Politik 1966 in Deutschland
Ausschreitungen in
West-Berlin
Am 7. Januar gibt die Regierung der BRD eine
Erklärung ab, in der sie verlauten lässt den
Vietnam-Krieg der USA zu unterstützen. In
West-Berlin wird am 5. Februar eine Demonstration
gegen den Vietnam-Krieg abgehalten, und
Demonstranten bewerfen das Amerikahaus mit Eiern.
Daraufhin kommt es zu massiven Ausschreitungen
zwischen den Demonstranten und der Polizei. Am 28.
Februar beantragt der DDR-Staatsrat die Aufnahme in
die UNO.
Am 7. März wird ein weiteres Passierscheinabkommen
zwischen West-Berlin und der DDR unterzeichnet.
Ludwig Erhard wird im Rahmen des vom 21. bis 23.
März stattfindenden Parteitages der
CDU, zum
Parteivorsitzenden ernannt. Konrad Adenauer erhält
daraufhin den Ehrenvorsitz der Partei. In
Frankfurt
am Main wird am 18. April, die erste
jüdische Schule der BRD eröffnet. Die seit dem Jahre
1864 existierende Schule war zuvor im Jahre
1941
durch die Nazis geschlossen worden.
Am 22. Juni kommt es in West-Berlin zu einer
Demonstration an der über 3.000 Studenten gegen die
Studienreform in der BRD protestieren. Der geplante
Redneraustausch zwischen der SED und SPD wird am 29.
Juni von der SED-Führung abgesagt. Die
Parteienfinanzierung aus dem Bundeshaushalt wird am
19. Juli vom Bundesverfassungsgericht gestrichen.
Lediglich die Wahlkampfkosten sollen in einem
gewissen Rahmen noch getragen werden.
Erstes Atomkraftwerk der DDR
Am 9. Mai nimmt die DDR ihr erstes Atomkraftwerk
(Rheinsberg) in Betrieb. Franz-Josef Strauß
(CSU-Parteivorsitzender) verteidigt während einer
Südafrika-Reise am 10. Mai, die betriebene Politik
der Apartheid durch die südafrikanische Regierung.
In Frankfurt am Main kommt es am 22. Mai zu einer
Großdemonstration gegen den Vietnam-Krieg. Mehrere
Tausend Menschen nehmen teil. Am 26. Mai wird
zwischen SED und SPD ein Redneraustausch vereinbart.
Truppenparade in Ost-Berlin
Am 13. August wird eine Truppenparade in Ost-Berlin
veranstaltet. Anlass dafür ist der 5. Jahrestag des
Mauerbaus. Zwischen dem Bundeskanzleramt und dem
Büro des US-Präsidenten
wird am 26. September eine
direkte Telefonverbindung gelegt. Der so genannte
"heiße Draht" wurde aufgrund des Staatsbesuches
Ludwig Erhards in den USA beschlossen.
NS-Politiker werden aus der Haft entlassen
Am 1. Oktober werden der Reichsminister des Dritten
Reiches, Albert Speer und der
Reichsjugendführer
Baldur von Schirach aus der Kriegsverbrecherhaft in
Spandau (Berlin) freigelassen.
Im Zuge des
Nürnberger Kriegsverbrechertribunals waren beide
NS-Politiker zu 20 Jahren Haft verurteilt worden.
Die gebildete Regierungskoalition wird am 27.
Oktober durch einen Beschluss der FDP aufgelöst.
Grund dafür sind Meinungsverschiedenheit im Bezug
auf die Steuererhöhungen, woraufhin vier Minister
der FDP ihren Rücktritt aus der Regierung erklären.
Bundeskanzler Erhard tritt zurück
Am 6. November erreicht die NPD bei den hessischen
Landtagswahlen einen Stimmenanteil von 7,9% und
zieht erstmals in ein Landesparlament ein. Am 30.
November kommt es nach dem Scheitern der
Koalitionsverhandlungen zwischen FDP und CDU/CSU zu
einer Rücktrittserklärung des Bundeskanzlers
Ludwig
Erhard. CDU/CSU hatten sich im Zuge der
Verhandlungen mit der
SPD einigen können. Kurt Georg
Kiesinger wird im Zuge der Neubildung der Regierung
am 1. Dezember, zum neuen Bundeskanzler einer
Koalition aus SPD und CDU/CSU gewählt. Das Amt des
Außenministers und Vizekanzlers wird von Willy
Brandt übernommen.
Willy Brandt erklärt am 14.
Dezember, dass die neue Regierung der BRD, innerhalb
der NATO keine atomare Mitbeteiligung anstrebe.
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