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September 1956 - Eintönige Mode in der DDR und der millionste Flüchtling

Kalender September 1956
Einerseits beharrte die Bundesregierung nachdrücklich auf der Rechtsnachfolge des Deutschen Reiches, andererseits hatte auch die DDR auf die legitime Rechtsnachfolge bestanden. Geklärt war das wohl noch lange nicht, auch wenn die demokratisch gewählte Volksvertretung der Deutschen der Bundestag war, der demnach das Recht hatte, das gesamte deutsche Volk zu vertreten. Die DDR-Regierung sah das anders. Inzwischen war in München das größte Volksfest der Welt – das Oktoberfest – eröffnet worden, auf dem die Maß Bier noch 1,70 DM kostete und ebenfalls im September wurde vom Präsidenten des Abgeordnetenhauses von West-Berlin, Willy Brandt, im Schöneberger Rathaus das Eintreffen des millionsten Flüchtlings aus der DDR bekanntgegeben. Die Abwanderung von Arbeitskräften wurde von der DDR nicht gern gesehen, deswegen hatte das DDR-Presseamt auch offiziell für alle rückkehrwilligen Flüchtlinge Straffreiheit versprochen. In der DDR war außerdem in Sachen Mode die Winterkollektion vorgestellt worden, für die die staatliche Handelsorganisation verantwortlich war. In deren Verantwortlichkeit lag das Bekleidungsangebot der DDR und die Winterkollektion war kein großer Renner geworden. Die eigene Presse, allen voran das SED-Zentralorgan hatte die Modelle als eintönig und billig bezeichnet. International beschäftigte die Suezkrise nach wie vor die Schlagzeilen, zumal das „Fünfländer-Komitee“, dem Regierungsvertreter der USA, Schwedens, des Irans, Äthiopiens und Australiens angehörten, mit ihrem Vorschlag, den Suezkanal unter internationale Aufsicht zu stellen, bei dem ägyptischen Staatspräsident Nasser auf taube Ohren gestoßen waren.
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Wichtige Ereignisse im September 1956

1. September
BRD 1956 – Im Ministerialblatt des Bundesministers für Verteidigung war ein Beschluss über die Aufnahme ehemaliger Angehöriger der Waffen-SS in die Bundeswehr veröffentlicht worden.
1. September
DDR 1956 – In Naumburg an der Saale hatte DDR-Verteidigungsminister Willi Stoph die erste Kadettenanstalt zur Ausbildung von Offiziersanwärtern der Nationalen Volksarmee eröffnet.
1. September
Sowjetunion 1956 – In der sowjetischen Hauptstadt Moskau waren nach fünftägiger Dauer Verhandlungen zwischen Regierungsdelegationen aus Ceylon (heute Sri Lanka) und der UdSSR zu Ende gegangen. Neben der Aufnahme von diplomatischen Beziehungen hatten die Gesprächspartner eine intensive wirtschaftliche und kulturelle Zusammenarbeit zwischen den Staaten vereinbart.
1. September
UNO 1956 – Der israelische UN-Delegierte Abba Eban hatte in New York beim Sicherheitsrat der Vereinten Nationen scharfen Protest gegen die von Ägypten betriebene Nationalisierung des Suezkanals eingelegt.
1. September
BRD 1956 – Eine Hamburger Tippgemeinschaft hatte im Lotto 1.043.364,50 DM gewonnen. Es war das erste Mal, dass in der BRD eine Lottoquote die Millionen-DM-Grenze überschritten hatte.
2. September
Automobilrennsport 1956 – Zum dritten Mal in Folge hatte der Argentinier Juan Manuel Fangio die Weltmeisterschaft der Formel 1 gewonnen.
2. September
BRD 1956 – In Stuttgart (Baden-Württemberg) war die Deutsche Fernsehschau 1956 eröffnet worden. Das Highlight der achttägigen Messe war ein „Fernseh-Projektor“, der ein Bild mit einer Diagonale von rund 1,20 m erzeugte.
3. September
Vatikan 1956 – Papst Pius XII. hatte eine Grußbotschaft an den 77. Deutschen Katholikentag gerichtet, die der Rundfunk übertrug. Darin hatte der Heilige Vater vor allem die Unterdrückung der Kirche in den kommunistischen Staaten Osteuropas kritisiert.
