1950 1951 1952 1953 1954 1955 1956 1957 1958 1959

September 1954 - Küssen verboten – Gott schütze die Königin

Kalender September 1954
Diese Schlagzeile brachte gewiss manchen Menschen zum Schmunzeln. Die britische Königin sah es nicht gern, dass Touristinnen ihre Wachen küssten, die solchen „Angriffen“ schließlich schutzlos ausgesetzt waren. Die Londoner Polizei hatte ja sonst nichts zu tun. Die Deutschen hatten andere Sorgen, beispielsweise die neuen Fahrpreiserhöhungen bei Bussen und Bahnen. Doch die West-Berliner Polizei öffnete neue Arbeitswege, damit die DDR-Bürger leichter zu ihrer Arbeit in den Westteil der Stadt kamen. Und in Frankreich war man damit befasst, das Kabinett umzubilden. All die Minister, die sich für die EVG stark gemacht hatten, waren zurückgetreten. Im Irak ging man per Gesetz massiv gegen kommunistische Bestrebungen vor. Sogar Ausweisung war eine der Strafen, die neben der Aberkennung der Staatsbürgerschaft angedroht wurde.
<< August 1954   |   Oktober 1954 >>



Wichtige Ereignisse im September 1954

1. September
Die britische Regierung sprach sich für die Aufnahme der Bundesrepublik in das Nordatlantische Verteidigungsbündnis (NATO) aus.
1. September
In der bundesdeutschen Hauptstadt Bonn einigten sich Vertreter der Bundesbahn, der kommunalen Verkehrsbetriebe und private Busunternehmen auf eine Erhöhung der Bustarife um 25 Prozent. Pro Kilometer mussten die Fahrgäste nun 7,5 Pfennige zahlen.
2. September
Die rotchinesische Artillerie begann mit dem Beschuss der Insel Quemoy, die zu Taiwan (Formosa) gehört. Sie liegt etwa sieben Kilometer vor dem chinesischen Festland.
2. September
In der irakischen Hauptstadt Bagdad wurde von der irakischen Regierung ein Gesetz verabschiedet, das Mitgliedern von kommunistischen Organisationen die sofortige Aberkennung der Staatsbürgerschaft androhte sowie Ausweisung oder Internierung.
3. September
Nach dem Scheitern der Europäischen Verteidigungsgemeinschaft (EVG) musste in Frankreich Ministerpräsident Pierre Mendès-France (1907-1982) eine Kabinettsumbildung vornehmen. Die Minister, die sich für die EVG stark gemacht hatten, waren von ihren Ämtern zurückgetreten.
3. September
Im Kampf gegen Verkehrssünder wurden in den Vereinigten Staaten erstmals Radargeräte eingesetzt, die mit Fotoapparaten gekoppelt waren.
4. September
Von sowjetischen Abfangjägern wurde über Sibirien ein US-Aufklärungsflugzeug abgeschossen.
4. September
In Rio de Janeiro (Brasilien) wurde der neue Staatspräsident Brasiliens, João Café Filho (1899-1970) vom Parlament vereidigt.
4. September
Im Rahmen des gegenseitigen Gefangenenaustauschs wurde der Kommandant der Dschungelfestung Dien Bien Phu, Christian de la Croix de Castries (1902-1991), vom Vietminh freigelassen.
5. September
In Heilbronn (Baden-Württemberg) wurde der ehemalige Leiter der Gestapo-Leitstelle, Günther Venediger (1908-? unbekannt), von der Anklage der Beihilfe zum vierfachen Mord an britischen Kriegsgefangenen freigesprochen. Venediger hatte sich vor Gericht auf den Befehlsnotstand berufen.
5. September
In Offenbach, Köln und Leipzig wurden die traditionellen Herbstmessen eröffnet. Die Messe in Offenbach dauerte bis zum 11. September, die Messen in Köln und Leipzig dauerten bis zum 14. September.
5. September
Die bundesdeutsche Schwimmerin Ursel Happe (*1926) gewann bei der Schwimm-Europameisterschaft den Titel über 200 m Brust in 2:54,9 Minuten.
5. September
Der in der Formel 1 bereits als Weltmeister feststehende Argentinier Juan Manuel Fangio (1911-1995) gewann auf Mercedes den „Großen Preis von Italien“.
6. September
Die Polizei in London erhielt von Königin Elisabeth II. (*1926) die Anweisung, in Zukunft dafür zu sorgen, dass die königlichen Wachen nicht von Touristinnen geküsst werden.
