August 1987 - Deutsch-deutsche Gespräche

Kalender August 1987
Nach so vielen Jahren, in denen die beiden deutschen Staaten politisch immer mehr auseinandergedriftet waren, redeten sie aber wenigstens miteinander. Ob allerdings gerade der Versuch, die Elbe in ganzer Breite dem Hoheitsgebiet der Bundesrepublik zuzurechnen, die klügste Variante war, sei dahingestellt. Das aber stand jedenfalls in einer Erklärung, die die niedersächsische Stadt Schnackenburg veröffentlicht hatte. Die DDR-Forderung, die vordem ergangen war, sah die Anerkennung der Flussmitte als deutsch-deutsche Grenze zwischen Schnackenburg und Lauenburg in Schleswig-Holstein vor. Einen Verhandlungs-Erfolg auf ganzer Linie gab es zwischen der DDR und der Bundesrepublik dennoch. Die Vertreter beider Länder hatten nämlich in Bonn ein Abkommen über wissenschaftliche und technische Zusammenarbeit unterzeichnet, in dem u. a. gemeinsame Projekte in den Bereichen Energietechnik und –forschung geplant worden waren. Die Verhandlungen hatten zehn Jahre lang gedauert. Es war also keine spontanes, sondern ein gut überlegtes Abkommen. Es gab noch eine gute Nachricht: Die Bundesregierung hatte das Begrüßungsgeld für Besucher aus der DDR von zweimal 30 DM auf einmal 100 DM pro Person pro Jahr angehoben. So viele DDR-Besucher waren es ja nicht. Noch nicht

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Was geschah im Januar 1987

1. August
BRD 1987 – Von den Beratern des bayerischen Ministerpräsidenten und CSU-Vorsitzenden Franz Josef Strauß wurde eine Empfehlung vorgelegt, die die Auflösung der Fraktionsgemeinschaft mit der CDU vorschlug. Der Streit um die Aufnahme von 14 vom Tode bedrohten Chilenen in der BRD habe gezeigt, dass die Schwesterpartei eine zunehmende Entwicklung zu einer „linken Volkspartei“ durchliefe.
1. August
Boxen 1987 – Im Hilton Hotel in Las Vegas (US-Bundesstaat Nevada) hatte Mike Tyson (USA) den IBF-Weltmeister, seinen Landsmann Tony Tucker, nach Punkten besiegt. Damit war erstmals seit 1978 ein Schwergewichtsboxer Weltmeister aller drei internationalen Boxverbände geworden.
2. August
BRD 1987 – Bundesfinanzminister Gerhard Stoltenberg hatte sich in Bonn gegen eine Erhöhung der Mehrwertsteuer ausgesprochen. Die Finanzierung der geplanten Steuerreform müsste ausschließlich durch Subventionsabbau und vorübergehende Neuverschuldung realisiert werden.
2. August
BRD/DDR 1987 – Die Stadt Schnackenburg (Niedersachsen) hatte eine Erklärung veröffentlicht. Darin war die Elbe in ihrer gesamten Breite als Hoheitsgebiet der Bundesrepublik bezeichnet worden. Vordem hatte die DDR-Regierung die Anerkennung der Flussmitte als deutsch-deutsche-Grenze zwischen Schnackenburg und Lauenburg (Schleswig-Holstein) gefordert.
2. August
BRD 1987 – Der bundesdeutsche Maschinenbau hatte zum ersten Mal seit 1980 wieder die Führungsposition auf dem Weltmarkt eingenommen. Dies hatte der Verein Deutscher Maschinen- und Anlagenbau mitgeteilt. Der Anteil des bundesdeutschen Maschinenbaus lag weltweit bei 23 Prozent. Die USA und Japan hatten bei 19 Prozent bzw. 18 Prozent gelegen.
2. August
Tennis 1987 – Die bundesdeutschen Damen hatten im kanadischen Calgary durch einen 2:1-Sieg über den Titelverteidiger USA den Federation-Cup, die inoffizielle Mannschafts-Weltmeisterschaft der Damen gewonnen.
