August 1974 - Präsident ohne Wahl

Kalender August 1974
Nun war der US-Präsident Richard M. Nixon endgültig über die „Watergate“-Affäre gestolpert. Erst hatte er die Dokumente nicht herausgeben wollen und dann waren ihm auch noch Unwahrheiten nachgewiesen worden. Damit war das Maß voll. Er trat zurück und räumte das Feld für Gerald Ford, der dessen Nachfolge antrat, ohne sich einer Wahl gestellt zu haben. In Griechenland herrschte zwar nach der Militärjunta noch keine politische Ordnung im Land, aber der Weg zur Demokratie war endlich wieder sichtbar geworden. Während in Italien zahlreiche Strände am Gardasee derart verdreckt waren, dass die Regierung ein Badeverbot erlassen musste, war in Spanien eine Frau in die Schlagzeilen geraten, die ihren männlichen Kollegen in der Stierkampfarena Konkurrenz machen wollte und das auch tat. Sie hatte als erste Frau von einem Gericht in Madrid die Erlaubnis erhalten, als weiblicher Torero arbeiten zu dürfen. Nun hatte Spanien nicht nur Toreros sondern auch eine Torera.
<< Juli 1974 | September 1974 >>


Wichtige Ereignisse im August 1974

1. August
Die griechische Regierung setzte nach der Rückkehr zur Demokratie die Verfassung von 1952 wieder in Kraft. Damit wollte Ministerpräsident Konstantinos Karamanlis (1907-1998) die Voraussetzungen für die Durchführung freier Wahlen ermöglichen.
1. August
Nach Personalstreiks in zahlreichen Gefängnissen gab die französische Regierung ihre Reformpläne des seit 1945 unveränderten Strafvollzugs bekannt.
2. August
Verlautbarungen der Regierung Japans zufolge hatte die Exportrate des Landes mit 5,7 Milliarden US-Dollar (14,8 Milliarden DM) im Juli eine neue Rekordhöhe erreicht. Im Vergleich zum selben Monat des Jahres 1973 hatte die Warenausfuhr um 61 Prozent zugenommen.
2. August
Anlässlich des 75. Geburtstages des britischen Regisseurs Alfred Hitchcock (1899-1980) am 13. August zeigte das ZDF den von Hitchcock im Jahr 1943 gedrehten Propagandafilm „Das Rettungsboot“. Der Film war eine deutsche Erstaufführung.
3. August
In der sowjetischen Hauptstadt Moskau vereinbarten der Chef der Palästinensischen Befreiungsorganisation PLO, Jassir Arafat (1929-2004) und der Regierungsvertreter der UdSSR die Errichtung einer Ständigen Vertretung der PLO in Moskau.
3. August
Wegen erheblicher Wasserverschmutzung erließ die italienische Gesundheitsbehörde in mehreren Teilen des Gardasees (Italien) ein Badeverbot.
3. August
Der britische Leichtathlet Brendan Foster (*1948) verbesserte bei einem Leichtathletikfest in Gateshead (Großbritannien) den Weltrekord über 3000 Meter um 2,4 Sekunden auf 7:35,2 Minuten.
4. August
Südlich von Bologna (Italien) verübte die rechtsextremistische italienische Terrorgruppe „Ordine Nero“ ein Bombenattentat auf den Italicus-Expreß. Dabei wurden zwölf Menschen getötet. Mehr als 40 Personen wurden verletzt.
4. August
In Jerusalem (Israel) sprach sich das Kabinett des Landes gegen die von der Öffentlichkeit geforderten Todesstrafe für arabische Terroristen aus. Allerdings behielt sich die Regierung vor, eine entsprechende Entscheidung jederzeit neu zu überprüfen und gegebenenfalls zu revidieren.
4. August
Der Schweizer Rennfahrer Clay Regazzoni (1939-2006) gewann den Großen Preis von Europa auf dem Nürburgring um die Formel-1-Automobil-Weltmeisterschaft.