6. September
Der Film „La Strada“ von Federico Fellini (1920-1993) wurde bei den Filmfestspielen von Venedig (Italien) uraufgeführt. Die Hauptrolle spielte Fellinis Ehefrau Giulietta Masina (1921-1992).
7. September
Aus Unzufriedenheit mit der Mittelstandspolitik seiner Partei trat der Bundestagsabgeordnete Rudolf Meyer-Ronnenberg (1904-1973) vom Bund der Heimatvertriebenen und Entrechteten (BHE) zur CDU über. Damit erlangte die CDU/CSU wieder die absolute Mehrheit im Bundestag.
7. September
Im Rahmen der Auseinandersetzung um Quemoy (Taiwan) führten nationalchinesische Truppenverbände einen Vergeltungsschlag gegen die rotchinesische Insel Amoy (Volksrepublik China, heutiger Name der Insel: Xiamen).
7. September
In Saigon (Vietnam) übergab der französische Generalkommissar und Oberbefehlshaber in Indochina, Paul Ely, den Norodom-Palast, das Symbol der französischen Kolonialherrschaft in Vietnam, an die vietnamesische Regierung.
7. September
Bundeswohnungsbauminister Victor-Emanuel Preusker (1913-1991) von der FDP forderte in Wiesbaden die Wiedereinführung eines Außenministeriums. Diese Aufgaben hatte bisher Bundeskanzler Konrad Adenauer mit übernommen.
8. September
In der philippinischen Hauptstadt Manila schlossen Australien, Frankreich, Großbritannien, Neuseeland, Pakistan, Thailand, die Philippinen und die Vereinigten Staaten den Südostasien-Pakt (SEATO).
8. September
Gegen die Errichtung einer katholischen Konfessionsschule im gleichen Gebäude streikten in Düsseldorf 423 Schüler.
8. September
In Paris (Frankreich) starb der französische Maler André Derain an den Folgen eines Autounfalls. Derain war ein führender Vertreter des klassischen Realismus gewesen war. Er war am 10. Juni 1880 in Chatou im Département Yvelines (Frankreich) geboren worden.
9. September
In der bundesdeutschen Hauptstadt Bonn empfing Bundeswirtschaftsminister Ludwig Erhard (1897-1977) die chilenischen Minister für Wirtschaft und Siedlung, Jorge Silva Guerra und Mario Montero Schmidt. Mehrere bilaterale Handelsabkommen wurden während des achttägigen Besuchs geschlossen.
9. September
Um ihren Bürgern, die im Westteil Berlins arbeiteten, den Weg zum Arbeitsplatz zu erleichtern, öffnete die DDR-Volkspolizei mehrere Kontrollpunkte zwischen der DDR und West-Berlin.
9. September
In Orleansville (Algerien), heutiger Name: Ech Cheliff, war es zu einem schweren Erdbeben der Stärke 6,8 gekommen. Es waren etwa 1.250 Todesopfer zu beklagen.
9. September
Weil auf der Karibik-Insel Trinidad Fälle von Gelbfieber aufgetreten waren, wurde die Insel unter Quarantäne gestellt. Die durch eine Mückenart übertragene Infektionskrankheit führt in den meisten Fällen zum Tod.
10. September
Frankreich, Großbritannien und die USA waren bereit, dem sowjetischen Vorschlag einer Konferenz über die europäische Sicherheit zuzustimmen, jedoch unter der Bedingung, dass die Sowjetunion vorher den österreichischen Staatsvertrag unterzeichne und freie Wahlen in ganz Deutschland zulassen würde.
10. September
In der baden-württembergischen Landeshauptstadt Stuttgart begann der Weltkongress der Internationalen Union der Familienorganisation (UIOF). Bis zum 19. September diskutierten 500 Delegationen aus 26 Nationen über aktuelle Familienprobleme.
10. September
Die USA gaben in Washington die Handschrift des „Hildebrandliedes“, eines der bedeutendsten Dokumente deutscher Literaturgeschichte aus dem 9. Jahrhundert an die Bundesrepublik zurück. Das Dokument war während des Zweiten Weltkrieges aus der Landesbibliothek Kassel verschwunden.
10. September
In der libyschen Hauptstadt Tripolis unterzeichneten die Vereinigten Staaten und Libyen einen Vertrag, in dem den USA Luftstützpunkte in dem nordafrikanischen Lang gegen die Erhöhung der Wirtschaftshilfe um umgerechnet 4,3 Millionen DM eingeräumt wurden.