3. August
BRD/USA 1987 – In der US-amerikanischen Hauptstadt Washington hatten Vertreter der Bundesrepublik und der Vereinigten Staaten eine Vereinbarung unterzeichnet, die die gemeinsame Entwicklung einer schiffsgestützten Flugabwehrrakete nach dem sogenannten RAM-System (Rolling Airframe Missile) zum Inhalt hatte.
3. August
BRD 1987 – Das Bundesforschungsministerium hatte in Bonn ein deutsches Astronautenteam vorgestellt. Die Dauer der Ausbildung der zwei Frauen und drei Männer sollte drei Jahre betragen.
3. August
BRD 1987 – Der Bund wollte die überbetriebliche Ausbildung fördern. Das hatte Bundesbildungsminister Jürgen Möllemann mitgeteilt. Für entsprechende Maßnahmen waren seit 1983 bereits rund 800 Millionen DM zur Verfügung gestellt worden.
3. August
Berlin 1987 – Angaben der Berliner Filmgesellschaft Tobis zufolge hatte der vor 15 Tagen uraufgeführte Spielfilm „Otto – der neue Film“ bereits 3 Millionen Besucher angezogen. Dieser zweite Streifen des ostfriesischen Komikers Otto Waalkes hatte damit deutschen Rekord gehalten.
4. August
BRD 1987 – Die SPD hatte sich vor dem Deutschen Bundestag für ein angemessenes Arbeitsentgelt für Strafgefangene sowie deren Einbeziehung in die Kranken- und Rentenversicherung ausgesprochen. Gefangene, die einer Arbeit nachgingen, seien unter den gegenwärtigen Bedingungen nicht imstande, Schulden zu tilgen oder Unterhaltsverpflichtungen einzuhalten.
4. August
BRD/West-Berlin 1987 – Die Erhöhung der Beteiligung der Burda Verwaltungs KG an der Axel Springer Verlag AG war vom Bundeskartellamt auf mehr als 25 Prozent genehmigt worden.
4. August
BRD 1987 – CDU-Generalsekretär Heiner Geißler hatte in einem Interview dafür plädiert, das DDR-Fernsehen in das bundesdeutsche Kabelnetz einzuspeisen.
4. August
Niederlande/BRD 1987 – Die niederländische Verlagsgruppe Kluwer hatte den deutschen Hermann-Luchterhand-Verlag erworben. Gegen diese Übernahme hatte es von zahlreichen Literaten in den letzten Wochen Protest gegeben. Sie befürchteten eine unangemessene Kommerzialisierung des Verlagsprogramms.
5. August
BRD 1987 – Der niedersächsische Justizminister Walter Remmers kritisierte in Hannover die Absicht der von der SPD regierten Bundesländer zur Einstellung der Finanzierung der Zentralen Erfassungsstelle in Salzgitter. Die Aufgabe der Behörde bestand in der Sammlung und Dokumentation von Menschenrechtsverletzungen, die in der DDR begangen wurden.
5. August
BRD 1987 – Das Amtsgericht Schwäbisch Gmünd hatte einen an der Blockade des Raketendepots von Mutlangen (Baden-Württemberg) beteiligten Richter zu einer Geldstrafe von 2000 DM verurteilt. Mit der am 12. Januar 1987 durchgeführten Aktion hatte man beabsichtigt, den Protest gegen die sogenannte Nachrüstung zu untermauern.
6. August
Pakistan 1987 – Forderungen nach Inspektion seiner Atomanlagen waren seitens der pakistanischen Regierung erneut abgewiesen worden. Die Vereinigten Staaten hatten die Führung in Islamabad in Verdacht, Kernwaffen zu produzieren.
6. August
BRD 1987 – In Köln und Bonn war es zu Protestaktionen von Kurden gekommen. Sie hatten die Rückgabe von Geldern gefordert, die die Polizei nach Hausdurchsuchungen beschlagnahmt hatte. Es handelte sich dabei angeblich um rund 700.000 DM. Diese Gelder waren für den Befreiungskampf in Kurdistan bestimmt gewesen.
6. August
West-Berlin 1987 – Das Bundesgesundheitsamt hatte den Vertrieb und die Verwendung von getrockneten Zellpräparaten untersagt, weil sie im Verdacht standen die Ursache für mehrere Todesfälle in den letzten Wochen gewesen zu sein.
