Januar 1995 - Gedenken an die Opfer des Zweiten Weltkriegs

Kalender Januar 1990
Passend zur Jahreswidmung – es war das Internationale Jahr des Gedenkens an die Opfer des Zweiten Weltkriegs festgelegt worden – hatten sich Ende Januar Vertreter aus 30 Nationen gemeinsam mit ehemaligen Häftlingen im einstigen Konzentrationslager Auschwitz eingefunden, um der dort Ermordeten zu gedenken. Zwischen 1941 und 1945 waren allein in Auschwitz 1,5 Millionen Menschen umgebracht worden. Der Tag des Gedenkens war gleichzeitig der Tag, an dem 1945 die Soldaten der Roten Armee das Lager befreit hatten. Fünfzig Jahre – und dennoch sollte so ein Ereignis nicht in Vergessenheit geraten. Ebenso wenig vergessen werden sollten die Opfer des Vietnamkrieges. Was die US-Soldaten anbelangte, da hatten die USA nun ein Verbindungsbüro im vietnamesischen Hanoi errichtet, das sich um die Schicksale der noch immer Vermissten kümmern sollte. Das Ende des Vietnamkrieges lag 20 Jahre zurück. Dennoch wusste man bei 1.621 US-Soldaten nichts über deren Verbleib. Dagegen wirkte der Schrecken der ersten gemeinsamen deutschen Arbeitslosen-Statistik wie eine freudige Überraschung.
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Wichtige Ereignisse im Januar 1995

1. Januar
Schweiz 1995 – Bundespräsident der Schweiz wurde Kaspar Villiger (*1941).
Der Schweizer Unternehmer gehörte seit 1989 dem Bundesrat an.
1. Januar
Schweiz 1995 – Anstelle der bisherigen Warenumsatzsteuer war in der Schweiz eine Mehrwertsteuer eingeführt worden.
1. Januar
Schweiz 1995 – Der Sollbestand der Schweizer Armee war um ein Drittel auf 400.000 Mann reduziert worden.
1. Januar
International 1995 – Die Welthandelsorganisation, die am 15. April 1994 aus dem General Agreement on Tariffs and Trade (GATT) in der Uruguay-Runde nach siebenjähriger Verhandlungszeit gegründet war, nahm ihre Arbeit auf.
1. Januar
Bolivien 1995 – In Bolivien wurde die Reform des Erziehungswesens wirksam.
1. Januar
BRD 1995 – In der Bundesrepublik war die Pflegeversicherung eingeführt worden.
1. Januar
EU/Litauen 1995 – Das Freihandelsabkommen trat in Kraft, das Litauen und die EU abgeschlossen hatten.
1. Januar
EU 1995 – Neue EU-Mitglieder wurden die Länder Österreich, Schweden und Finnland.
1. Januar
EU 1995 – Die Europäische Union (EU) war durch den Beitritt von Finnland, Österreich und Schweden eine Gemeinschaft von 15 Ländern geworden.
1. Januar
International 1995 – Für die Länder Brasilien, Argentinien, Uruguay und Paraguay war der gemeinsame Markt, die Freihandelszone, in Kraft getreten.
1. Januar
Brasilien 1995 – In Brasilien war der frühere Finanzminister Fernando Henrique Cardoso als 38. Präsident des Landes vereidigt worden.
1. Januar
Deutschland 1995 – Mit Vollzug der zweiten Stufe der Postreform waren die Unternehmen Telekom, Postdienst und Postbank in Aktiengesellschaften umgewandelt worden.
1. Januar
BRD 1995 – Die neuen finanziellen Belastungen, die für die Bundesbürger in Kraft traten, war u. a. die Erhebung eines Solidaritätszuschlags von 7,5 Prozent auf die Steuerschuld.
1. Januar
UNO 1995 – Für zwei Jahre war Deutschland als nichtständiges Mitglied in den UNO-Sicherheitsrat aufgenommen worden.
1. Januar
Bosnien-Herzegowina 1995 – In Bosnien-Herzegowina war ein viermonatiger Waffenstillstand in Kraft getreten.
2. Januar
Israel 1995 – Der Ausbau der Siedlung Efrat im Westjordanland war von der israelischen Regierung beschränkt worden. Dort wohnten rund 65.000 Menschen. Die Bauarbeiten sollten von einem Ministerausschuss überwacht werden.
