August 1968 - Das bittere Ende des Prager Frühlings in der CSSR

Kalender August 1968
Zum Beginn des Monats hatte eine Konferenz der Parteiführungen der KPdSU und der KPC über den Reformkurs der CSSR stattgefunden. Allerdings hatte die Konferenz kein konkretes Ergebnis erbracht. Kurz darauf hatten die Partei- und Regierungschefs Bulgariens, der CSSR, der DDR, Polens, Ungarns und der Sowjetunion auf einer weiteren Konferenz ein Kommuniqué verabschiedet, das der CSSR zwar die Achtung ihrer Souveränität zusicherte, jedoch gleichzeitig in verschlüsselter Form Kritik an den liberalen Reformen in der CSSR übte und mit Gegenmaßnahmen drohte. Wie sehr der Sowjetunion der Reformkurs der CSSR missfiel, wurde deutlich, als die Truppen des Warschauer Paktes am 21. August mit ihrer Invasion in die CSSR begannen. Was verheißungsvoll anfing, nahm ein bitteres Ende. Nun musste auch die tschechoslowakische Literaturzeitschrift „Literarni Listy“ ihr Erscheinen einstellen. Sie war während des „Prager Frühlings“ das Sprachrohr führender Intelektueller gewesen. Dem stellvertretenden Chefredakteur, Ludvik Vesely, schien die Flucht in die Bundesrepublik ein angemessener Ausweg. Die BRD ihrerseits machte in einer Stellungnahme klar, dass sie die militärische Intervention von fünf Ostblockstaaten auf das Schärfste verurteilte. Die ganze Welt tat das. Doch der Prager Frühling war gescheitert.


Wichtige Ereignisse im August 1968

1. August
BRD 1968 – Für zunächst acht Monate war in der BRD ein Gesetz in Kraft getreten, das den Bezug von Zeitungen aus der DDR gestattet hatte. Diese unterlagen nicht mehr dem Propagandaverbot.
1. August
CSSR 1968 – In Cierna nad Tisou war die Konferenz der Parteiführungen der KPdSU und der KPC über den Reformkurs der CSSR zu Ende gegangen. Sie hatte kein konkretes Ergebnis gebracht.
1. August
BRD/Luxemburg 1968 – Der elfjährige niederländische Sänger Heintje (Hein Simons) war für sein Lied „Zwei kleine Sterne“ mit dem Goldenen Löwen von Radio Luxemburg ausgezeichnet worden. Den Preis teilte er sich mit Peter Alexander und dessen Lied „Schön muss es sein, dich zu lieben“.
1. August
BRD 1968 – Die Zeitschrift „stern“ beging das 20. Jubiläum ihres Bestehens. Bisher war die Illustrierte 1045 Mal erschienen.
2. August
Nigeria/Biafra/International 1968 – Erstmals hatte ein Flugzeug des Internationalen Roten Kreuzes auf dem Luftweg Lebensmittel in das Kriegsgebiet von Biafra gebracht. Außerdem hatte ein in Bremen von bundesdeutschen Wohlfahrtsverbänden gecharterter Frachter mit 1.200 Tonnen Lebensmitteln an Bord abgelegt.
2. August
Mexiko 1968 – Mit einem Protestmarsch gegen den Einsatz von Fallschirmjägern und Panzertruppen auf dem Universitätsgelände am 29. Juli hatten etwa 50.000 Studenten, viele Professoren und der Rektor der Universität von Mexiko-Stadt demonstriert. Die Regierung hatte mit dieser Maßnahme Herr über die Studentenunruhen vor den Olympischen Spielen im Oktober werden wollen.
2. August
Philippinen 1968 – In der Hauptstadt Manila waren bei einem schweren Erdbeben 307 Menschen ums Leben gekommen.
