Oktober 1964 - Olympischen Spiele und Hochgeschwindigkeitszug

Kalender Oktober 1964
Japan machte außer mit den Olympischen Spielen auch noch mit dem „Shinkansen“, dem ersten Hochgeschwindigkeitszug zwischen Osaka und Tokio, Furore, nicht nur wegen seiner Durchschnittsgeschwindigkeit von mehr als 200km/h, sondern auch wegen seines guten Rufes, der sicherste Zug zu sein. Die Baureihe Shinkansen bewährte sich. Wie das allerdings mit dem Friedensvertrag aussah, den Jordanien als zweites arabisches Land mit Israel abgeschlossen hatte, blieb abzuwarten. Aber es war ein guter Anfang. Weniger gut klangen die Nachrichten aus China. Die Volksrepublik hatte ihren ersten Atombombenversuch unternommen. Derweil hatte die Vorzeigefigur der französischen Intellektuellen, Jean-Paul Sartre, den Literaturnobelpreis abgelehnt.
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Wichtige Ereignisse im Oktober 1964

1. Oktober
West-Berlin 1964 – In West-Berlin wurde die Passierscheinstelle für besondere Härtefälle eröffnet. Sie ermöglichte Bürgern aus West-Berlin im Falle dringender Familienangelegenheiten eine Bevorzugung bei der Ausstellung von Passierscheinen für Besuch in der DDR-Hauptstadt Berlin (Ost).
1. Oktober
Zypern/Sowjetunion 1964 – In Moskau erreichte der zypriotische Außenminister Spiros Kiprianu (1932-2002) die Zusage der Sowjetunion, dass diese der Regierung Zyperns „bei der Verteidigung ihrer Freiheit und territorialen Integrität“ Hilfe gewähren würde.
1. Oktober
USA/Hafenarbeiterstreik 1964 – Mehr als 60.000 US-amerikanische Hafenarbeiter traten an der Ost- und Golfküste von Maine bis Texas in einen mehrtägigen Streik gegen eine zunehmende Automation in den Betrieben.
1. Oktober
Japan/Eisenbahn 1964 – In Japan wurde eine neue Eisenbahnstrecke eröffnet. Sie hat eine Länge von 515 Kilometer und verbindet Tokio und Osaka. Auf dieser Strecke wurde der erste Hochgeschwindigkeitszug („Shinkansen“) in Betrieb genommen.
1. Oktober
Taxifahrer-Mord 1964 – Der 28-jährige Taxifahrer Karl-Heinz Koch wurde in der Innenstadt der Bundeshauptstadt Bonn in seinem Fahrzeug von einem 24-jährigen Monteur mit einem Stilett ermordet. Dieses Verbrechen war Anlass für den erneuten Vorstoß der CDU, die Wiedereinführung der Todesstrafe in der Bundesrepublik zu erreichen.
1. Oktober
Kunst International 1964 – In zahlreichen Städten wie z. B. Amsterdam, Dortmund, Düsseldorf, Zürich u. a. begann eine „Weltausstellung der Fotografie“ zum Thema „Was ist der Mensch?“
1. Oktober
Afghanistan 1964 – In Afghanistan trat eine neue Verfassung in Kraft.
2. Oktober
USA/Auslandshilfegesetz 1964 – In den Vereinigten Staaten wurde das Auslandshilfegesetz vom Kongress gebilligt. Für das Finanzjahr 1964/1965 standen damit 3,25 Milliarden US-Dollar (rund 13 Milliarden DM) bereit. Europa erhielt keine Zahlungen mehr.
2. Oktober
Flugzeugunglück 1964 – Auf dem Flug von Paris nach St. Etienne (Mauretanien) zerschellte in der spanischen Sierra Nevada an den Hängen des Oterongipfels eine französische Verkehrsmaschine vom Typ DC 6. Bei dem Absturz kamen alle 80 Insassen ums Leben.
2. Oktober
Chian 1964 – In der Großen Halle des Volkes in Peking (China) wurde anlässlich des 15. Gründungstages der Volksrepublik China das Musical „Dongfang Hong“ (Der Osten ist rot) uraufgeführt. An der Aufführung waren mehr als 3.500 Personen beteiligt.
2. Oktober
Theater 1964 – Nach einer Komödie von Oscar Wilde (1854-1900) wurde im Metropol-Theater in der DDR-Hauptstadt Berlin (Ost) das Musical „Mein Freund Bunbury“ uraufgeführt. Die Musik hatte Gerd Natschinski (*1928) komponiert.
3. Oktober
Tunesien 1964 – In der tunesischen Hauptstadt Tunis gründeten Algerien, Libyen, Marokko und Tunesien ein „Ständiges Konsultativkomitee des Maghreb“ zur Koordinierung ihrer Wirtschaftspolitik.
3. Oktober
