Sportchronik  1964 - Jacques Anquetuil – Doppelsieg im Radsport

Radsport
Am 16. Mai leitete der 47. Giro d'Italia das Radsportjahr 1964 ein. Mit einer Strecke von 4111,4 Kilometern und 22 Etappen, war es eine der schwersten Rundfahrten in der Geschichte des Giro. Von den 130 gestarteten Fahrern kamen 97 im Ziel an. Ganz vorne fuhr der Franzose Jacques Anquetil. Dieser kam nach 115 Stunden, 10 Minuten und 27 Sekunden im Ziel an. Der Franzose ließ die italienische Konkurrenz knapp hinter sich - Italo Zililoni kam nur 1 Minute und 22 Sekunden nach Anquteil an und erhielt damit den zweiten Platz. Dritter wurde Guido De Rosso. Kurz nach dem Giro fiel auch schon der Startschuss der Tour de France. Zum 51. Mal versuchten zahlreiche Radsportler die 4504,2 Kilometer lange Strecke zu meistern. Am Ende kamen 81 der 132 gestarteten Fahrer im Ziel an. Auch hier schaffte es Jacques Anquetil als erster die 22 Etappen zu durchfahren und erlangte mit 127 Minuten, 9 Minuten und 44 Sekunden einen grandiosen Doppeltitel im Radsportjahr 1964. Zweiter im Rennen wurde Raymond Poulidor - Dritter war Federico Bahamontes.

Die Formel 1 Saison 1964

Wie immer bildete die Formel 1 das Highlight im der Welt des Motorsports und verlangte den Fahrern höchstes fahrerisches Können ab. In insgesamt 15 Rennen lieferten sich die Fahrer der 15. FIA-Formel-1-Weltmeisterschaft riskante Überholmanöver und das ein oder andere Mal stockte den Zuschauern der Atem. Besonders der spannende Kampf zwischen John Surtees und Graham Hill um die Spitze lieferte den Zuschauern Grund zum Jubel. Am Ende konnte sich dann aber Surtees in seinem Ferrari durchsetzen und besiegte Hill in seinem BRM mit exakt einem Punkt Vorsprung. Surtees hatte 40 Punkte, Hill 39. Surtees war damit gleichzeitig der erste Weltmeister im Motorrad- und Automobilsport. Obwohl der Vorjahressieger Jim Clark als Favorit galt, schaffte er es im Verlauf der Rennen nicht den Titel zu verteidigen. Der Engländer wurde mit 32 Punkten nur Dritter in seinem Lotus-Climax. Sein Wagen hatte ihm laufend Probleme bereitet und machte es Clark unmöglich die hohen Erwartungen der Fans zu erfüllen.

Fußball-Bundesliga-Saison 1964

In der zum zweiten Mal ausgetragenen Fußball-Bundesliga-Saison konnte der Favorit , der TSV 1860 München, nicht richtig überzeugen.
Mit einem Torverhältnis von 70:50 Toren erlangten sie gerade noch den vierten Platz. Werder Bremen hingegen konnte sich gegen alle anderen Herausforderer durchsetzen und gewann den Titel des Deutschen Meisters. Der 1. FC Köln landete auf dem zweiten Platz. Die Elf der Borussia Dortmund schaffte es mit 67 zu 48 Toren nur auf Platz Vier. Im Finale des DFB-Pokals trafen sich im DFB-Finale die Frankfurter Eintracht und der TSV München, der sich in der Bundesliga nicht durchgesetzt hatte. Es war ein verbissener Zweikampf, als die beiden Mannschaften um jeden Meter am Tor stritten. Im Stuttgarter Neckerstadion jubelten sich die Fans am 13. Juni die Kehlen aus dem Leib, als der TSV 1860 München die Herausforderer der Eintracht auf den zweiten Platz verwies. Als dann das 2:0 für den TSV fiel, riss es rund 45.000 Zuschauer von den Sitzen.

Olympische Sommerspiele im Winter

In den europäischen Gefilden war der Sommer inzwischen vorbei. Im Sport brach er erst an: Der Oktober war der Monat der XVIII. Olympischen Sommerspiele, die in der japanischen Hauptstadt Tokio stattfanden und bei denen die Presseplätze für die Berichterstattung zum ersten Mal mit Fernsehgeräten ausgestattet waren. Der technische Fortschritt hatte nun auch seinen Platz im Sport gefunden. Welchen Platz künftig der sowjetische Regierungschef Nikita Chruschtschow einnehmen würde, musste sich zeigen. Zunächst einmal war vom Plenum des ZK aus seinen Ämtern entlassen worden. Sein Nachfolger und neuer Parteichef wurde Leonid Breschnew. Die Olympischen Sommerspiele waren bedeutend, da sie die ersten Olympischen Spiele in Asien waren. Die Veranstaltung markierte auch die Rückkehr Deutschlands zur Olympischen Gemeinschaft nach dem Zweiten Weltkrieg.

Boxen 1964

Cassius Clay holt seinen ersten WM-Titel im Schwergewicht und legte einen wichtigen Meilenstein in seiner Karriere. Cassius Clay forderte als Außenseiter den amtierenden Schwergewichtsweltmeister Sonny Liston heraus. Der Kampf fand am 25. Februar 1964 im Convention Hall in Miami Beach, Florida, statt. Die Stimmung war aufgeheizt, da beide Boxer vor dem Kampf verbale Angriffe austeilten. Nach dem Boxkampf verkündet Cassius Clay, dass er zum Islam konvertiert sei und nunmehr den Namen Muhammad Ali trage.
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