Juli 1968 - Radioaktive Bewölkung und ein Machtwort des Papstes

Kalender Juli 1968
Die heftigen Proteste der japanischen Regierung konnten Frankreich nicht davon abhalten, auf dem polynesischen Mururoa-Atoll im Pazifik eine neue Atomwaffentestserie zu beginnen. Die Auswirkungen waren noch zwei Wochen später spürbar. Das nördliche Chile nämlich war von einer radioaktiven Wolke überquert worden, die zweifelsfrei von diesen Kernwaffenversuchen Frankreichs im Mururoa-Atoll stammte. Finnland machte in Sachen Atomenergie ganz andere Schlagzeilen. Dort hatte die Regierung den Verzicht auf den Bau eines geplanten Atomkraftwerkes beschlossen und stattdessen konventionelle Kraftwerke favorisiert. Manche Erkenntnisse und deren Gefahren brauchten länger, bis sie vor der Menschheit bestehen konnten. So auch im Falle des italienischen Physikers Galileo Galilei (1564-1642). Ihn immerhin beabsichtigte die katholische Kirche nun zu rehabilitieren. So jedenfalls erklärte es Kardinal Franz König zur Eröffnung der 18. Tagung der Nobelpreisträger in Lindau am Bodensee. Ebenfalls im Juli hatte der Papst Paul VI. die Enzyklika „Humanae vitae“ zum Thema Geburtenregelung veröffentlicht. Mit dem Verbot der Antibabypille hatte er weltweite Proteste hervorgerufen.


Wichtige Ereignisse im Mai 1968

1. Juli
International 1968 – In Washington, Moskau und London hatten mehr als 100 Staaten den Atomwaffensperrvertrag, ein Abkommen über die Nichtverbreitung von Kernwaffen unterzeichnet.
1. Juli
Europa 1968 – Die Europäische Gemeinschaft (EG) hatte die Zollunion verwirklicht. Damit entfielen die Zölle für gewerbliche Erzeugnisse und einen Teil der Agrarprodukte innerhalb der EG. Zugleich war ein gemeinsamer Außenzoll eingeführt worden.
1. Juli
BRD 1968 – Von nun mussten in der BRD alle Taxis und Mietwagen mit einer kugelsicheren Trennscheibe zwischen Vorder- und Rücksitzen ausgerüstet werden.
1. Juli
International 1968 – Zur Eröffnung der 18. Internationalen Tagung der Nobelpreisträger in Lindau am Bodensee (Bayern) hatte Kardinal Franz König angekündigt, dass die katholische Kirche beabsichtige, den italienischen Physiker Galileo Galilei zu rehabilitieren.
1. Juli
BRD 1968 – Die ARD hatte eine Reportage über das britische Fotomodell Twiggy ausgestrahlt. Twiggy stellte mit ihrer spindeldürren Figur das Schönheitsideal vieler Frauen dar.
2. Juli
BRD 1968 – Das Bundesarbeitsministerium hatte Zahlen veröffentlicht, die ein Defizit in der gesetzlichen Rentenversicherung erwarten ließen. Danach hatte sich bis 1972 ein Fehlbetrag von 5,1 Milliarden DM ergeben.
2. Juli
Film/International 1968 – Die XVIII. Berliner Filmfestspiele in West-Berlin waren mit der Verleihung des „Goldenen Bären“ für den schwedischen Wettbewerbsbeitrag „Raus mit dir“ zu Ende gegangen. Der Film thematisiert die persönliche und berufliche Tragödie eines schwedischen Lehrers.
3. Juli
Sowjetunion/Ungarn 1968 – Der sowjetische Parteichef Leonid I. Breschnew hatte anlässlich eines sowjetisch-ungarischen Freundschaftstreffens im Kreml die Ostblockstaaten vor Liberalisierungstendenzen gewarnt.
