Filmjahr
1966 – Roman Polanski ließ Vampire tanzen
Das Pokerspielen stand am Anfang des Kinojahres 1966
im Focus der Lichtspielhäuser, nämlich bei
„Cincinnati Kid“ von Norman Jewison mit Steve
McQueen und Edward G. Robinson in den Hauptrollen.
Dabei geht es um den jungen Eric Stoner, der nicht
nur ein meisterhafter Pokerspieler ist, sondern auch
den Mut hat, sich mit dem Altmeister Lancey Howard
messen zu wollen. Stoner wird auch Cincinnati Kid
genannt. Einige so genannte Freunde versuchen ihn
dafür zu benutzen, es dem Altmeister im
Karten-Marathon zu zeigen und somit hohe Wettgewinne
aus dem Spiel zu erzielen. Das geht so weit, dass
der Kartengeber Shooter das Blatt zu Gunsten des
jungen Pokerspielers manipuliert. Als Stoner das
bemerkt, wehrt er sich
dagegen, denn er möchte
auf ehrliche Art und Weise das Spiel gewinnen. Der
Titelsong „The Cincinnati Kid“ wird von Ray Charles
gesungen. Der Film selbst wurde mit einer Golden-Globe-Nominierung geehrt.
Gerade in den 1970er Jahren gab es eine Flut an
Katastrophenfilmen in Kino und TV. Auch im Filmjahr
1966. Hier präsentierte Regisseur Robert Aldrich
„Der Flug des Phönix“ mit James Stewart, Richard
Attenborough und dem Deutschen Hardy Krüger in den
Hauptrollen. In der Geschichte geht es um einen
Flugzeugabsturz über der nordafrikanischen Wüste
Sahara. Grund dafür ist ein starker Sandsturm, in
den die Maschine einer Ölfirma gerät. Irgendwo im
Nirgendwo muss der Flieger notlanden. Die meisten
Insassen haben das Unglück überlebt. Das Funkgerät
ist kaputt. Hilfe ist nicht in Sicht. Der deutsche
Flugzeugkonstrukteur Heinrich Dorfmann (gespielt von
Hardy Krüger) hat die Idee, aus dem Wrack ein neues
einmotoriges Flugzeug zu bauen. Der Film verspricht
Spannung pur und das über die gesamte Zeit.
Mit dem Mythos „Vampirismus“ beschäftigt sich der
Kultfilm „Tanz der Vampire“ von Roman Polanski aus
dem Kinojahr 1966. Professor Abronsius macht sich
mit seinem Assisten Alfred (gespielt von Roman
Polanski) nach Transsylvanien auf. hier will er
„lebende“ Vampire finden und erforschen. Als die
beiden dort Rast in einem Gasthaus machen, finden
sie die ersten Hinweise auf die ungeliebten
Blutsauger, nämlich Knoblauch. Trotzdem will man
hier nichts von
der Existenz der Vampire wissen.
Während sich Assistent Alfred in die schöne Tochter
des Wirts verliebt, hat noch ein ganz anderer ein
Auge auf die Schönheit geworfen, Graf von Krolock,
der sich direkt in das Mädchen „verbeißt“. Denn der
Graf ist einer der Vampire, die in dieser Gegend
seit Jahrtausenden ihr Unwesen treiben. Dann ist da
auch noch der schwule Sohn des Grafen, der sich in
den Assistenten Alfred verliebt.
Im Jahre 1997
feierte „Tanz der Vampire“ als Musical Premiere,
wiederum unter der Regie von Roman Polanski. Trotz
aller Bemühung gilt diese Neufassung des Musicals
als größter Flop der Broadwaygeschichte.
Die Drehorte des nächsten Kinostreifens können sich
wahrlich sehen lassen: Hongkong – Tokio – Hawaii und
Cape Cod (USA). So viel Aufwand wurde für den
fünften James-Bond-Film im Jahre 1966 betrieben –
„Man lebt nur zweimal“. Die deutsche Schauspielerin
Karin Dor spielt die Rolle der Agentin Helga Brandt.