10. September
Ein Arzt in Gelnhausen bei Hanau (Hessen) beging zusammen mit seiner vierköpfigen Familie Selbstmord aus Angst vor einem Ermittlungsverfahren wegen verbotener Schwangerschaftsabbrüche.
10. September
Die Tarifpartner des Öffentlichen Dienstes einigten sich in Bad Homburg (Hessen) auf einen neuen Tarifvertrag, der unter anderem eine Erhöhung der Ecklöhne um 6 Pfennige vorsah.
11. September
Der britische Außenminister Robert Anthony Eden (1897-1977) startete in der britischen Hauptstadt London zu einer Reise in sechs europäische Hauptstädte. Es sollten die politischen Konsequenzen nach dem Scheitern der Europäischen Verteidigungsgemeinschaft (EVG) erörtert werden.
11. September
Auf der indonesischen Insel Java wurden 26 Bewohner der christlichen Minderheit eines Dorfes von fanatischen Moslems gelyncht.
11. September
Der österreichische Motorradweltmeister Rupert Hollaus (1931-1954) verunglückte beim Training zum Großen Preis von Italien in Monza tödlich.
11. September
In der französischen Hauptstadt Paris gewann die bundesdeutsche Leichtathletik-Mannschaft den ersten Länderkampf nach dem Zweiten Weltkrieg mit 121:83 gegen Frankreich.
12. September
In Schleswig-Holstein erhielt die SPD 33 Prozent der abgegebenen Stimmen bei den Landtagswahlen. Sie stellte damit die stärkste Fraktion im künftigen Landtag des Bundeslandes.
12. September
In Kassel (Hessen) wurde von Bundesarbeitsminister Anton Storch (1892-1975) von der CDU das Bundessozialgericht eröffnet.
12. September
Der bundesdeutsche Box-Europameister im Schwergewicht, Heinz Neuhaus (1926-1998), besiegte in der Dortmunder Westfalenhalle den US-amerikanischen Boxer Dan Bucceroni (1927-2008) nach Punkten.
13. September
In der sowjetischen Hauptstadt Moskau erklärte der Außenminister der UdSSR, Wjatscheslaw M. Molotw (1890-1986), dass die Sowjetunion zur Wiederherstellung diplomatischer Beziehungen mit bereit sei.
13. September
In Prag gab die tschechoslowakische Regierung die Freilassung von 300 Griechen bekannt. Sie waren während des griechischen Bürgerkriegs (1946-1949) als Gefangene der kommunistischen Aufständischen in die Tschechoslowakei verschleppt worden.
13. September
Die hessische Landesregierung beschloss zwei Wohnungsbau- und Wirtschaftsförderungsprogramme in Höhe von 45 Millionen DM. Unter anderem sollten damit Maßnahmen zur Bekämpfung des Wohnraummangels finanziert werden.
13. September
Erstmals seit dem Arbeiteraufstand vom 17. Juni 1953 kritisierte das Zentralkomitee der SED in der DDR die Produktionsleistungen in den Betrieben und forderte die Arbeiter zur Erhöhung der Arbeitsnorm auf.
13. September
Ohne Angabe von Gründen ordnete die iranische Regierung ein Einfuhrverbot für bundesdeutsche Waren an.
14. September
Die im sogenannten Oradour-Prozess 1953 zum Tode verurteilten SS-Mitglieder Karl Lenz und Georg Boos wurden vom französischen Staatspräsidenten René Coty () zu lebenslanger Haft begnadigt. Der französische Ort Oradour-sur-Glane (bei Limoges/Zentralfrankreich) war am 10. Juni 1944 von Verbänden der SS zur Vergeltung für Aktionen der Partisanen dem Erdboden gleichgemacht worden.
15. September
In der DDR-Hauptstadt Berlin (Ost) beschloss die DDR-Volkskammer ein Pass-Gesetz, nach dem die Behörden in der DDR allen Deutschen einen Pass ausstellen konnten.
15. September
Der US-amerikanische Atomwissenschaftler Henry De Wolf Smyth (1898-1986) erklärte in Denver (US-Bundesstaat Colorado) seinen Rücktritt aus der US-amerikanischen Atomenergiekommission. Smyth hatte sich als einziges Mitglied gegen den Ausschluss von Robert Oppenheimer (1904-1967) aus dem Gremium ausgesprochen.