3. Juli
Uruguay 1968 – Durch einen Generalstreik waren das öffentliche Leben und die Industrie lahmgelegt worden. Die Gewerkschaften hatten damit gegen die diktatorischen Vollmachten der Regierung protestiert.
3. Juli
Sowjetunion 1968 – Mit einem Spiegeldurchmesser von sechs Metern war das größte Teleskop der Welt auf dem Weg von seinem Herstellungsort Leningrad (heute St. Petersburg) zu einer Sternwarte im Kaukasus. Theoretisch konnte das 850 t schwere Teleskop das Licht einer Kerze in 25.000 km Entfernung wahrnehmen.
4. Juli
Weltkirchenkonferenz 1968 – In der schwedischen Stadt Uppsala war die IV. Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen eröffnet worden, die bis zum 20. Juli dauerte. An dieser bisher größten Weltkirchenkonferenz hatten rund 750 Delegierte der 232 Mitgliedskirchen teilgenommen. Weltweit gehörten ihr 350 Millionen Protestanten an.
4. Juli
Kuba 1968 – Ministerpräsident Fidel Castro hatte die Echtheit des Kriegstagebuchs von Ernesto „Che“ Guevara bestätigt. Der erste Teil war am 30. Juni vom kubanischen Parteiorgan „Granma“ abgedruckt worden.
4. Juli
BRD 1968 – Der Stadtrat von Passau (Bayern) hatte die Badeordnung von 1952 gelockert. Künftig war offiziell das Tragen von Bikinis in den öffentlichen Badeanstalten der Bischofsstadt gestattet.
5. Juli
BRD 1968 – In Bonn hatten die Ministerpräsidenten der Bundesländer beschlossen, dass die Ingenieurschulen und andere gleichrangige Bildungseinrichtungen künftig als sogenannte Fachhochschulen in den Hochschulbereich integriert werden sollten. Damit hatte der Beschluss den monatelangen öffentlichen Protesten der Ingenieurstudenten Rechnung getragen.
5. Juli
BRD 1968 – Etwa 12 von 18 Millionen bundesdeutschen Arbeitnehmern machten nach Schätzungen des Deutschen Industrie- und Handelstages (DIHT) in den Sommerferien Urlaub. Bei rund sieben Millionen Arbeitnehmern war der Urlaubstermin von vorneherein durch Betriebsferien festgelegt worden.
5. Juli
BRD/Musik 1968 – Die Schwedin Siw Malmkvist hatte mit dem Lied „Harlekin“ den Deutschen Schlagerwettbewerb 1968 gewonnen. Den zweiten Platz hatte die Dänin Dorthe Larsen mit „Wärst du doch in Düsseldorf geblieben“ belegt. Die Französin France Gall wurde mit dem Titel „Computer Nr. 3“ Dritte des Wettbewerbs.
5. Juli
Tennis 1968 – Der Tennisprofi Rod Laver aus Australien hatte gegen seinen Landsmann Tony Roche mit 6:3, 6:4, 6:2 das Wimbledon-Finale gewonnen.
6. Juli
BRD/Justiz 1968 – Das Schwurgericht Osnabrück (Niedersachsen) hatte die drei Hauptangeklagten im sogenannten Leibstandarten-Prozess zu lebenslangen Zuchthausstrafen verurteilt. Sie waren des gemeinsamen Mordes an 22 Juden im Herbst 1943 am Lago Maggiore (Italien) für schuldig befunden worden.
6. Juli
Tennis 1968 – In Wimbledon hatte die US-amerikanische Tennisspielerin Billie Jean King durch ein 9:7, 7:5 über die Australierin Judy Tegart gewonnen.
7. Juli
Frankreich 1968 – Auf dem Mururoa-Atoll im Pazifik hatte Frankreich eine neue Atomwaffentestserie begonnen. Dagegen hatte es heftige Proteste der japanischen Regierung gegeben.
7. Juli
Reitsport 1968 – Der Brasilianer Nelson Pessoa hatte auf Gran Geste zum vierten Mal das Deutsche Spring-Derby in Hamburg gewonnen.