5. August
Während einer Kabinettssitzung in Washington räumte US-Präsident Richard M. Nixon (1913-1994) ein, dass seine Erklärungen zur „Watergate“-Affäre nicht ganz der Wahrheit entsprochen hätten. Daraufhin forderten die Republikaner im Repräsentantenhaus den Rücktritt des Präsidenten.
5. August
Die australische Regierung erkannte als erster westlicher Staat die sowjetische Souveränität über die Balten-Republiken Lettland, Estland und Litauen an.
5.August
Die Botschafter der drei alliierten Westmächte protestierten im sowjetischen Außenministerium in der UdSSR-Hauptstadt Moskau gegen Transitstörungen in der DDR. Seit der Errichtung des Umweltbundesamtes in West-Berlin wurden Angestellte des Amtes bei Fahrten von und zur Dienststelle auf der Transitstrecke von den DDR-Behörden durch ständige Kontrollen behindert.
6. August
Einer Statistik des US-amerikanischen Wirtschaftsmagazins „Fortune“ zufolge stand das bundesdeutsche Volkswagenwerk an 19. Stelle der 50 größten Industriebetriebe der Welt. Die zehn ersten Plätze waren von den US-amerikanischen Firmen belegt, angeführt von General Motors.
6. August
Die Landesregierung von Niedersachsen beschloss, die vom Borkenkäfer befallenen Wälder zu begiften. Von der Zerstörung durch den Borkenkäfer waren bereits viele Millionen Festmeter Baumholz bedroht.
6. August
In der britischen Hauptstadt London wurde eine große Gerhard-Marcks-Ausstellung eröffnet. Es war die erste repräsentative Ausstellung deutscher Kunst im Ausland nach 1945.
7. August
Die seit neun Jahren unterbrochenen diplomatischen Beziehungen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Syrien wurden wieder aufgenommen. Syrien hatte die Kontakte abgebrochen, nachdem die Bundesrepublik Botschafter mit Israel ausgetauscht hatte.
7. August
Ein Regierungsausschuss legte in Äthiopien einen reformierten Verfassungsentwurf vor. Er sah ein Zweikammernparlament vor, dem der Ministerpräsident vorstehen sollte. Die Regierung sollte keinem Monarchen mehr unterstehen. Dieser Vorschlag kam faktisch einer Entmachtung von Kaiser Haile Selassie I. (1892-1975) gleich.
7. August
In Koblenz stellte das Bundesarchiv ein Dokument fertig über Kriegsverbrechen an Deutschen. Die Große Koalition hatte es 1969 in Auftrag gegeben. Jedoch wurde von der Bundesrepublik beschlossen, die Akte „zur Vermeidung dramatischer Effekte und von Missverständnissen in der Außenpolitik“ nicht öffentlich zu machen.
7. August
Der französische Hochseilartist und Stuntman Philippe Petit (*1949) führte zwischen den 412 m hohen Türmen des „World Trade Centers“ Drahtseilakte vor. Er ging acht Mal über ein gespanntes Stahlseil zwischen den Zwillingstürmen hin und her. Die illegale Aktion hatte seine Verhaftung zur Folge.
8. August
In Nürnberg meldete die Bundesanstalt für Arbeit, dass immer mehr Frauen Teilzeitbeschäftigungen suchen würden. Parallel dazu würde die Zahl der arbeitslosen Frauen weiter ansteigen, weil Firmen wenig Interesse an dieser Beschäftigungsform zeigten. Bei einem Auftragsrückgang seien es auch diese Stellen, die dann zuerst abgebaut werden würden.
8. August
Eineinhalb Jahre nach seiner Inbetriebnahme wurde das 230 Millionen DM teure bayerische Kernkraftwerk in Niederaichbach wegen technischer Probleme geschlossen. Von der geplanten Leistung von 100 Megawatt waren beispielsweise nur 30 erreicht worden.