In der Geschichte geht es um ein merkwürdiges
Raumfahrzeug, das immer wieder bemannte Raumschiffe
der USA und auch der Sowjetunion entführt. Beide
Mächte machen den jeweils anderen dafür
verantwortlich und deshalb könnte schon bald ein
Atomkrieg drohen. Um Licht ins Dunkel zu bekommen,
muss James Bond (Sean Connery) erst einmal seinen
Tod vortäuschen. Danach ist Hongkong sein Ziel, der
Superagent Ihrer Majestät will dem Verdacht
nachgehen, dass die Raumfahrzeuge hier irgendwo
gelandet seien. Zusätzlich bekommt 007 die Hilfe von
dem japanischen Geheimdienst. Gemeinsam machen sie
den Verantwortlichen aus. Es ist Ernst Stavro
Blofeld und seine Organisation SPECTRE. Außerdem
stellt sich heraus, dass die Volksrepublik China
selbst an diesem verbrecherischen Spiel beteiligt
ist und Blofeld mit Geld unterstützt. Alles in der
Hoffnung, die Weltherrschaft an sich ziehen zu
können. In Deutschland erhielt „Man lebt nur
zweimal“ für seinen Erfolg an den
Kinokassen die
Goldene Leinwand.
Das Kinojahr 1966 zeigte auch den abenteuerlichen
Streifen „Die phantastische Reise“ in den
deutschen Lichtspielhäusern. Der US-amerikanische
Science-Fiction-Film handelt von einer Gruppe
Menschen, die sich samt einem U-Boot minimieren und
in die Blutbahn eines
tschechischen Wissenschaftlers injizieren lassen. So
wollen sie bei ihm eine schwierige Gehirnoperation
bewerkstelligen, um an wichtige Informationen ihres
Patienten kommen zu können. Die Tricktechnik von
damals hatte – verglichen mit der von heute – ein
sehr hohes Niveau und konnte sich durchaus sehen
lassen. Der tschechische
Wissenschaftler Dr. Benes
flüchtet in den Westen. Während dieser Aktion wir
ein Anschlag auf ihn verübt mit dem Ergebnis, dass
er hat ein tödliches Blutgerinnsel im Gehirn hat,
das nicht auf konventionelle Weise entfernt werden
kann. Durch eine neuartige Technik soll eine
Mediziner-Crew in einem U-Boot auf Mikrobengröße
verkleinert werden, um an dem Wissenschaftler die
lebensrettende Gehirn-OP vornehmen zu können. Das
Problem daran ist, dass sich nach einer Stunde im
Körper das U-Boot und Crew wieder vergrößern.
Dementsprechend müssen sie sich spätestens dann
außerhalb des Körpers befinden. Eine zusätzliche
Gefahr sind die Antikörper des Wissenschaftlers, die
während des Aufenthaltes im Körper das U-Boot
angreifen und versuchen werden, diesen Fremdkörper
mit allen Mitteln zu vernichten. Für diese
cineastische Leistung bekam „Die phantastische
Reise“ zwei Oscars für „Beste Spezialeffekte“ und
„Bestes Szenenbild“. Zusätzlich gab es zwei weitere
Oscar-Nominierungen für „Bester Schnitt“ und „Beste
Kameraführung“.
Der Vater von Micky Maus, Walt Disney, verstarb am
15. Dezember 1966 an Lungenkrebs.
Filmdebüts und Neuerscheinungen
Ab 1966 drehte Rainer Werner Fassbinder seine ersten
Filme und bekam auch schon einen Preis der Jungen
Akademie München.
Die
erfolgreichsten Filme 1966 Kinocharts
Film
Umsatz
Doktor Schiwago
12.500.000
Die gefürchteten Vier
3.800.000
Angélique und der König
3.300.000
Die Nibelungen 1. Teil
3.000.000
Winnetou und das Halbblut
Apanatschi
2.800.000
Für ein paar Dollar mehr
2.500.000
Mohn ist auch eine Blume
2.200.000
Die Töterinnen
2.200.000
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