November 1969 - Das Massaker von My Lai

Kalender November 1969
Alle Nachrichten wurden in den Schatten gestellt, als die Presseberichte über das Massaker von US-Soldaten an Dorfbewohnern in My Lai (Südvietnam) bekannt wurden. Diese Berichte lösten ein weltweites Entsetzen aus. Das Kriegsverbrechen der US-Soldaten war an Grausamkeit kaum zu überbieten. Mehr als 500 Zivilisten wurden grausam ermordet, Frauen vorher vergewaltigt und auch vor Kindern machten die Soldaten nicht Halt. Zunächst sollte das Massaker vertuscht werden. Dass das Geschehen dennoch an die Öffentlichkeit gelangte, war dem investigativen Journalisten Seymour Hersh zu verdanken, dessen Reportage anfangs zwar von sämtlichen Medien abgelehnt wurde. Nach der Veröffentlichung trug diese Reportage maßgeblich zum Wandel der Öffentlichen Meinung über den Vietnamkrieg bei. Eine Woche nach dem Bekanntwerden hatte sich erstmals US-Präsident Richard M. Nixon offiziell zu den Berichten über das My-Lai-Massaker geäußert und seinen „Abscheu“ ausgedrückt. Dabei war auch bekannt geworden, dass Nixon bereits seit April von den Vorgängen in Südvietnam unterrichtet gewesen war. Zu jener Zeit hatte nämlich der Kriegsveteran Ronald Ridenhour Briefe an Kongressabgeordnete und den General für Vietnam, William Westmoreland, geschickt. Eine interne Untersuchung folgte, die im September zur Anklage des während des Einsatzes befehlshabenden Offiziers William Calley führte. Es war nichts mehr zu vertuschen, auch nichts zu beschönigen.
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Wichtige Ereignisse im November 1969

1. November
Italien/USA 1969 – In der italienischen Hauptstadt Rom war die abenteuerliche Entführung eines US-amerikanischen Verkehrsflugzeugs durch einen US-Marinesoldaten beendet worden. Der Soldat, dessen Vater in Italien lebte, brachte am 31. Oktober die Maschine auf einem US-Inlandsflug in seine Gewalt. In Denver (US-Bundesstaat Colorado) hatte er die Passagiere freigelassen und anschließend einen Transatlantikflug erzwungen, obwohl die Maschine dafür nicht ausgerüstet war. Nach einer Zwischenlandung im irischen Shannon hatte die Odyssee weiter nach Rom geführt. Der in Italien als Held gefeierte Soldat hatte sich noch für einige Stunden bis zu seiner Verhaftung versteckt halten können.
1. November
BRD 1969 – In einem für das gesamte Bundesgebiet geltenden Betriebsversuch hatte die Deutsche Bundespost in ländlichen Gebieten um Osnabrück und Bremervörde (Niedersachsen) ab Anfang November sogenannte fahrbare Postämter erprobt. Die nach einem bestimmten Fahrplan eingesetzten „Postämter auf Rädern“ hatten Regionen bedient, in denen es keine ortsfesten Postämter gab.
2. November
Tunesien 1969 – Staatschef Habib Burgibe war zum dritten Mal zum Präsidenten des Landes gewählt worden. Er hatte als einziger Kandidat 99,76 Prozent der Stimmen erhalten. Die Wahlbeteiligung hatte bei 94,7 Prozent gelegen.
3. November
BRD 1969 – Regierungssprecher Conrad Ahlers hatte bekanntgegeben, dass Bundeskanzler Willy Brandt den SPD-Politiker und Vizepräsidenten des Bundestages Carlo Schmid zum Koordinator für die deutsch-französische Zusammenarbeit ernannt hatte.
3. November
Nordischer Rat 1969 – Auf einer zweitägigen Nordischen Gipfelkonferenz in der schwedischen Hauptstadt Stockholm hatten sich die Regierungschefs der Länder des Nordischen Rates (Dänemark, Finnland, Island, Norwegen und Schweden) darauf geeinigt hatten, Vorbereitungen zur Schaffung einer Nordischen Wirtschaftsunion (Nordek) „möglichst bis Ende Februar 1970“ abgeschlossen zu haben.
