Februar 1964 - Beatles Erfolg unaufhaltsam

Kalender Februar 1964
Von den jungen Leuten wurden die politischen Schlagzeilen wohl eher ignoriert. Dafür interessierte jeden jungen und jung gebliebenen Musikliebhaber der Werdegang der britischen Popgruppe „The Beatles“. Die waren international unaufhaltsam auf dem Vormarsch. Davon konnte die DDR nur träumen in ihren Bemühungen um internationale Anerkennung. Es war mehr als verzwickt, denn alle die Länder, die Beziehungen zur DDR aufnahmen, wurden dafür von der Bundesrepublik nicht gerade belohnt. Im Gegenteil, es verschärften sich daraufhin die Beziehungen zwischen der BRD und einem DDR-freundlichen Land. Die BRD ließ die DDR einfach nicht zum Zug kommen. Die DDR blieb unbeirrt, setzte ihre Bemühungen fort und beharrte darauf, auf dem einzig richtigen Weg zu sein. Eine charakteristische Haltung für eine Diktatur, die die Menschen nicht gerade mit einem demokratischem Führungsstil erfreute. Noch gab es nicht allzu viel Gegenwehr, die Regierung in der DDR fühlte sich noch sehr sicher.
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Wichtige Ereignisse im Februar 1964

1. Februar
The Beatles 1964 – Mit dem Titel „I Want To Hold Your Hand“ belegte die britische Popgruppe „The Beatles“ erstmals den Platz Eins in den US-amerikanischen Charts.
1. Februar
BRD/TV 1964 – In der Bundesrepublik waren derzeit 8.786.336 Fernsehteilnehmer registriert.
1. Februar
Sowjetunion/BRD 1964 – Die UdSSR übersandte der Bundesregierung eine Erklärung, in der sie gegen die angebliche Steigerung der Herstellung von Raketenwaffen in der BRD protestierte.
2. Februar
Bildung BRD 1964 – In einer Rede auf der 19. Vollversammlung des Wissenschaftsrates in West-Berlin forderte Bundespräsident Heinrich Lübke (1894-1972) ein besseres Auslesesystem an den höheren Schulen und eine rationellere Ausbildung an den Universitäten.
2. Februar
Mondforschung 1964 – Die US-amerikanische Mondsonde „Ranger VI“, die am 30. Januar gestartet worden war, schlug auf der Mondoberfläche auf, konnte dann wegen des Ausfalls der Kameras keine Aufnahmen zur Erde senden.
2. Februar
Olympiarekord 1964 – Bei den Olympischen Winterspielen in Innsbruck (Österreich) stellte die sowjetische Sportlerin Lydia Skoblikowa (*1939) einen Rekord auf. Sie gewann auf allen vier Distanzen im Eisschnelllauf Gold.
3. Februar
BRD/Fernsehgebühren 1964 – Das Zweite Deutsche Fernsehen (ZDF) forderte angesichts seiner Finanzschwierigkeiten eine Erhöhung seines Anteils an den Fernsehgebühren von 30 auf etwa 50 Prozent.
3. Februar
Kurzfilm 1964 – In Oberhausen (Nordrhein-Westfalen) wurden die X. Westdeutschen Kurzfilmtage eröffnet, die bis zum 8. Februar dauerten. Aus 86 Produktionen wählte eine internationale Jury die Preisträger aus.
3. Februar
Kennedy-Mord 1964 – In den USA begann die „Warren-Kommission“, die eine Woche nach der Ermordung von US-Präsident John F. Kennedy (1917-1963) am 22. November 1963 mit der Aufklärung des Verbrechens beauftragt worden war, mit der Vernehmung der Zeugen. Die Frau des Kennedy-Mörders Lee Harvey Oswald (1939-1963) war die erste Zeugin, die befragt wurde.
3. Februar
Bonn 1964 – Im Untersuchungsgefängnis des Landgerichts Bonn erhängte sich in der Nacht vom 2. zum 3. Februar der Regierungskriminalrat Ewald Peters (1914-1964) in seiner Zelle. Peters war am 30. Januar festgenommen worden. Er war verdächtig, im Dritten Reich an Massenexekutionen von Juden beteiligt gewesen zu sein.