7. August
Guatemala/Mittelamerika 1987 – Die Präsidenten der mittelamerikanischen Länder hatten sich in der Hauptstadt Guatemala-Stadt auf einen umfassenden Friedensplan geeinigt.
7. August
BRD/West-Berlin 1987 – Der Berliner CDU-Bundestagsabgeordnete Heinrich Lummer hatte einen Zuzugsstopp für Ausländer gefordert. Dies seine nach seiner Meinung die Voraussetzung für einen Rückgang der Arbeitslosigkeit. Lummer wurde dem äußersten Flügel seiner Partei zugeordnet.
7. August
Extremsport Schwimmen 1987 – Die US-amerikanische Extremsportlerin Lynne Cox war zwischen den Diomedes-Inseln durch das kalte Wasser der Beringstraße geschwommen. Auf diese Weise hatte sie die Staatsgrenze zwischen den Vereinigten Staaten und der Sowjetunion „überquert“.
7. August
DDR/BRD 1987 – Die CDU-Fraktion des Saarlandes hatte sich in Schreiben an den DDR-Staatsratsvorsitzenden Erich Honecker und Bundeskanzler Helmut Kohl für die Gründung eines Deutsch-Deutschen-Jugendwerkes ausgesprochen. Es sollte nach dem Beispiel des Deutsch-Französischen Jugendwerkes entstehen. Als Sitz der Organisation war Saarbrücken empfohlen worden.
7. August
BRD/Justiz 1987 – Vom Oberlandesgericht München war die Eröffnung eines Hauptverfahrens gegen den Arzt Julius Hackethal abgelehnt worden. Hackethal war der Beihilfe zur Selbsttötung beschuldigt worden. Der Arzt war ein Verfechter der Gewährung von Sterbehilfe für unheilbar kranke Menschen.
8. August
West-Berlin/Iran 1987 – Die westlichen Alliierten hatten die Ausweisung mehrerer iranischer Staatsbürger angeordnet. Sie hatten im Verdacht gestanden, Vorbereitungen für terroristische Anschläge zu betreiben.
8. August
Fünfkampf 1987 – Die Damen der Bundesrepublik hatten im modernen Fünfkampf bei den Weltmeisterschaften in Bensheim (Hessen) den zweiten Platz belegt. Die Vertretung aus der Sowjetunion gewann Platz eins.
9. August
Israel/Großbritannien/International 1987 – In Tel Aviv hatte der Prozess gegen einen Wissenschaftler begonnen, der in der britischen Presse Details über das Nuklearwaffenprogramm Israels öffentlich gemacht hatte. Der Wissenschaftler wurde im September 1986 von Angehörigen des israelischen Geheimdienstes Mossad nach Rom gelockt und dann nach Israel entführt.
10. August
Südafrika 1987 – Rund 340.000 Bergarbeiter waren in einen unbefristeten Streik getreten, um höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen zu erwirken. Die Arbeitgeber hatten mit der fristlosen Entlassung von rund 50.000 Bergleuten auf den Streik reagiert.
10. August
BRD 1987 – Bundeskanzler Helmut Kohl hatte eine Erklärung veröffentlicht. Darin hatte er Stellung genommen zur innerhalb der Regierungsparteien umstrittenen Gewährung von Asyl für Chilenen, die von der Todesstrafe bedroht waren.
11. August
Sowjetunion/International 1987 - Die sowjetische Führung hatte Gerüchte bestritten, dass der schwedische Diplomat Raoul Wallenberg, der im Zweiten Weltkrieg 100.000 ungarische Juden gerettet hatte, am Leben sei und sich in Haft befände. Wallenberg war 1945 der ungarischen Hauptstadt Budapest festgenommen, in die Sowjetunion gebracht worden und dort war Wallenberg 1947 verstorben.
11. August
BRD 1987 – Bundesumweltminister Klaus Töpfer hatte in Bonn eine Anordnung erlassen, nach der die Ausrüstung von bundesdeutschen Kernkraftwerken mit neuartigen Sicherheitsventilen erfolgen müsse. Dies – so das Ministerium – würde zu weiteren Erhöhung der Sicherheit deutscher Nuklearanlagen beitragen.