3. August
Osteuropa 1968 – Die Partei- und Regierungschefs Bulgariens, der CSSR, der DDR, Polens, Ungarns und der UdSSR hatten auf ihrer Konferenz in Bratislava (CSSR, heute Slowakei) ein Kommuniqué verabschiedet. Darin sicherten sie zwar der CSSR die Achtung ihrer Souveränität zu, übten jedoch auch in verschlüsselter Form Kritik an den liberalen Reformen in der CSSR und drohten mit Gegenmaßnahmen.
3. August
Kongo 1968 – In einem unblutigen Putsch hatte in Kongo-Brazzaville das Militär die Macht übernommen. Dem Präsidenten Alphonse Massamba-Débat hatte die Armee Verrat an den Idealen der Revolution von 1963 vorgeworfen. Zwei Tage später war Massamba-Débat in sein Amt zurückgerufen worden, musste jedoch die Machtposition der Armee bestätigen.
4. August
Israel/Jordanien 1968 – Mehrere Stunden lang hatten israelische Kampfflugzeuge ein Lager palästinensischer Guerillas 25 km westlich der jordanischen Hauptstadt Amman bombardiert.
4. August
Automobilrennsport 1968 – Der Schotte Jackie Stewart hatte das Formel-I-Rennen um den Großen Preis von Europa auf dem Nürburgring mit deutlichem Vorsprung gewonnen.
5. August
Spanien 1968 – Die Regierung hatte über das Baskenland einen auf drei Monate befristeten Ausnahmezustand verhängt. Dieser räumte ihr größere Freiheiten bei der Verfolgung der Separatistenorganisation ETA ein. Ohne richterliche Anordnung waren dadurch Hausdurchsuchungen und Festnahmen von Verdächtigen möglich geworden.
5. August
Finnland 1968 – Nach fünfjährigen Erweiterungs- und Modernisierungsarbeiten war der Saimaakanal wiedereröffnet worden.
6. August
BRD 1968 – Nach einem Urteil des Bundesverwaltungsgerichts in West-Berlin war eine gegen den Krieg gerichtete grundsätzliche politische Überzeugung als die im Grundgesetz geforderte Gewissensentscheidung anzuerkennen. Danach war Wehrpflichtigen aus politischen Gründen die Verweigerung des Kriegsdienstes mit der Waffe möglich.
6. August
CSSR 1968 – Durch Geld- und Sachspenden hatten die Bürger des Landes versucht, den drohenden Staatsbankrott abzuwenden. Für das Jahr 1968 hatte vorsichtigen Schätzungen zufolge das Defizit im tschechoslowakischen Haushalt 5,1 Milliarden Kronen (2,8 Milliarden DM) betragen.
7. August
Uruguay 1968 – Präsident Jorge Pacheco Areco hatte den Verkauf von zwei regimekritischen Zeitungen untersagt und mit einer Auflösung der Gewerkschaften gedroht.
7. August
BRD/Justiz 1968 – Das Wiesbadener Schwurgericht hatte den 27-jährigen Klaus Lehnert zu lebenslangem Zuchthaus wegen Mordes an dem siebenjährigen Timo Reichelt am 13. Februar 1964 verurteilt.
8. August
USA 1968 – Für die bevorstehenden US-amerikanischen Präsidentschaftswahlen hatte der Parteikonvent der Republikaner Richard Nixon in Miami Beach (US-Bundesstaat Florida) nominiert.
8. August
Schweiz 1968 – Anlässlich ihrer 50-Jahr-Feier hatte der bulgarisch-US-amerikanische Künstler Christo die Berner Kunsthalle verpackt. Sie war jetzt als „vermummter Elephant“ erschienen.
9. August
International 1968 – Es war in der britischen Hauptstadt London zwischen britischen und australischen Bischöfen auf der Weltkonferenz der Anglikanischen Kirchen zu scharfen Debatten um die Ordinierung weiblicher Geistlicher gekommen. Der Erzbischof von Sidney hatte Frauen im Priesteramt strikt abgelehnt.
