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September 1955 - Konrad Adenauer in Moskau – DDR wurde souveräner Staat

Kalender September 1955
Schlagzeilen machten zunächst die Vorbereitungen auf die Reise nach Moskau, die Bundeskanzler Konrad Adenauer antrat und wegen der er die Vorsitzenden der im Bundestag vertretenen Parteien zu einer Aussprache empfing. Zwei Themen waren vor allem relevant; die deutsche Teilung und die Freilassung der letzten deutschen Kriegsgefangenen aus dem sowjetischen Gewahrsam. Adenauer konnte die Freilassung der letzten rund 10.000 Deutschen bewirken, die nun als Spätheimkehrer in die Heimat reisen durften. Die Kanzler-Reise nach Moskau endete mit einem Kommuniqué, in dem der Entschluss zur Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen der BRD und der Sowjetunion mitgeteilt worden war. Kaum war die bundesdeutsche Delegation wieder abgereist, da traf auch schon eine DDR-Delegation in Moskau ein, die der Ministerpräsident Otto Grotewohl leitete. Auch diese Verhandlungen waren erfolgreich mit dem Vertragsabschluss zu Ende gegangen, worin die Sowjetunion die DDR zu einem „souveränen Staat“ erklärte. Damit war die Wiedervereinigung sehr viel schwieriger geworden.
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Wichtige Ereignisse im September 1955

1. September
Finnland/BRD 1955 – Zwischen Finnland und der BRD war in der finnischen Hauptstadt Helsinki ein Handelsabkommen geschlossen worden.
2. September
DDR 1955 – Nach drei Tagen war in Halle an der Saale der 4. Parteitag der Demokratischen Bauernpartei Deutschlands (DBD) zu Ende gegangen. Als Parteivorsitzender war Ernst Goldenbaum in seinem Amt bestätigt worden.
2. September
BRD 1955 – Der Landkreis Lindau am Bodensee war nach zehnjähriger verwaltungsrechtlicher Selbständigkeit offiziell wieder dem Bundesland Bayern angegliedert worden. Die Eigenständigkeit Lindaus war eine Folge der willkürlichen Grenzziehung in diesem Gebiet zwischen der französischen und der US-amerikanischen Besatzungszone gewesen.
2. September
BRD 1955 – In Bonn hatte Bundeskanzler Konrad Adenauer die Vorsitzenden der im Bundestag vertretenen Parteien zu einer Aussprache über die bevorstehende Kanzlerreise nach Moskau empfangen. Dabei waren das Problem der deutschen Teilung und die Freilassung der letzten deutschen Kriegsgefangenen aus sowjetischem Gewahrsam die Hauptthemen gewesen.
3. September
International 1955 – Nach einer Dauer von drei Tagen war in der schweizerischen Stadt Luzern der 7. Kongress der Liberalen Weltunion, in der liberale Parteien der ganzen Welt zusammengeschlossen waren, zu Ende gegangen und die 1948 gegründet worden war. Die rund 200 Delegierten hatten mehrere Resolutionen verabschiedet. Darin hatten sie unter anderem den Kommunismus als eine ständige Bedrohung der freien Wahl bezeichnet.
3. September
UNO 1955 – Im schweizerischen Genf war nach zweiwöchiger Dauer der 1. Kongress der Vereinten Nationen über Verbrechensbekämpfung und Strafvollzug zu Ende gegangen. Es waren unter anderem internationale Maßnahmen zur Verhinderung von Verbrechen und einheitliche Regeln für den Strafvollzug gefordert worden.
3. September
BRD/Autoindustrie 1955 – Der Verband der deutschen Autoindustrie hatte in Frankfurt am Main eine Statistik über die deutsche Autoproduktion veröffentlicht. Danach waren 1954 in der BRD 518.190 PKW hergestellt worden. Das bedeutet einen Produktionszuwachs im Vergleich zum Vorjahr von 40,4 Prozent.