11. August
BRD 1987 – Beim Absturz eines Sportflugzeuges auf ein Schnellrestaurant in München waren neun Menschen ums Leben gekommen. Es hatte zudem zahlreiche Verletzte gegeben.
12. August
BRD/DDR 1987 – Am deutsch-deutschen Grenzübergang Herleshausen (Hessen) hatte ein Agentenaustausch stattgefunden. Unter den Personen, die in der DDR bzw. in der BRD wegen Spionagetätigkeit in Haft waren, hatten sich eine Ärztin aus der DDR und ein ehemaliger Mitarbeiter der Firma MBB befunden.
12. August
Österreich/BRD 1987 – Der deutsche Neonazi Ekkehard Weil war nach Verbüßung seiner Haftstrafe an die Bundesrepublik ausgeliefert worden. Dort wurde er mit mehreren Haftbefehlen gesucht. Der Neonazi hatte 1984 wegen Sprengstoffdelikten eine Freiheitsstrafe von fünf Jahren bekommen.
13. August
DDR/Österreich 1987 – In der DDR-Hauptstadt Ost-Berlin war ein Gastspiel des Theaters an der Wien an der Komischen Oper Berlin mit der Aufführung des Musicals „Cats“ zu Ende gegangen. Insgesamt hatten rund 18.000 Besucher die Vorstellungen gesehen.
13. August
Leichtathletik 1987 – In Viareggio (Italien) hatte der Italiener Alessandro Andrei mit 22,91 m einen Weltrekord im Kugelstoßen aufgestellt.
13. August
Fußball 1987 – Die bundesdeutsche Fußballnationalmannschaft hatte im Berliner Olympiastadion (West-Berlin) die Auswahl aus Frankreich 2:1 besiegt.
14. August
BRD 1987 – Ein Antrag auf ein Volksbegehren gegen den Bau der umstrittenen atomaren Wiederaufbereitungsanlage in Wackersdorf (Bayern) war vom Bayerischen Verfassungsgericht in München abgelehnt worden.
14. August
BRD 1987 – Aus gesundheitlichen Gründen hatte Joseph Kardinal Höffner sein Amt als Vorsitzender der Katholischen Deutschen Bischofskonferenz niedergelegt. Wenige Wochen später, am 16. Oktober, war Höffner an einem Tumorleiden gestorben.
15. August
Neuseeland 1987 – Die regierende Labour Party hatte mit einem Stimmenanteil von 47,7 Prozent ihre Mehrheit bei den Parlamentswahlen behaupten können.
15. August
BRD 1987 – In mehreren bundesdeutschen Städten hatte die radikale feministische Gruppierung „Rote Zora“ Anschläge auf Niederlassungen der Bekleidungsfirma Adler verübt. Die Anschläge waren gegen die „Ausbeutung“ von koreanischen Arbeiterinnen gerichtet. Der Sachschaden, der durch die Anschläge entstanden war, belief sich auf geschätzte rund 35 Millionen DM.
15. August
BRD 1987 – Bei einer Demonstration in Passau (Bayern) war es zu Auseinandersetzungen mit der Polizei gekommen. Mehrere Personen waren festgenommen worden. Die Aktion war ein Protest gegen eine in Passau abgehaltene Versammlung der rechtsextremistischen „Deutschen Volksunion“ (DVU).
15. August
BRD 1987 – Das Defizit der Deutschen Bundesbahn hatte sich auf 3,32 Milliarden DM erhöht. Das besagten Angaben der Bundesregierung. Diese Steigerung hatte einer Zunahme gegenüber dem Vorjahr um 412 Millionen DM entsprochen. Vor allem die zunehmende Verlagerung des Güterverkehrs von der Schiene auf die Straße war dafür als Ursache genannt worden.
15. August
West-Berlin 1987 – Im Martin-Gropius-Bau im Berliner Stadtteil Kreuzberg war aus Anlass der 750-Jahr-Feier der Stadt die Ausstellung „Berlin, Berlin“ eröffnet worden.
