Autochronik 1969 - Weniger Spritverbrauch war angesagt

Das Auto war im Jahre 1969 längst auf dem Wege, ein Massenprodukt zu werden! Dementsprechend stauten sich immer mehr Blechkolonnen auf den deutschen Straßen. Und das hieß, dass sich die Verkehrsplaner schnellstens neue Konzepte einfallen lassen mussten, um die Straßen wieder zu entlasten. Gleichzeitig präsentierte die Internationale Automobilausstellung in Frankfurt am Main (IAA) die neuesten Fahrzeuge der Zukunft. Hier war auch eine ganz klare Richtung auszumachen, in die es zukünftig für das Automobil gehen sollte: selbst damals waren „Computer“ – „Leichtmetall“ und „Gewichtsreduktion“ keine Fremdworte in den verschiedenen Auto-Schmieden. Ziel war es, die Fahrzeuge der Zukunft u.a. leichter werden zu lassen, um schneller fahren zu können und dabei sogar noch Kraftstoff zu sparen. Interessant war auch, dass für die technische PKW-Entwicklung, Design-Studien und auch bessere Fahreigenschaften im Autojahr 1969 die ersten Computer eingesetzt wurden. Der Trend der sportlichen Coupés, der schon im Vorjahr zu erkennen war, blieb uns auch im Autojahr 1969 erhalten. Die Deutschen wollten Fahrspaß pur und fuhren total auf sportlich designte Autos ab! Dementsprechend reagierten natürlich auch die Automobilhersteller auf diese Nachfrage – und nachdem der Opel GT auch schon im Jahr zuvor sehr erfolgreich verkauft wurde, bekam dieser jetzt konkurrierende „Sportsfreunde“: es erschienen der so genannte Volksporsche und der Ford Capri.

Der neue Ford Capri wird zum Kassenschlager!

Und das war auch kein Wunder, immerhin hatte der Ford Capri den beliebten US-amerikanischen Ford Mustang zum Vorbild. Seine lange „Schnauze“ und das kurze Heck kamen beim deutschen (Auto)Publikum richtig gut an. Die Motorenstärken reichten von 50 bis knapp 110 PS – damit bot der Ford Capri einen „Hauch“ von Sportwagen. Und genauso wichtig für die Kaufentscheidung war wohl auch der relativ günstige Preis: dieser lag zwischen 7.000 und 9.500 D-Mark. Absoluter Pluspunkt war, dass der Capri ausreichend Platz für fünf Personen bot – und das machte ihn auch für sportliche Familien interessant! Auch Audi legte nach und
Audi 100 Coupe 1969
präsentierte im Autojahr 1969 das schnittige Coupé Audi 100 - immerhin wollte man auch in Ingolstadt mit dem Trend gehen. Auf der IAA zeigte Audi stolz den zweitürigen 100 und das neue Coupé. Und das zeigte sich ganze 10 Zentimeter niedriger als der „normale“ Audi 100. Außerdem brachte es der Vierzylinder-Motor auf satte 115 PS. Übrigens: wie beim Ford Capri war auch das Audi Coupé nach amerikanischem Vorbild designt worden! Klar – wenn es um Sportlichkeit geht, darf das bayerische BMW-Werk nicht fehlen: sie stellten im Autojahr 1969 ebenfalls das schicke Coupé 2800 CS vor. Der automatikbetriebene Sechszylinder wurde anfangs ausschließlich mit einer Motorleistung von 170 PS angeboten.

Innovationen waren gefragt: das Autojahr 1969!

Alle Autohersteller waren akribisch dabei, ihre technischen Entwicklungen voran zu treiben: wichtig waren u.a. eine noch bessere aktive und passive Fahrsicherheit – ein noch bequemerer Fahrkomfort und innovative Ideen, wie z.B. für umweltfreundlichere Verbrennungsmotoren. Apropos „Sicherheit“ – wegweisend dafür war z.B. die Erfindung des Sicherheitsgurtes (Rückhaltesystem). Damit konnte jetzt endlich verhindert werden, dass die Fahrzeuginsassen bei einem Unfall entweder durch den PKW oder sogar aus diesen hinaus geschleudert werden konnten. Volvo bot weltweit als erstes Automobilunternehmen den Sicherheitsgurt serienmäßig in seinen Modellen an. Die Mechanik wurde im Autojahr 1969 so verbessert, dass vor allem der Tragekomfort um ein Vielfaches angenehmer war. Und damit konnte der Sicherheitsgurt mit
Ford Falcon 1960
automatischem Aufrollmechanismus endlich zum Standard werden. Übrigens: allein im ersten Halbjahr 1969 meldeten über eine Millionen Menschen ihre fabrikneuen Autos bei einem deutschen Verkehrsamt an. VW konnte – wie im Vorjahr – rund ein Viertel dieses Erfolgs für sich verbuchen. Danach folgten Opel und Ford in der Rangliste der bestverkauften Autos in Deutschland. Alles in allem war die Industrie rund um das Auto zufrieden – das Autojahr 1969 schloss insgesamt mit absoluten Rekordumsätzen. Aus Italien kam die Meldung dass Fiat zu 50% bei Ferrari einstieg.

US-Cars 1969 und der erste Honda in den USA

In den USA nahm der Muscle-Car-Wahn kein Ende. Sowohl der Mustang als auch der Camaro wurden PS-mäßig aufgerüstet. Dodge verpasste dem Charger 1969 ein downgrade mit einem Reihensechszylinder mit 2,8 Litern Hubraum. Dieser war selbstverständlich zum scheitern verurteilt. Es wurden gerade einmal 500 Stück verkauft.
Der erste Jeepster Commando wurde vorgestellt. Er hatte ein abnehmbares Hardtop und selbstredend einen V8-Motor. Von Pontiac kam der Firebird Trans Am erstmals auf die Straße   mit einem leistungsstarken Motor und seiner unverwechselbaren Optik.
Der Honda N600 war der erste Honda der in den USA verkauft wurde.

Auto des Jahres 1969

Der Peugeot 504 war Auto des Jahres 1969