3. September
Europa 1955 – Die Regierungen von Polen, Ungarn und Albanien hatten die Absicht bekanntgegeben, ihre Streitkräfte bis Jahresende um 47.000 bzw. um 20.000 und 9.000 Mann zu reduzieren. Damit waren sie dem Schritt der Sowjetunion gefolgt.
3. September
USA 1955 – Das US-amerikanische Nachrichtenmagazin „Newsweek“ hatte einen Bericht veröffentlicht über ein Ausbildungslager der US-Armee im Bundesstaat Nevada. Dort waren die US-Soldaten unter äußerst harten Bedingungen darauf trainiert worden, im Falle einer Kriegsgefangenschaft psychischen und physischen Torturen zu widerstehen. Das US-Verteidigungsministerium hatte das Festhalten an dem Trainingsprogramm erklärt trotz massiver Proteste der Öffentlichkeit.
3. September
BRD/Theater 1955 – Das Schauspiel „Das kalte Licht“ von Carl Zuckmayer hatte in Hamburg seine Uraufführung erlebt. Am Beispiel eines jungen Physikers behandelte das Stück die Gefahr für Naturwissenschaftler, in politische Konflikte verstrickt zu werden.
4. September
DDR 1955 – In der sächsischen Stadt Leipzig hatte die Herbstmesse begonnen. Sie dauerte bis zum 11. September. Rund 7.500 Aussteller aus 32 Ländern hatten ihre Erzeugnisse präsentiert.
4. September
BRD 1955 – Die Vorsitzenden der drei prodeutschen Parteien des Saarlands, der Saar-CDU, der DSP (Saar) und der DPS hatten auf Kundgebungen in Saarbrücken ihre Entschlossenheit erklärt, für die Ablehnung des Saarstatus bei der bevorstehenden Volksabstimmung zu werben entgegen einer Empfehlung von Bundeskanzler Konrad Adenauer.
4. September
DDR 1955 – Die im Zweiten Weltkrieg zerstörte Deutsche Staatsoper „Unter den Linden“ in der DDR-Hauptstadt Berlin (Ost) war nach mehrjährigen Wiederaufbauarbeiten mit einer Aufführung von Richard Wagners „Meistersinger von Nürnberg“ wiedereröffnet worden. Franz Konwitschny wurde Chefdirigent des Opernhauses.
4. September
Leichtathletik/Rekord 1955 – In Köln hatte der bundesdeutsche Sprinter Heinz Fütterer einen Europarekord über 200 m mit einer Zeit von 20,6 sec aufgestellt.
5. September
BRD/International 1955 – In Konstanz am Bodensee hatte ein fünftägiger internationaler Kongress von Markt- und Meinungsforschern begonnen. Daran hatte auch der Begründer dieses Wissenschaftszweiges, der US-Amerikaner George H. Gallup, teilgenommen.
5. September
DDR 1955 – Angaben der Passkontrollstelle Helmstedt zufolge wurde seit Kurzem auch der grüne Reisepass als Ausweispapier von der DDR anerkannt. Vordem mussten westdeutsche Transitreisende nach Berlin ihren Personalausweis vorlegen.
6. September
Türkei 1955 – In Istanbul hatte ein Pogron gegen die griechische Minderheit stattgefunden.
6. September
Leichtathletik 1955 – Die russische Leichtathletin Galina Sybina hatte in Leningrad mit einer Weite von 16,29 m einen Weltrekord aufgestellt.
6. September
BRD 1955 – Als Nachfolger des zurückgetretenen Leonhard Schlüter hatte Richard Tantzen das Amt des niedersächsichen Kultusministers übernommen.
6. September
Griechenland/Türkei 1955 – In den türkischen Städten Istanbul und Smyrna war es nach einem Bombenanschlag auf das türkische Konsulat in Saloniki (Griechenland) zu Übergriffen auf griechische Bevölkerungsgruppen gekommen. Daraufhin war von der türkischen Regierung der Belagerungszustand über das Gebiet verhängt worden.