9. August
In Washington (USA) trat der US-amerikanische Präsident Richard M. Nixon (1913-1994) trat aufgrund seiner Verwicklung in die „Watergate“-Affäre von seinem Amt zurück.
9. August
Als 38. US-Präsident wurde in Washington Gerald R. Ford (1913-2006) in seinem Amt als Nachfolger von Richard M. Nixon (1913-1994) vereidigt. Gerald Ford war das erste US-Staatsoberhaupt, das ein Amt übernahm, ohne sich der Wahl durch das Volk gestellt zu haben.
9. August
Die Prager Zeitung „Çeskoslovensky Sport“ meldete, dass Fußballspieler aus der ÇSSR (heute Tschechische Republik) in Zukunft ein Gratisessen nach dem Training erhalten würden. Die Spieler hatten bislang vom Verband ein „Kaloriengeld“ bekommen, das die Spieler jedoch nicht für Essen ausgaben. Sie gaben es für Benzin aus.
9. August
In der Magellanstraße führte die Havarie des niederländischen Öltankers „Metula“ zum Auslaufen von 53.000 Tonnen Rohöl. Durch den angeschwemmten Ölteppich kamen in der Folgezeit an den Küsten Feuerlands etwa 40.000 Tiere ums Leben.
Zeitungen 70er Jahre
10. August
Die chilenische Polizei nahm innerhalb von 24 Stunden in der Hauptstadt Santiago 1.700 Personen fest. Die Verhaftungswelle war ein Teil des von der Polizei eingeleiteten „Kampfes gegen das Verbrechen“.
10. August
Mehr als 6.000 Hektar Busch- und Waldgebiet in Südfrankreich und auf Korsika wurden durch Brände zerstört. Ein ungewöhnlich starker Wind begünstigte zudem die Ausweitung des Feuers.
10. August
Nachdem die französische Regierung zum Beginn des Monats nach Personalstreiks in zahlreichen Gefängnissen ihre Reformpläne bekannt gegeben hatte, die den seit 1945 unveränderten Strafvollzug ändern sollten, hatte nun der Präsident des Landes, Valéry Giscard d’Estaing (*1926), als erster Präsident Gefängnisse in Lyon besucht, um sich über die Personalsituation in den Haftanstalten ein eigenes Bild von der Lage zu machen.
11. August
Im Rahmen der Zypernkonferenz vereinbarten die Außenminister der Türkei, Griechenlands und Großbritanniens in Genf (Schweiz)den Rückzug der griechisch-zyprischen Nationalgarde aus den türkischen Enklaven und die Freilassung ihrer Kriegsgefangenen.
11. August
Die Spanierin Angeles Hernández Gómez (*1946) erhielt nach einem Urteil eines Gerichts in der spanischen Hauptstadt Madrid als erste Frau die Genehmigung, als weiblicher Torero, bzw. als Torera Stierkämpfe professionell betreiben zu dürfen.
12. August
In der italienischen Hauptstadt Rom wurden auf Anweisung der Regierung Italiens 33.000 Geheimdienstdossiers über Staatsgegner und prominente Staatsbürger verbrannt, die ohne Wissen der Regierung angelegt worden waren.
12. August
Im Gefängnis der portugiesischen Hauptstadt Lissabon war durch ungefähr 600 Häftlinge eine Meuterei angezettelt worden. Die Häftlinge waren Angehörige der ehemaligen Staatspolizei Portugals. Sie verlangten bessere Haftbedingungen. Der Auslöser für die Rebellion war der Tod eines herzkranken Häftlings, dessen medizinische Versorgung nach Meinung der Gefangenen nicht ausreichend gewesen war.
13. August
Die Zypernverhandlungen in Genf (Schweiz) wurden von der türkischen Regierung für gescheitert erklärt. Daraufhin griffen einen Tag später türkische Truppen die Hauptstadt Zypern, Nikosia, an und durchbrachen mehrere griechische Verteidigungslinien.