Spanien/Frankreich 1964 – Über den Bau einer Kernenergie-Anlange mit einer Leistung von 500 Megawatt in Katalonien (Spanien) unterzeichneten Frankreich und Spanien ein Abkommen.
4. Oktober
USA/Hurrikan 1964 – Ein breiter Küstenstreifen des US-amerikanischen Bundesstaates Louisiana am Golf von Mexiko war von dem Hurrikan „Hilda“ heimgesucht worden. Er riss 30 Menschen in den Tod.
4. Oktober
Autorennen 1964 – In Watkins Glen (US-Bundesstaat New York) gewann der Brite Graham Hill (1929-1975) auf BRM den Großen Preis der USA. Es war der vorletzte Lauf zur Automobil-Weltmeisterschaft.
5. Oktober
Brasilien 1964 – Das vom brasilianischen Präsidenten Humberto de Alencar Castelo Branco (1897-1967) vorgelegte Programm zur Bodenreform sah Enteignungen von Ländereien gegen Entschädigungen und eine anschließende Neuverteilung vor.
5. Oktober
Österreich 1964 – Bis zum 12. Oktober fand in Österreich das erste Volksbegehren in der Geschichte der Republik statt. Den von der unabhängigen Presse vorgelegten Entwurf für eine Rundfunkreform unterschrieben 832.353 Bürger. Das waren vier Mal so viel wie erforderlich gewesen wäre.
5. Oktober
Ägypten 1964 – In der ägyptischen Hauptstadt Kairo begann die Konferenz der „Blockfreien“, die bis zum 10. Oktober andauerte. Beteiligt waren 47 Delegationen, die jeweils von den Staats- und Regierungschefs angeführt wurden. Die Konferenz wandte sich gegen kolonialistische und imperialistische Politik und forderte zugleich den wirtschaftlichen Boykott Südafrikas und Portugals.
5. Oktober
BRD/Justiz 1964 – Am 97. Verhandlungstag des Auschwitz-Prozesses gegen 22 SS-Angehörige, der im Dezember 1963 in Frankfurt am Main begonnen hatte, trat ein neues Stadium ein. Zum ersten Mal sagten Zeugen aus, die dem so genannten „Sonderkommando“ des Konzentrationslagers Auschwitz angehört hatten, das für die Verbrennung der in den Gaskammern ermordeten Menschen zuständig gewesen war.
5. Oktober
Republikflucht 1964 – Durch einen Tunnel gelang 57 DDR-Bürgern die Flucht nach West-Berlin. Seit dem Bau der Berliner Mauer war dieses Fluchtunternehmen das größte bisher.
5. Oktober
Theater 1964 – In der Werkstatt des West-Berliner Schiller-Theaters hatte das Schauspiel „Das Gartenfest“ des tschechoslowakischen Autors Václav Havel (1936-2011) seine deutschsprachige Premiere.
6. Oktober
DDR/Jahrestag 1964 – Anlässlich des 15. Jahrestages der Gründung der DDR am 7. Oktober wurden 10.000 Inhaftierte, darunter zahlreiche politische Häftlinge amnestiert. Unter ihnen waren u. a. Wolfgang Harich (1923-1995), der Kopf der intellektuellen Opposition gegen Walter Ulbricht (1893-1973), der ehemalige DDR-Außenminister Georg Dertinger (1902-1968) und der Gewerkschaftler Heinz Brandt (1909-1986).
6. Oktober
Griechenland 1964 – Der Bruder des verstorbenen Königs Paul und Onkel des regierenden Königs Konstantin II. von Griechenland, Prinz Peter von Griechenland und Dänemark richtete in einer Pressekonferenz scharfe Angriffe gegen die Königinmutter Friederike und sorgte damit für innenpolitische Unruhe im Land.
6. Oktober
Kunst BRD 1964 – In Kassel ging die „documenta 3“ zu Ende, die am 27. Juni begonnen hatte. Rund 200.000 Menschen hatten die Kunstausstellung besucht. Es waren etwa 1.500 Werke von 280 internationalen Künstlern gezeigt worden.
6. Oktober
Theater 1964 – Erstmals in deutscher Sprache wurde in West-Berlin das Theaterstück „Die Geburtstagsfeier“ des englischen Dramatikers Harold Pinter (1930-2008) aufgeführt.
7. Oktober
Schweiz 1964 – Das Rücktrittsgesuch des Schweizer Generalstabschefs Jakob Annasohn (1901-1983) wurde offiziell bekannt gegeben. Der Offizier zog mit diesem Schritt die Konsequenzen aus finanziellen Fehlplanungen beim Kauf und Umbau des französischen Kampfflugzeuges „Mirage“.
7. Oktober