8. Juli
USA 1968 – Obwohl die tödlichen Schüsse auf Senator Robert Kennedy erst vier Wochen zurücklagen, war in den USA der Widerstand gegen die geplante Verschärfung der Waffengesetze gewachsen.
8. Juli
Großbritannien/International 1968 – Zur Stützung des britischen Pfundes hatten zwölf Länder einen Kredit in Höhe von umgerechnet acht Milliarden DM gewährt.
9. Juli
Westeuropa 1968 – Frankreich hatte erneut einen Beitritt Großbritanniens zur Europäischen Gemeinschaft (EG) auf einer Tagung des Ministerrat der Westeuropäischen Union (WEU) abgelehnt.
9. Juli
Griechenland 1968 – Ein Athener Militärgericht hatte acht Angeklagte zu Gefängnisstrafen zwischen zwei und zehn Jahren verurteilt. Sie waren beschuldigt worden, den Sturz des griechischen Militärregimes geplant zu haben. Die Verurteilten hatten der Widerstandsorganisation Demokratische Verteidigung nahegestanden.
9. Juli
West-Berlin/Justiz 1968 – Im Prozess gegen fünf Mitglieder der „Kommune I“ war es im Gerichtssaal in West-Berlin zu tumultartigen Szenen gekommen. Unter den Angeklagten hatten sich Fritz Teufel, Rainer Langhans und Dieter Kunzelmann befunden. Das Gericht hatte gegen sechs Angeklagte, die des gemeinschaftlichen Hausfriedensbruchs beschuldigt worden waren, Ordnungsstrafen wegen „ungebührlichen Verhaltens vor Gericht“ verhängt.
Alte Zeitungen
10. Juli
Frankreich 1968 – Staatspräsident Charles de Gaulle hatte den bisherigen Wirtschafts- und Finanzminister Maurice Couve de Murville zum neuen Ministerpräsident des Landes ernannt, der damit Georges Pompidou ablöste.
10. Juli
Großbritannien 1968 – Das britische Unterhaus hatte mit 182 gegen 44 Stimmen ein von der Regierung vorgelegtes Gesetz gegen die Rassendiskriminierung angenommen. Gegen dieses Gesetz hatte es teilweise heftige Proteste in der Bevölkerung gegeben.
11. Juli
Portugal 1968 – Die portugiesische Regierung hatten einem Konsortium aus deutschen, französischen, portugiesischen, schwedischen und südafrikanischen Firmen den Zuschlag für das Cabora-Bassa-Projekt in der südostafrikanischen Kolonie Mocambique gegeben. Der geplante Sambesi-Staudamm war für nächsten Jahre das größte Bauvorhaben der Welt neben dem pakistanischen Tarbela-Projekt.
11. Juli
BRD 1968 – Über die Stadt Pforzheim und die Kreise Calw und Vaihingen in Baden-Württemberg war ein Orkan hinweggefegt. Dabei waren zwei Menschen ums Leben gekommen. Mehr als 400 Menschen wurden verletzt. Gebäude waren schwer beschädigt worden und Hunderte von Autos wurden zerstört.
11. Juli
DDR 1968 – Im elektrochemischen Kombinat Bitterfeld ereignete sich der bisher größte Chemieunfall der DDR. Bei einer Vinylchlorid-Explosion waren 42 Menschen ums Leben gekommen. Weitere mehr als 200 Menschen wurden verletzt.
12. Juli
BRD/Sowjetunion 1968 – Bundesaußenminister Willy Brandt hatte Dokumente veröffentlicht über die fast zweijährigen deutsch-sowjetischen Geheimverhandlungen über Fragen eines Gewaltverzichts. Die Bundesregierung hatte damit auf den Abdruck der Texte in der Moskauer Regierungszeitung „Iswestija“ am 11. Juli reagiert.