9. August
DDR 1968 – Im Museum für deutsche Geschichte in Ost-Berlin war eine vierwöchige Ausstellung eröffnet worden, auf der sämtliche Geschenke zu sehen waren, die der Staatsratsvorsitzende der DDR, Walter Ulbricht, zu seinem 75. Geburtstag am 30. Juni 1968 von der Bevölkerung erhalten hatte.
Alte Zeitungen
10. August
CSSR 1968 – Das Zentralorgan der KPC „Rude Pravo“ hatte den Entwurf eines neuen Parteistatuts veröffentlicht. Es gestand erstmals in der Geschichte kommunistischer Parteien des Ostblocks Anhängern von Minderheitsmeinungen zu, auch nach Parteibeschlüssen ihre Ansicht weiter zu vertreten.
10. August
Indien 1968 – Mindestens 255 Menschen waren bei Monsunregen mit starken Überschwemmungen ums Leben gekommen. Etwa eine halbe Million Menschen waren obdachlos geworden.
10. August
BRD 1968 – Auf der 17 km langen Strecke zwischen Braubach und Koblenz (Rheinland-Pfalz) und Koblenz (Rheinland-Pfalz) hatten fast 500.000 Zuschauer den „Rhein in Flammen“ gesehen. Die Attraktionen der Veranstaltung waren 60 erleuchtete Schiffe mit 30.000 Gästen an Bord und die Illumination der Rheinufer mit bengalischem Licht.
10. August
Segelsport 1968 – Die bundesdeutsche „Gorch Fock“ hatte eine internationale Regatta (7. bis 10. August) der Segelschulschiffe von Göteborg (Schweden) über die Faröer-Inseln nach Kristiansand (Norwegen) gewonnen.
11. August
Nigeria/Biafra 1968 – Das International Rote Kreuz hatte die Hilfsgütersendungen für die hungernde Bevölkerung Biafras eingestellt, weil seine Transportflugzeuge von Nigeria beschossen worden waren.
11. August
USA 1968 – Bei einer Gesamtbevölkerung von 200 Millionen Menschen in den USA lebten etwa 26 Millionen Menschen – Angaben der US-Regierung zufolge – unter der offiziellen Armutsgrenze von 3300 US-Dollar (umgerechnet 13.200 DM) Jahreseinkommen. Davon waren 32 Prozent der Armen schwarzer Hautfarbe, obwohl Schwarze nur rund 11 Prozent der Bevölkerung ausmachten.
12. August
USA 1968 – In Watts, dem schwarzen Wohnviertel von Los Angeles (US-Bundesstaat Kalifornien) war es, wie zuvor in den US-amerikanischen Großstädten Miami (US-Bundesstaat Florida), Chicago (Illinois), Seattle (US-Bundesstaat Washington) und Little Rock (US-Bundesstaat Arkansas), nach einer Gedenkfeier für die Opfer der Rassenkrawalle von 1965 zu blutigen Unruhen gekommen. Dabei waren zwei Menschen ums Leben gekommen. Es hatte zahlreiche Verletzte gegeben.
12. August
BRD 1968 – Auf dem bundesdeutschen Markt waren die neuen Volkswagenmodelle des Jahres 1968 präsentiert worden, unter ihnen der neu entwickelte VW 411.
12. August
Tennis 1968 – Durch einen glatten Dreisatzsieg über Cliff Drysdale (Südafrika) hatte in Hamburg der australische Profi-Tennisspieler John Newcombe die Internationalen Tennismeisterschaften von Deutschland gewonnen. Diese hatten am 5. August begonnen.
13. August
Griechenland 1968 – In der Nähe der Hauptstadt Athen war ein Attentat auf den Ministerpräsidenten Geogios Papadopoulos nur knapp gescheitert.
13. August
BRD/Sowjetunion 1968 – Der bundesdeutsche Schriftsteller Rolf Hochhuth hatte sich in einem offenen Brief an den Vorsitzenden des Obersten Sowjet, Nikolai W. Podgorny dafür eingesetzt, dass das Publikationsverbot in der Sowjetunion für Alexandr I. Solschenizyn aufgehoben werde.
