März 1977 - Reisen konnte gefährlich und teuer
sein
Die Kanarischen Inseln sind ein sehr beliebtes
Ferienziel. Doch wenn wegen einer Bombendrohung auf
Gran Canaria eine Maschine der Pan America Airways
nach Los Rodeos auf Teneriffa umgeleitet wird, dann
könnte das ziemlich gefährlich sein. So geschehen am
27. März. Dort war die umgeleitete Maschine bei
dichtem Nebel mit einer Boeing 747 der
niederländischen Fluggesellschaft KLM in der Luft
zusammengestoßen. Die Boeing war ohne Erlaubnis
gestartet. So kam es zum bis dato schwersten Unglück
in der Geschichte der Luftfahrt, das 583 Menschen
das Leben kostete. Wenn man dagegen in die DDR
reisen wollte, musste man als Reisender mit anderen
Ärgernissen rechnen. Seit dem Beginn des Monats
kassierte die DDR nämlich von allen Reisenden aus
dem westlichen Ausland erstmals
Straßenbenutzungsgebühren. Diese Kosten mussten
natürlich nicht gezahlt werden, wenn die Behörden
Besuchern aus Westdeutschland und West-Berlin die
Einreise gänzlich verweigert, wie es etwa 400
Personen erging, die zur Internationalen Leipziger
Frühjahrsmesse reisen wollten. Immerhin waren dort
mehr als 750 Firmen aus der BRD und West-Berlin
vertreten. Grünes Licht in Sachen Reisen gab
US-Präsident Jimmy Carter. Er hob die
Reisebeschränkungen gegenüber den kommunistischen
Staaten Kuba, Vietnam, Kambodscha und Nordkorea auf.
Wichtige Ereignisse im
März 1977
1. März
CSSR/Niederlande 1977 – Der niederländische
Außenminister Max van der Stoel hatte sich bei der
Gelegenheit eines offiziellen Besuchs in der CSSR in
Prag mit dem Bürgerrechtler Jan Patocka, einem
Sprecher der „Charta 77“, getroffen. Gegen dieses
Treffen hatte die Regierung der CSSR protestiert. Es
würde eine „Einmischung in die inneren
Angelegenheiten der CSSR“ darstellen.
1. März
Jugoslawien/Italien 1977 – Das Bundesparlament hatte
in der Hauptstadt Belgrad das Triest-Abkommen mit
Italien ratifiziert. Dieses konnte nunmehr in Kraft
treten. Damit war ein seit 1945 dauernder Streit
zwischen Italien und Jugoslawien über die
Adria-Stadt endgültig beigelegt worden. Mit dem
Abkommen hatte Jugoslawien die 1954 getroffene
Regelung anerkannt, in der die Stadt Triest und der
Hafen Italien, ein kleineres Gebiet südlich der
Stadt, Jugoslawien zugesprochen wurde.
1. März
Sowjetunion/Ägypten 1977 – Die sowjetische Regierung
hatte mit Ägypten die Lieferung von 50
Kampfflugzeugen vom Typ Mig-21 vereinbart. Die
Zusage seitens der Sowjetunion war überraschend
gekommen, denn das nordafrikanische Land hatte im
Vorjahr nach fast 25 Jahren die engen Beziehungen
zur UdSSR abgebrochen.
1. März
DDR 1977 – Von Reisenden aus dem westlichen Ausland
hatte die DDR erstmals Straßennutzungsgebühren
kassiert.
2. März
BRD 1977 – Der Wahlkampf der beiden
Regierungsparteien SPD und FDP für die
Bundestagswahl im Oktober 1976 war vom
Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe teilweise für
verfassungswidrig erklärt worden: Zum Teil war
Eigenwerbung auf Staatskosten betrieben worden.
2. März
Spanien/International 1977 – In der spanischen
Hauptstadt Madrid hatten sich die Vorsitzenden der
kommunistischen Parteien Spaniens (Santiago Carillo),
Italiens (Enrico Berlinguer) und Frankreichs
(Georges Marchais) getroffen zur Ausarbeitung eines
Programmentwurfs des „Euro-Kommunismus“.