15. September
Bei den 27. Musikfestspielen in Venedig wurde die Oper „The Turn of the Screw“ (Die überdrehte Schraube) von Benjamin Britten (1913-1976) uraufgeführt.
16. September
Der US-Außenminister John Foster Dulles (1888-1959) traf in der bundesdeutschen Hauptstadt ein, um mit Bundeskanzler Konrad Adenauer (1876-1967) die neue Lage nach dem Scheitern der Europäischen Verteidigungsgemeinschaft (EVG) zu besprechen.
16. September
In Köln legte der Bundesverkehrsminister Hans-Christoph Seebohm (1903-1967) ein Programm vor, durch das in den nächsten zehn Jahren der Aufbau des bundesdeutschen Straßennetzes um 75.000 Kilometer gesichert werden sollte.
16. September
In Stuttgart wurde das Stück „Kean“ von Jean-Paul Sartre (1905-1980) zum ersten Mal in deutscher Sprache aufgeführt.
16. September
In der Bevölkerung löste die Ankündigung des indonesischen Staatspräsidenten Achmed Sukarno (1901-1970), eine Nebenfrau zu nehmen, Proteste aus.
17. September
Von der britischen Regierung verlangte Ägypten die Zahlung von umgerechnet 700 Millionen DM für Waren, die zur Versorgung britischer Truppen nach Ägypten eingeführt worden waren.
17. September
In West-Berlin wurde die neue Amerika-Gedenkbibliothek eröffnet. Diese Freihandbibliothek mit 110.000 Büchern wurde mit Hilfe einer US-Spende in Höhe von 5,4 Millionen DM errichtet.
17. September
Die bundesdeutsche Handelsflotte erreichte mit der Fertigstellung des Frachtschiffs „Gutenfels“ mit mehr als 2 Millionen Bruttoregistertonnen die Hälfte der deutschen Vorkriegskapazität.
18. September
Der italienische Außenminister Attilio Piccioni (1892-1976) trat zurück, nachdem sein Sohn unter Verdacht geraten war, in den mysteriösen Todesfall der 21-jährigen Wilma Montesi verwickelt zu sein.
18. September
In Belgrad (Jugoslawien) sprach sich der Staatspräsident Josip Broz Tito (1892-1980) für die Souveränität und Wiederbewaffnung der Bundesrepublik aus, weil es unmöglich sein, „ein so vitales Volk und starkes Volk ewig an die Kette zu legen“.
18. September
Bundesfamilienminister Franz-Josef Wuermeling (1900-1986) kündigte in Münster (Nordrhein-Westfalen) zinsverbilligte Darlehen für junge Ehepaare an.
18. September
In West-Berlin begannen mit der Aufführung von Johann Wolfgang von Goethes (1749-1832) „Faust“ die vierten „Berliner Festwochen“, die bis zum 5. Oktober dauerten.
18. September
In der bayerischen Landeshauptstadt München wurde das 121. Oktoberfest eröffnet.
18. September
Der finnische Leichtathlet Pentti Karvonen (*1931) stellte im 3000-m-Hindernis-Lauf mit 8:41,4 Minuten einen Weltrekord bei einem Leichtathletik-Länderkampf zwischen Finnland und Deutschland auf.
19. September
Im Zusammenhang mit der Verwicklung von Ministerpräsident Shigeru Yoshida (1878-1967) in eine Korruptionsaffäre hatte der Rechnungsausschuss des ischen Parlaments ein parlamentarisches Untersuchungsverfahren gegen den liberal-konservativen Politiker beantragt.
19. September
Durch einen K.o.-Sieg i der achten Runde verteidigte der US-amerikanische Schwergewichtsweltmeister Rocky Marciano (1923-1969) seinen Titel gegen Ezzard Charles (1921-1975).
19. September
In Nairobi (Kenia) wurden 200 inhaftierte Mitglieder der nationalistischen Mau-Mau-Bewegung aus einem Gefängnis befreit.
20. September
Da in den chilenischen Kupferminen Unruhen ausgebrochen waren, die sich bislang nicht durch Verhandlungen beilegen ließen, verhängte der chilenische Staatspräsident Carlos Ibáñez del Campo (1877-1960) den Ausnahmezustand über Chile.
20. September
Die US-amerikanische Gewerkschaftsorganisation American Federation of Labor (AFL) forderte in Los Angeles (US-Bundesstaat Kalifornien) die Einführung der 35-Stunden-Woche, um neue Arbeitsplätze zu schaffen.