Theater 1964 – In den Kammerspielen des Theaters Bremen hatte das Schauspiel „Bunbury“ von Oscar Wilde (1854-1900) in der Inszenierung von Peter Zadek (1926-2009) Premiere. Der Regisseur setzte damit seine spektakulären Aufführungen angelsächsischer Stücke fort, die weit über die Grenzen Bremens hinaus Beachtung fanden.
7. Oktober
Theater 1964 – Das Kleist-Theater in Frankfurt an der Oder (DDR) wurde mit der Aufführung „Egmont“ von Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832) wiedereröffnet.
8. Oktober
München Bahnbetrieb 1964 – Im Hauptbahnhof der bayerischen Landeshauptstadt München wurde ein neues Zentralstellwerk in Betrieb genommen. Mit der neuen Schaltanlage wurden etwa 100 Arbeitskräfte eingespart. Die Kosten der Anlage beliefen sich auf rund 17 Millionen DM.
8. Oktober
Film 1964 – Das „Shakespeare-Film-Festival“, das anlässlich des Shakespeare-Jahres seit dem 2. Oktober stattgefunden hatte, ging zu Ende. Es war vom Deutschen Institut für Filmkunde in Wiesbaden veranstaltet worden. Mehrere Dokumentarfilme und 20 Spielfilme waren auf dem Festival zur Aufführung gekommen.
9. Oktober
Venezuela 1964 – In Caracas, der Hauptstadt von Venezuela, wurde der US-amerikanische Oberst Michael Smolen auf offener Straße entführt. Die Entführer drohten, den Offizier zu töten, falls der in Saigon (Südvietnam) zum Tode verurteilte Nguyen Van Troi (1940-1964) tatsächlich hingerichtet werden würde. Van Troi war verurteilt worden, weil er ein Attentat auf den US-amerikanischen Verteidigungsminister Robert McNamara (1916-2009) geplant haben soll.
9. Oktober
Irak/Kurden 1964 – Der Führer der kurdischen Nationalbewegung, Mullah Al Mustafa Barzani (1903-1979), gründete eine kurdische Selbstverwaltung im Irak.
9. Oktober
Musik 1964 – Mit der Aufführung der „Zauberflöte“ von Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791) wurde das Klagenfurter Stadttheater nach seiner Renovierung wiedereröffnet.
9. Oktober
IOC 1964 – Die 62. Vollversammlung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) ging in der japanischen Hauptstadt Tokio zu Ende. Für weitere vier Jahre wurde Avery Brundage (1887-1975) zum Präsidenten des IOC gewählt. Die Entscheidung, ob Deutschland bei Olympischen Spielen in Zukunft ein Team oder zwei Mannschaften bilden werde, wurde zunächst vertagt.
9. Oktober
TV-Quiz 1964 – Im Zweiten Deutschen Fernsehen (ZDF) lief die erste Folge der Quizshow „Vergissmeinnicht“ mit dem Conférencier Peter Frankenfeld (1913-1979). Die Rateshow, bei der es um Postleitzahlen ging, war mit einer Benefizveranstaltung zu Gunsten der neu geschaffenen „Aktion Sorgenkind“ verbunden.
Alte Zeitungen
10. Oktober
Forschung BRD 1964 – In Köln forderte der Institutsleiter Erwin Grochla (1921-1986) auf einer Tagung des Instituts für Organisation und Automation eine verstärkte Erforschung der Automation in der Bundesrepublik. Vor allem müsse der Einsatz von Rechenanlagen gefördert werden. In den Vereinigten Staaten seien bereits 16.000 Anlagen installiert worden, in der BRD seien erst 1275 Anlagen installiert worden.
10. Oktober
Österreich/Eisenbahnverkehr 1964 – Die Jauntalbahn-Strecke in Österreich, die fast 19 Kilometer lang ist, wurde für den Eisenbahnverkehr freigegeben.
10. Oktober
Olympische Sommerspiele Japan 1964 – In der japanischen Hauptstadt Tokio wurden die XVIII. Olympischen Sommerspiele eröffnet. Sie dauerten bis zum 24. Oktober. Es waren die ersten Spiele, die in Asien stattfanden.

Weitere Schlagzeilen im Oktober 1964 >>>


Februar 1964 Deutschland in den Nachrichten

 Sport : Tokio 2020 zum zweiten Mal nach 1964 Olympia-Gastgeber
Radio 91.2
Das neue Olympiastadion soll auf der Anlage des Stadions von 1964 entstehen. Das IOC bescheinigt Tokio eine «kompakte Konzeption» mit guter Verkehrsinfrastruktur. Die anderen Kandidaten Madrid und Istanbul hatten die Bedenken an ihrer Bewerbung ..... >>>  

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