizei die Räuber dingfest machen.
27. Juni
BRD 1995 – Im westdeutschen Einzelhandel war der sechswöchige Tarifkonflikt beigelegt worden. Der in Düsseldorf vereinbarte Tarifvertrag hatte Pilotfunktion für alle rund 2,3 Millionen Beschäftigten in den alten Bundesländern. Er hatte Gehaltsanhebungen von 3,4 Prozent vorgesehen.
28. Juni
Russland/Moldawien 1995 – Der Staatschef von Modawien, Mircea Snegur, hatte in einem Gespräch mit dem russischen Präsidenten Boris Jelzin in Moskau dessen Wunsch zur Einrichtung eines russischen Militärstützpunktes in der zu Moldawien gehörenden, aber mehrheitlich von Russen bewohnten Dnjestr-Region, abgelehnt.
28. Juni
USA/Japan 1995 – Japan und die USA hatten in Genf unmittelbar vor dem Ablauf eines US-amerikanischen Ultimatums einen Kompromiss über Zugangserleichterungen für Autofirmen aus den USA zum japanischen Markt erzielt.
28. Juni
BRD 1995 – Die CDU beging in Berlin mit einer Feier im Berliner Schauspielhaus ihr 50-jähriges Bestehen. Vom Parteivorsitzenden Helmut Kohl waren die 670.000 Mitglieder der CDU als „erfolgreichste Bürgerinitiative Deutschlands“ gewürdigt worden.
28. Juni
Spanien 1995 – Nachdem illegale Abhöraktionen durch den militärischen Geheimdienst Spaniens bekanntgeworden waren, hatten Vizepremier Narcís Serra und Verteidigungsminister Julián García Vargas ihre Ämter niedergelegt.
28. Juni
BRD/Justiz 1995 – Wegen versuchten Mordes war die Irin Donna Maguire, Mitglied der Untergrundorganisation IRA, vom Oberlandesgericht Celle (Niedersachsen) zu einer Freiheitsstrafe von neun Jahren verurteilt worden. Im Juni 1989 war Donna Maguire an einem Sprengstoffanschlag auf eine britische Kaserne in Osnabrück beteiligt gewesen.
29. Juni
Bundesrepublik Deutschland 1995 – Mit großer Mehrheit hatte der Deutsche Bundestag einen interfraktionellen Gruppenantrag zur Neuregelung des Abtreibungsrechts gebilligt. Ein Abbruch war danach in den ersten zwölf Wochen straffrei, sofern sich die Schwangere zuvor einer Pflichtberatung unterzogen hatte. Das Gesetz wurde am 14. Juli vom Bundesrat gebilligt.
29. Juni
Weltraum 1995 – Zum ersten Mal hatte mit der „Atlantis“ eine US-Raumfähre an die russische Raumstation „Mir“ angedockt. Die Öffnung des Verbindungstunnels war in beiden Ländern live im Fernsehen übertragen worden.
29. Juni
Südkorea 1995 – Beim Einsturz des Sampoong-Gebäudes, einem Kaufhaus in Seoul, kamen 501 Menschen ums Leben. Sechs blieben vermisst und 937 Personen erlitten Verletzungen.
30. Juni
BRD 1995 – Ein Bosnien-Einsatz der Bundeswehr wurde vom Deutschen Bundestag gebilligt. Der Vorschlag der Bundesregierung war mit 386 gegen 258 Stimmen angenommen worden. Zur Unterstützung der europäischen Eingreiftruppe sollten 1.500 Soldaten nach Bosnien verlegt werden sowie Tornado-Kampfflugzeuge.
30. Juni
UNESCO 1995 – Die UNESCO nahm die Marshall-Inseln als neues Mitglied auf.
30. Juni
Russland 1995 – Wegen des Versagens der Sicherheitskräfte bei der Geiselnahme von Budjonnowsk hatten der russische Innenminister Wiktor Jerin, Vizepremier Nikolai Jegorow und Geheimdienstchef Sergej Stepaschin aus der russischen Regierung ausscheiden müssen. Der gleichfalls öffentlich kritisierte Verteidigungsminister Pawel Gratschow war von Präsident Boris Jelzin im Amt belassen worden.
Juni 1995 Deutschland in den Nachrichten
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