2. März
Marokko 1977 – Der marokkanische König Hassan II.
hatte vier führende Oppositionspolitiker des Landes
als Minister ohne Geschäftsbereich in die Regierung
berufen. Diese Entscheidung sollte ein Beweis dafür
sein, dass König Hassan II. den Willen zu
demokratischen Reformen hatte.
2. März
Libyen 1977 – In der Hauptstadt Tripolis hatte der
Volkskongress des Landes die „Sozialistische
Libysch-Arabische Volksrepublik“ proklamiert.
3. März
Bulgarien/International 1977 – In der Hauptstadt
Sofia war eine zweitägige Konferenz der
kommunistischen Parteien des Ostblocks und Kubas zu
Ende gegangen. Auf der Konferenz war u. a. die
Menschenrechtsbewegung in mehreren Ostblock-Staaten
als „von imperialistischen Kreisen gesteuerte
Kampagne“ bezeichnet worden.
3. März
Eiskunstlauf 1977 – Die sowjetischen Paarläufer
Irina Rodnina und Alexander Saizew hatten bei den
Eiskunstlauf-Weltmeisterschaften in Tokio (Japan)
den Weltmeister-Titel errungen.
4. März
BRD 1977 – In der bundesdeutschen Hauptstadt Bonn
war ein Mitarbeiter der CDU/CSU-Bundestagsfraktion
festgenommen worden. Er hatte unter dem Verdacht
jahrelanger Spionage gestanden.
4. März
Rumänien 1977 – In der Gegend von Vrâncioaia waren
bei einem Erdbeben der Stärke 7,2 mehr als 1.500
Menschen ums Leben gekommen.
5. März
International 1977 – In Panama-Stadt hatten mehrere
Entwicklungsländer, die einen Großteil ihrer
Einnahmen durch den Verkauf von Bananen erzielten,
eine gemeinsame Gesellschaft für die Vermarktung der
Frucht gegründet. Dadurch wollten sie einen größeren
Einfluss auf die Preisgestaltung bekommen. Für einen
Rohstoff der „Dritten Welt“ war dies die erste
multinationale Verkaufsgesellschaft.
5. März
Frankreich 1977 – In Straßburg hatten etwa 6.000
Menschen gegen die Inbetriebnahme des französischen
Kernkraftwerks Fessenheim demonstriert.
6. März
Philippinen 1977 – Moslemische Rebellen und Truppen
des Diktators Ferdinando E. Marcos hatten sich im
Süden der Philippinen erbitterte Kämpfe geliefert.
6. März
Großbritannien 1977 – Ein vom früheren britischen
Premierminister Winston S. Churchill gemaltes Bild
hatte auf einer Auktion in London den Rekordpreis
von 81.600 US-Dollar (rund 189.000 DM) erzielt.
7. März
BRD 1977 – Die Delegierten des CDU-Parteitages in
Düsseldorf (Nordrhein-Westfalen) hatten den
Parteivorsitzenden Helmut Kohl in seinem Amt
bestätigt. Als Nachfolger von Kurt H. Biedenkopf war
Heiner Geißler zum neuen Generalsekretär gewählt
worden.
7. März
Pakistan 1977 – Die Pakistan People's Party des
amtierenden Ministerpräsidenten Zulfikar Ali-Khan
Bhutto hatte bei den Parlamentswahlen eine
Zweidrittelmehrheit erzielt. Die Opposition hatte
der Regierungspartei Wahlbetrug vorgeworfen.
Daraufhin war es in den kommenden Tagen zu schweren
Unruhen gekommen.
7. März
International 1977 – In Genf (Schweiz) hatte eine
Konferenz von Vertretern aus Entwicklungsländern und
westlichen Industriestaaten begonnen, die über die
Einrichtung eines „integrierten Rohstoff-Fonds“
beraten hatte. Der Fonds war im Juli 1977 von der
UNCTAD IV in Nairobi (Kenia) grundsätzlich
beschlossen worden. Damit sollten starke
Preisschwankungen auf dem Rohstoffmarkt ausgeglichen
werden, die für die „Dritte Welt“ von Nachteil
waren.