13. August
An der libanesischen Küste zerstörten Truppen der israelischen Kriegsmarine einen Freischärlerstützpunkt. Mit diesem Präventivschlag wollten die Israelis neuen Attentaten der Palästinenser im Grenzgebiet zuvorkommen.
13. August
Der US-Dollar an der Frankfurter Börse stieg nach der Regierungsrede des neuen US-amerikanischen Präsidenten Gerald R. Ford (1913-2006) auf den höchsten Stand seit März dieses Jahres. Ford hatte konsequente Maßnahmen gegen die Inflation in seinem Land angekündigt.
14. August
In der griechischen Hauptstadt Athen gab der Ministerpräsident des Landes, Konstantinos Karamanlis (1907-1998) den Austritt seines Landes aus dem militärischen NATO-Stab bekannt. Der Schritt wurde von Experten als übereilt beurteilt, weil Griechenland im Falle eines Krieges der Türkei ausgeliefert sein würde.
14. August
Das Karlsruher Bundesverfassungsgericht entschied in einem Grundsatzurteil, dass der Bundesrat keine gleichberechtigte Kammer neben dem Bundestag sei.
14. August
Über Manching in Bayern, in der Nähe von Ingolstadt, fand der Erstflug des europäischen Kampfflugzeugs „MRCA Tornado“ statt.
14. August
Finanzielle Hilfen an Sportler, die mit ihrem Namen oder auf ihrem Trikot Werbung betrieben, sollte ab 1. April 1975 eingestellt werden. Das gab die Stiftung Deutsche Sporthilfe bekannt.
14. August
In der tschechischen Hauptstadt Prag brannte der Ausstellungspalast vollständig nieder. Das Gebäude war 1924 erbaut worden.


15. August
In Seoul (Südkorea) wurde bei einem Attentat auf den Staatspräsidenten des Landes, Park Chung-hee (1917-1979), dessen Frau von mehreren Schüssen getötet. Der Präsident blieb bei dem Attentat unverletzt.
15. August
In der Bundesrepublik Deutschland trat das Umweltstatistikgesetz in Kraft. Demnach wurden ökologische, wirtschaftliche und finanzielle Daten zur Belastung der Umwelt in Zukunft regelmäßig erhoben.
15. August
In der südkoreanischen Hauptstadt Seoul wurde die erste U-Bahn in Betrieb genommen.
15. August
In Toronto (Kanada) wurde der neu erbaute Zoo eröffnet. Der bis dato existierende „Riverdale Zoo“ wurde in der Folgezeit aufgegeben und 1978 zu einer stadteigenen Farm umgestaltet.
16. August
In der türkischen Hauptstadt Ankara beschloss die Regierung, ihre militärischen Operationen auf Zypern einzustellen. Die Kämpfe waren seit dem 14. August wieder aufgenommen worden. Der Türkei war es gelungen, den Nordteil der Insel unter ihre Kontrolle zu bringen.
16. August
Die US-Amerikanerin Shirley Temple Black (*1928), die in den 1930er Jahren ein populärer Kinderstar gewesen war, wurde zur Botschafterin der Vereinigten Staaten in Ghana ernannt.
16. August
Die Bundesbank senkte die Mindestreserve zur Bankenregulierung um zehn Prozent.
17. August
Ab sofort waren alle Streiks in der Republik Kenia verboten. Die Maßnahme begründete der Präsident des Landes, Jomo Kenyatta (1893-1978) mit wirtschaftlichen Problemen.
17. August
Heftige Hagelschauer und stundenlange Gewitter beendeten nn der Bundesrepublik Deutschland eine einwöchige Hitzewelle mit Temperaturen von mehr als 30 Grad.
17. August
In Salzburg (Österreich) wurde die Oper „Penelope“ von Rolf Liebermann (1910-1999) uraufgeführt.