13. Juli
BRD 1968 – Die Bundesrepublik nahm mit dem Anteil von 84 Prozent bei Filterzigaretten von allen verkauften Zigaretten die Weltspitze ein. Auch der Trend zur nikotinarmen Zigarette hielt mit einem Marktanteil von 15 Prozent an. Die superlange 100-mm-Zigarette war neu auf dem Markt.
14. Juli
Sowjetunion/CSSR 1968 – Ohne Angaben von Gründen war der am 13. Juli begonnene Abzug sowjetischer Manövertruppen aus der CSSR eingestellt worden. AM 11. Juli war der Abzug der Truppen innerhalb von drei Tagen von der sowjetischen Regierung zugesichert worden.
14. Juli
International 1968 – In Miami Beach (US-Bundesstaat Florida) war die 20-jährige „Miss Brasilien“, Marthy Casconcellos, zur „Miss Universum“ gekürt worden. Die deutsche Kandidatin schied bereits in der Vereintscheidung aus.
15. Juli
BRD 1968 – Mit der Fusion der bundesdeutschen Forschungsanstalten für Luft- und Raumfahrt zu einer Einheitsgesellschaft hatte die Bundesregierung den Versuch unternommen, eine Stärkung der Stellung der BRD auf diesem Gebiet herbeizuführen.
15. Juli
USA 1968 – In den USA war ein neues Einwanderungsgesetz in Kraft getreten. Es sah keine Quoten mehr für die Herkunftsländer der Bewerber vor. Nur wer einen Mangelberuf ausübte oder Verwandte ersten Grades in den Vereinigten Staaten hatte, durfte noch einwandern.
15. Juli
International 1968 – Nach langen Verhandlungen war zwischen Moskau und New York der Direktflugverkehr aufgenommen worden.
16. Juli
Jugoslawien 1968 – Die Kommunistische Partei Jugoslawiens hatte ihr Zentralkomitee aufgelöst. Als neues Gremium war an seine Stelle die Parteikonferenz getreten. Deren Delegierte wurden jährlich gewählt.
16. Juli
BRD/EG 1968 – Die Arbeitsgemeinschaft der Verbraucherverbände (AGV) in der BRD hatte die Kommission der Europäischen Gemeinschaft (EG) zur Einstellung der Vernichtung von Obst und Gemüse aufgefordert.
17. Juli
Irak 1968 – Staatspräsident General Abd Ar Rahman Arif war durch einen unblutigen Militärputsch von einer Gruppe junger Luftwaffenoffiziere um General Ahmad Hasan Al Bakr (Revolutionärer Kommandorat der Baath-Partei) entmachtet worden.
17. Juli
Philippinen/Malaysia 1968 – Die Philippinen und Malaysia hatten in der thailändischen Hauptstadt Bangkok Verhandlungen über Nordborneo ohne Ergebnis abgebrochen. Das Gebiet von der Größe Österreichs wurde von den Philippinen beansprucht. Es gehörte aber seit 1963, seit dem Ende der britischen Kolonialherrschaft zu Malaysia. Seitens der Philippinen wurden die diplomatischen Beziehungen zu Malaysia eingefroren.
17. Juli
Großbritannien 1968 – In London fand die Premiere des Zeichentrickfilms „Yellow Submarine“ von den „Beatles“ statt.
18. Juli
Schweiz 1968 – Im Zürcher Kunsthaus wurde die erste Gesamtausstellung des graphischen Werkes des spanischen Künstlers Pablo Picasso präsentiert. Die Ausstellung umfasste mehr als 4.000 Blätter, die Picasso zwischen 1904 und 1967 schuf.
18. Juli
USA 1968 – In Santa Clara (US-Bundesstaat Kalifornien) hatten Robert Noyce und Gordon Moore die Firma Intel (Kurzform von „INTegrated Electronics“) gegründet.
18. Juli
BRD/Österreich 1968 – Starke Schneefälle mitten im Hochsommer hatten in den bayerisch-österreichischen Alpen zu winterlichen Verhältnissen geführt. An der Zugspitze war der Skibetrieb wieder aufgenommen worden.