4. Februar
Steuern USA 1964 – Ein Zusatzartikel zur Verfassung der Vereinigten Staaten trat in Kraft: Die Wahlsteuern bei Bundeswahlen wurden abgeschafft. Diese Steuern in Höhe von ein bis drei US-Dollar (4 bis 12 DM) pro Wähler waren zuletzt nur noch in den Bundesstaaten Arkansas, Mississippi, Virginia, Alabama und Texas erhoben worden.
4. Februar
Rundfunk/Theater 1964 – Das Hörspiel von Samuel Beckett (1906-1989), „Alle, die da fallen“, das erstmals am 13. Januar 1957 im britischen Rundfunk gesendet worden war, wurde zum ersten Mal in einer dramatisierten Form als Bühnenfassung am Teatro Stabile in Florenz gezeigt.
5. Februar
Film 1964 – In der französischen Hauptstadt Paris erlebte der Film „L’ Homme de Rio“ (Abenteuer in Rio) mit Jean-Paul Belmondo (*1933) in der Hauptrolle seine Uraufführung. Belmondo wurde durch diesen Kassenschlager landesweit bekannt.
5. Februar
West-Berlin 1964 – In der Technischen Universität Berlin (West) trat die Westdeutsche Rektorenkonferenz zu einer dreitägigen Sitzung zusammen. Thematischer Mittelpunkt der Konferenz waren zahlreiche Reformvorschläge für die deutschen Hochschulen.
6. Februar
Chemieindustrie/BRD 1964 – Einer Mitteilung des Vorstandsvorsitzenden der Vereinigten Glanzstoff-Fabriken AG in Wuppertal (Nordrhein-Westfalen) zufolge, stand die Chemiefaserindustrie weltweit im Zeichen der Expansion. Die jährliche Produktions- und Umsatzsteigerungsrate läge bei rund 10 Prozent, hieß es.
6. Februar
Sternwarte Chile 1964 – Etwa 400 Kilometer nördlich der chilenischen Hauptstadt Santiago de Chile sollte einem Beschluss zufolge der europäischen Organisation für astronomische Forschung in der südlichen Hemisphäre eine Sternwarte gebaut werden. Es werde sich dabei um das zweitgrößte Teleskop der Welt handeln mit einem Durchmesser von 3,5 Metern. Je ein Drittel der Kosten würden von Frankreich und der BRD getragen. Die Niederlande, Belgien und Schweden würden je ein Neuntel der Kosten übernehmen.
6. Februar
Europa 1964 – Die von der Bundesregierung verfügte Einfuhrsperre für Hühnereier war nach dem Urteil der EWG-Kommission (EWG = Europäische Wirtschaftsgemeinschaft) nicht zulässig. Die Sperre wurde am 12. Februar wieder aufgehoben. Der Grund für die Einfuhrsperre war die Eierschwemme auf dem Europamarkt gewesen.
6. Februar
Ärmelkanal 1964 – Von Frankreich und Großbritannien wurde der Bau eines Eisenbahntunnels unter dem Ärmelkanal vereinbart.
6. Februar
Kuba 1964 – Die vertraglich vereinbarte Wasserzufuhr zu der US-Marinebasis Guantánamo wurde von Kuba gesperrt. Der Grund dafür war die Verhaftung von 38 kubanischen Fischern durch die US-amerikanische Küstenwache am 3. Februar.
7. Februar
The Beatles 1964 – Die britische Popgruppe „The Beatles“ trat ihre erste Tournee durch die Vereinigten Staaten an. Bereits nach den Auftritten in Ed-Sullivan-Schow am 9. Februar und in der New Yorker Carnegie-Hall am 11. Februar hatte die Gruppe ihren Durchbruch in den USA geschafft. Die US-Jugend war vom Beatlesä-Fieber erfasst.