3. September
USA 1956 – In Oklahoma-City (US-Bundesstaat Oklahoma) hatte ein Hubschrauber der US-Luftwaffe mit 57:45 h einen Weltrekord im Dauerfliegen aufgestellt. Dabei war der Austausch des Piloten sowie das Auftanken der Maschine in der Luft erfolgt.
3. September
Österreich 1956 – Archäologen hatten in der Nähe von Klagenfurt die Überreste einer römischen Tempelanlage entdeckt. Mit einer Fläche von rund 3.000 m² war es die größte römische Kultstätte außerhalb Italiens nach Angaben der Wissenschaftler.
4. September
UNO 1956 – Die UN-Konferenz in Genf hatte eine Konvention zur Abschaffung der Sklaverei angenommen.
4. September
Sowjetunion/Vatikan 1956 – Der sowjetische Botschafter in Italien, Dimitri Poshidajew, hatte dem päpstlichen Nuntius im Vatikan einen Abrüstungsappell des Obersten Sowjet überreicht.
4. September
BRD 1956 – In Jülich (Nordrhein-Westfalen) hatte die Deutsche Welle eine neue Sendeanlage in Betrieb genommen, die 21 je 90 m hohen Richtstrahlantennen waren in der Lage zur weltweiten Ausstrahlung der Deutschen Welle.
4. September
Leichtathletik 1956 – Im schwedischen Malmö war der britische Leichtathlet Gordon Pirie mit 7:52,8 min über 3000 m Weltrekord gelaufen.
5. September
BRD 1956 – Die Bank deutscher Länder hatte in Frankfurt am Main den Diskontsatz von bisher 5,5 Prozent auf 5 Prozent gesenkt. Diese Maßnahme, die Kredite verbilligte und den Geldumlauf erhöhte, war bei Bundeswirtschaftsminister Ludwig Erhard auf Kritik gestoßen. Er hatte die Diskontsenkung angesichts der in den letzten Monaten zu beobachtenden konjunkturellen Beruhigung als verfrüht bezeichnet.
5. September
BRD 1956 – Das Statistische Bundesamt hatte eine Studie über Unfälle im Straßenverkehr veröffentlicht. Danach waren in den letzten 12 Monaten mehr als 12.000 Menschen tödlich verunglückt. Gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres hatte dies einer Steigerung um rund 15 Prozent entsprochen.
6. September
DDR/BRD 1956 – In einem in Bonn veröffentlichten Bulletin hatte die Bundesregierung nachdrücklich die am 29. August von DDR-Außenminister Lothar Bolz geäußerte Ansicht bestritten, die DDR sein ein legitimer Rechtsnachfolger des Deutschen Reiches. Die einzige demokratische gewählte Volksvertretung der Deutschen sei vielmehr der Bundestag, der deshalb das Recht habe, das gesamte deutsche Volk zu vertreten.
7. September
BRD/Sowjetunion 1956 – Die Bundesregierung hatte die Sowjetunion in einer Note zu Verhandlungen über die deutsche Wiedervereinigung aufgefordert. Dabei sollte auch die Wahrung der sowjetischen Sicherheitsinteressen im Mittelpunkt stehen.
8. September
Sowjetunion 1956 – Der stellvertretende Außenminister der UdSSR, Andrei A. Gromyko, hatte in einer ersten Reaktion auf Noten der Bundesrepublik und der Westmächte die UdSSR als „konsequenten Befürworter der nationalen Einheit Deutschlands“ bezeichnet. Jedoch würde die Aufrüstung der BRD die Wiedervereinigung unmöglich machen.
8. September
Pakistan 1956 – Der Ministerpräsident des Landes, Choudry Mohammad Ali, war nach Differenzen mit seiner Partei, der Muslim-Liga, von seinem Amt zurückgetreten. Staatspräsident Iskander Mirza hatte daraufhin Hussain Shaeed Suhrawardy von der Awami-Liga mit der Regierungsbildung betraut.