19. Juli
Die Puppenmacherin Käthe Kruse starb in Murnau.
19. Juli
BRD 1968 – Der anhaltende Konjunkturaufschwung hatte bei Bund und Ländern zu erhöhten Steuereinnahmen geführt. Das war im Vergleich zum Juli 1967 eine Steigerung um 9,6 Prozent.
19. Juli
Großbritannien/USA 1968 – Der Mörder des Bürgerrechtlers Martin Luther King, James Earl Ray, war von Großbritannien an die Vereinigten Staaten ausgeliefert worden.
20. Juli
West-Berlin 1968 – Zum 24. Jahrestag des gescheiterten Attentats auf Adolf Hitler war in West-Berlin die Gedenk- und Bildungsstätte Stauffenbergstraße eröffnet worden, um den Widerstand im Dritten Reich zu dokumentieren.
20. Juli
Bolivien/Chile 1968 – Der bolivianische Innenminister Antonio Arguedas hatte in Chile um politisches Asyl nachgesucht. Er hatte angegeben, dass er aus Bolivien geflohen sei, weil man ihn dort verdächtigen würde, eine Fotokopie des geheimgehaltenen Tagebuchs von Ernesto „Che“ Guevara an Kuba an Kuba weiterverkauft zu haben.
21. Juli
Österreich 1968 – Gegen den früheren Präsidenten des Österreichischen Gewerkschaftsbundes und Innenminister Franz Olah war in Wien Anklage erhoben worden.
21. Juli
Algerien 1968 – In der Hauptstadt Algier hatte das Befreiungskomitee der Organisation für afrikanische Einheit (OAU) zum Abschluss einer Tagung die Intensivierung der Untergrundtätigkeit in den noch verbliebenen Kolonien Angola, Guinea-Bissau, Mocambique, Rhodesien und Südwestafrika angekündigt.
21. Juli
International 1968 – Das nördliche Chile war von einer radioaktiven Wolke überquert worden, die von den französischen Kernwaffenversuchen im polynesischen Mururoa-Atoll stammte.
21. Juli
Radrennsport 1968 – Ohne zuvor das Gelbe Trikot getragen zu haben, hatte der Niederländer Jan Janssen die Tour de France gewonnen. In diesem längsten Radrennen der Welt war dies der erste Sieg eines Niederländers.
22. Juli
USA/Sowjetunion 1968 – Ein in den Westen gelangtes Manifest des sowjetischen Kernphysikers Andrei D. Sacharow war von der „New York Times“ veröffentlicht worden.
22. Juli
Italien 1968 – Nach einer Entscheidung des italienischen Rechnungshofes stand der Witwe Benito Mussolinis eine Pension von monatlich umgerechnet etwa 2250 DM zu. Es mussten rund 200.000 DM nachgezahlt werden. Wäre der ehemalige Diktator noch am Leben, dann hätte ihm eine monatliche Pension von 4500 DM zugestanden.
23. Juli
International 1968 – Auf der Genfer Abrüstungskonferenz hatte die schwedische Staatsministerin und Friedensforscherin Alva Myrdal den bisher umfangreichsten Abrüstungsvorschlag vorgelegt.
23. Juli
Vietnam/USA 1968 – In den Nordprovinzen Südvietnams waren heftige Kämpfe ausgebrochen. Im Verlauf dieser Kämpfe war der US-Generalmajor Robert Worley durch den Abschuss seines Kampflugzeuges 104 km nordwestlich von Da Nang ums Leben gekommen. Er war der dritte US-General, der im Vietnamkrieg gefallen war.
23. Juli
Großbritannien/International 1968 – An der Universität Cambridge war Radioastronomen der zweifelsfreie Nachweis von Neutronensternen, den sogenannten Pulsaren, gelungen.