2. Januar
Ägypten 1995 – In Oberägypten waren elf Menschen ums Leben gekommen bei Anschlägen islamischer Fundamentalisten. Zwei weitere Menschen waren schwer verletzt worden.
2. Januar
Bundesrepublik Deutschland 1995 – Der Vorschlag des Bezirksvorsitzenden der Gewerkschaft Öffentliche Dienste, Transport und Verkehr (ÖTV), Rolf Fritsch, tariflich ausgehandelte Leistungen sollten nur für Gewerkschaftsmitglieder gelten, war auch in den eigenen Reihen auf Kritik gestoßen.
2. Januar
Nigeria 1995 – Der im Jahr 1991 gestürzte frühere somalische Staatschef, Mohammed Siad Barre, war im Exil in Nigeria gestorben. Barre war am 6. Oktober 1919 in Shilabo (Äthiopien) geboren worden.
3. Januar
Gaza-Streifen 1995 – Israelische Soldaten hatten am Übergang zum autonomen Gaza-Streifen drei palästinensische Polizisten erschossen. An dem Feuergefecht hatten sich beide Seiten gegenseitig die Schuld gegeben.
3. Januar
Mexiko 1995 – Zur Behebung der Währungs- und Finanzkrise hatte der mexikanische Präsident Ernesto Zedillo ein Notstandsprogramm erlassen. Es wurde Mexiko eine Soforthilfe von 18 Milliarden US-Dollar (rund 26 Milliarden DM) von den Vereinigten Staaten vermittelt.
3. Januar
Österreich/Schweiz 1995 – Insgesamt waren bei Lawinenunglücken in Österreich und in der Schweiz zehn Menschen ums Leben gekommen. Unter ihnen hatten sich sieben Deutsche befunden. Die tödlichen Unfälle hatten sich ereignet, weil die Skiläufer und Snowboarder von den markierten Pisten abgewichen waren.
4. Januar
USA 1995 – Der 104. Kongress der Vereinigten Staaten hatte sich in Washington konstituiert. In beiden Häusern des Parlaments hatten die Republikaner zum ersten Mal seit 1954 die Mehrheit.
4. Januar
Thailand 1995 – Vom thailändischen Parlament war eine Verfassungsreform genehmigt worden. Das hatte eine Senkung des Wahlalters von 20 auf 18 Jahre zur Folge. Außerdem wurde die Gleichberechtigung von Mann und Frau betont. Die Rolle der Parteien wurde durch die Bestimmung gestärkt, dass der Ministerpräsident einer der im Parlament vertretenen Parteien angehören sollte.
5. Januar
UNO 1995 – UNO-Generalsekretär Butros Butros-Ghali hatte vor dem Sicherheitsrat klare Richtlinien für künftige Einsätze gefordert. Allerdings warnte er vor der Gefahr einer „Friedenserzwinung“. Diese würde, seinen Worten zufolge, die Fähigkeiten der UNO überfordern.
6. Januar
Philippinen 1995 – In der philippinischen Hauptstadt Manila hatte ein Wohnungsbrand zur Entdeckung der geplanten terroristischen „Operation Bojinka“ geführt. Damit hatten Al-Qaida-Anhänger neben Flugzeugattentaten auch einen Mordanschlag auf Papst Johannes Paul II. bei seinem Besuch der Philippinen geplant.
6. Januar
Deutschland 1995 – Etwa 34.000 Rentner mussten durchschnittlich 4.000 DM nachzahlen, weil sie seit 1983 keine Krankenkassenbeiträge entrichtet hatten. Das hatte der Verband deutscher Rentenversicherungsträger bestätigt.
6. Januar
Skisport 1995 – Die 43. deutsch-österreichische Vierschanzen-Tournee hatte der Österreicher Andreas Goldberger vor dem Japaner Kazuyoshi Funaki und dem Finnen Janne Ahonen gewonnen.
7. Januar
BRD 1995 – Der ehemalige Bischof von Osnabrück, Ludwig Averkamp, war zum Erzbischof des neuen katholischen Erzbistums Hamburg ernannt worden.