8. September
USA 1956 – In Stugis (US-Bundesstaat Kentucky) hatte die Nationalgarde auf Anordnung der Regierung in Washington zwölf farbige Kinder auf ihrem Weg in eine gemischtrassige Schule begleitet. Es war in den letzten Wochen wiederholt zu Ausschreitungen gegen die vom Obersten Gericht verfügte Abschaffung von getrennten Schulen gekommen.
9. September
Ägypten/International 1956 – In der ägyptischen Hauptstadt hatte das von 18 Staaten unterstützte „Fünfländer-Komitee“ Einzelheiten über die Verhandlungen zur Lösung des Suez-Konflikts veröffentlicht. Der Vorschlag, den Suezkanal unter internationale Aufsicht zu stellen, war vom ägyptischen Staatspräsidenten Gamal Abd an Nasser abgelehnt worden. Dem „Fünfländer-Komitee“ gehörten Regierungsvertreter der USA, Schwedens, des Irans, Äthiopiens und Australiens an.
9. September
USA 1956 – Erstmals war der US-amerikanische Rock'n'Roll-Sänger Elvis Presley im Fernsehen aufgetreten. Die „Ed-Sullivan-Show“ mit Presley als Stargast hatte alle Rekorde gebrochen. Die Show sahen mehr als 80 Prozent aller US-Fernsehzuschauer.
9. September
Film/International 1956 – Die österreichisch-schweizerische Schauspielerin Maria Schell wurde zum Abschluss der 17. Internationalen Filmfestspiele von Venedig für ihre Hauptrolle in dem französischen Film „Gervaise“ mit dem Preis für die beste schauspielerische Leistung ausgezeichnet. Der Goldene Löwe für den besten Film war 1956 nicht vergeben worden. Nach Ansicht der Jury hatte kein qualitativ hochrangiger Streifen an der Biennale teilgenommen.
9. September
International 1956 – Rund 13 km nördlich von Jerusalem (Israel) hatten US-amerikanische Wissenschaftler die Überreste der im alttestamentarischen Buch Josua beschriebenen Stadt Gibeon entdeckt. Das Alter der Stadt war auf rund 2500 Jahre geschätzt worden.
9. September
Leichtathletik 1956 – Der US-Amerikaner Dave Sime war in Sanger (US-Bundesstaat Kalifornien) als erster Sportler die 220 Yards (201,17 m) in 20.0 sec gelaufen.
10. September
Sowjetunion 1956 – Mit Wirkung vom 1. Januar 1957 hatten der Ministerrat der UdSSR, das ZK der KPdSU und der Zentralrat der sowjetischen Gewerkschaften die Erhöhung der Mindestlöhne um rund 10 Prozent beschlossen. Monatlich erhielten danach Arbeiter mindestens 300 Rubel (rund 900 DM).
10. September
DDR 1956 – Die staatliche Handelsorganisation, die verantwortlich für das Bekleidungsangebot in der DDR war, war nach der Vorstellung ihrer Winterkollektion in Ost-Berlin in der Presse stark kritisiert worden. Das SED-Zentralorgan „Neues Deutschland“ hatte die vorgeführten Modelle eintönig und billig genannt.
11. September
DDR/CSSR 1956 – DDR-Ministerpräsident Otto Grotewohl hatte seinen sechstägigen Staatsbesuch in der CSSR beendet. Zum Abschluss der Konsultationen hatten er und sein tschechoslowakischer Amtskollege Viliam Siroky eine Reihe von Wirtschafts- und Kulturabkommen unterzeichnet.
11. September
Togo 1956 – Die gesetzgebende Versammlung des französischen Treuhänderschaftsgebietes Togo hatte Nicholas Grunitzky zum ersten Premierminister des Landes gewählt.
11. September
Sowjetunion 1956 – Der Ministerrat der UdSSR und das Zentralkomitee der KPdSU hatten die Umbenennung des Internationalen Stalin-Preises beschlossen. Fortan sollte er „Lenin-Preis zur Festigung des Friedens zwischen den Völkern“ heißen. Dotiert war die Auszeichnung mit 100.000 Rubeln (rund 300.000 DM).
11. September
BRD/Film 1956 – Die deutsche Filmkomödie „Hochzeit auf Immenhof“ war in Hannover (Niedersachsen) zur Uraufführung gelangt. In den Hauptrollen waren Heidi Brühl und Paul Klinger zu sehen.