17. August
Im Finale um den DFB-Pokal gewannen die Kicker von Eintracht Frankfurt gegen den Hamburger SV mit 3:1 in Düsseldorf. Wegen der massiven Trikotwerbung wurde das Spiel nach einem übereinstimmenden Beschluss nicht von ARD und ZDF im Fernsehen übertragen.
18. August
Die Abgeordneten des Zentralparlaments und der 21 Landtage in Indien wählten Fakhruddin Ali Ahmed (1905-1977), den Kandidaten der regierenden Kongresspartei, zum neuen Staatspräsidenten. Ahmed war bislang Landwirtschaftsminister gewesen. Er wurde am 24. August vereidigt.
18. August
Der argentinische Rennfahrer Carlos Reutemann (*1942) gewann im österreichischen Zeltweg auf Brabham den Großen Preis von Österreich im Formel-1-Autorennen.
19. August
In Nikosia, der Hauptstadt Zyperns, wurde der US-Botschafter Rodger P. Davies (1921-1974) bei einer Kundgebung griechischer Zyprioten erschossen.
19. August
In Leipzig (DDR) begann das 1. Deutsche Turn- und Sportfest. Es dauerte bis zum 22. August.
19. August
Die Regierung in Portugal verabschiedete ein neues Streikgesetz. Es sicherte den Gewerkschaften das Streikrecht zu. Allerdings blieben Ausstände der Streitkräfte, der Polizei, der Feuerwehr und der Richter untersagt, ebenso politisch motivierte Streiks.

20. August
Der ehemalige Gouverneur des Staates New York, Nelson A. Rockefeller (1908-1979), der diesen Posten von 1958 bis 1973 ausgeübt hatte, wurde vom neuen US-Präsidenten Gerald R. Ford (1913-2006) zum Vizepräsidenten der Vereinigten Staaten ernannt.
20. August
Die Genfer Abrüstungskonferenz beschloss die Erweiterung ihres Teilnehmerkreises auf 31 Länder. Ab dem 1. Januar 1975 waren die Bundesrepublik Deutschland, die DDR, Peru, Zaire und der Iran zu den Beratungen zugelassen worden.
20. August
Der griechische Ministerpräsident Konstantinos Karamanlis (1907-1998) entmachtete die Militärführung. Der Oberbefehlshaber der Streitkräfte, Grigorios Bonanos und neun Generäle wurden entlassen. Zum Nachfolger im Amt des Oberbefehlshabers wurde General Dionysios Arbousis ernannt.
20. August
Einer repräsentativen Umfrage des Allensbacher Instituts für Demoskopie zufolge hielten 80 Prozent der bundesdeutschen Bevölkerung Umweltschutz auch auf Kosten des Wirtschaftswachstums für notwendig.
20. August
Der ungarische Schwimmer Andras Hargitay (*1956) gewann in der österreichischen Hauptstadt Wien bei den Schwimm-Europameisterschaften über 400 Meter Lagen in der Weltrekordzeit von 4:28,89 Minuten.
21. August
Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate schlossen ein Grenzabkommen.
21. August
Der Vorsitzende der einzigen zugelassenen Partei Kenias und Präsident des Landes, Jomo Kenyatta (1893-1978), verbot früheren Oppositionellen die Kandidatur bei den Wahlen am 14. Oktober. Der Grund war die Absicht des ehemaligen Oppositionsführers Ajuma Oginga Odinga (1911-1994), sich um einen Parlamentssitz zu bewerben.
21. August
Die DDR-Schwimmerin Ulrike Tauber (*1958) holte in Wien bei den Schwimm-Europameisterschaften den Titel über 400 m Lagen. Sie hatte die Strecke in der Weltrekordzeit von 4:52,42 min zurückgelegt.
22. August
Vom Bund und von den Ländern wurde der 4. Rahmenplan zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur in der Bundesrepublik beschlossen. Danach sollten jährlich 588 Millionen DM anteilig an die Länder vergeben werden. Die Verteilung richtete sich nach den Kriterien Arbeitsplatzdefizit, Ungleichheit der Einkommen und Ausstattung der Infrastruktur.