7. März
USA/International 1977 – In der Hauptstadt der
Vereinigten Staaten war eine siebentägige Konferenz
über den Schutz der Ozon-Schicht zu Ende gegangen.
Daran hatten Delegationen aus 31 Ländern
teilgenommen. Die Teilnehmer hatten ein
Aktionsprogramm verabschiedet. Dieses sah u. a.
umfassende Untersuchungen über die Ursachen für die
seit Jahren beobachtete Abnahme der Ozon-Schicht
vor.
8. März
Vatikan 1977 – Papst Paul VI. hatte den schwarzen
US-Amerikaner Joseph Lawson Howze zum Bischof der
Diözese Biloxi (US-Bundesstaat Mississippi) berufen.
Seit 1875 war Bischof Howze erst der zweite
Schwarze, der in den Vereinigten Staaten mit der
Leitung einer römisch-katholischen Diözese betraut
worden war.
9. März
Arabien/Afrika 1977 – In der ägyptischen Hauptstadt
Kairo war die erste arabisch-afrikanische
Gipfelkonferenz zu Ende gegangen. Sie hatte zwei
Tage gedauert. Zum Abschluss der Tagung waren
Richtlinien für eine engere Zusammenarbeit zwischen
den arabischen und afrikanischen Staaten
unterzeichnet worden. Unter anderem hatte die
arabischen Ölproduzenten eine Kreditbürgschaft über
rund 1,5 Milliarden US-Dollar (rund 3,48 Milliarden
DM) gewährt.
9. März
USA/International 1977 – Der US-amerikanische
Präsident Jimmy Carter hatte in Washington
bekanntgegeben, dass seine Regierung mit Wirkung vom
18. März 1977 sämtliche Reisebeschränkungen
gegenüber den kommunistisch regierten Staaten Kuba,
Vietnam, Kambodscha und Nordkorea aufzuheben
beabsichtigte.
9. März
Marokko 1977 – Auf Anordnung von König Hassan II.
war die 1971 in
Marokko erlassene Pressezensur
aufgehoben worden. Bereits im Februar 1977 hatte der
König durch die Aufnahme von mehreren
Oppositionspolitikern ins Kabinett seinen Willen zu
politischen Liberalisierungen deutlich gemacht.
9. März
USA/International 1977 – In der Hauptstadt
Washington hatten Angehörige einer radikalen
Organisation schwarzer Moslems drei Gebäude besetzt
und 135 Geiseln genommen. Ihre Forderungen waren die
Auslieferung eines wegen siebenfachen Mordes
Verurteilten sowie das Verbot eines Spielfilms, der
das Leben des Propheten Mohammed thematisierte. Nach
zweitägigen Verhandlungen mit den Botschaftern
Ägyptens, des Irans und Pakistans hatten sie ihre
Geiseln wieder freigelassen und sich der Polizei
ergeben, ohne dass ihre Forderungen erfüllt worden
waren.
10. März
Polen/BRD 1977 – In der polnischen Hauptstadt
Warschau hatten zum ersten Mal seit dem Ende der
1960er Jahre Kundgebungen gegen „revanchistische
Tendenzen“ in der Bundesrepublik stattgefunden.
Allerdings hatten Angehörige der polnischen
Opposition erklärt, dass die von der Kommunistischen
Partei organisierten Aktionen in erster Linie eine
Ablenkung von innenpolitischen Problemen sein
sollten.
11. März
Spanien 1977 – Die Regierung hatte eine Teilamnestie
für politische Häftlinge beschlossen.
11. März
UNESCO 1977 – Angola war als neues Mitglied in die
UNESCO aufgenommen worden.
12. März
BRD 1977 – Rund 15.000 Menschen hatten sich an einer
friedlichen Protestdemonstration in Gorleben
(Niedersachsen) beteiligt. Der Protest hatte sich
gegen eine dort geplante Deponie für radioaktive
Abfälle gerichtet.