13. August
USA/International 1968 – Angeblich war das Bikini-Atoll wieder frei von gefährlicher radioaktiver Strahlung und könnte besiedelt werden. Dies hatte ein Sprecher des Weißen Hauses bekanntgegeben. Auf der Südseeinsel waren von den USA zwischen 1948 und 1956 insgesamt mehr als 20 Atomtests durchgeführt worden.
14. August
Mexiko 1968 – Mehr als 100.000 Menschen hatten in der Hauptstadt Mexiko-Stadt gegen das brutale Einschreiten der Polizei bei einer Massendemonstration von Studenten im Juli protestiert.
14. August
UNO 1968 – Im Kongresszentrum der Wiener Hofburg hatte die erste UN-Konferenz über die Erforschung und friedliche Nutzung des Weltraums begonnen. Es hatten etwa 700 Delegierte aus 69 Staaten teilgenommen.
15. August
BRD 1968 – Von den Olympischen Spielen in Mexiko hatte sich die deutsche Elektroindustrie im Oktober neue Verkaufserfolge für Farbfernseher erhofft. Je nach Ausstattung mussten für die Geräte zwischen 1750 und 2500 DM bezahlt werden. Es waren erst 220.000 Apparate in Betrieb.
15. August
BRD 1968 – Der Axel-Springer-Verlag hatte überraschend die Sportzeitschrift „kicker“ an den Nürnberger Olympia-Verlag verkauft. In der BRD war die Zeitschrift mit 180.000 Exemplaren wöchentlich die größte ihrer Art.
15. August
Japan/Irland 1968 – Die Frau des irischen Premierministers John Lynch hatte auf der Ishikawajima-Harima-Werft das bisher größte Schiff der Welt auf den Namen „Universe Ireland“ getauft. Künftig sollte der 312.000-BRT-Tanker der US-Reederei National Bulk Carriers Erdöl von Kuwait nach Irland transportieren.
15. August
Indonesien 1968 – Auf der Insel Celebes (heute Sulawesi) waren bei einem schweren Erdbeben mehr als 68.000 Menschen ums Leben gekommen.
15. August
BRD 1968 – In den bundesdeutschen Kinos war der Film „Play Time“ des französischen Komikers Jacques Tati angelaufen. Auch hier hatte Tati wieder Effekte des Stummfilms auf den Tonfilm übertragen.
16. August
Uruguay 1968 – In der Hauptstadt Montevideo hatte sich die Beisetzung eines Studenten, der während einer Demonstration ums Leben gekommen war, zu einer Protestkundgebung mit etwa 150.000 Teilnehmern ausgeweitet. Hunderte der Teilnehmer waren verhaftet worden. Die Regierung hatte daraufhin eine völlige Zensur für Rundfunk und Fernsehen verfügt.
16. August
Paraguay 1968 – General Alfredo Stroessner hatte seine vierte Amtszeit als Präsident angetreten. Stroessner war der dienstälteste Staatschef Lateinamerikas mit einer Regierungszeit von 14 Jahren.
16. August
USA 1968 – Erstmals war in Kap Kennedy eine Rakete mit mehreren unabhängig voneinander steuerbaren, atomaren Gefechtsköpfen erfolgreich getestet worden.
16. August
Mexiko/USA 1968 – In der mexikanischen Stadt Juarez war die Ehe zwischen dem 52-jährigen Sänger Frank Sinatra und der 23-jährigen Schauspielerin Mia Farrow geschieden worden. Sie waren seit 1966 verheiratet gewesen.
16. August
Fußball 1968 – Nach 1966 war Franz Beckenbauer vom FC Bayern München zum zweiten Mal zum „Fußballer des Jahres“ gewählt worden.