7. September
Österreich 1955 – Das österreichische Parlament (Nationalrat) hatte einen Gesetzentwurf über die Aufstellung eines Bundesheeres und die Einführung der allgemeinen Wehrpflicht für alle männlichen Staatsbürger über 18 Jahren gebilligt.
8. September
BRD/Sowjetunion 1955 – Bundeskanzler Konrad Adenauer war an der Spitze einer Regierungsdelegation zu einem viertägigen Staatsbesuch nach Moskau gereist. Dort hatte er die Freilassung der letzten, rund 10.000 deutschen Kriegsgefangenen bewirkt.
8. September
Leichtathletik 1955 – Die sowjetische Sportlerin Alexandra Tschudina hatte bei der Spartakiade in Moskau den Weltrekord im Fünfkampf der Frauen um 310 auf 5014 Punkte verbessert.
8. September
Vatikan 1955 – Papst Pius XII. hatte vor einem Kongress mit rund 2.000 Historikern mitgeteilt, dass der Forschung bald große Teile des Geheimarchivs zugänglich gemacht werden sollten.
8. September
BRD 1955 – In Bad Godesberg bei Bonn waren Wirtschaftsminister Ludwig Erhard und Vertreter des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) zu einem Gespräch über die konjunkturelle Lage in der BRD zusammengekommen. Zwischen beiden Seiten bestand Einigkeit darüber, dass Preissenkungen angestrebt werden müssten. Allerdings käme ein Lohn- und Preisstopp nicht in Frage.
9. September
DDR 1955 – Der stellvertretende Ministerpräsident der DDR, Walter Ulbricht, hatte in einer Rede in Leipzig die Bundesregierung dazu aufgefordert, gemeinsam mit der DDR eine gesamtdeutsche Delegation zur Außenministerkonferenz im Oktober 1955 nach Genf (Schweiz) zu schicken.
9. September
Großbritannien 1955 – Die Jahrestagung des Dachverbandes der britischen Gewerkschaften TUC war in Southport zu Ende gegangen. Die Delegierten hatten unter anderem eine Satzungsänderung gebilligt. Diese machte das direkte Eingreifen der Organisation in Arbeitskonflikte möglich.
10. September
Italien 1955 – In Süditalien hatte eine großangelegte Razzia der italienischen Polizei gegen die Mafia begonnen. Ziel war die Zerschlagung der weitverzweigten Verbrecherorganisation, deren Hauptbetätigungsfeld in Kalabrien liegt. Bei der Aktion waren mehrere hundert Polizisten im Einsatz gewesen.
11. September
Kambodscha 1955 – Die Sozialistische Volksgemeinschaft des Ex-Königs Norodom Sihanouk war aus den ersten freien Parlamentswahlen siegreich hervorgegangen. Sihanouk hatte nach dem Wahlsieg erklärt, dass er eine Neutralitätspolitik betreiben wolle. Außerdem wollte er mit Frankreich zu einem entspannten Verhältnis gelangen.
11. September
Autorennsport 1955 – Der Große Preis von Italien in Monza war mit einem Doppelsieg der Mercedes-Rennwagen zu Ende gegangen. Sieger war der Argentinier Juan Manuel Fangio vor seinem Markengefährten Piero Taruffi (Italien) geworden.
11. September
Film 1955 – Nach zweiwöchiger Dauer waren in Venedig die Filmfestspiele zu Ende gegangen. Der dänische Beitrag „Ordet“ des Regisseurs Carl Theodor Dreyer hatte den Goldenen Löwen für den besten Film erhalten. Mit dem Preis für den besten Schauspieler war Curd Jürgens für seine Rolle in dem deutschen Film „Des Teufels General“ nach dem Bühnenstück von Carl Zuckmayer ausgezeichnet worden.
11. September
Leichtathletik 1955 – Bei einem Leichtathletik-Wettbewerb in der ungarischen Hauptstadt Budapest hatte der Ungar Sandor Iharos einen Weltrekord über 5000 m mit einer Zeit von 13:50,8 min erzielt. Damit hatte er die von Wladimir Kuz (Sowjetunion) gehaltene Bestmarke um 4/10 sec unterboten.