12. März
Chile 1977 – Die rechtsgerichtete Militärjunta unter
General Augusto Pinochet hatte alle bisher noch
legalen politischen Parteien verboten. Die Junta
hatte die Macht im Land seit dem Putsch vom
September 1973 übernommen.
12. März
USA 1977 – Die Stadtverwaltung von New York hatte
durch die kurzfristige Aufnahme von Krediten und
zusätzliche staatliche Zuschüsse den Bankrott
abwenden können.
13. März
DDR 1977 – In der Messestadt Leipzig war die
Internationale Frühjahrsmesse eröffnet worden. Aus
der Bundesrepublik und West-Berlin waren mehr als
750 Firmen vertreten. Während der einwöchigen Messe
hatten die Behörden der DDR etwa 400 Personen die
Einreise in die DDR verweigert.
13. März
Eishockey 1977 – Zum ersten Mal war der Kölner EC
deutscher Meister im Eishockey geworden.
13. März
Leichtathletik 1977 – Bei den Europäischen
Leichtathletik-Hallenmeisterschaften in San
Sebastian (Spanien) hatten der 3000-m-Läufer Karl
Fleschen und der Weitspringer Hans Baumgartner
(beide BRD) jeweils Goldmedaillen erkämpft.
14. März
Sowjetunion/Angola 1977 – Das sowjetische Parlament,
der Oberste Sowjet, hatte in Moskau einen Vertrag
über Freundschaft und Zusammenarbeit mit dem
kommunistisch regierten Angola ratifiziert. Der
Vertrag hatte unter anderem vorgesehen, umfassende
wirtschaftliche und technische Hilfe für Angola zu
leisten.
14. März
BRD 1977 – Das Verwaltungsgericht Freiburg im
Breisgau hatte die von der baden-württembergischen
Landesregierung erteilte Teilerrichtungs-Genehmigung
für das Kernkraftwerk Wyhl auf Antrag mehrerer
Privatpersonen und Gemeinden aufgehoben. Das Gericht
hatte seine Entscheidung u. a. mit dem Fehlen eines
Berstschutzes begründet.
15. März
Großbritannien 1977 – Zigaretten-Packungen mussten,
einer Verordnung der Regierung zufolge, künftig mit
der Aufschrift „ernsthaft gesundheitsschädigend“
versehen werden.
15. März
Boxen 1977 – Der Box-Weltmeister Eckhard Dagge hatte
in West-Berlin seinen Titel im Superweltergewicht
gegen seinen Herausforderer Maurice Hope verteidigt.
16. März
USA/Vietnam 1977 – Im Auftrag von US-Präsident
Jimmy
Carter war eine Delegation in Vietnam eingetroffen.
Diese sollte mit Regierungsvertretern Gespräche
führen zur Aufklärung des Schicksals von rund 2.500
vermissten US-amerikanischen Soldaten. Vietnam hatte
sich bereit erklärt, die Bemühungen zu unterstützen.
Am 20. März 1977 war die Delegation nach Laos
gereist. Dort sollte das Schicksal vermisster
Soldaten untersucht werden. Kambodscha hatte einen
Kontakt mit den Abgeordneten des US-Präsidenten
abgelehnt. Das Land war ebenfalls in den 1975
beendeten Vietnam-Krieg involviert gewesen.
16. März
Libanon 1977 – Der linksgerichtete Drusenführer
Kamal Dschumblat war von Angehörigen der
Christen-Miliz erschossen worden.
16. März
Indien 1977 – Die Parlamentswahl in Indien, die von
16. bis 20. März dauerte, war am 20. März mit einer
Niederlage der Kongresspartei unter
Indira Gandhi zu
Ende gegangen.
17. März
BRD 1977 – In
Stuttgart hatte der
baden-württembergische Innenminister Karl Schieß
bestätigt, dass in den Jahren 1975 und 1976 in der
Haftanstalt Stuttgart-Stammheim Gespräche zwischen
angeklagten Mitgliedern der Baader-Meinhof-Gruppe
und ihren Anwälten von den Behörden abgehört worden
war.