3. November
Kanada/West-Berlin 1969 – Der kanadische Außenminister, Mitchell Sharp, teilte mit, dass sein Land die Schließung seiner Militärmission in West-Berlin beschlossen hatte.
3. November
Großbritannien/Musik 1969 – In der britischen Hauptstadt London hatte sich das Pasadena Roof Orchestra gegründet.
4. November
Sowjetunion 1969 – Der Regimekritiker Alexandr I. Solschenizyn war aus dem sowjetischen Schriftstellerverband ausgeschlossen worden.
4. November
USA 1969 – Bei den Bürgermeisterwahlen in New York hatte sich der bisherige Amtsinhaber John V. Lindsay durchgesetzt. Er konnte 42 Prozent der Stimmen auf sich vereinen. Der Demokrat Mario A. Procaccino hatte 35 Prozent erhalten. Lindsay hatte als Unabhängiger Liberaler kandidiert, da seine Partei (die Republikaner) mit John A. Marchi einen eigenen Kandidaten aufgeboten hatte. Bei Gouverneurswahlen in Virginia und New Jersey hatten mit Linwood Holton bzw. William T. Cahill erstmals seit langer Zeit wieder Republikaner den Sieg errungen.
5. November
BRD 1969 – Mit 262 gegen 241 Stimmen hatte der Deutsche Bundestag die Umbenennung des „Gesamtdeutschen Ausschusses“ in „Ausschuss für innerdeutsche Beziehungen“ beschlossen. In dieser Frage waren die West-Berliner Abgeordneten ebenfalls stimmberechtigt gewesen.
5. November
NATO/Warschauer Pakt 1969 – Der Vorschlag der Warschauer-Pakt-Staaten zu einer gesamteuropäischen Sicherheitskonferenz war Thema einer Sondersitzung des NATO-Rates in Brüssel (Belgien) gewesen. Dabei hatten die NATO-Mitgliedsstaaten ein derartiges Treffen, das vom Warschauer Pakt wiederholt vorgeschlagen worden war, als „verfrüht“ bezeichnet.
5. November
BRD 1969 – Der Saarländische Landtag hatte gegen den heftigen Widerstand der SPD-Opposition dem Verkauf der traditionsreichen landeseigenen „Saarbrücker Zeitung“ zugestimmt. Ein 49-prozentiger Anteil war an den Verleger Georg von Holtzbrinck gegangen. Weitere Anteile waren u. a. an eine gemeinnützige Stiftung sowie an die Verlagsbelegschaft gegangen. Die „Saarbrücker Zeitung“ erschien im 208. Jahrgang.
6. November
BRD 1969 – In Frankfurt am Main (Hessen) hatte die Deutsche Bundesbank die Senkung der Mindestreservesätze um 10 Prozent beschlossen. Damit hatte sich der Liquiditätsspielraum der Banken um rund zwei Milliarden DM erhöht. Der Rückfluss von Auslandsgeldern, der nach der DM-Aufwertung eingesetzt hatte, konnte auf diese Weise kompensiert werden.
6. November
Jugoslawien 1969 – Eine seit Wochen anhaltende Trockenheit in Jugoslawien hatte zu Einschränkungen des Wasserverbrauchs, zu Behinderungen der Donauschifffahrt und zu Waldbränden geführt. Viele Kraftwerksturbinen hatten aufgrund des niedrigen Wasserspiegels keinen Strom mehr liefern können. Auch auf mehreren Adria-Insel herrschte akuter Wassermangel. In Montenegro waren große Waldbrände ausgebrochen.
7. November
Südafrika 1969 – Bei einem Explosionsunglück in einer südafrikanischen Goldmine waren mindestens 65 Bergarbeiter ums Leben gekommen. Weitere 30 Menschen waren verletzt worden.
8. November
BRD/Raumfahrt 1969 – Vom kalifornischen Vandenberg Air Force Base war der erste bundesdeutsche Satellit namens „Azur“ in eine Erdumlaufbahn gestartet worden. Mit diesem Einstieg in die bundesdeutsche Weltraumforschung war der Bundesrepublik ein wichtiger Erfolg in der Raumfahrt gelungen.