11. September
Leichtathletik 1956 – In Moskau war der sowjetische Sportler Wladimir Kuz die 10.000 m in der Weltrekordzeit von 28:30,4 min gelaufen.
12. September
Israel/Jordanien 1956 – Israelische Truppen hatten im Grenzgebiet von Israel und Jordanien einen „Vergeltungsangriff“ auf einen jordanischen Kommandoposten unternommen. Bei dem Gefecht waren zwölf Menschen ums Leben gekommen.
12. September
Sowjetunion/Indonesien 1956 – Der stellvertretende Außenminister der UdSSR, Andrei A. Gromyko, hatte anlässlich eines Staatsbesuchs des indonesischen Staatspräsidenten Achmed Sukamo erklärt, dass die Souveränität der blockfreien Staaten von der Sowjetunion respektiert werde.
13. September
Marokko 1956 – Mit sofortiger Wirkung hatte die marokkanische Regierung 64 Angehörige der profranzösischen Organisation „Présence Francaise“ ausgewiesen. Die Organisation hatte in den vergangenen Tagen Flugblätter mit der Aufforderung verteilt, dass sich die Berber gegen die arabische Herrschaft auflehnen sollten.
13. September
BRD 1956 – Das Bundesverteidigungsministerium hatte mitgeteilt, dass täglich rund 600 Freiwillig in die Bundeswehr aufgenommen wurden. Rund 100.000 Mann würde die Truppenstärke der im Aufbau befindlichen deutschen Streitkräfte bis zum Jahresende erreicht haben.
14. September
Großbritannien/Zypern 1956 – Im britischen Unterhaus war die Lage auf Zypern erörtert worden. Die Labour Party hatte dabei massive Kritik an der Regierungspolitik geäußert. Sie hatte die Behandlung von Erzbischof Makarios III., der am 9. März von britischen Sicherheitskräften auf die Seychellen deportiert wurde, als skandalös bezeichnet.
15. September
BRD 1956 – Bundeskanzler Konrad Adenauer war in der Bundeshauptstadt Bonn mit dem FDP-Vorsitzenden Thomas Dehler zu Gesprächen zusammengetroffen. Gerüchte, Adenauer hätte dem früheren Koalitionspartner den Vizekanzlerposten angeboten, waren von der FDP dementiert worden. Das Bonner Gespräch hatte keine Annäherung der politischen Standpunkte erbracht.
15. September
BRD 1956 – Die Industriegewerkschaft Metall hatte in Düsseldorf den 48-jährigen Otto Brenner mit großer Mehrheit zu ihrem Vorsitzenden gewählt.
15. September
DDR/BRD 1956 – In der Staatlichen Galerie Moritzburg in Halle an der Saale war die Ausstellung „Die deutsche Landschaft“ eröffnet worden. Die Ausstellung dauerte bis zum 20. Oktober. Vertreten waren 121 DDR-Künstler und 17 Künstler aus der BRD mit ihren Werken.
15. September
Fußball 1956 – In Hannover (Niedersachsen) hatte die deutsche Fußball-Nationalmannschaft ein Freundschaftsspiel gegen die Auswahl der Sowjetunion 1:2 verloren.
15. September
Fußball 1956 – Die schweizerische Fußball-Nationalmannschaft verlor in Lausanne gegen die Auswahl der Niederlande 2:3.
16. September
USA 1956 – Ein Forschungsballon der US-Marine hatte in Minneapolis (US-Bundesstaat Minnesota) einen Höhenrekord aufgestellt. Der mit Kameras und Messgeräten ausgestattete 54 m lange Ballon hatte eine Höhe von 43.580 m erreicht.
16. September
BRD 1956 – In Frankfurt am Main (Hessen) war die Internationale Motorradausstellung eröffnet worden. Eine Woche lang waren auf dieser Messe neben Motorrädern, Motorrollern und Mopeds auch Kleinwagen präsentiert worden. Auf großes Interesse war der neue Victoria Spatz gestoßen, der drei Personen Platz bot.
16. September
Leichtathletik 1956 – In Sydney hatte die Australierin Betty Cuthbert mit 23,2 sec einen Weltrekord über 200 m aufgestellt.