21. September
In New York wurde auf der neunten Vollversammlung der Vereinten Nationen (UN) die Aufnahme der Volksrepublik China abgelehnt.
21. September
Die Tarifpartner der Metallindustrie schlossen in Frankfurt am Main einen neuen Tarifvertrag ab. Darin sicherte die Gewerkschaft für die nächsten eineinhalb Jahre zu, keine Lohnforderungen zu stellen.
22. September
In München (Bayern) legte die Alliierte Hohe Kommission gegen die geplante Produktionsaufnahme der Ufa-Film AG und der Bavaria-Filmkunst GmbH Beschwerde ein. Da die Gesellschaften noch im Besitz des Bundes befanden, läge die Gefahr einer wirtschaftlichen und politischen Einflussnahme nahe.
22. September
In West-Berlin meldete sich die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED) der DDR für die Wahlen zum West-Berliner Abgeordnetenhaus an.
22. September
Das Bundeskabinett verabschiedete in Bonn einen Gesetzentwurf, mit dem die Altersgrenze für Bundesrichter bis 1956 um drei Jahre auf 68 Jahre heraufgesetzt wurde. Das Kabinett reagierte damit auf sich abzeichnende Nachwuchssorgen im Richterberuf.
22. September
Der Erste Sekretär der SED, Walter Ulbricht (1893-1973), kritisierte in Leipzig (DDR) die Leistung der DDR-Sportler. Er sagte: „Durch die ungenügende politische Erziehung ist die Bewusstseinsbildung bei einem Teil der Sportler noch nicht so ausgeprägt, dass sie in den Wettkämpfen für den ersten Staat der Arbeiter und Bauern in Deutschland ihre ganze Kraft einsetzen.“
23. September
In der irakischen Hauptstadt löste die Regierung des Iraks zwei Wochen nach den Parlamentswahlen alle Parteien auf, die in Opposition zur Regierungspartei von Ministerpräsident Nuri as-Said (1887-1958) standen.
23. September
In Peking erklärte Ministerpräsident Zhou Enlai (1898-1976), dass „Taiwan (Formosa) zu Chinas geheiligtem Boden gehört und dass wir es den Vereinigten Staaten nicht gestatten werden, sich in die Befreiung Taiwans einzumischen.“
23. September
Vom Bundesarbeitsministerium wurde bekannt gegeben, dass in der Bundesrepublik 600.000 Lehrlinge in der gewerblichen Wirtschaft ausgebildet worden waren. Das waren 60.000 mehr als im Frühjahr 1953.
23. September
In Frankfurt am Main (Hessen) wurde die 6. Internationale Buchmesse eröffnet. Sie dauerte bis zum 28. September. Auf der Messe waren 1014 Verlage vertreten, die ihre Neuheiten präsentierten.
23. September
Der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels wurde dem schweizerischen Historiker und Schriftsteller Carl Jacob Burckhardt (1891-1974) verliehen.
23. September
In der sowjetischen Hauptstadt Moskau erschien die Buchausgabe des Kurzromans von Ilja Ehrenburg (1891-1967) „Tauwetter“, der den politischen Veränderungen in der Sowjetunion seit dem Tod von Stalin den Namen gab.
23. September
Einer der 22 ischen Fischer, Aikichi Kubojama, die im März nach der US-amerikanischen Wasserstoff-Bombenexplosion auf dem Bikini-Atoll in den atomaren Ascheregen der Bombe geraten waren, starb an den Folgen der Verseuchung.
23. September
Der bundesdeutsche Europameister im Halbschwergewicht, Gerhard Hecht (1923-2005), verteidigte in Hamburg seinen Titel gegen den Niederländer Wim Snoek (1927-2001).
23. September
Bei einer Tanklagerexplosion bei Niederstedem (Rheinland-Pfalz), nahe der US-amerikanischen Militärbasis in Bitburg, kamen 31 Menschen ums Leben. Es war seit 1945 das schwerste Explosionsunglück.
24. September
In Paris (Frankreich) entließ der französische Innenminister François Mitterand (1916-1996) den Pariser Polizeikommissar Jean Dides (1915-2004). Diesem wurde die Weitergabe politischer Geheimdokumente an die Kommunistische Partei vorgeworfen.
24. September
Führende Vertreter der katholischen Kirche wandten sich in Argentinien gegen einen Gesetzentwurf, der die Gleichberechtigung von ehelichen und unehelichen Kindern vorsah.