16. August
BRD 1987 – Der Bremer Senat hatte der Übernahme der Neuen Heimat Bremen durch die Stadt am 1. Oktober 1987 zum symbolischen Kaufpreis von 1 DM zugestimmt. Von der Gesellschaft wurden rund 45.000 Wohnungen verwaltet.
16. August
BRD 1987 – Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums wurden derzeit 330 deutsche Unternehmen gemeinsam mit ungarischen Betrieben Projekte durchgeführt. Im Vergleich zu anderen Ostblock-Staaten lag Ungarn damit an der Spitze im Bereich der industriellen Kooperation.
16. August
USA 1987 – Kurz nach dem Start in Detroit (US-Bundesstaat Michigan) war eine McDonnell Douglas MD-80 der Northwest Airlines auf dem Weg nach Phoenix (US-Bundesstaat Arizona) abgestürzt und in eine belebte Straße gekracht. Dabei waren 156 Menschen ums Leben gekommen. Ein Kind konnte gerettet werden.
16. August
BRD 1987 – Die Gewerkschaft ÖTV hatte angekündigt, bei der anstehenden Tarifrunde für die 2,3 Millionen Arbeiter und Angestellten im öffentlichen Dienst „das Tabu der 40-Stunden-Woche“ brechen zu wollen.
16. August
DDR 1987 – Die DDR-Behörden hatten dem US-amerikanischen Rabbiner Isaac Neumann einen Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis erteilt. Die Jüdische Gemeinde in der DDR-Hauptstadt Ost-Berlin hatte damit wieder einen Seelsorger bekommen.
16. August
Film/International 1987 – Der portugiesische Film „Der Clown“ von José Alvaro war bei den 40. Filmfestspielen von Locarno (Schweiz) mit dem Goldenen Leoparden ausgezeichnet worden.
16. August
Tennis 1987 – Durch ihren Gewinn des Tennisturniers von Manhattan Beach hatte die bundesdeutsche Spielerin Steffi Graf die US-Amerikanerin Martina Navratilova als Nummer eins der Weltrangliste abgelöst.
17. August
BRD/West-Berlin 1987 – Der frühere Hitler-Stellvertreter Rudolf Heß, der im Kriegsverbrechergefängnis in Berlin-Spandau als letzter Häftling saß, war Angaben der Gefängnisleitung zufolge in den Freitod gegangen. Zum ersten Obduktionsbericht vom selben Tag hatte die Familie Zweifel geäußert.
17. August
BRD 1987 – Die Industriegemeinschaft Aerosole hatte Bundesminister Klaus Töpfer die Zusage gegeben, bis Ende 1989 eine drastische Einschränkung der Verwendung des Treibgases FCKW bei der Herstellung von Sprays vorzunehmen. FCKW war für die Zerstörung der Ozonschicht in der Erdatmosphäre als Ursache verantwortlich gemacht worden.
17. August
BRD/Europa 1987 – Die Bundesrepublik hatte in Straßburg (Frankreich) eine Konvention des Europarates über die Verbesserung des Denkmalschutzes ratifiziert.
18. August
Sri Lanka 1987 – Bei einem Handgranatenanschlag im Parlamentsgebäude kam ein Mensch ums Leben. Weitere 16 Menschen waren schwer verletzt worden. Unter den Opfern hatten sich mehrere Abgeordnete befunden. Nach Behördenangaben war das Attentat von einem nationalistischen Terrorkommando verübt worden.
18. August
Fußball 1987 – Für eine Transfersumme von 2,8 Millionen DM war Fußball-Nationalspieler Pierre Littbarski vom Racing Paris zum 1. FC Köln zurückgekehrt.
19. August
USA 1987 – Zum ersten Mal hatte die US-Gesundheitsbehörde die Anwendung eines im Versuchsstadium befindlichen Impfstoffes gegen die Immunschwächekrankheit Aids an Menschen erlaubt. Für das Experiment stellten sich 81 Freiwillige zur Verfügung.
19. August
Großbritannien 1987 – Beim Amoklauf von Hungerford (Kleinstadt in der englischen Grafschaft Berkshire) hatte ein Arbeitsloser 16 Menschen getötet. Mindestens 13 weitere Menschen wurden verletzt, bevor sich der Amokläufer selbst erschoss.