9. November
BRD 1969 – Die SPD hatte bei Kommunalwahlen in Nordrhein-Westfalen mit 46,6 Prozent der Stimmen ihre Stellung als stärkste Partei behaupten können. Die CDU hatte 45,3 Prozent der Stimmen erhalten, das war ein Plus von 2,2 Prozent. Die FDP hatte 6,1 Prozent auf sich vereinen können, ein Minus von 1,9 Prozent der Stimmen. Im Bottroper Kommunalparlament hatte die DKP zwei Mandate bekommen.
9. November
West-Berlin 1969 – Die militante, linksterroristische Gruppe „Tupamaros“ hatte einen Bombenanschlag auf das Jüdische Gemeindehaus Berlin in West-Berlin versucht.
9. November
Italien 1969 – Neuer Generalsekretär der italienischen Christdemokraten war Arnaldo Forlani geworden. Er löste Flaminio Piccoli ab, der wegen seiner starren Haltung gegenüber des sogenannten Linken Flügels scharf kritisiert worden war. Forlani hatte die Wiederbelebung einer Mitte-Links-Koalition als eine seiner künftigen Aufgaben bezeichnet.
9. November
Rumänien/BRD 1969 – Eine in der rumänischen Hauptstadt Bukarest geplante Ausstellung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels mit Werken deutschsprachiger Schriftsteller war abgesagt worden. Zuvor hatten die rumänischen Behörden die Werke von elf politisch missliebigen Schriftstellern (u. a. Horst Bienek, Wolf Biermann, Peter Handke, Uwe Johnson und Gerhard Zwerenz) nicht zugelassen.
Alte Zeitungen
10. November
Nordvietnam/International 1969 – Zur materiellen Unterstützung von Nordvietnam hatten sich mit Polen, Rumänien und Ungarn weitere Länder verpflichtet. Zuvor waren bereits von China, der DDR und der Sowjetunion Hilfsleistungen zugesagt worden.
10. November
Olympiade/BRD 1969 – Nach neuesten Berechnungen beliefen sich die Kosten für die 1972 geplanten Olympischen Spiele in München 1972 voraussichtlich auf rund 1,15 Milliarden DM. Das hatte der Hauptgeschäftsführer der Olympia-Baugesellschaft (OBG), Carl Mertz, angegeben. Die letzten Schätzungen von Ende 1968 hatten demgegenüber noch von rund 800 Millionen DM gesprochen.
10. November
USA 1969 – In den Vereinigten Staaten war die erste Folge der Vorschulkinder-Serie „Sesame Street“ („Sesamstraße“) ausgestrahlt worden.
11. November
Australien 1969 – Nach den Parlamentswahlen vom 25. Oktober hatte der alte und neue australische Ministerpräsident John Grey Gorton sein Kabinett vorgestellt. Dabei hatte die mit seiner Liberalen Partei koalierende sogenannte Country-Partei sechs statt bisher drei Ministerposten erhalten. Die oppositionelle Labour-Partei hatte bei den Wahlen starke Stimmengewinne (59 Mandate, plus 18) zu verzeichnen. Die Liberalen hatten fast ebenso starke Verluste (46 Mandate, minus 15) zu verbuchen. Behaupten konnte sich die Country-Partei mit 20 Mandaten und einer Stimme Verlust.
11. November
BRD/Europa 1969 – In Brüssel (Belgien) hatte sich der EWG-Ministerrat auf einen Kompromiss bei Kompensationen für die bundesdeutsche Landwirtschaft nach der DM-Aufwertung geeinigt.
12. November
NATO 1969 – In Washington hatte die sogenannte Nukleare Planungsgruppe der NATO eine zweitägige Tagung unter Vorsitz von NATO-Generalsekretär Manlio Brosio beendet. Dabei waren erstmals politische Leitlinien für den taktischen Einsatz von Atomwaffen gebilligt worden. Politiker des Ostblocks hatten den Beschluss als Beleg für ein bundesdeutsches Streben nach Zugang zu Atomwaffen gewertet.