17. März
USA/International 1977 – US-Präsident Jimmy Carter
hatte die „Schaffung einer Heimstätte für die
Palästinenser“ in einer Rede in Washington als
Voraussetzung für eine dauerhafte Friedensregelung
im Nahen Osten bezeichnet. Über diese Äußerung hatte
die israelische Regierung in scharfer Form ihr
Missfallen geäußert.
18. März
Mexiko/Spanien 1977 – Als letzter Staat hatte Mexiko
die offiziellen diplomatischen Beziehungen zur
spanischen Exilregierung beendet. Im Jahr 1939
gingen mehrere Mitglieder der republikanischen
Regierung nach dem Sieg der Faschisten unter General
Francisco Franco Bahamonde ins Exil. Das
Franco-Regime war von Mexiko nicht anerkannt worden.
Nachdem die Demokratisierung in Spanien eingeleitet
worden war, sei der mexikanischen Regierung zufolge,
der Grund für eine Unterstützung der Exil-Regierung
entfallen.
18. März
Sowjetunion 1977 – In der Hauptstadt Moskau waren
zwei Dissidenten zu acht Jahren Arbeitslager
verurteilt worden, weil sie „anti-sowjetische
Parolen“ auf Mauern und Häuserwände gemalt hatten.
18. März
Namibia 1977 – In der Hauptstadt Windhoek hatte die
Vollversammlung der „Turnhallenkonferenz“ die
vorläufige Verfassung des Landes einstimmig
angenommen. Begonnen hatte die Konferenz am 1.
September 1975 in der namensgebenden Turnhalle von
Windhoek.
19. März
BRD 1977 – Es war zu schweren Zusammenstößen
zwischen der Polizei und gewalttätigen Demonstranten
gekommen. Auslöser war eine Protestdemonstration
gegen den Bau eines Kernkraftwerks im
niedersächsischen Grohnde.
19. März
BRD 1977 – Die Jungsozialisten hatten auf ihrer
Bundesversammlung in Hamburg den Berliner Juristen
Klaus-Uwe Benneter zu ihrem Vorsitzenden gewählt.
Benneter war ein Vertreter des radikal-linken
Stamokap-Flügels. Im Juni 1977 schloss man Benneter
wegen „parteischädigenden Verhaltens“ aus der SPD
aus.
19. März
Iran 1977 – Im Iran hatte Schah Mohammed Resa
Pahlawi eine Amnestie für insgesamt 653 Gefangene
erlassen. Darunter hatten sich 91 Personen befunden,
die wegen politischer Aktivitäten eingesperrt
wurden.
19. März
Türkei/Libanon 1977 – Ein türkisches
Verkehrsflugzeug mit 180 Menschen an Bord war von
zwei jungen Türken entführt worden und in die
libanesische Hauptstadt Beirut gebracht worden. Nach
mehrstündigen Verhandlungen war es der Polizei
gelungen, die Entführer dazu zu bringen, aufzugeben.
20. März
BRD 1977 – Bei den Kommunalwahlen in Hessen hatte
die SPD eine schwere Niederlage einstecken müssen.
Sie verlor 4,9 Prozent der Stimmen gegenüber den
Wahlen von 1972. Sie kam nur noch auf 42,3 Prozent
der Stimmen. Dagegen hatte die
CDU ihren
Stimmenanteil um 5,5 Prozent auf 47,9 Prozent
erhöhen können.
20. März
Indien 1977 – Die seit 1952 regierende
Kongresspartei der amtierenden Ministerpräsidentin
Indira Gandhi hatte bei den Parlamentswahlen ihre
Mehrheit verloren. Es entfielen auf die
Kongresspartei weniger als ein Drittel der Sitze im
Parlament. Aus den Wahlen war die Janatapartei von
Morarji Ranchhodji als Sieger hervorgegangen.
20. März
Frankreich 1977 – Die Linksparteien hatten bei den
landesweiten Kommunalwahlen kräftige Stimmengewinne
erzielt. Insgesamt hatten Sozialisten, Kommunisten
und linke Splittergruppen rund 44 Prozent der
Stimmen erhalten. Bei den Wahlen im Jahr 1971 waren
es rund 36 Prozent gewesen.