7. Januar
Tennis 1995 – Die deutschen Tennisprofis Anke Huber und Boris Becker hatten sich durch ein 3:0 über die Ukraine in australischen Perth den Hopman-Cup, die inoffizielle Weltmeisterschaft im Mixed gesichert.
7. Januar
Ruanda 1995 – Mit der Lage in Ruanda hatte sich eine Konferenz von sieben zentral- und ostafrikanischer Staaten in der kenianischen Hauptstadt Nairobi befasst. Die Staats- und Regierungschefs hatten sogenannte sichere Korridore für die Flüchtlingslager in den benachbarten Staaten und im Land selbst gefordert.
8. Januar
Sri Lanka 1995 – Für 14 Tage wollten Regierungstruppen und tamilische Rebellen im Nordosten des Landes das Feuer einstellen. Jedoch war der seit 1983 andauernde Bürgerkrieg bald wieder aufgeflammt.
8. Januar
Eisschnelllauf 1995 – Im niederländischen Herenveen war die deutsche Läuferin Gunda Niemann auf allen vier Strecken zum sechsten Mal Eisschnelllauf-Europameisterin im Mehrkampf geworden.
8. Januar
Usbekistan 1995 – In Usbekistan hatte die Partei von Präsident Islam Karimow, die KP-Nachfolgeorganisation Demokratische Volksunion, bei der Wahl zum Hohen Rat (neu geschaffenes Parlament des Landes) eine überwältigende Mehrheit erzielt. An Karimow-kritische Politiker waren nur sieben der 250 Sitze gegangen.
9. Januar
Berlin 1995 – Gegen sieben Mitglieder des ehemaligen SED-Politbüros, darunter auch der letzte SED-Generalsekretär Egon Krenz, war von der Berliner Staatsanwaltschaft Anklage wegen der Todesschüsse und Todesminen an der deutsch-deutschen Grenze erhoben worden.
9. Januar
Deutschland/Vietnam 1995 – Die beiden Länder BRD und Vietnam hatten die Rückführung von rund 40.000 illegal in der BRD lebenden Vietnamesen vereinbart. Bei den meisten hatte es sich um ehemalgie Vertragsarbeiter der DDR gehandelt. Hanoi hatte im Gegenzug 1995 und 1996 je 100 Millionen DM Entwicklungshilfe erhalten.
9. Januar
EU/Österreich 1995 – Österreich war das zehnte Land der EU, das dem Währungs- und Interventionsmechanismus des Europäischen Währungssystems beitrat.
10. Januar
BRD 1995 – Das 1989 erlassene sogenannte Zweitregistergesetz, wonach ausländische Seeleute auf deutschen Schiffen zu Billiglöhnen arbeiten durften, war vom Bundesverfassungsgericht für rechtmäßig erklärt worden. Mit diesem Gesetz wollte man dem sogenannten Ausflaggen deutscher Schiffe entgegenwirken.
10. Januar
UNO 1995 – Die Freiwilligenorganisation (UVF) war als erste UN-Institution aus Genf (Schweiz) nach Bonn (BRD) verlegt worden. Der Umzug der rund 150 Mitarbeiter wurde von der Bundesregierung mit 25 Millionen DM unterstützt worden. Der Institution wurde ein mietfreies Gebäude zur Verfügung gestellt.
10. Januar
Ägypten 1995 – Zwei von 16 radikalen Islamisten waren von einem Militärgericht in Kairo wegen Mordversuchs an dem Literatur-Nobelpreisträger Nagib Mahfus im Oktober 1994 zum Tode verurteilt worden.Elf Angeklagte erhielten Freiheitsstrafen und drei weitere waren freigesprochen worden.
11. Januar
Türkei 1995 – Überraschend waren sechs angeklagte Menschenrechtler vom türkischen Staatssicherheitsgericht freigesprochen worden, die wegen Verbreitung kurdischer Propaganda vor Gericht gestanden hatten.
11. Januar
NATO 1995 – Weißrussland war als 24. Land seit Januar 1994 der NATO-Initiative „Partnerschaft für den Frieden“ beigetreten. Unter anderem waren gemeinsame Manöver und Vorbereitungen für Blauhelm-Einsätze vorgesehen. Sicherheitsgarantien enthielt der Vertrag jedoch nicht.