12. September
Frankreich/Algerien 1955 – Die französische Regierung hatte die Kommunistische Partei Algeriens verboten und ihre Auflösung verfügt.
12. September
Türkei 1955 – In Istanbul hatte die 10. Jahrestagung des Internationalen Währungsfonds und der Weltbank begonnen. Der Weltbankpräsident Eugene R. Black hatte auf der Eröffnungssitzung einen positiven Bericht über die Entwicklung der Weltwirtschaft gegeben.
12.September
Polen 1955 – Der Ministerpräsident der in London residierenden polnischen Exilregierung, Hugo Hanke, war aus dem Exil in seine Heimat zurückgekehrt. In Warschau hatte er zur Begründung seines Schrittes erklärt, dass die bürgerlichen Exilpolitiker Polens so stark zerstritten seien, dass ihm eine Zusammenarbeit nicht mehr sinnvoll erscheine.
12. September
BRD/Preisverleihung 1955 – Der mit 25.000 DM dotierte Otto-Hahn-Preis für Chemie und Physik war in München (Bayern) an die deutsche Atomphysikerin Lise Meitner und den Chemiker und Nobelpreisträger Heinrich Wieland verliehen worden. Lise Meitner war langjährige Mitarbeiterin des 76-jährigen Otto Hahn gewesen, dem 1938 die erste künstliche Kernspaltung gelungen war.
13. September
International 1955 – In der italienischen Hauptstadt Rom hatte ein einwöchiger Germanisten-Kongress begonnen. Daran hatten 250 Wissenschaftler aus 23 Ländern teilgenommen.
13. September
Großbritannien 1955 – Die britische Marine hatte ihr mit 43.500 BRT größtes Schlachtschiff „Vanguard“ außer Dienst gestellt.
13. September
UdSSR/BRD 1955 – Die Regierungsdelegationen der BRD und der Sowjetunion hatten zum Abschluss ihrer viertägigen Verhandlungen in Moskau ein Kommuniqué veröffentlicht. Darin hatten sie unter anderem ihren Entschluss zur Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen beiden Staaten mitgeteilt.
14. September
BRD 1955 – Unmittelbar nach seiner Rückkehr aus Moskau hatte sich Bundeskanzler Konrad Adenauer zufrieden mit den Ergebnissen seiner Verhandlungen mit der sowjetischen Staats- und Parteiführung geäußert.
14. September
Film 1955 – In West-Berlin hatte der deutsche Spielfilm „Hanussen“ seine Uraufführung erlebt. Die Titelrolle des Hellsehers wurde von O. W. Fischer gespielt. Weiterhin waren Liselotte Pulver und Klaus Kinski besetzt worden.
14. September
Österreich 1955 – In der österreichischen Hauptstadt Wien waren zum letzten Mal ein britischer, ein französischer, ein US-amerikanischer und ein sowjetischer Jeep gemeinsam Patrouille gefahren. Die „Vier im Jeep“ hatte während der alliierten Besatzung in Österreich – ungeachtet des Kalten Krieges – zum Straßenbild der Viersektorenstadt Wien gehört.
15. September
Sowjetunion/Finnland 1955 – Der finnische Präsident Juho Kusti Paasikivi war als erstes Staatsoberhaupt eines nichtkommunistischen Landes zu einem offiziellen Besich in Moskau eingetroffen. Die beiderseitigen Beziehungen vor dem Hintergrund des Ost-West-Konflikts standen im Mittelpunkt der Gespräche mit der sowjetischen Führung.
15. September
BRD/Presse 1955 – Der Publizist Paul Sethe, einer der fünf Herausgeber der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“, hatte in Frankfurt am Main erklärt, dass er seine Mitarbeit an der Tageszeitung aufgeben werde.
16. September
Argentinien 1955 – Teile der argentinischen Streitkräfte hatten gegen das Regime des Präsidenten Juan Domingo Perón geputscht. Dieser floh drei Tage später außer Landes.