20. März
China 1977 – Nord- und Zentralchina waren den
Angaben der Regierungen zufolge von der schlimmsten
Dürre seit 1949 heimgesucht worden. Die Armee hatte
begonnen, zahlreiche Notbewässerungsanlagen zu
installieren, um möglichst einen großen Teil der
Ernte zu retten.
21. März
Indien 1977 – Nach der schweren Wahl-Niederlage
ihrer Kongresspartei war die amtierende
Ministerpräsidentin
Indira Gandhi von ihrem Amt
zurückgetreten.
21. März
Sowjetunion 1977 – Weil er ohne Erlaubnis der
staatlichen Behörden Bücher im Westen publiziert
hatte, war der sowjetische Schriftsteller Wladimir
Kornilow aus dem Schriftstellerverband
ausgeschlossen worden. Dadurch verlor Kornilow
zahlreiche Vergünstigungen und hatte von da an
Schwierigkeiten, in der UdSSR seine Werke zu
veröffentlichen.
21. März
Frankreich 1977 – Der französischen Spionageabwehr
war die Festnahme von fünf Personen gelungen, die –
Angaben der Sicherheitsbehörden zufolge – seit mehr
als zehn Jahren Geheimdokumente der NATO und der
französischen Streitkräfte an den sowjetischen
Geheimdienst KGB weitergeleitet hatten.
22. März
UNESCO 1977 – Neues Mitglied der UNESCO waren die
Komoren geworden.
22. März
USA 1977 – Die Regierung des US-Bundesstaates
Kalifornien hatte aufgrund einer anhaltenden Dürre
ein Verbot erlassen, dass das Waschen von Autos und
das Füllen von Swimming-Pools untersagte.
23. März
BRD 1977 – Am Schauspielhaus Bochum war das
Theaterstück „Wanderlust“ von Karl Otto Mühls zur
Uraufführung gelangt.
23. März
West-Berlin 1977 – In West-Berlin war die erste
Ausgabe der Stadtillustrierten „zitty“ erschienen.
Das Stadtmagazin erschien einmal pro Woche.
24. März
Indien 1977 – Der Vorsitzende der Janata-Partei, die
bei den Parlamentswahlen (16. bis 20. März) als
Sieger hervorging, der 81-jährige Morarji Ranchhodji,
war in der Hauptstadt Neu-Delhi zum neuen
Premierminister des Landes gewählt worden.
25. März
Frankreich 1977 – Der frühere französische
Ministerpräsident, Jacques Chirac, war zum
Bürgermeister von Paris gewählt worden.
25. März
Vatikan/BRD 1977 – Papst Paul VI. hatte den
Theologen Professor Joseph Ratzinger als Nachfolger
von Julius Kardinal Döpfner zum Erzbischof von
München und Freising ernannt. Döpfner war am 24.
Juli 1976 in München gestorben.
25. März
BRD 1977 – In der baden-württembergischen
Landeshauptstadt Stuttgart war die Ausstellung „Die
Zeit der Staufer“ eröffnet worden.
25. März
Italien 1977 – In Rom hatten die milden Urteile in
einem Vergewaltigungsprozess zu landesweiten
Protesten geführt.
26. März
USA/Sowjetunion 1977 – US-Außenminister Cyrus Vance
war in die sowjetische Hauptstadt Moskau gereist.
Dort wollte er Gespräche führen über die Begrenzung
der strategischen Rüstung. Vance hatte nach vier
Tagen Unterredungen erklärt, dass die Verhandlungen
über ein neues Abrüstungsabkommen (SALT II)
gescheitert waren.
26. März
Polen 1977 – Im Parteiorgan der polnischen
Kommunistischen Partei „Trybuna Ludu“ waren scharfe
Angriffe gegen 18 namentlich genannte polnische
Intellektuelle veröffentlicht worden, die für
Bürger- und Menschenrechte eingetreten waren.