7. Februar
DDR 1964 – Nach fünf Tagen ging in der Hauptstadt der DDR Berlin (Ost) die 5. Tagung des Zentralkomitees der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) zu Ende. Es waren Maßnahmen für eine neue Wirtschaftspolitik und eine besondere Förderung der chemischen Industrie beschlossen worden.
7. Februar
BRD 1964 – Wegen des Verdachts der Beteiligung an nationalsozialistischen Sondergerichten trat der Bundesvertriebenenminister Hans Krüger (1902-1971) von seinem Amt zurück. Seine Nachfolge trat am 18. Februar Ernst Lemmer (1898-1970) an.
8. Februar
Forschungsschiff BRD 1964 – In Bremerhaven (BRD) wurde das erste deutsche Forschungsschiff der Nachkriegszeit, die „Meteor“, getauft. Die Zeremonie war von Wilhelmine Lübke (1885-1981), der Gattin des Bundespräsidenten Heinrich Lübke (1894-1972), vorgenommen worden.
8. Februar
Grenzstreit Afrika 1964 – Im Gebiet der äthiopischen Provinz Ogaden kamen bei gewalttätigen Grenzstreitigkeiten zwischen Somalia und Äthiopien mehrere hundert Soldaten auf beiden Seiten ums Leben.
8. Februar
Ruanda 1964 – Zwischen den Bevölkerungsgruppen der Tussi und der Hutu im afrikanischen Staat Ruanda waren bei blutigen Auseinandersetzungen seit dem Ausbruch der Kämpfe im Dezember 1963 mehrere Tausend Tussi getötet worden.
9. Februar
Winterolympiade 1964 – Aus den IX. Olympischen Winterspielen im österreichischen Innsbruck, die am 29. Januar begonnen hatten, gingen die Sportler aus der Sowjetunion als die erfolgreichste Mannschaft hervor. Sie hatten elf Goldmedaillen, acht Silbermedaillen und sechs Bronzemedaillen erkämpft.
9. Februar
Reitsport 1964 – Beim internationalen Hallenreitturnier gewann Alwin Schockemöhle (*1937) auf „Freiherr“ den Großen Preis von Hannover.
9. Februar
Königshaus Niederlande 1964 – Ihre offizielle Verlobung gab Prinzessin Irene Emma Elisabeth der Niederlande (*1939) mit Prinz Carlos Hugo de Bourbon-Parma, Herzog von Madrid (1930-2010), bekannt. Die Heirat, die am 29. April 1964 in Rom ohne Zustimmung des Parlaments stattfand, löste in den Niederlanden einen Skandal aus. Die Braut verlor ihre Zugehörigkeit zum Königshaus und ihre Thronrechte.
Alte Zeitungen
10. Februar
Taiwan/Frankreich 1964 – Die diplomatischen Beziehungen zu Frankreich wurden von Taiwan abgebrochen.
10. Februar
Waffenstillstand 1964 – Zwischen den Kurden und der irakischen Regierung trat um Mitternacht ein Waffenstillstand in Kraft. Er sollte die seit fast drei Jahren andauernden Kämpfe beenden.
10. Februar
USA 1964 – Einer Mitteilung des US-Statedepartments zufolge, hatte Juri N. Nossenko (1927-2008), ein 36-jähriger Offizier der sowjetischen Geheimpolizei, in den USA um politisches Asyl nachgesucht.
11. Februar
Literatur 1964 – Der Londoner Oberrichter, Sir Ronald Blundell, verfügte die Einziehung von 171 Taschenbuchexemplaren des 200 Jahre alten Romans „Fanny Hill – Memoiren einer Lebedame“ von John Cleland (1709-1789). Diese waren am Jahresende 1963 bei einem Londoner Buchhändler beschlagnahmt worden. Blundell begründete seine Entscheidung, die Bücher einzuziehen, mit dem Gesetz gegen die Verbreitung obszönen Schrifttums.
12. Februar
Briefmarken 1964 – In der britischen Hauptstadt London wurde ein spektakulärer Briefmarkenraub entdeckt. Aus zwei Tresoren eines Ladens hatten Diebe etwa eine Millionen Marken im Gesamtwert von 2,8 Millionen DM gestohlen.