16. September
International 1955 – Im österreichischen Salzburg hatte ein dreitägiger Kongress der Internationalen Union Christlicher Demokraten begonnen. Das Streben nach wirtschaftlicher und politischer Integration Europas war das Hauptthema der Tagung gewesen.
16. September
BRD 1955 – Bundeskanzler Konrad Adenauer hatte auf einer Pressekonferenz in Bonn über die Ergebnisse seines Moskau-Besuchs berichtet. Er unterstrich, dass die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zur Sowjetunion nichts an den engen Verbindungen der Bundesrepublik zum Westen änderten.
17. September
DDR/Sowjetunion 1955 – Zu viertägigen Verhandlungen war eine Regierungsdelegation der DDR unter Leitung von Ministerpräsident Otto Grotewohl nach Moskau gereist.
17. September
Österreich 1955 – Österreich hatte nach Mitteilung des österreichischen Amtes für Zivilluftfahrt in Wien nach 10-jähriger Besatzungsherrschaft über seinem Territorium wieder die volle Lufthoheit zurückerhalten.
17. September
DDR 1955 – In der sächsischen Messestadt Leipzig war der zweitägige Parteitag der Nationaldemokratischen Partei Deutschlands (NDPD) zu Ende gegangen. Der Außenminister der DDR, Lothar Bolz, war als Parteivorsitzender in seinem Amt bestätigt worden.
17. September
Tunesien 1955 – Nach Inkrafttreten der französisch-tunesischen Vereinbarungen über die innere Autonomie des nordafrikanischen Landes war in Tunesien die erste rein tunesische Regierung unter Ministerpräsident Tahar ben Ammar gebildet worden.
18. September
BRD 1955 – Auf einer Parteiversammlung in Bremerhaven hatte der SPD-Vorsitzende Erich Ollenhauer scharfe Kritik an den Ergebnissen der Moskau-Reise von Bundeskanzler Konrad Adenauer geübt. Die SPD würde zwar die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zur UdSSR begrüßen, allerdings stellte sich die Frage, ob damit nicht ein weiterer Schritt zur Teilung Deutschlands gemacht würde.
18. September
Finnland/Sowjetunion 1955 – Zwischen Finnland und der UdSSR war während eines Besuchs des finnischen Ministerpräsidenten Urho Kaleva Kekkonen in Moskau die Rückgabe der seit 1944 von der Sowjetarmee als Stützpunkt vor Helsinki gelegenen Insel Porkkala vereinbart worden.
18. September
Korea 1955 – Von der nordkoreanischen Luftabwehr war an der Grenze zwischen der Volksrepublik Korea (Nordkorea) und der Republik Korea (Südkorea) ein US-amerikanisches Beobachtungsflugzeug abgeschossen worden. Die US-Regierung hatte wegen des Zwischenfalls, der sich nach ihren Angaben über neutralem Gebiet ereignet hatte, scharf protestiert.
19. September
Ägypten/Tschechoslowakei 1955 – Die Tschechoslowakei und Ägypten hatten in Prag ein Abkommen über die Lieferung tschechoslowakischer Waffen an Ägypten abgeschlossen.
19. September
Österreich 1955 – Der letzte sowjetische Soldat hatte gemäß den Vereinbarungen des im Mai unterzeichneten Staatsvertrages Österreich verlassen.
19. September
BRD 1955 – Im Ruhrgebiet hatte aus Protest gegen eine vom Ernährungsministerium geplante Erhöhung des Milchpreises um fünf Pfennig pro Liter rund 30.000 Arbeitnehmer einen einwöchigen Milchboykott begonnen.
19. September
Geschwindigkeitsrekord 1955 – Auf der rund 8200 km weiten Strecke von Südengland nach Texas (USA) hatten zehn US-amerikanische Jagdflugzeuge vom Typ F-84 „Thunderstreak“ einen Geschwindigkeitsrekord aufgestellt. Fpr den Flug hatten die Maschinen, die in der Luft betankt worden waren, 10 h 48 min benötigt.