12. November
Belgien 1969 – Ein 28-köpfiger Expertenausschuss zur Frage einer neuen Staatsstruktur hatte nach sieben Wochen seine Arbeit beendet. Nach seiner Ansicht war der belgische Einheitsstaat überholt. Im Zuge einer allgemeinen Dezentralisierung sollte die Förderung der Autonomie von Sprachgemeinschaften vorangetrieben werden. Dabei müsste es Garantien für die Wahrung der Grundrechte von Minderheiten geben.
12. November
Indien 1969 – Mit dem Ausschluss von Indira Gandhi aus dem sogenannten Arbeitskomitee der Kongress-Partei war der indischen Ministerpräsidentin vom konservativen Flügel praktische die Parteimitgliedschaft aberkannt worden. Am 1. November hatte Indira Gandhi mit ihren Anhängern einen Parallelausschuss zum Arbeitskomitee gebildet. Damit hatte sie faktisch eine Spaltung der Partei herbeigeführt.
13. November
BRD 1969 – Das SPD/FDP-Bundeskabinett hatte in Bonn wichtige Entscheidungen getroffen, die zur Erhöhung des Einkommens von Rentnern sowie Wehr- und Zivildienstpflichtigen beitragen sollten. Danach waren Rentner künftig von der Krankenversicherungspflicht befreit.
14. November
BRD 1969 – Auf Anweisung des saarländischen Innenministers Ludwig Schnur war der in Saarbrücken geplante NPD-Bundesparteitag verboten worden. Am 15. November hatte das Oberverwaltungsgericht Saarlouis das Verbot bestätigt.
14. November
BRD 1969 – Die Industriegewerkschaft Bergbau und Energie hatte auf ihrem Gewerkschaftstag in Dortmund (Nordrhein-Westfalen) eine neue Führung gewählt. Neuer Vorsitzender war mit 256 von 294 Stimmen Adolf Schmidt geworden. Er trat die Nachfolge von Walter Arendt an, der zum Bundesarbeitsminister berufen worden war. Zum Stellvertreter von Adolf Schmidt war als Nachfolger des neuen DGB-Vorsitzenden Heinz Oskar Vetter Karl van Berk gewählt worden.
14. November
Raumfahrt 1969 – Vom US-amerikanischen Raumfahrtzentrum Kap Kennedy (US-Bundesstaat Florida) war mit „Apollo XII“ das zweite Mondlande-Unternehmen der Geschichte gestartet. An Bord der Raumfähre „Yankee Clipper“ hatten sich die US-Astronauten Charles Conrad, Richard Gordon und Alan Bean befunden.
14. November
BRD/Olympia 1969 – Als Nachfolger von Georg von Opel war der Frankfurter Unternehmer und Sportfunktionär Fritz Dietz Präsident der Deutschen Olympischen Gesellschaft geworden.
15. November
USA 1969 – In den Vereinigten Staaten und in anderen westlichen Ländern hatten mehrere hunderttausend Menschen gegen den Vietnam-Krieg demonstriert.
15. November
Schweiz 1969 – In der Schweiz war der 100. Jahrestag des sogenannten Gotthard-Vertrages gefeiert worden. 1869 hatten die Schweiz und Italien den Vertrag unterschrieben und 1871 schließlich auch das Deutsche Reich.
16. November
Japan 1969 – In der Hauptstadt Tokio war es schweren Zusammenstößen zwischen demonstrierenden Studenten und massiven Polizeiverbänden gekommen. Die Auseinandersetzungen hatten sich im Rahmen einer Demonstration von rund 40.000 Menschen gegen die USA-Reise von Ministerpräsident Eisaku Sato ereignet, die vom 19. bis 21. November stattfand.
16. November
Tennis 1969 – Die 28-jährige bundesdeutsche Tennisspielerin Helga Niessen hatte mit dem Gewinn der internationalen Tennismeisterschaften von Südamerika in Buenos Aires (Argentinien) den bisher größten Erfolg ihrer Laufbahn erzielt. Im Finale hatte sie die australische Profispielerin Rosemary Casals besiegt, nachdem sie im Halbfinale die dreifache Wimbledon-Siegerin Billie Jean King (USA) besiegt hatte.