12. Januar
BRD 1995 – Die Klage von zwei schleswig-holsteinischen Gemeinden gegen ein Landesgesetz, wonach in Gemeinden mit mehr als 10.000 Einwohnern hauptamtlich tätige Gleichstellungsbeauftragte eingestellt werden müssten, wurde vom Bundesverfassungsgericht abgewiesen. In acht weiteren Bundesländern galt eine ähnliche Regelung.
12. Januar
UNO/Irak 1995 – Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen hatte auf der Druck der USA und Großbritanniens entgegen den Voten Frankreichs, Russlands und Chinas eine Lockerung oder Aufhebung der nach dem Golfkrieg 1991 gegen den Irak verhängten Strafmaßnahmen abgelehnt.
12. Januar
Philippinen/Vatikan 1995 – Papst Johannes Paul II. hatte eine elftägige Reise durch vier asiatische Ländern und der Pazifikregion mit dem Besuch der Philippinen begonnen.
12. Januar
BRD 1995 – Bundesinnenminister Manfred Kanther (CDU) hatte den Regierungen der Bundesländer eine Verlängerung des im Dezember 1994 verfügten Abschiebestopps für Kurden in die Türkei bis zum 28. Februar gestattet.
12. Januar
Kroatien 1995 – Die Verlängerung des Ende März auslaufenden Mandats für die UNO-Schutztruppe wurde von Kroatiens Staatspräsident Franjo Tuðman abgelehnt. Nach Verhandlungen über den genauen Auftrag der in Kroatien stationierten Blauhelme hatte er diese Entscheidung am 12. März rückgängig gemacht. In Kroatien blieben 5.000 UN-Soldaten stationiert.
13. Januar
Vatikan 1995 – Der Vatikan hatte den liberalen Erzbischof von Evreux, Jacques Gaillot, seines Pastoralamtes enthoben. Die Bischofswürde behielt er zwar, doch seine Diözese in der Normandie hatte er verloren.
13. Januar
Deutschland 1995 – Im Zusammenhang mit der Privatisierung waren einer Bestätigung der Telekom AG zufolge rund 30.000 Mitarbeitern Abfindungen in Höhe von bis zu 57.000 DM ausgezahlt worden. Diese Zahlungen waren höher, als es in der Privatwirtschaft üblich war.
13. Januar
Polen 1995 – Der polnische Außenminister Andrzej Olechowski hatte seinen Rücktritt erklärt. Der Grund für diesen Schritt war, dass die polnische Regierung keinen Willen zur Mitgliedschaft in der NATO und in der Europäischen Union zeigte.
14. Januar
BRD 1995 – Mit großer Mehrheit hatte ein Landesparteitag der FDP in Berlin die sogenannten Thesen einer rechten Gruppe um den ehemaligen Generalbundesanwalt Alexander von Stahl abgelehnt.
14. Januar
Österreich 1995 – Die Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ), die von Jörg Haider geführt wurde, hatte ihren Namen in Die Freiheitlichen (F) umgeändert. Damit wollte sie die Abgrenzung zu den sogenannten Altparteien SPÖ und ÖVP deutlich machen.
15. Januar
Weltraum 1995 – An einem Steuerungsfehler der japanischen Trägerrakete war das erste deutsch-japanische Raumfahrtprojekt gescheitert. Nach einem vierstündigem Flug war der Forschungssatellit „Express“ in den Pazifik gestürzt.
16. Januar
BRD 1995 – Die SPD und der Sozialverband VdK hatten mit heftiger Kritik auf die Rentenbeitragsaffäre bei der Bundeswehr reagiert. Mit mindestens 1,8 Milliarden DM war das Bundesverteidigungsministerium bei der Rentenversicherung verschuldet.
16. Januar
Griechenland 1995 – Das griechische Parlament, in dem die Panhellenische Sozialistische Bewegung (PASOK) die Mehrheit innehatte, hatte mit 154 gegen 102 Stimmen die Einleitung eines Prozesses gegen den früheren konservativen Regierungschef Konstantinos Mitsotakis abgelehnt. Ihm war vorgeworfen worden, dass er zwischen 1988 und 1991 veranlasst hatte, dass die Telefone von sozialistischen Abgeordneten abgehört würden.