25. September
Die Äußerungen des CDU-Politikers Heinrich von Brentano (1904-1964), der erklärt hatte, dass die deutsche Wiedervereinigung „zweitrangig“ sei, wurde von führenden Mitgliedern der FDP kritisiert.
25. September
In Peking (China) wurde Mao Zedong (1893-1976) vom Nationalen Volkskongress zum Staatspräsidenten gewählt.
25. September
Nach neunmonatiger Verhandlung brachen die Vereinigten Staaten und die UdSSR ihre Geheimverhandlungen über die Reduzierung von Atomwaffen ab. Sie hatten kein Ergebnis erzielt.
25. September
In West-Berlin eröffnete der Vizekanzler Franz Blücher (1896-1956) von der FDP die 5. Deutsche Industrieausstellung. Es hatten 1.000 Firmen aus 26 Ländern ihre Produkte ausgestellt.
25. September
Die US-amerikanische Schauspielerin Audrey Hepburn (1929-1993) heiratete in Bürgenstock (Schweiz) ihren Berufskollegen Mel Ferrer (1917-2008).
26. September
Die bundesdeutsche Fußball-Nationalmannschaft musste in ihrem ersten Spiel nach dem Gewinn des Weltmeister-Titels gegen die belgische Mannschaft in Brüssel (Belgien) eine 0:2-Niederlage einstecken.
26. September
In Hannover wurde das Niedersachsen-Stadion eingeweiht. Es war mit einem Fassungsvermögen von 80.000 Zuschauern das bislang größte Stadion der Bundesrepublik.
26. September
In sank durch einen Taifun das ische Fährschiff „Toyo Maru“. Bei der Katastrophe kamen mehr als 2.000 Menschen ums Leben.
27. September
Die bundesdeutsche Botschaft in Indonesien protestierte in der indonesischen Hauptstadt Jakarta offiziell gegen einen Artikel der Zeitschrift „Nanyang Post“, in dem der deutsche Bundeskanzler Konrad Adenauer (1876-1967) mit Adolf Hitler (1889-1945) verglichen wurde.
28. September
In der britischen Hauptstadt London begann die Neun-Mächte-Konferenz. Die Außenminister der USA, Großbritanniens, Kanadas, Frankreichs, Italiens, Belgiens, der Niederlande, Luxemburgs und der Bundesrepublik berieten bis zum 3. Oktober über die Aufhebung des Besatzungsstatus und die Beteiligung der Bundesrepublik am Nordatlantischen Verteidigungspaktes (NATO).
28. September
Im italienischen Pinerolo gewann Hans Günter Winkler (*1926) auf Halla den „Giorgio Bianchetti Preis“ bei einem Springturnier
29. September
Gehaltsabschläge für weibliche Angestellte wurden vom Landesarbeitsgericht Frankfurt am Main für verfassungswidrig erklärt.
29. September
Das bundesdeutsche Fernsehen ging mit der ersten deutschen Familienserie auf Sendung. Titel der Serie: „Unsere Nachbarn heute abend: Familie Schölermann“.
29. September
Von zwölf europäischen Staaten wurde in Genf (Schweiz) die Europäische Organisation für Kernforschung (CERN) gegründet.
29. September
In den Vereinigten Staaten wurde das zweistrahlige Kampfflugzeug McDonnell F-101 im Erstflug erprobt.
30. September
Eine sowjetische Regierungsdelegation unter Führung des Ersten Sekretärs der Kommunistischen Partei, Nikita S. Chruschtschow () traf in der chinesischen Hauptstadt Peking ein. Die chinesische Forderung nach Rückgabe der Äußeren Mongolei wurde während des bis zum 12. Oktober dauernden Besuchs von der UdSSR abgelehnt.
30. September
In den bundesdeutschen Kinos hatte der umstrittene deutsche Anti-Kriegs-Film „08/15“ Premiere. In der Hauptrolle als Gefreiter Herbert Asch war Joachim Fuchsberger (*1927) zu sehen.
September 1954 Deutschland in den Nachrichten
Fritz Herkenrath der „fliegende Schulmeister“ wird 85. Jahre
Lokalkompass.de
Beim ersten Länderspiel nach der WM in der Schweiz, machte der RWE-Keeper am 26. September 1954, in Brüssel gegen Belgien sein erstes Spiel in der Nationalmannschaft. Fritz Herkenrath bestreitet 21 Länderspiel und stand auch 1958 bei der WM in .... >>>
 ... >>>
Werbung 1954 Reklame




<< Das geschah 1953   |   Das geschah 1955 >>