17. November
BRD 1969 – In Mainz (Rheinland-Pfalz) war der 17. Bundesparteitag der CDU zu Ende gegangen.
17. November
Sowjetunion/USA 1969 – In der finnischen Hauptstadt Helsinki hatten die Vorgespräche zwischen der Sowjetunion und den Vereinigten Staaten über die Begrenzung der strategischen Rüstung (SALT) begonnen.
17. November
Libyen 1969 – Der libysche Revolutionsrat hatte die staatliche Übernahme eines 51-prozentigen Anteils an vier ausländischen Banken angeordnet. Dabei hatte es sich u. a. um die Barclays Bank DCO und die Banco di Roma gehandelt.
17. November
Italien 1969 – Im italienischen L'Aquila (Abruzzen) war das Stück „Operette“ von Witold Gombrowicz zur Uraufführung gelangt. Das Stück stammte aus dem Nachlass des polnischen Schriftstellers, der am 25. Juli 1969 gestorben war. Regie hatte Antonio Calenda geführt.
18. November
BRD 1969 – Mehr als 80 prominente Persönlichkeiten aus dem politischen, kirchlichen, wirtschaftlichen und kulturellen Leben in der BRD hatten eine gesetzliche Amnestie für Demonstranten gefordert.
19. November
BRD/Vatikan 1969 – Bundesverkehrsminister Georg Leber war, zusammen mit SPD-Fraktionschef Herbert Wehner, als erstes Mitglied der neuen Bundesregierung von Papst Paul VI. im Vatikan in Privataudienz empfangen worden. Gesellschafts- und Friedenspolitik zählten zu den Themen der Unterredung.
19. November
Italien 1969 – Ein Generalstreik hatte das öffentliche Leben lahmgelegt. Um gegen Missstände im öffentlichen Wohnungsbau zu protestieren, hatten die drei großen italienischen Gewerkschaften zu dem Ausstand aufgerufen. Im Anschluss an eine Solidaritätskundgebung war es zu schweren Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und der Polizei gekommen. Dabei war eine Person ums Leben gekommen und weitere mehr als 40 Menschen verletzt worden.
19. November
Raumfahrt 1969 – Als dritter Mensch hatte der „Apollo 12“-Kommandant Charles Conrad den Mond betreten. Zusammen mit Alan Bean hatte er die erste unbemannte wissenschaftliche Station auf dem Mond aufgestellt und Teile der 1967 gelandeten Mondsonde „Surveyor 3“ geborgen. Große Enttäuschung hatte weltweit bei Millionen von Fernsehzuschauern geherrscht, da die Farbübertragung von der Mondlandung nicht funktioniert hatte. Am 24. November war die „Apollo 12“ wieder auf der Erde gelandet.
19. November
Fußball 1969 – Der beim FC Santos spielende brasilianische Fußballstar Pelé hatte in Rio de Janeiro (Brasilien) das 1000. Tor in seiner Vereinslaufbahn geschossen.
20. November
USA/Vietnam 1969 – Die Presseberichte über die Massaker von US-Soldaten an Dorfbewohnern in My Lai (Südvietnam) hatten weltweit Entsetzen ausgelöst.
20. November
Vietnam-Konferenz 1969 – Der Chefdelegierte der USA bei der Pariser Vietnam-Konferenz, Henry Cabot Lodge, war von seinem Posten zurückgetreten. Nach seiner Ansicht waren keine Fortschritte bei den Gesprächen zu erreichen.
20. November
Kanada 1969 – Mit 67 gegen 5 Stimmen hatte die Nationalversammlung in Quebec ein Sprachengesetz gebilligt. Danach war Eltern erstmals das Recht zuerkannt worden, die für ihre Kinder verbindliche Schulsprache – englisch oder französisch – frei auswählen zu können. Seit Beginn der 60er Jahre hatten separatistische Frankokanadier mit Nachdruck ein unabhängiges Quebec gefordert.