17. Januar
Europa 1995 – Der französische Staatspräsident François Mitterrand, der auch das Amt des EU-Ratspräsidenten innehatte, hatte in einer Rede vor dem Europaparlament vor dem Erstarken nationalistischer Tendenzen gewarnt.
17. Januar
Automobilsport 1995 – Der britische Autorennstall Lotus, der seit 1958 in der Formel 1 aktiv war, hatte sich aus finanziellen Gründen vom Rennsport zurückgezogen. In Lotus-Fahrzeugen waren Rennfahrer fünf Mal Weltmeister geworden.
17. Januar
Deutschland/Papua-Neuguinea 1995 – Zwischen Deutschland und Papua-Neuguinea war ein Doppelbesteuerungsabkommen abgeschlossen worden.
17. Januar
Italien 1995 – Der parteilose Wirtschaftsexperte Lamberto Dini, der am 13. Januar von Italiens Staatspräsident Oscar Luigi Scalfaro mit der Regierungsbildung beauftragt worden war, war als Ministerpräsident vereidigt worden.
17. Januar
Japan 1995 – Die Region um die japanischen Millionenstädte Kōbe und Osaka waren von einem schweren Erdbeben der Stärke 7,2 heimgesucht worden. Es waren 6.321 Menschen ums Leben gekommen. Mehr als 32.000 Menschen wurden verletzt. Zudem entstand enormer Sachschaden.
18. Januar
Frankreich 1995 – Der französische Premierminister Edouard Balladur hatte offizielle seine Kandidatur für das Amt des Staatspräsidenten angekündigt. Seine Bewerbung um das höchste Staatsamt war bereits Ende 1994 von dem Gaullisten Jacques Chirac angekündigt worden.
18. Januar
Frankreich 1995 – Einer Mitteilung des französischen Kulturministers Jacques Toubon zufolge waren von Amateurforschern im Dezember 1994 in einer Höhle in Südfrankreich Wandmalereien entdeckt worden, deren Alter auf rund 30.000 Jahre datiert wurde.
18. Januar
Europa 1995 – Das Europäische Parlament hatte den Mitgliedern der Europäischen Kommission mit 416 von 578 Stimmen das Vertrauen ausgesprochen. An den Kommissionsmitgliedern war bei der vorangegangenen Anhörung teilweise heftige Kritik geübt worden.
19. Januar
Tschetschenien 1995 – Russische Truppen hatten nach dreiwöchigen erbitterten Kämpfen den Präsidentenpalast in der tschetschenischen Hauptstadt Grosny erobert.
20. Januar
Deutschland 1995 – Bundesgesundheitsminister Horst Seehofer von der CSU hatte in einer Debatte über den Bericht des Untersuchungsausschusses zum AIDS-Bluter-Skandal Anfang der 80er Jahre die Opfer um Verzeihung gebeten.
20. Januar
BRD 1995 – Den Misstrauensantrag der CDU gegen den Ministerpräsidenten von Sachsen-Anhalt Reinhard Höppner (SPD) wegen angeblicher Verletzung der Amtspflichten hatte der Landtag zurückgewiesen.
20. Januar
Luxemburg 1995 – In Luxemburg war Jean-Claude Juncker (Christlich-Sozialen Volkspartei) zum Regierungschef des Landes ernannt worden. Er trat die Nachfolge von Jacques Santer an, der als EU-Kommissionspräsident nach Brüssel gewechselt war.
20. Januar
Frankreich 1995 – Die Schrägseilbrücke „Pont de Normandie“ zwischen Le Havre und Honfleur war nahe der Seine-Mündung eingeweiht worden. Die Brücke hatte die bislang europaweit die größte Spannweite.
20. Januar
Bayern 1995 – Der Abriss des Kernkraftwerks Niederaichbach in der Nähe von Landshut war mit der Sprengung des Abluftkamins vollendet worden. Die Demontage des Reaktors, der nur 18 Tage Strom geliefert hatte, war 1987 begonnen worden und war der erste Abriss eines Atomkraftwerks weltweit.
21. Januar
BRD 1995 – In Bremen hatte der sechstägige 14. Kongress der Gewerkschaft Handel, Banken und Versicherungen (HBV) begonnen. Die bisherige Vorsitzende, Margret Mönig-Raane, war in ihrem Amt bestätigt worden.