27. März
Spanien 1977 – Auf dem Flughafen von Teneriffa, der
größten Insel der Kanaren, waren beim Zusammenstoß
zweier Jumbo-Jets 583 Menschen ums Leben gekommen.
Wegen einer Bombendrohung auf Gran Canaria war eine
Maschine der Pan America Airways nach Los Rodeos auf
Teneriffa umgeleitet worden. Dort war sie bei
dichtem Nebel mit einer Boeing 747 der
niederländischen Fluggesellschaft KLM
zusammengestoßen. Diese Maschine war ohne Erlaubnis
gestartet. Es war dies das bis dato schwerste
Unglück der Luftfahrtgeschichte.
27. März
Skisport 1977 – In Sierra Nevada (Spanien) konnte
Christa Zechmeister aus Berchtesgaden im Slalom den
einzigen Sieg für die Bundesrepublik im Slalom zum
Abschluss der alpinen Weltcup-Saison erzielen.
28. März
Portugal/Europa 1977 – In Brüssel (
Belgien) hatte
der portugiesische Ministerpräsident Mario Soares
dem amtierenden Präsidenten des EG-Rates, dem
britischen Außenminister David Owen, den Antrag
Portugals auf Beitritt in die Europäische
Gemeinschaft (EG) überreicht. Portugal war nach
langwierigen Verhandlungen 1986 in die Gemeinschaft
aufgenommen worden.
28. März
USA/Film 1977 – In Los Angeles (US-Bundesstaat
Kalifornien) war der Film „Rocky“ mit Sylvester
Stallone in der Hauptrolle mit einem Oscar
ausgezeichnet worden. Der Film „Network“ hatte vier
Oscars bekommen.
29. März
BRD 1977 – Die in Stuttgart-Stammheim
(Baden-Württemberg) inhaftierten Mitglieder der
Baader-Meinhof-Gruppe waren in einen Hungerstreik
getreten. Damit wollten sie ihren Protest gegen ihre
„Isolierhaft“ ausdrücken.
29. März
Thailand 1977 – Die Regierung des Landes hatte mehr
als 100 Offiziere und Zivilisten nach einem
missglückten Putschversuch verhaften lassen.
29. März
Japan 1977 – Japans Regierung hatte die Erweiterung
der Hoheitsgewässer von drei auf zwölf Seemeilen
beschlossen. Die Ausdehnung der Fischereizone auf
200 Seemeilen war ebenfalls beschlossen worden.
29. März
Sowjetunion 1977 – Auf dem Test-Gelände von
Semipalatinsk in
Kasachstan hatte die UdSSR einen
unterirdischen Atombomben-Versuch unternommen. Den
Messungen des Seismologischen Instituts in Uppsala
(Schweden) zufolge hatte dieses Experiment ein Beben
der Stärke 5,9 verursacht.
30. März
Frankreich 1977 – In Paris hatte der konservative
Premierminister, Raymond Barre, sein neues Kabinett
vorgestellt. Diesem gehörten mehrere parteilose
Fachleute an. Die vorherige, ebenfalls von Barre
geführte Regierung war zwei Tage zuvor
zurückgetreten. Der Grund für den Rücktritt waren u.
a. Streitigkeiten der beteiligten Parteien über die
Wirtschafts- und Sozialpolitik gewesen.
30. März
Spanien 1977 – Das spanische Ständeparlament hatte
einen Gesetzentwurf über die Zulassung von
unabhängigen Gewerkschaften gebilligt.
30. März
Tischtennis 1977 – Das bundesdeutsche Team der
Herren hatte bei den Tischtennis-Weltmeisterschaften
den fünften Platz belegt.
31. März
Ägypten/BRD 1977 – Der ägyptische Staatspräsident
Muhammad Anwar As Sadat war zu einem zweitägigen
Besuch in die Bundesrepublik gereist.
31. März
Italien 1977 – Vertreter der italienischen Regierung
und der Gewerkschaften hatten in Mailand die
Aussetzung der bisher gültigen automatischen
Angleichung der Löhne an die Inflation nach der
sogenannten Scala mobile vereinbart.
März 1977 Deutschland in den Nachrichten
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