19. September
NATO 1955 – Das NATO-Manöver „Commonwealth Four“ war nach einer Dauer von fünf Tagen zu Ende gegangen. An der Übung, die in Niedersachsen nördlich von Osnabrück stattfand, hatten rund 20.000 britische und kanadische Soldaten teilgenommen.
20. September
BRD 1955 – In der Bundeshauptstadt Bonn hatte die SPD-Fraktion des Deutschen Bundestages nach mehrstündiger kontroverser Diskussion letztendlich die Ergebnisse der Moskauer Verhandlungen von Bundeskanzler Konrad Adenauer einstimmig gebilligt.
20. September
DDR/Sowjetunion 1955 – Der Vorsitzende des sowjetischen Ministerrates, Nikolai A. Bulganin, und der Ministerpräsident der DDR, Otto Grotewohl, hatten den „Vertrag über die Beziehungen zwischen der DDR und der UdSSR“ unterzeichnet, mit dem die Sowjetunion die DDR zum „souveränen Staat“ erklärte.
21. September
Großbritannien 1955 – Als Übungsziel ferngelenkter Geschosse der britischen Armee hatte Großbritannien die etwa 250 Seemeilen westlich der Hebriden gelegene Atlantikinsel Rockall annektiert.
21. September
Boxen 1955 – Der amtierende Boxweltmeister im Schwergewicht, Rocky Marciano (USA) hatte im New Yorker Yankee-Stadion seinen Titel gegen den Herausforderer, seinen Landsmann Archie Moore durch K. o. in der 9. Runde verteidigt.
22. September
Großbritannien/Theater 1955 – In London war die Komödie „Die weiße Gräfin“ des britischen Dramatikers John B. Priestley uraufgeführt worden.
22. September
Weltrat CVJM 1955 – In der französischen Hauptstadt Paris hatten die Delegierten des Weltrates des Christlichen Vereins Junger Männer (CVKM) den liberianischen Diplomaten Charles Sherman zum Präsidenten des neugebildeten Gremiums gewählt.
22. September
BRD/Justiz 1955 – Der Bundesgerichtshof in Karlsruhe hatte in einem Grundsatzurteil über die „Rechtsstellung der Rechtsanwälte, die jenseits der Oder-Neiße-Linie zugelassen waren“, festgestellt, dass sich die Gerichtsbarkeit der BRD weiterhin auf das Gebiet des ehemaligen Deutschen Reiches in den Grenzen von 1937 und damit auch auf die Gebiete östlich von Oder und Neiße erstreckt.
22. September
Argentinien 1955 – Der Anführer der Putischisten hatte gegen den argentinischen Präsidenten Juan Domingo Perón, General Eduardo Lonardi, eine provisorische Regierung gebildet. Deren Aktionsprogramm hatte unter anderem die Wiederherstellung der Verfassung vorgesehen, die Aufhebung der Pressezensur. Die Abhaltung freier Wahlen war innerhabl von 220 Tagen vorgesehen.
23. September
BRD 1955 – Der Deutsche Bundestag hatte die in Moskau vereinbarte Aufnahme diplomatischer Beziehung zwischen der Bundesrepublik und der Sowjetunion einstimmig gebilligt.
23. September
Frankreich 1955 – Der französische Ministerpräsident Edgar Faure hatte in einer Rundfunkansprache erklärt, dass Frankreich weiterhin an dem Vorhaben einer vollständigen Integration Algeriens in das Mutterland festhalten werde. Notwendig sei dies unter anderem aus wirtschaftlichen Gründen.
23. September
Österreich 1955 – Wie im Staatsvertrag zwischen Österreich und den alliierten Siegermächten vereinbart worden war, hatten die letzten britischen Besatzungsgruppen das Land verlassen.
23. September
Pakistan 1955 – Pakistan war dem sogenannten Bagdadpakt beigetreten. Die Türkei, der Irak und Großnbritannien gehörten dem Verteidigungsbündnis bereits an.