17. September
BRD 1956 – Der Parteivorstand der SPD hatte eine Entschließung zur Aufnahme von früheren Angehörigen der Waffen-SS in die Bundeswehr gefasst. Die Partei hatte darauf hingewiesen, dass viele Deutsche gegen ihren Willen bei der Waffen-SS gewesen waren. Dennoch müsste die Eignung für den Dienst in der Armee eines demokratischen Staates bei ehemaligen Angehörigen der Waffen-SS genauestens geprüft werden.
17. September
Griechenland/BRD 1956 – In Begleitung des griechischen Außenministers Evangelos Averoff-Tositzas war das Königspaar Paul I. und Friederike von Griechenland in der Bundesrepublik zu einem Staatsbesuch eingetroffen.
17. September
Italien/Österreich 1956 – In Bozen (Italien) war ein Österreicher zu drei Jahren Gefängnis verurteilt worden, der in Südtirol „antiitalienische“ Flugblätter verteilt hatte. +17. September
BRD 1956 – Auf dem Stockert bei Münstereifel (Nordrhein-Westfalen) war das erste Radioteleskop Deutschlands (Astropeiler Stockert) eingeweiht worden.
18. September
Großbritannien/Goldküste 1956 – Großbritannien hatte der Goldküste die Unabhängigkeit innerhalb des British Commonwealth of Nations gewährt. Der neue Staat sollte auch das Gebiet von British-Togoland umfassen.
19. September
BRD 1956 – Die Bundesregierung hatte die Bereitstellung von rund 800 Millionen DM für den sozialen Wohnungsbau mitgeteilt. Wohnungsbauminister Victor-Emanuel Preusker hatte darauf hingewiesen, dass 1956 mit mehr als 550.000 fertiggestellten Wohnungen alle bisherigen Rekorde im sozialen Wohnungsbau gebrochen wurden.
19. September
BRD 1956 – In Bad Godesberg hatte der Verband deutscher Kriegsopfer zu einer friedlichen Lösung des Suezkanal-Konflikts aufgerufen. Es sei eine deutliche Mahnung zum Frieden, dass seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs noch mehr als 4,4 Millionen Deutsche vermisst wurden.
19. September
Leichtathletik 1956 – Der Brite Gordon Pirie war in Bergen (Norwegen) mit 13:36,8 min Weltrekord über 5000 m gelaufen.
20. September
BRD 1956 – Der Präsident des Abgeordnetenhauses von West-Berlin, Willy Brandt, hatte im Schöneberger Rathaus das Eintreffen des millionsten Flüchtlings aus der DDR bekanntgegeben.
20. September
Zypern 1956 – In der Hauptstadt Nikosia waren drei wegen Terroranschlägen zum Tode verurteilte zypriotische Nationalisten hingerichtet worden. Trotz einer Intervention der griechischen Regierung und des Primas von Griechenland, Erzbischof Dorotheos, war vom britischen Gouverneur John Harding ein Gnadengesuch abgelehnt worden.
21. September
International 1956 – In der britischen Hauptstadt London war die zweite internationale Konferenz zur Beilegung der Suezkrise ohne konkrete Ergebnisse zu Ende gegangen.
21. September
BRD 1956 – Der Arbeitgeberverband Ruhrbergbau und die Gewerkschaft Bergbau hatten sich in Essen (Nordrhein-Westfalen) über die Einführung von zwei bezahlten Ruhetagen im Monat für unter Tage beschäftigte Arbeitnehmer geeinigt.
21. September
West-Berlin 1956 – Im Renaissance-Theater hatte das Schauspiel von Erich Maria Remarque, „Die letzte Station“ seine Uraufführung erlebt.
22. September
Europa 1956 – Die Hohe Behörde der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl (Montanunion) hatte die Finanzierung von rund 15.000 Wohnungen beschlossen, die Arbeitern der Europäischen Gemeinschaft zur Verfügung gestellt werden sollten.
22. September
BRD 1956 – In der bayerischen Landeshauptstadt München hatte Oberbürgermeister Thomas Wimmer das Oktoberfest eröffnet. An dem größten Volksfest der Welt hatten rund 750 Schausteller teilgenommen. Der Preis für eine Maß Bier hatte 1,70 DM betragen.