24. Juli
USA 1968 – In Cleveland (US-Bundesstaat Ohio) war es zu schweren Rassenunruhen mit Plünderungen von Geschäften und Wohnungen gekommen. Bei Schießereien zwischen Schwarzen und der Polizei waren mindestens zehn Menschen getötet worden. Zwölf Polizisten waren schwer verletzt worden.
24. Juli
Frankreich 1968 – Die Nationalversammlung in Paris hatte eine Amnestie für alle politischen Morde und Verbrechen während des algerischen Unabhängigkeitskampfes zwischen 1954 und 1962 beschlossen. Die Amnestie betraf 172 Personen. Es waren vor allem französische Offiziere.
24. Juli
Leichtathletik 1968 – In Werdohl (Nordrhein-Westfalen) hatte sich Liesel Westermann vom TuS 04 Leverkusen mit einer Weite von 62,54 m den Diskusweltrekord von Christine Spielberg aus Karl-Marx-Stadt (DDR, heute Chemnitz) zurückgeholt.
25. Juli
Vatikan 1968 – Papst Paul VI. hatte die Enzyklika „Humanae vitae“ zum Thema Geburtenregelung erlassen. Weltweit hatte das Verbot der Antibabypille Protest hervorgerufen.
25. Juli
Finnland 1968 – Die Regierung in der Hauptstadt Helsinki hatte den Verzicht auf den Bau eines geplanten Atomkraftwerkes beschlossen. Stattdessen sollte der Ausbau des Netzes konventioneller Kraftwerke vorangetrieben werden.
25. Juli
BRD 1968 – Der Allgemeine Studentenausschuss der Universität Münster hatte angesichts der steigenden Zahl verheirateter Studenten Wohnheime für Studenten-Ehepaare geplant. Der Bund und auch das Land Nordrhein-Westfalen hatten ihre finanzielle Unterstützung zugesagt.
25. Juli
BRD/Musik 1968 – Mit einer Aufführung von Wagners Oper „Die Meistersinger von Nürnberg“ waren in Bayreuth die Richard-Wagner-Festspiele eröffnet worden. Sie dauerten bis zum 28. August.
26. Juli
Vietnam 1968 – Ein Militärgericht in Saigon (Südvietnam) hatte den Oppositionskandidaten bei den letzten Präsidentschaftswahlen, Truong Dinh Dzu, zu fünf Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Dieser hatte Verhandlungen zwischen der Regierung und der Nationalen Befreiungsfront gefordert.
26. Juli
Großbritannien/International 1968 – Die britische Regierung hatte ein Verbot der „Scientology“-Bewegung erwogen, deren Hauptquartier sich seit 1959 in London befand. Seit Längerem war an den Methoden der Sekte Kritik geübt worden. Die Sekte war in den USA und Australien bereits verboten worden.
26. Juli
Österreich 1968 – Mit der Oper „Don Giovanni“ (1787) von Wolfgang Amadeus Mozart waren die Salzburger Festspiele eröffnet worden. Die Inszenierung war in der Regier von Herbert von Karajan entstanden. Die Festspiele dauerten bis zum 30. August.
27. Juli
Vietnam/Thailand 1968 – Erstmals war Thailand vom Vietnamkrieg berührt worden. Kommunistische Partisanen hatten einen Anschlag auf den US-Stützpunkt Udorn im Nordosten Thailands verübt und zwei Kampfflugzeuge zerstört. In Thailand waren 43.000 US-Soldaten stationiert. Fast alle Aufklärungsflüge über Nordvietnam starteten auf den acht US-Luftbasen in Thailand.
27. Juli
USA 1968 – Das US-amerikanische Repräsentantenhaus hatte ein Wohnungsbauprogramm für sozial Schwache mit einem Etat von 5,3 Milliarden US-Dollar (rund 21 Milliarden DM) für drei Jahre verabschiedet. Vom Senat war die Regierungsvorlage, die auf das Konzept der „Great Society“ von US-Präsident Lyndon B. Johnson zurückging, bereits gebilligt worden.