22. Januar
Deutschland 1995 – In Wolfsburg war bei einem Bombenanschlag auf das Haus des früheren CDU-Bundestagsabgeordneten Volkmar Köhler erheblicher Sachschaden entstanden. Angehörige der sogenannten Antiimperialistischen Zellen (AIZ) waren vermutlich die Täter.
22. Januar
Israel 1995 – Auf einem Busbahnhof in der Nähe von Tel Aviv waren beim schwersten Terroranschlag seit Oktober 1994 in Israel 23 Menschen ums Leben gekommen. Mehr als 60 Menschen waren verletzt worden.
22. Januar
USA/Nordkorea 1995 – Die 1949 gegen Nordkorea verhängten Wirtschaftssanktionen wurden von den Vereinigten Staaten gelockert. In dem kommunistischen Land durften nun Telekommunikationsfirmen ansässig werden.
23. Januar
Bundesrepublik Deutschland 1995 – Der Transport von abgebrannten Brennelementen aus dem Kernkraftwerk Philippsburg (Baden-Württemberg) in das Zwischenlager Gorleben (Niedersachsen) war vom Oberverwaltungsgericht Lüneburg erlaubt worden. Damit war eine Entscheidung des Verwaltungsgerichts Lüneburg vom 21. November 1994 aufgehoben worden.
23. Januar
Russland/Kasachstan 1995 – Russland und Kasachstan hatten bei einem Besuch des kasachischen Präsidenten Nursultan Nasarbajew in Moskau ein umfassendes Vertragspaket über eine enge wirtschaftliche und militärische Zusammenarbeit vereinbart, das 17 Abkommen enthielt.
24. Januar
USA 1995 – US-Präsident Bill Clinton hatte in seiner Rede zur Lage der Nation der republikanischen Mehrheit im Parlament eine Zusammenarbeit in Sachfragen angeboten. Für die Mittelschicht hatte er Steuererleichterungen angekündigt.
24. Januar
UNO 1995 – Als neuer Kommandeur der rund 23.000 Soldaten starken UNO-Schutztruppe in Bosnien-Herzegowina hatte der britische General Rupert Smith seinen Landsmann Michael Rose abgelöst.
24. Januar
EU/Kasachstan 1995 – Zwischen der Europäischen Union und der mittelasiatischen Republik Kasachstan war ein Partnerschaftsabkommen geschlossen worden, in dem beide Seiten einander u. a. Die Meistbegünstigung im Handel eingeräumt hatten.
24. Januar
Deutschland 1995 – Die Witwe des früheren SPD-Vorsitzenden Willy Brandt, Brigitte Seebacher-Brandt, hatte die SPD verlassen. Sie erklärte zur Begründung, dass führende Sozialdemokraten Unterlagen über eine angeblich geheimdienstliche Tätigkeit des SPD-Politikers Karl Wienand „beiseite geschafft“ hatten.
25. Januar
Israel 1995 – Die israelische Regierung hatte den Ausbau jüdischer Siedlungen in der Umgebung Jerusalems trotz der Proteste von Palästinensern beschlossen. Es sollten mehr als 2.200 Häuser fertiggestellt oder neu errichtet werden.
25. Januar
Albanien/NATO 1995 – Zwischen der NATO und Albanien wurde ein individuelles Partnerschaftsabkommen geschlossen.
25. Januar
Deutschland 1995 – Beim ersten sogenannten Kanzler-Gespräch hatten die Bundesregierung und führende Vertreter der Tarifparteien vereinbart, dass bis Ende 1998 von der Bundesregierung 3 Milliarden DM zur Wiedereingliederung von rund 180.000 Langzeitarbeitslosen in den Arbeitsprozess bereitgestellt werden würden.
25. Januar
Bulgarien 1995 – Das Parlament in Bulgarien hatte Shan Videnov mit 138 von 231 Stimmen zum Ministerpräsidenten gewählt. Videnovs Partei (Bulgarische Sozialistische Partei) hatte bei den Wahlen im Dezember 1994 die Mehrheit erzielt.
26. Januar
Ecuador/Peru 1995 – Scharmützel zwischen Soldaten von Ecuador und Peru im Quellgebiet des Rio Cenepa an der Grenze zwischen beiden Ländern hatten sich zu kriegerischen Auseinandersetzungen ausgeweitet.