17. August
BRD 1968 – In der Inszenierung von Jean-Pierre Ponnelle war im Düsseldorfer Schauspielhaus das Schauspiel „Die Soldaten“ von Heinar Kipphardt zur Uraufführung gelangt. Das Stück ist eine Neubearbeitung des gleichnamigen Dramas von Jakob Micheal Reinhold Lenz aus dem Jahr 1776. Lenz zählt zu den bedeutendsten Vertretern des „Sturm und Drang“.
17. August
Großbritannien 1968 – Die britische Prinzessin Anne hatte ihr Abitur nur mit unterdurchschnittlichen Leistungen bestanden. Sie hatte knapp die Mindestleistungen erfüllt, die für die Zulassung zu einem Universitätsstudium in Großbritannien erforderlich waren.
17. August
Fußball 1968 – In der BRD hatte die 6. Saison der Fußball-Bundesliga begonnen. Die ersten neun Spiele hatten nur 220.000 Zuschauer gesehen. Das war die bisher geringste Besucherzahl zum Saisonauftakt gewesen.
18. August
Kolumbien 1968 – In der Hauptstadt Bogota war der 39. Eucharistische Weltkongress in Anwesenheit von Tausenden von Pilgern und hohen Würdenträgern der katholischen Kirche eröffnet worden. Er dauerte bis zum 25. August.
18. August
Japan 1968 – Bei einem Busunglück, das durch einen Erdrutsch ausgelöst worden war, kamen auf der Hauptinsel Hondo 104 Menschen ums Leben. Es überlebten nur drei Fahrgäste.
19. August
BRD/Justiz 1968 – Das Frankfurter Schwurgericht hatte den ehemaligen NS-Diplomaten Fritz von Hahn zu acht Jahren Zuchthaus verurteilt wegen Beihilfe zum Massenmord an mehr als 30.000 bulgarischen und griechischen Juden.
19. August
BRD 1968 – In Hamburg war das bundesdeutsche Forschungsschiff „Meteor“ zu einer Forschungsfahrt ausgelaufen. Diese sollte untersuchen, ob das Seegebiet zwischen Spanien und den Azoren für die Versenkung von Industrieabfällen, insbesondere auch für radioaktiven Müll geeignet wäre.
20. August
CSSR/Warschauer Pakt 1968 – Mit dem Einmarsch von Truppen des Warschauer Pakts hatte die Invasion in die CSSR begonnen. Damit war der Prager Frühling beendet worden.
20. August
International 1968 – In der sowjetischenHauptstadt Moskau war im Kreml der 7. Weltenergiekongress mit dem Appell, die Atomenergie zum Motor des Fortschritts zu machen, eröffnet worden. Es nahmen etwa 3.000 Delegierte aus 60 Ländern teil. Von der BRD waren 142 Vertreter nach Moskau entsandt worden.
21. August
BRD/CSSR1968 – In einer Stellungnahme hatte die Bundesregierung die militärische Intervention von fünf Ostblockstaaten in der CSSR verurteilt. In vielen Städten war es zu spontanen Protestkundgebungen gekommen.
21. August
USA 1968 – Die Universität von Tennessee in Knoxville hatte als Ergebnis eines Experiments bekanntgegeben, dass laute Beatmusik die Ohren schädige. Der Versuch war allerdings nur an Meerschweinchen durchgeführt worden.
22. August
International 1968 – Regierungen in der ganzen Welt und auch die Kommunistischen Parteien hatten die Besetzung der CSSR durch Truppen des Warschauer Pakts verurteilt.
22. August
CSSR 1968 – Ein außerordentlicher Parteitag der KPC hatte die Behauptung der Interventionsmächte zurückgewiesen, dass es in der CSSR eine Konterrevolution gegeben hätte.
22. August
Vatikan/International 1968 – Als erster Papst war Paul VI. aus Anlass des Eucharistischen Weltkongresse nach Südamerika gereist.
22. August
BRD 1968 – Nach einer Erhebung des Instituts für Wirtschaftsforschung in München (Bayern) trank jeder Bundesbürger durchschnittlich 127,2 Liter Bier. Im letzten Jahr hatten die Bundesbürger 11,12 Milliarden DM für Bier ausgeben.