12. Februar
Afrika 1964 – In Daressalam (Tansania) begann eine dreitägige Konferenz der Außenminister der Mitgliedsstaaten der Organisation für Afrikanische Einheit (OAU). Schwerpunkt der Beratungen war die Forderung nach einem Waffenstillstand zwischen Äthiopien und Somalia.
12. Februar
Eisschnelllauf 1964 – Bei einer internationalen Veranstaltung in der norwegischen Hauptstadt Oslo stellte der Olympiasieger im Eisschnelllauf über 1500 m, Ants Antson (*1938) aus der Sowjetunion, einen Weltrekord über 3000 Meter mit 4:27,3 min auf.
13. Februar
Musik 1964 – Im „Jazz House“ in Wiesbaden (Hessen) lief zum ersten Mal in der Bundesrepublik eine umfangreiche internationale Jazz-Filmreihe an. Die bedeutendsten Jazz-Kurzfilme der letzten Jahre wurden gezeigt.
13. Februar
Gerichtsprozess 1964 – Der Hauptangeklagte Werner Heyde (1902-1964) im Massenmordprozess, der am 18. Februar in Limburg beginnen sollte, erhängte sich im Zuchthaus von Butzbach. Heyde war beschuldigt worden, im Rahmen der „Gnadentod“-Aktion des NS-Regimes für mehr als 100.000 Morde verantwortlich gewesen zu sein.
14. Februar
BRD 1964 – Der Sachverständigenrat in der bundesdeutschen Hauptstadt Bonn konstituierte sich. Er soll ein jährliches Gutachten über die gesamtwirtschaftliche Entwicklung erstellen. Die fünf Mitglieder des Rates (die „Fünf Weisen“) wurden vom Bundespräsidenten als unabhängige Gutachter berufen.
15. Februar
SPD-Parteitag 1964 – Auf dem zweitägigen Sonderparteitag der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) in Bad Godesberg () wurde der Regierende Bürgermeister von Berlin (West), Willy Brandt (1913-1992), zum neuen Parteivorsitzenden und Kanzlerkandidaten gewählt. Er trat als Parteivorsitzender die Nachfolge von Erich Ollenhauer (1901-1963) an, der am 14. Dezember 1963 gestorben war.
15. Februar
Staatsbesuch BRD/Frankreich 1964 – Der deutsche Bundeskanzler Ludwig Erhard (1897-1977) traf zu einem zweitägigen Arbeitsbesuch in der französischen Hauptstadt Paris ein. Bei den Gesprächen mit dem Staatspräsidenten Frankreichs, Charles de Gaulle (1890-1970), bot der französische Politiker im Falle eines militärischen Konflikts um Berlin oder der Bundesrepublik den sofortigen Einsatz französischer Atomwaffen an.
15. Februar
Schweden 1964 – In der schwedischen Hauptstadt Stockholm begann die 12. Tagung des Nordischen Rates, die bis zum 22. Februar dauerte. Hauptsächlich wurde die Frage nach der Schaffung einer atomwaffenfreien Zone in Skandinavien erörtert. Außerdem wurde eine weitere Intensivierung der skandinavischen Zusammenarbeit diskutiert.
15. Februar
KPDSU 1964 – Zum Abschluss seines Februarplenums in der sowjetischen Hauptstadt Moskau verabschiedete das Zentralkomitee der Kommunistischen Partei der Sowjetunion (KPdSU) einen Plan zur Intensivierung und Chemisierung der Landwirtschaft. Neben wirtschaftlichen Fragen hatten vor allem der ideologische Streit zwischen der UdSSR und China im Mittelpunkt der Tagung gestanden.

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Februar 1964 Deutschland in den Nachrichten

  Olympische Sommerspiele 1964 in Tokio
Wall Street Journal Deutschland
Eine neue Schnellstraße vor dem Hintergrund moderner Gebäude in Tokio im Februar 1964. Die Olympischen Spiele in Tokio in diesem Jahr waren die ersten, die in Asien stattfanden. Für Japan bedeutete die Veranstaltung, dass das Land von der ... >>>  

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