26. Januar
Skisport 1995 – Die für den 30. Januar bis zum 12. Februar geplante Alpine Skiweltmeisterschaft in der spanischen Sierra Nevada musste wegen Schneemangels auf 1996 verschoben werden.
26. Januar
Autorennsport 1995 – Die über eine Gesamtdistanz von 2.617 km führende Rallye Monte Carlo hatten die Spanier Carlos Sainz/Luis Moya auf Subaru Impreza gewonnen.
26. Januar
BRD 1995 – Zum ersten Mal war mit Manfred Such ein Bundestagsabgeordneter von Bündnis 90/Grüne in die Parlamentarische Kontrollkommission zur Überwachung der Geheimdienste gewählt worden.
26. Januar
Frankreich 1995 – Die mit einer Spannweite von 856 m längste Schrägseilbrücke der Welt, die am 20. Januar eingeweiht worden war, war nun für den Verkehr freigegeben worden.
27. Januar
International 1995 – Im ehemaligen Konzentrationslager Auschwitz gedachten Delegationen aus 30 Ländern und ehemalige Häftlinge der rund 1,5 Millionen Menschen, die zwischen 1941 und 1945 dort ermordet worden waren. An jenem Tag war das KZ 1945 von der Roten Armee befreit worden.
28. Januar
USA/Vietnam 1995 – In der vietnamesischen Hauptstadt Hanoi hatten die Vereinigten Staaten ein Verbindungsbüro eröffnet. Dort sollte sich um das Schicksal der 1.621 US-Soldaten gekümmert werden, denn 20 Jahre nach dem Ende Vietnamkrieges galten sie immer noch als vermisst.
29. Januar
BRD 1995 – Die Ministerpräsidenten von Bayern, Edmund Stoiber, und von Sachsen, Kurt Biedenkopf, hatten in einem gemeinsamen Positionspapier die Abschaffung des ARD-Gemeinschaftsprogramms gefordert. Sie hatten dies mit einer Beeinträchtigung der Meinungsvielfalt u. a. durch die Dominanz des Westdeutschen Rundfunks (WDR) begründet.
29. Januar
Fußball 1995 – In München hatte der Bundesligist Karlsruher SC durch ein 6:3 über Bayer Leverkusen das achte DFB-Hallen-Masters-Turnier gewonnen. Dafür hatte er außer der Antrittsprämie von 200.000 DM eine Siegprämie von 75.000 DM erhalten.
29. Januar
BRD 1995 – In Berlin war Lothar Bisky zum Abschluss eines dreitägigen PDS-Bundesparteitages als Vorsitzender der Partei bestätigt worden. Die Delegierten hatten sich zuvor von allen stalinistischen Auffassungen distanziert.
29. Januar
Tennis 1995 – Durch einen Viersatzerfolg über seinen Landsmann Pete Sampras hatte der US-Amerikaner André Agassi die Tennismeisterschaften von Australien in Melbourne gewonnen. Am Vortag hatte Mary Pierce aus Frankreich in zwei Sätzen die Spanierin Arantxa Sanches Vicario bezwungen.
30. Januar
Algerien 1995 – In der algerischen Hauptstadt Algier waren 42 Menschen bei dem schwersten Bombenanschlag seit Beginn der Auseinandersetzungen zwischen der Regierung und islamischen Fundamentalisten ums Leben gekommen. Mehr als 280 Menschen waren verletzt worden.
30. Januar
BRD 1995 – Das Rheinhochwasser in Köln hatte mit 10,69 Metern den höchsten Stand seit 1926 erreicht.
31. Januar
USA/Mexiko 1995 – US-Präsident Bill Clinton hatte für ein internationales Hilfspaket zu Gunsten Mexikos einen Anteil von 20 Milliarden US-Dollar zur Bewältigung der Tequila-Krise bewilligt.
31. Januar
Bundesrepublik 1995 – Die erste gesamtdeutsche Arbeitsmarkt-Statistik in der BRD hatte 3,850 Menschen als erwerbslos registriert. Die Zahl von 2,745 Millionen Arbeitslosen in den alten Bundesländern hatte einen Nachkriegsrekord bedeutet.

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