23. August
CSSR/Sowjetunion 1968 – In der CSSR hatte der von der KPC angekündigte Generalstreik begonnen. Unterdessen war Staatspräsident Ludvik Svoboda zu Verhandlungen mit der sowjetischen Führung in Moskau eingetroffen.
23. August
Jugoslawien 1968 – Die jugoslawische Regierung hatte ihre Armee in Alarmbereitschaft versetzt. Nach dem Einmarsch von fünf Staaten des Warschauer Pakts in die CSSR hatte sich das blockfreie Land bedroht gefühlt.
23. August
Vietnam 1968 – In Südvietnam hatte die zweite Großoffensive des Vietcong gegen US-amerikanische und südvietnamesische Stellungen in diesem Jahr begonnen. Alle größeren Städte des Landes waren unter schweres Artillerie- und Raketenfeuer gesetzt worden.
24. August
Frankreich 1968 – Über dem südpazifischen Fangataufa-Atoll hatte Frankreich seine erste Wasserstoffbombe gezündet.
24. August
BRD 1968 – In Düsseldorf hatte die deutschsprachige Erstaufführung des Musicals „I do, I do“ von Tom Jones stattgefunden. In der BRD war das Musical unter dem Titel „Das musikalische Himmelbett“ aufgeführt worden.
25. August
Rumänien 1968 – Nach dem Einmarsch sowjetischer Truppen in die CSSR hatte Rumänien seine Volksmiliz mobilisiert. Es hielten sich Gerüchte, dass die Sowjetunion auch Rumänien besetzen wollte.
25. August
BRD/International 1968 – In Köln (Nordrhein-Westfalen) war die 15. Internationale Herren-Mode-Woche zu Ende gegangen, ohne vorherrschende Trends zu zeigen. Es gab auch keine eindeutige Modefarbe für Männer.
26. August
USA 1968 – Um den Präsidentschaftskandidaten der Partei zu nominieren, hatte unter schwerem Polizeischutz in Chicago (US-Bundesstaat Illinois) der Parteikonvent der US-Demokraten getagt. Es war das erste Mal in der Geschichte der Vereinigten Staaten, dass ein Parteikonvent von mehr als 10.000 Soldaten der US-amerikanischen Nationalgarde bewacht wurde.
26. August
Sowjetunion/CSSR 1968 – In der sowjetischen Hauptstadt Moskau waren die Verhandlungen zwischen der sowjetischen und der tschechoslowakischen Führung mit der Unterzeichnung des „Moskauer Protokolls“ zu Ende gegangen.
26. August
Lateinamerika 1968 – In Medellin (Kolumbien), die bis zum 7. September dauerte, hatte sich die Reformer innerhalb der katholischen Kirche auf der lateinamerikanischen Bischofskonferenz durchgesetzt. Die Konferenz hatte sich nach dem Vorbild des Priesters Camilo Torres für eine gewaltlose soziale Revolution ausgesprochen, die im Dienste der Armen stehen sollte.
27. August
CSSR/UNO 1968 – Die CSSR-Delegation bei den Vereinten Nationen hatte die Einstellung der Diskussion über die sowjetische CSSR-Invasion im UN-Sicherheitsrat beantragt.
27. August
BRD 1968 – Von der Kölner Zigarettenfabrik Haus Neuerburg KG war die US-amerikanische Zigarette „Camel“ auf dem bundesdeutschen Markt angeboten worden.
28. August
CSSR 1968 – Journalisten und Touristen durften nicht mehr in die CSSR einreisen. Dies geschah wahrscheinlich auf Anweisung der Sowjetunion.
28. August
Mexiko 1968 – In der Hauptstadt Mexiko-Stadt hatten Zehntausende von Menschen demonstriert. Sie forderten den Rücktritt von Präsident Gustavo Díaz Ordas und wandten sich in Sprechchören gegen die Olympischen Spiele im Oktober in Mexiko.