23. September
BRD 1956 – In Frankfurt am Main (Hessen) hatte die Bank deutscher Länder bekanntgegeben, dass deutsche Geldinstitute künftig an Reisende Devisen und DM-Reiseschecks in unbegrenzter Höhe abgeben durften. Beträge über 1500 DM mussten nicht mehr in die Reisepapiere eingetragen werden, wie es bisher üblich war.
23. September
DDR 1956 – In Frankfurt an der Oder war die erste Gruppe zurückkehrender deutscher Wissenschaftler und Techniker eingetroffen, die nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs von der sowjetischen Besatzungsmacht zur Arbeit in der UdSSR verpflichtet bzw. angeworben wurden.
23. September
West-Berlin 1956 – An der Städtischen Oper Berlin war die Oper „König Hirsch“ von Hans Werner Henze uraufgeführt worden.
24. September
BRD/Belgien 1956 – Bundeskanzler Konrad Adenauer war zu einem zweitägigen Staatsbesuch in der belgischen Hauptstadt Brüssel eingetroffen. Zum Abschluss des Besuchs war ein Vertrag über die Berichtigung der deutsch-belgischen Grenze unterzeichnet worden. Danach fielen die 1945 von den alliierten Besatzungsmächten unter belgische Verwaltung gestellten Dörfer Losheim und Bildchen an die Bundesrepublik.
24. September
BRD 1956 – Die Bundesregierung hatte einen Gesetzentwurf über die Schaffung einer Deutschen Bank verabschiedet.
24. September
Saudi-Arabien/Ägypten/Syrien 1956 – In der saudischen Hauptstadt Riad war eine Konferenz des ägyptischen Staatspräsidenten Gamal Abd an Nasser, des syrischen Staatspräsidenten Schukri Al Kuwwatli und König Saud Ibn Abd Al Asis von Saudi-Arabien zu Ende gegangen. Al Kuwwatli und Saud hatten dem ägyptischen Staatschef ihre Unterstützung im Konflikt um den Suezkanal zugesagt.
24. September
Sowjetunion 1956 – In der Hauptstadt Moskau hatte die sowjetische Akademie der Wissenschaft bekanntgegeben, dass die UdSSR erste Vorbereitungen für einen bemannten Flug zum Mond unternahm. Innerhalb der nächsten 20 Jahre sei ein Mondflug möglich, der nach Ansicht der Wissenschaftler zehn Tage dauern würde.
24. September
Belgien/BRD 1956 – Zwischen Belgien und der Bundesrepublik Deutschland war ein Kulturabkommen unterzeichnet worden, das am 22. März 1957 in Kraft trat.
25. September
BRD 1956 – Bundeswohnungsbauminister Victor-Emanuel Preusker von der Freien Volkspartei (FVP) und Bundesjustizminister Hans-Joachim von Merkatz von der Deutschen Partei (DP) hatten vor der Presse die Bildung einer „Arbeits- und Aktionsgemeinschaft“ der beiden Parteien bekanntgegeben. Auf eine Fusion von FVP und DP wurde jedoch verzichtet.
25. September
USA 1956 – US-Präsident Dwight D. Eisenhower hatte bekanntgegeben, dass die Vereinigten Staaten seit 1950 befreundeten Staaten Militärhilfe im Gesamtwert von rund 14,2 Milliarden US-Dollar (60 Milliarden DM) gewährt hatte.
25. September
BRD/Literatur 1956 – In der Paulskirche in Frankfurt am Main war der Schriftsteller Reinhold Schneider mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels geehrt worden.
25. September
International 1956 – In London war die erste Transatlantik-Telefonleitung in Betrieb genommen worden. Über das rund 3.600 km lange Kabel, das auf dem Meeresboden zwischen Europa und den USA verlegt worden war, konnten bis zu 36 Gespräche gleichzeitig geführt werden. Das war drei Mal so viel, wie bislang über das Radio-Telefonnetz möglich war.
26. September
BRD 1956 – Das Bundesministerium für Wirtschaft hatte eine allgemeine Genehmigung für deutsche Investitionen im Ausland bis zu einer Höhe von 3 Millionen DM pro Objekt erlassen.