20. August
BRD 1987 – Die SPD und die FDP hatten sich dreimonatigen Verhandlungen in Hamburg auf einen Koalitionsvertrag geeinigt. Als Hauptziele der Regierung waren der Abbau der Arbeitslosigkeit, die Stärkung der Wirtschaft und die Konsolidierung des Haushalts genannt worden.
20. August
Iran/Irak 1987 – Zum ersten Mal hatte der Iran öffentlich die Legung von Seeminen im Persischen Golf zugegeben. Dies hatte das Land, das sich mit dem Irak im Krieg befand, mit der Präsenz US-amerikanischer Streitkräfte in der Region begründet. Eine Gefährdung der Schifffahrt sei nicht beabsichtigt. Die Minen würden der Verteidigung der iranischen Küste dienen.
21. August
Sowjetunion/China 1987 – In der chinesischen Hauptstadt Peking hatten sich die UdSSR und China im Streit um die Festlegung ihrer Grenze einigen können.
21. August
Österreich/DDR 1987 – Im österreichischen Salzburg hatten Regierungsvertreter Österreichs und der DDR einen Vertrag über die Abgeltung von Vermögensansprüchen unterzeichnet. Die DDR hatte in dem Vertrag Entschädigungszahlungen für die Verstaatlichung österreichischen Staats- oder Privatbesitzes auf ihrem Territorium zugesagt.
22. August
BRD 1987 – In einigen Regionen der Bundesrepublik waren immer noch erhebliche Strahlungswerte bei Pilzen, Wildfleisch und Süßwasserfischen gemessen worden. Das ging aus Angaben des Bundesweltministeriums hervor. Verantwortlich dafür war der Reaktorunfall von Tschernobyl im April 1986 gewesen.
23. August
Sowjetunion 1987 – In den Hauptstädten den baltischen Sowjetrepubliken hatten zum Jahrestag des Hitler-Stalin-Paktes von 1939 Demonstrationen stattgefunden. Die baltischen Staaten waren damals zur sowjetischen Einflusssphäre erklärt worden im Rahmen eines Geheimabkommens.
23. August
Italien/Polen 1987 – Das italienische Innenministerium hatte für rund 4.000 Touristen aus Polen die Gewährung von politischem Asyl beschlossen. Sie waren als Touristen eingereist.
23. August
BRD 1987 – Das zweite Schleswig-Holstein-Musikfestival war im Lübecker Dom mit einer Aufführung der 8. Sinfonie von Anton Bruckner zu Ende gegangen. Im Rahmen des Festivals hatten rund 200 Konzerte stattgefunden. Mehr als 200.000 Menschen hatten das Festival besucht.
23. August
Schwimmen 1987 – Die DDR war mit 18 Titeln bei den Schwimm-Europameisterschaften im französischen Straßburg die erfolgreichste Nation geworden.
24. August
BRD 1987 – Der erste deutsche Wind-Energiepark war im Kaiser-Wilhelm-Koog von Dithmarschen (Schleswig-Holstein) eingeweiht worden.
25. August
DDR/BRD 1987 – In Bonn hatten Vertreter der DDR und der BRD nach mehr als zehn Jahren Verhandlungs-Marathon ein Abkommen über wissenschaftliche und technische Zusammenarbeit unterzeichnet. Unter anderem waren gemeinsame Projekte in den Bereichen Energietechnik und – forschung geplant worden.
25. August
BRD 1987 – Die Bundestagsabgeordnete der Grünen, Antje Vollmer, hatte sich für die Begnadigung des früheren Terroristen Klaus Jünschke eingesetzt, der seit 1972 inhaftiert war. Das ehemalige Mitglied der Rote-Armee-Fraktion (RAF) hatte sich eindeutig und glaubhaft losgesagt vom Terrorismus.
25. August
Italien 1987 – Auf der Insel Elba hatten Häftlinge bei einer Gefangenenrevolte 29 Geiseln genommen. Sie hatten einen Hubschrauber zur Flucht gefordert. Am 1. September hatten sich die Geiselnehmer der Polizei ergeben.