28. August
Tschad/Frankreich 1968 – Um die Regierung von Präsident N’Garta Tombalbaye im Tschad gegen die Rebellen im Norden des Landes zu unterstützen, hatte Frankreich Fallschirmjäger in die zentralafrikanische Republik entsandt. Die Rebellen ihrerseits hatten umfangreiche militärische Hilfe aus Libyen erhalten.
29. August
USA 1968 – Der amtierende Vizepräsident der USA, Hubert Humphrey, war in Chicago (US-Bundesstaat Illinois) vom Konvent der Demokratischen Partei zum Präsidentschaftskandidaten für die Wahlen im November gewählt worden. US-Präsident Lyndon B. Johnson kandidierte nicht mehr.
29. August
Guatemala/USA 1968 – In der Hauptstadt Guatemala-Stadt war der US-Botschafter in Guatemala, John Gordon Mein, auf offener Straße erschossen worden. Auf ähnliche Weise hatte man bereits zu Beginn des Jahres zwei Mitglieder der US-amerikanischen Militärmission in Guatemala ermordet.
29. August
International 1968 – In Genf (Schweiz) war eine Konferenz der Nichtnuklearstaaten eröffnet worden. Sie dauerte bis zum 29. September. Es hatten Delegationen aus 80 Ländern Maßnahmen gegen das atomare Wettrüsten diskutiert. Die Nuklearmächte hatten nur mit beratender Stimme teilgenommen.
29. August
Norwegen 1968 – Kronprinz Harald von Norwegen hatte in der Hauptstadt Oslo die aus bürgerlichen Kreisen stammende Sonja Haraldsen geheiratet, nachdem er zuvor mit Thronverzicht gedroht hatte.
29. August
Schwimmen 1968 – Bei den Olympia-Qualifikationskämpfen der USA in Los Angeles (US-Bundesstaat Kalifornien) hatte die 16-jährige US-Schwimmerin Debbie Meyer gleich vier Weltrekorde im Kraulen gebrochen.
30. August
CSSR 1968 – Die tschechoslowakische Literaturzeitschrift „Literarni Listy“ hatte ihr Erscheinen eingestellt. Sie hatte während des „Prager Frühlings“ als Sprachrohr führender Intellektueller gedient. Der stellvertretende Chefredakteur, Ludvik Vesely war in die Bundesrepublik geflüchtet.
30. August
Großbritannien 1968 – John Lennon von den „Beatles“ und seine Begleiterin Yoko Ono waren in London wegen Besitzes von Marihuana verhaftet worden. Sie wurden am 19. Oktober vor Gericht gestellt. Am Tag ihrer Verhaftung erschien die Single „Hey Jude“. Sie verkaufte sich bis 1971 mehr als sechs Millionen Mal.
31. August
CSSR/Sowjetunion 1968 – Die KPC hatte die personelle Zusammensetzung ihres Parteipräsidiums geändert und war damit einer Forderung der Sowjetunion nachgekommen.
31. August
Rumänien/UdSSR 1968 – Der rumänische Staats- und Parteichef Nicolae Ceausescu hatte der Sowjetunion eine formelle Loyalitätserklärung und die Erneuerung des gegenseitigen Beistandspaktes angeboten. Rumänien wollte damit eventuellen Interventionsabsichten der Sowjetunion in Rumänien zuvorkommen.
31. August
Algerien 1968 – Die Regierung hatte die letzten zwölf Insassen eines am 23. Juli von Angehörigen der Palästinenserorganisation Al Fatah nach Algier entführten Flugzeugs der israelischen Luftverkehrsgesellschaft El Al entlassen.
31. August
Iran 1968 – Bei einem Erdbeben der Stärke 7,3 waren nach ersten Schätzungen zwischen 12.000 bis 20.000 Menschen ums Leben gekommen.




 

August 1968 in den Nachrichten

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