22. August
In Nürnberg erhöhte der Verwaltungsrat der Bundesanstalt für Arbeit die Berufsausbildungsbeihilfe. Ab dem 1. September erhielt beispielsweise ein lediger Auszubildender unter 21 Jahren 305 DM statt bisher 285 DM im Monat.
23. August
In Südkorea hob der Präsident des Landes Park Chung-hee (1917-1979) zwei Notstandsgesetze vom Januar und April auf, in denen Kritik an der Regierung mit 15 Jahren Haft bzw. mit dem Tod angedroht wurden.
23.August
Bei den Schwimm-Europameisterschaften in der österreichischen Hauptstadt Wien gewann die bundesdeutsche Schwimmerin Christel Justen (1957-2005) über 100 m Brust in der Weltrekordzeit von 1:12,55 Minuten.
24. August
Fünf politische Parteien der schwarzen Bevölkerung gründeten in Moçambique die „Partei des nationalen Zusammenschlusses“. Sie forderten die Vertretung aller Bevölkerungsgruppen bei den Unabhängigkeitsverhandlungen mit Portugal.
25. August
In Israel begann ein 24-stündiges Einberufungsmanöver, in dessen Verlauf sich 10 bis 15 Prozent der Reservisten bei ihren Einheit melden mussten. Die Maßnahme diente der Regierung zur Überprüfung des Einberufungssystems für den Fall eines neuen israelisch-arabischen Krieges.
25. August
Im Irak erließ der regierende Revolutionäre Kommandorat einen Straferlass für die aufständischen Kurden. Die Bedingung für die Amnestie war die Einstellung der Kampfhandlungen innerhalb von zwanzig Tagen.
25. August
Die indische Nachrichtenagentur „Uni“ teilte mit, dass die „Pockenepidemie des Jahrhunderts“ im Abklingen begriffen sei. Der Seuche waren bisher im Bundesstaat Bihar 25.000 Menschen zum Opfer gefallen.
25. August
Die Straßen-Weltmeisterschaft im kanadischen Montreal gewann der belgische Radrennfahrer Eddy Merckx (*1945).
26. August
Der portugiesische Außenminister Mário Soares (*1924) und der Vertreter der Befreiungsbewegung von Guinea-Bissau und den Kapverdischen Inseln, Pedro Pires (*1934), unterzeichneten in Algier (Algerien) den Unabhängigkeitsvertrag für Guinea-Bissau.
26. August
Wegen eines Lecks im Reaktor musste der Probelauf des ersten mit Atomkraft betriebenen japanischen Schiffes abgebrochen werden. Die 8214 Tonnen schwere „Mutsu“ hatte am 25. August nicht planmäßig auslaufen können, weil Fischer, die eine Verseuchung ihrer Fanggründe befürchteten, die Ausfahrt blockiert hatten.
26. August
An der Universität Jacksonville/Florida erhielt der 91-jährige US-Amerikaner Frederick Noble seinen Doktortitel für Geschichte. Er hatte vor 67 in Jura promoviert. Jetzt wollte er ein Musikstudium aufnehmen.
26. August
Der US-amerikanische Pilot und Träger der „Medal of Honor“, Charles Lindbergh jr. Starb auf Hawaii. Lindbergh war am 4. Februar 1902 in Detroit (US-Bundesstaat Michigan) geboren worden. Ihm war im Jahr 1927 die erste Alleinüberquerung des Atlantiks von New York nach Paris gelungen, ohne zwischenzulanden.
27. August
Die Regierungsbildung in Island war nach etwa zweimonatigen Verhandlungen abgeschlossen. Die konservative Selbständigkeitspartei schloss sich mit der Fortschrittspartei zu einer Koalition zusammen. Ministerpräsident wurde Geir Hallgrimsson (1925-1990).