20. November
BRD 1969 – In Bonn hatte das Bundeskabinett eine Erhöhung der Kriegsopferrenten zwischen 16 Prozent und 25,3 Prozent beschlossen. Nach Angaben von Bundesarbeitsminister Walter Arendt hatte der Schwerpunkt der Beschlüsse, die zum 1. Januar 1970 wirksam werden sollten, auf einer Verbesserung der Versorgung von Kriegerwitwen gelegen.
20. November
BRD 1969 – Als Nachfolger von Karl Blessing war Karl Klasen neuer Chef der Deutschen Bundesbank geworden.
21. November
USA/Japan 1969 – Nach dem Abschluss eines dreitägigen Besuchs des japanischen Ministerpräsidenten Eisaku Sato in den Vereinigten Staaten war die Rückgabe der Riukiu-Inseln (mit Okinawa) an Japan im Jahr 1972 bekanntgegeben worden. Die Inselgruppe war 1879 von Japan annektiert worden und war nach der Besetzung durch die USA im Zweiten Weltkrieg 1951 unter US-Verwaltung gestellt worden. Sie war zu einer riesigen Militärbasis ausgebaut worden. Die Bevölkerung der Inseln hatte jahrelang gegen die US-Herrschaft protestiert.
21. November
USA 1969 – Der US-amerikanische Senat hatte erstmals seit 1930 einen vom Präsidenten vorgeschlagenen Kandidaten zum Richter am Obersten Bundesgericht abgelehnt. Mit 55 gegen 45 Stimmen hatte sich der Senat gegen den von Richard M. Nixon vorgeschlagenen konservativen Südstaaten-Juristen Clement F. Haynsworth ausgesprochen. In der Abstimmung, die eine schwere innenpolitische Niederlage für Nixon bedeutete, hatte sich ein Nord-Süd-Gegensatz manifestiert. Fast alle Südstaaten-Senatoren hatten für Haynsworth gestimmt. Fast alle Nordstaaten-Senatoren waren gegen Haynsworth gewesen.
21. November
USA 1969 – US-amerikanische Indianer hatten die frühere Gefängnisinsel Alcatraz vor San Francisco (US-Bundesstaat Kalifornien) besetzt und deren Nutzungsrechte gefordert.
22. November
Italien 1969 – In Meran hatte die Südtiroler Volkspartei (SVP) nach heftigen Debatten auf einem außerordentlichen Parteitag das „Südtirol-Paket“ gebilligt. Es hatte eine Reihe von Maßnahmen enthalten, mit denen die italienische Regierung den Südtirolern in der Doppelregion Trentino-Südtirol mehr Autonomie gewähren wollte.
22. November
Boxen 1969 – In Rom hatte der italienische Profiboxer Nino Benvenuti vor 17.000 Zuschauern seinen Titel als Weltmeister im Mittelgewicht erfolgreich verteidigt. Der 31-jährige Benvenuti hatte den in den USA lebenden Kubaner Luis Rodriguez durch K. o. in der elften Runde besiegt.
23. November
USA 1969 – An der Harvard University war dem Forscher Jonathan Beckwith und seinem Team das Isolieren eines einzelnen Gens der Bakterienart Escherichia coli gelungen. Er hatte damit einen Meilenstein in der Genetik gesetzt.
24. November
BRD/Niederlande 1969 – Als erster deutscher Bundespräsident hatte Gustav Heinemann die Niederlande besucht.
24. November
BRD 1969 – Die Geschichte „Urmel aus dem Eis“ war als Puppenspiel der Augsburger Puppenkiste erstmals im Fernsehen ausgestrahlt worden.
24. November
BRD 1969 – Erstmals nach der Bildung der sozialliberalen Koalition war die sogenannte Konzertierte Aktion zusammengetreten. Unter Vorsitz von Bundeswirtschaftsminister Karl Schiller hatten u. a. Vertreter von Spitzenverbänden der Gewerkschaften und Unternehmer, des Sachverständigenrates und der Deutschen Bundesbank teilgenommen. Zum ersten Mal waren auch Vertreter der Landwirtschaft anwesend gewesen. Als wirtschaftliches Ziel künftiger Arbeit hatte Schiller „Stabilisierung ohne Stagnation“ genannt.