25. August
Nordkorea/International 1987 – Von westlichen Bankenkonsortien war Nordkorea für zahlungsunfähig erklärt worden. Das Land leistete seit 1984 keine Zins- und Tilgungszahlungen mehr. Auf Grund dieser Tatsache hatte Nordkorea Mitte September einem umfassenden Umschuldungsabkommen zugestimmt.
26. August
BRD/International 1987 – Für den Fall, das die Vereinigten Staaten und die Sowjetunion bei den Abrüstungsverhandlungen auf eine Beseitigung ihrer Kurz- und Mittelstreckenwaffen einigen würden, hatte sich Bundeskanzler Helmut Kohl zum Abbau der 72 Pershing-1a-Raketen der Bundeswehr bereit erklärt. Die Zusage des Kanzlers war von der FDP, der SPD und den Grünen begrüßt worden. Die CSU hatte jedoch scharfe Kritik daran geübt.
26. August
BRD 1987 – In einem Schreiben hatte Bundeswirtschaftsminister Martin Bangemann die Spitzenverbände der deutschen Wirtschaft aufgefordert, keine neuen Investitionen in Südafrika zu tätigen. Grund für Bangemanns Forderung war die Rassentrennungspolitik, die von der weißen Regierung in Pretoria betrieben wurde.
26. August
BRD/DDR 1987 – Einem Beschluss der Bundesregierung zufolge wurde das Begrüßungsgeld für Besucher aus der DDR von zweimal 30 DM auf einmal 100 DM pro Person pro Jahr angehoben. Damit sollte ein Ausgleich geschaffen werden für eine Kürzung des gestatteten Höchstbetrages beim DM-Kauf durch die DDR.
27. August
DDR/BRD 1987 – In der DDR-Hauptstadt Ost-Berlin hatten die SPD (BRD) und die SED (DDR) auf einer Pressekonferenz ein gemeinsames Grundsatzdokument vorgelegt. Darin war der friedliche Wettbewerb der Gesellschaftssysteme als einzig mögliche Form der Auseinandersetzung zwischen Ost und West bezeichnet worden.
28. August
Philippinen 1987 – Rechtsgerichtete Militärs hatten einen Putschversuch gegen Präsidentin Corazón Aquino unternommen. Innerhalb von 24 Stunden war die Revolte niedergeschlagen worden. Dabei waren etwa 50 Menschen ums Leben gekommen.
28. August
Benin/BRD 1987 – Zwischen der Bundesrepublik und dem westafrikanischen Staat Benin war ein Kulturabkommen geschlossen worden, das am 13. Mai 1988 in Kraft trat.
28. August
BRD/DDR 1987 – Zeitungen in der BRD und auch in der DDR hatten ein von SED- und SPD-Denkern verfasstes Grundsatzpapier, „Dialogpapier“ mit dem Titel: „Der Streit der Ideologien und die gemeinsame Sicherheit“, veröffentlicht. Dabei hatte die SPD Formulieren zur Diskussionsfreiheit durchdrücken können. Einige Kritiker in der DDR hatten dies dann für sich als Recht reklamiert.
28. August
West-Berlin 1987 – Die Internationale Funkausstellung hatte begonnen. Der neue digitale Tonträger DAT war der Messeschlager der Ausstellung.
29. August
Italien/International 1987 – In Venedig hatte die 44. Filmbiennale begonnen. Zum Abschluss hatte der französische Beitrag „Auf Wiedersehen, Kinder“ von Louis Malle den Goldenen Löwen gewonnen.
30. August
Leichtathletik 1987 – Bei der Leichtathletik-Weltmeisterschaft in Rom (Italien) hatte der Kanadier Ben Johnson mit 9,83 sec einen Weltrekord über 100 m aufgestellt.
31. August
BRD 1987 – Eine frühere Sekretärin im Bundespräsidialamt war wegen schweren Landesverrats vom Oberlandesgericht Düsseldorf zu acht Jahren Haft verurteilt worden. Der 51-Jährigen war vorgeworfen worden, seit Anfang der 1970er Jahre Spionage für den sowjetischen Geheimdienst KGB betrieben zu haben.
31. August
UNESCO 1987 – Neues Mitglied in der UNESCO wurde Dschibuti.
Nachrichten August 1987 in der Presse
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