27. August
Der Justizminister des Bundeslandes Baden-Württemberg, Traugott Bender (1927-1979) von der CDU gab bekannt, dass zehn Mannheimer Strafvollzugsbeamte unter anderem wegen des Verdachts auf Gefangenenmisshandlung verhaftet worden waren.
28. August
Das Waffenembargo gegen die Nahost-Staaten, das seit dem israelisch-arabischen Sechstagekrieg von 1967 bestanden hatte, wurde von der französischen Regierung aufgehoben. Zuvor war bekannt geworden, dass Libyen im Jom-Kippur-Krieg von 1973 französische Jagdbombe nach Ägypten weitergeleitet hatte.
28. August
Anlässlich des 80. Geburtstages von Karl Böhm (1894-1981) begründeten die Wiener Philharmoniker eine nach dem Dirigenten benannte Stiftung. Sie sollte den Orchesternachwuchs heranbilden und fördern.
28. August
In Frankfurt am Main wurde das Goethe-Museum wiedereröffnet.
29. August
In Rhodesien (heute Simbabwe) wurden die Einkommens- und Körperschaftssteuern um 10 Prozent erhöht. Begründet wurde diese Erhöhung von Finanzminister John James Wrathall (1913-1978) mit den gestiegenen Kosten für die Bekämpfung der schwarzen Guerillas.
29. August
Die seit 1923 unveränderten Telefongebühren wurden jetzt von der schweizerischen Post um durchschnittlich 40 Prozent erhöht, weil für 1974 ein Defizit von 300 Millionen Franken (261 Millionen DM) erwartet wurden.
29. August
In Frankreich erschien die letzte Ausgabe der Tageszeitung „Combat“. Die Ursache für die Einstellung des Blattes waren vor allem finanzielle und technische Probleme. Die linksgerichtete Zeitung war 1944 unter Mitwirkung von Albert Camus (1913-1960) gegründet worden und hatte unter dem Motto „Von der Résistance zur Revolution“ gestanden.
30. August
Der Geschäftsführer der SPD-Bundestagsfraktion Karl Wienand (1926-2011) trat von seinem Amt zurück. Gegen ihn war wegen des Verdachts der Bestechlichkeit und Steuerhinterziehung ermittelt worden (Steiner-Wienand-Affäre).
30. August
Der EVG-Vertrag wurde von der französischen Nationalversammlung abgelehnt. Damit war die Gründung einer Europäischen Verteidigungsgemeinschaft (EVG) gescheitert.
30. August
Im jugoslawischen Zagreb war ein Zug wegen überhöhter Geschwindigkeit in einer Kurve entgleist. Bei der Katastrophe starben 153 Menschen.
30. August
Die erste deutsche Meeresforschungsstation verließ in Hamburg-Finkenwerder die Schiffswerft.
30. August
Franz Beckenbauer, der Kapitän der Fußballnationalmannschaft wurde von den bundesdeutschen Journalisten zum „Fußballer des Jahres“ gewählt. Er erhielt den „goldenen Fußball“ nach 1966 und 1968 zum dritten Mal.
31. August
Die BRD gewährte Italien einen Währungskredit in Höhe von 5,2 Milliarden DM. Als Sicherheit hatte die italienische Notenbank der Deutschen Bundesbank ein Sechstel ihres Goldbestandes verpfändet. Die Vereinbarung sollte der Unterstützung Italiens beim Ausgleich seines Zahlungsbilanzdefizits dienen.

Januar 1974 Deutschland in den Nachrichten

19. August 1974: Ewald Kluge stirbt in Ingolstadt
1300ccm.de
Schön, dass Audi seine Tradition so gut kennt. Denn in einer Pressemitteilung weisen die Ingolstädter auf den heutigen Todestag von Ewald Kluge hin. Für die jüngeren Leser, Kluge gewann 1938 als erster Deutscher die „Tourist Trophy“ auf der Isle of Man.... >>>  
Werbung

<< Was war 1973 | Was geschah 1975 >>