24. September
BRD/Italien 1955 – In der Feriensaison 1955 war jeder fünfte Tourist in Italien aus der BRD gekommen nach Angaben der deutschen Botschaft in Rom. Es wurde erwartet, dass bis zum Jahresende insgesamt rund 2,2 Millionen Deutsche zu Besuch in Italien gewesen sein werden.
25. September
Kambodscha 1955 – Der kambodschanische Nationalkongress hatte Kambodscha zu einem unabhängigen und souveränen Staat erklärt. Dieser war damit nicht mehr Teil der Französischen Union.
25. September
Fußball 1955 – Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft hatte in der jugoslawischen Hauptstadt Belgrad gegen die Auswahl des Gastgeberlandes Jugoslawien mit 3:1 gewonnen.
26. September
BRD/Justiz 1955 – In Anbetracht seines vorgerückten Alters von 79 Jahren war der frühere Großadmiral Erich Raeder aus dem Spandauer Kriegsverbrechergefängnis in West-Berlin entlassen worden. Raeder war von 1935 bis 1943 Oberbefehlshaber der deutschen Kriegsmarine gewesen. Der Nürnberger Militärgerichtshof hatte ihn 1946 zu lebenslänglichem Zuchthaus verurteilt.
27. September
International 1955 – Die Außenminister der Vereinigten Staaten, Großbritanniens und Frankreichs waren in New York zu einer dreitägigen Konferenz zusammengekommen, bei der es in Vorbereitung der bevorstehenden Genfer Außenministerkonferenz um Fragen der westlichen Deutschlandpolitik sowie eines europäischen Sicherheitssystem ging.
28. September
Sowjetunion 1955 – Das Präsidium des Obersten Sowjet in Moskau hatte beschlossen, 9626 deutsche Kriegsgefangene in ihre Heimat zu entlassen. Zur weiteren Verbüßung ihrer Strafen sollten 749 wegen schwerer Kriegsverbrechen Verurteilte an die zuständigen Behörden der BRD und der DDR übergeben werden.
28. September
Karibik 1955 – Auf Grenada und Barbados waren durch den über der karibischen See tobenden Hurricane „Janet“ mehr als 80 Menschen ums Leben gekommen. Durch diese Naturkatastrophe waren etwa 500 Menschen obdachlos geworden.
29. September
Film 1955 – In Hamburg war der deutsche Spielfilm „Schwedenmädel“ mit May-Britt Nilsson, Karl-Heinz Böhm und Walter Giller in den Hauptrollen uraufgeführt worden. Der Streifen hatte wegen freizügiger Szenen Proteste in der Öffentlichkeit hervorgerufen.
30. September
UNO/Frankreich 1955 – Die in New York tagende Vollversammlung der Vereinten Nationen hatte gegen den Protest Frankreichs beschlossen, dass der Algerien-Konflikt auf die Tagesordnung gesetzt werden sollte. Daraufhin hatte die französische Delegation den Sitzungssaal verlassen.
30. September
Film 1955 – Der US-Schauspieler James Dean, der am 8. Februar 1931 geboren wurde, war bei Salinas (US-Bundesstaat Kalifornien) bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Durch seinen frühen Tod und den Film „...denn sie wissen nicht, was sie tun“ wurde James Dean zum Jugendidol.
30. September
DDR 1955 – In der sächsischen Messestadt Leipzig war mit einem Festakt das „Institut für Literatur“ eröffnet worden. Es dient der Aus- und Weiterbildugn von Schriftstellern und Publizisten. Der Schriftsteller Alfred Kurella wurde der Leiter des Instituts.
30. September
BRD 1955 – Um eine Schichtzulage von 3 DM durchzusetzen, waren in Bremen rund 3000 Hafenarbeiter in den Streik getreten. Am 14. Oktober hatte die Arbeiter nach finanziellen Zugeständnissen der Arbeitgeber ihren Streik beendet.
September 1955 Deutschland in den Nachrichten
Abschied von einem Freund der Tradition
Mittelbayerische
Im September 1955 führte Alfred Bergbauer seine Gattin Marianne Bergbauer, geborene Schenk, vor den Traualtar um mit ihr den Bund der Ehe ... >>>
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