28. Juli
Bolivien 1968 – Nachdem alle zivilen Minister aus Protest gegen die Verhängung des Ausnahmezustands in Bolivien zurückgetreten waren, hatte Staatspräsident René Barrientos Ortuno eine reine Militärregierung gebildet. So sollte die „Gefahr einer bewaffneten castristischen Aktion“ abgewehrt werden. Durch die Flucht von Innenminister Antonio Arguedas nach Chile war die Staatskrise in Bolivien ausgelöst worden.
28. Juli
Spanien 1968 – Die Regierung hatte endgültig die Abendzeitung „Madrid“ aufgrund eins Leitartikels vom 30. Mai verboten, der auf einen Rücktritt von Staats- und Regierungschef General Francisco Franco Bahamonde angespielt hatte.
29. Juli
CSSR 1968 – In der ostslowakischen Stadt Cierna nad Tisou hatten sich die Präsidien der KPC und der KPdSU zu Verhandlungen über den Reformkurs der CSSR getroffen. Die Verhandlungen dauerten bis zum 1. August.
29. Juli
Nigeria/Biafra 1968 – Die nigerianische Zentralregierung hatte trotz der bevorstehenden Friedensgespräche in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba eine neue Offensive gegen die abgefallene Ostregion Biafra begonnen. Sie hatte Geländegewinne erzielt und rund zehn Millionen Biafraner auf 25.000 km² zusammengedrückt, eine Fläche von der Größe Hessens. Schätzungsweise 3.000 Menschen verhungerten täglich in Biafra.
29. Juli
BRD 1968 – Zum ersten Mal war in der Bundesrepublik „Kunstfleisch“ auf den Markt gekommen. Das eiweißhaltige Sojabohnenprodukt war unter dem Namen TVP (Textured Vegetable Protein) angeboten worden.
30. Juli
Mexiko 1968 – In der Hauptstadt Mexiko-Stadt war die Polizei mit Panzern bei blutigen Auseinandersetzungen zwischen streikenden Schülern und der Polizei gegen Demonstranten vorgegangen. Dabei verletzte die Polizei mehr als 300 Menschen. Die Schülerdemonstrationen hatten am 26. Juli begonnen, dem Jahrestag der kubanischen Revolution.
30. Juli
Südkorea 1968 – In der Hauptstadt Seoul hatte der Oberste Gerichtshof des Landes die 15-jährige Zuchthausstrafe gegen den Komponisten Isang Yun aufgehoben. Dieser war im Sommer 1967 zusammen mit 16 weiteren Koreanern aus West-Berlin nach Südkorea verschleppt worden.
30. Juli
Costa Rica 1968 – Beim Ausbruch des Vulkans Arenal waren mehr als 60 Menschen ums Leben gekommen. Hunderte waren verletzt worden. Das Dorf Pueblo Nuevo am Fuße des 1600 m hohen Vulkans war dem Erdboden gleichgemacht worden.
31. Juli
Frankreich 1968 – Staatspräsident Charles de Gaulle hatte 102 Redakteure des französischen Rundfunks und Fernsehens (ORTF) entlassen. Diese hatten während der Mai-Unruhen für unabhängige Information gestreikt. Damit waren fast 40 Prozent aller Redakteure gekündigt worden.
31. Juli
International 1968 – Das bisher größte Luftkissenboot der Welt hatte den Fährbetrieb über den Ärmelkanal zwischen Boulogne (Frankreich) und Dover (Großbritannien) aufgenommen. Es konnte 250 Passagiere und 30 Autos in 45 Minuten über den Kanal tragen. Es legte bis zu 80 km in Stunde zurück.

Juli 1968 in den Nachrichten

Tornados 1964
tagesschau.de
In Deutschland ist der F4-Tornado in Pforzheim vom 10. Juli 1968 wohl am bekanntesten, bei dem zwei Menschen ums Leben kamen und über 100 ...>>>

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