24. November
USA/Sowjetunion 1969 – Die Vereinigten Staaten und die Sowjetunion hatten den Atomwaffensperrvertrag ratifiziert. Damit war der Vertrag zusammen mit Großbritannien (27. November 1968) bisher von drei Großmächten sowie von 21 weiteren Ländern ratifiziert worden.
24. November
West-Berlin 1969 – Der 31-jährige reformierte Soziologie-Assistent Rolf Kreibich war zum neuen Präsident der Freien Universität Berlin gewählt worden.
25. November
BRD/Arabische Republik Jemen 1969 – Zwischen der Bundesrepublik und der Arabischen Republik Jemen (Nordjemen) hatten in Bonn fünftägige Verhandlungen über wirtschaftliche Zusammenarbeit begonnen. Nach Abschluss der Gespräche waren sechs Abkommen unterzeichnet worden, unter anderem über bundesdeutsche Kapitalzusagen und Warenlieferungen.
26. November
Saudi-Arabien/Volksrepublik Jemen (Südjemen) 1969 – Nach langen schwelenden Feindseligkeiten zwischen den arabischen Staaten Saudi-Arabien und der Volksrepublik Jemen (Südjemen) waren bewaffnete Kämpfe ausgebrochen. Dabei hatten saudi-arabische Truppen Erdölfelder im Südjemen besetzt, die zwischen beiden Staaten umstritten waren.
27. November
USA/Südvietnam 1969 – Zum ersten Mal hatte US-Präsident Richard M. Nixon offiziell zu den Berichten über das My-Lai-Massaker Stellung genommen und hatte seinen „Abscheu“ ausgedrückt. Dabei war auch bekannt geworden, dass Nixon bereits seit April von den Vorgängen unterrichtet gewesen war.
27. November
BRD/West-Berlin 1969 – Auf der zweitägigen Plenarsitzung ihrer sogenannten Ständigen Konferenz hatten die Kultusminister der Länder in West-Berlin die Erprobung der Gesamtschule vereinbart. Dabei sollte ein Versuch mit 40 Gesamtschulen begonnen werden, der von ständiger pädagogischer Aufsicht begleitet wurde.
28. November
BRD 1969 – Die Bundesregierung hatte die Unterzeichnung des Atomwaffensperrvertrages beschlossen.
28. November
DDR/Sowjetunion 1969 – In der DDR-Hauptstadt Ost-Berlin war zwischen der DDR und der Sowjetunion ein Abkommen über den gegenseitigen visafreien Reiseverkehr unterzeichnet worden.
28. November
USA 1969 – In Groton (US-Bundesstaat Connecticut) hatte der Bau des 100. Atom-U-Bootes der US-Kriegsmarine begonnen. Das erste US-amerikanische Atom-U-Boot, die „Nautilus“, lief 1955 vom Stapel.
28. November
Italien 1969 – Die Abgeordnetenkammer hatte in Rom das erste Scheidungsgesetz in der Geschichte Italiens gebilligt.
29. November
BRD/Sowjetunion 1969 – In Essen (Nordrhein-Westfalen) war das fünfte deutsch-sowjetische Spitzengespräch über Erdgaslieferungen mit einer weitgehenden Einigung über einen Liefervertrag mit 20-jähriger Laufzeit zu Ende gegangen. Danach sollte die Sowjetunion 1973 mit der Lieferung von 500 Millionen Kubikmeter Erdgas anfangen, die bis 1978 auf drei Milliarden Kubikmeter jährlich gesteigert werden sollte. Die Einigung hatte den Weg für Verhandlungen über die Lieferung bundesdeutscher Großröhren an die Sowjetunion freigemacht.
30. November
Kunstturnen 1969 – Bei den bundesdeutschen Kunstturnmeisterschaften war es zu einer „Wachablösung“ gekommen. Der 20-jährige Walter Mössinger aus Emmendingen (Baden-Württemberg) hatte im Olympischen Zwölfkampf der Männer den mehrfachen Meister Walter Jaschek aus Heusenstamm (Hessen) besiegt.

November 1969 in den Nachrichten

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