26. September
Israel/Jordanien 1956 – Rund 5.000 israelische Soldaten hatten die Grenze zu Jordanien überschritten. Sie lieferten sich erbitterte Gefechte mit einer jordanischen Eliteeinheit.
26. September
Frankreich/Algerien 1956 – Die französische Regierung hatte die Demobilisierung eines Teils der in Algerien stationierten Streitkräfte beschlossen. Rund 200.000 Soldaten sollten bis zum Jahresende entlassen werden, weil sich in Algerien „die militärische Phase dem Ende zuneige“ und die Armee nun vor allem polizeiliche Aufgaben zu erfüllen hatte.
27. September
BRD 1956 – Die Bundesregierung hatte einen Gesetzentwurf verabschiedet, der die Dauer des Grundwehrdienstes auf zwölf Monate festgelegt hatte. Ursprünglich hatte die CDU/CSU für einen 18-monatigen Dienst plädiert, hatte ihren Vorschlag im Bundestag jedoch nicht durchsetzen können.
27. September
BRD 1956 – Der Landesvorstand der FDP hatte in Bonn erklärt, dass die Freien Demokraten zur Zeit nicht bereit seien, eine Koalition mit der CDU oder der SPD auf Bundesebene einzugehen. Die Partei würde ohne eine Koalitionszusage in den Bundestagswahlkampf 1957 gehen.
27. September
China 1956 – In der Hauptstadt Peking war der 8. Parteitag der Kommunistischen Partei Chinas zu Ende gegangen.
27. September
USA 1956 – Der US-amerikanische Testpilot Milburn G. Apt war als Erster im Experimentalflugzeug „Bell X-2“ mit einer Geschwindigkeit von Mach 3,2 geflogen. Kurze Zeit danach war er nach einem Lenkmanöver mit der Maschine abgestürzt und ums Leben gekommen.
28. September
BRD 1956 – Deutsche Verkehrswissenschaftler hatten auf einer Tagung in München (Bayern) den raschen Ausbau des Autobahnnetzes gefordert. Die Verkehrsdichte war seit 1947 um rund 60 Prozent gestiegen. Die Unfallzahlen auf den überfüllten Autobahnen hatten nach Angaben der Experten um 40 Prozent höher gelegen als auf vergleichbaren Straßen in Großbritannien und in den Niederlanden.
28. September
DDR 1956 – Das Presseamt der DDR-Regierung hatte in Ost-Berlin jedem rückkehrwilligen Flüchtling Straffreiheit zugesichert.
28. September
Australien/Großbritannien 1956 – Britische Streitkräfte hatten in Südaustralien einen oberirdischen Atombombenversuch unternommen.
29. September
BRD/Frankreich 1956 – Der französische Ministerpräsident Guy Mollet war in Bonn mit Bundeskanzler Konrad Adenauer zusammengetroffen. In ihren Gesprächen hatten die beiden Regierungschefs unter anderem eine Einigung über Währungsfragen im Saarland und über die Finanzierung des Moselkanals erzielt.
29. September
Nicaragua 1956 – Der Staatspräsident des Landes, Anastasio Somoza García, war seinen erlittenen Verletzungen vom Attentat am 21. September erlegen.
29. September
Leichtathletik 1956 – In Los Angeles (US-Bundesstaat Kalifornien) war der US-Amerikaner Glenn Davis mit 49,5 sec Weltrekord über 400 m Hürden gelaufen.
30. September
BRD 1956 – Die von den Städten Düsseldorf und Duisburg getragene „Deutsche Oper am Rhein“ hatte ihren Spielbetrieb aufgenommen.
30. September
DDR 1956 – In Dresden war eine gesamtdeutsche Staffel beim Harbig-Gedächtnis-Sportfest mit 45,1 sec Weltrekord über 4 x 100 m der Damen gelaufen.

September 1956 in den Nachrichten

Wegen Flugblättern in den Knast
sz-online
Im September 1956 wurde Joachim Gäbler vorzeitig entlassen. Er kehrte zunächst nach Werdau zurück, floh aber am 4. November 1956 über Berlin ......>>> 

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