Das Musikjahr 1951 - Erstmals wieder Bayreuther Festspiele

Die Feindseligkeit zwischen Ostblock und Westen hielt 1951 an und steigerte sich noch. Die McCarthy-Ära war in vollem Gange, der Koreakrieg tobte und in Deutschland wirkte der wirtschaftliche Aufschwung fast wie ein Wunder. Amerika kümmerte sich währenddessen um die Entnazifizierung, die Verbrechen der Nazis wurden geahndet, viele entkamen ihrer Strafe durch gewährte Amnestien, darunter z. B. der Wehrwirtschaftsführer Alfred Krupp.
In Ägypten und im Iran fanden 1951 zwei Märchenhochzeiten statt, die wie aus dem Buch von „Tausendundeiner Nacht“ wirkten. König Faruk heiratete Narriman Sadiq und der Schah von Persien, Mohammed Reza Pahlevi, die deutschstämmige Soraya Esfandiary Bakhtiary. Noch ahnte Soraya wohl kaum, dass die Ehe nach sieben Jahren wieder geschieden werden würde, da sie ihrem Gatten keine Kinder schenken konnte. Und auch die Ehe des anderen Traumpaars scheiterte.
Erste Erfolge feierte in diesem Jahr der Musiker Perry Como. Schon Anfang des Jahres zeigte er sich mit dem Hit „If“ in den Charts, hielt sich eine Woche, wurde dann von dem Tenor Mario Lanza mit „Be My Love“ kurz abgelöst, um danach noch einmal fünf Wochen die Hitparade zu erobern. Comos Karriere war einzigartig und dauerte etwa fünfzig Jahre. Ausgerechnet, als er die Musik in den Vierzigern aufgeben wollte, wurde er für eine Fernsehshow engagiert, der spektakuläre Nachtclub- und Theaterauftritte folgten, bis hin zu einigen Charts-Nummer-Eins-Hits.
Ereignisreicher war dann aber doch etwas anderes. 1951 war im Grunde das Geburtsjahr des Rock 'n' Rolls, auch wenn es in diesem Jahr noch relativ ruhig in dieser Hinsicht blieb. Der Aufstieg der Rockmusik verdrängte bald populäre Sänger wie Eddy Howard, der in den Vierzigern und Fünfzigern seine große Zeit hatte.
Alles begann 1951 mit einem kleineren Radiosender, unterhalten von Alan Freed, der ein Kenner schwarzer und weißer Musik war, später wegen Bestechlichkeit im so bezeichneten „Payola-Skandal“ verurteilt wurde und seinem Publikum Varianten aus Blues, Rhythm und schließlich Rock 'n' Roll vorführte. Darunter war der Vorläufer dieser Richtung, der Sänger Johnnie Ray, der Ende des Jahres mit „Cry“ und „The Little White Cloud That Cried“ herauskam, Singles, die sich millionenfach verkauften. Ray hatte indianische Wurzeln, wuchs auf einer Farm auf und galt als Außenseiter. Außergewöhnlich war, dass er auf einem Ohr taub war und sich bald intensiv mit Rhythm & Blues auseinandersetzte, mit seiner Musik den ersten, musikalischen Grundstein legte.
Wer nun tatsächlich den Rock 'n' Roll einleitete, ist umstritten. Die einen behaupteten, die Interpretation von „Rocket 88“ durch „Bill Haley and His Saddlemen“ mit einer Vermischung von Dixieland, Country- und Bluesmusik käme hierfür in Frage, andere bezeichneten die auf gleicher Grundlage basierende Version von „Jackie Brenston and the Delta Cats“ als den Beginn. Sicher ist, dass Bill Haley mit seinem von ihm kreierten „Northern Band Style“ die Vor-Version des späteren Rock 'n' Rolls bot. Wer auch immer den Ton letztendlich angab, der Anfang war gemacht und der Rock sollte bald „außer Rand und Band“ die ganze Welt überrollen.
Pop- und Jazzgeschichte schrieb Rosemary Clooney, die sich 1951 mit dem Song „Come On-a My House“ in den Charts behauptete, später dann ganz auf Jazz umstieg, darunter mit Duke Ellington oder Nelson Riddle zusammenarbeitete. Im gleichen Genre zeigte sich in diesem Jahr der „Blue Velvet“-Interpret Tony Bennett mit einigen Songs und stieg zum populärsten Musiker Amerikas auf, darunter mit Songs wie „Cold Cold Heart“ und „Because of You“.
In Deutschland hielt der Trend an, das Ausland zu besingen. René Carol brachte „In der Taverne von San Remo“ heraus, in den Charts zeigten sich „Renée Franke Und Die Cypris“ mit „C’est si bon“, aber auch die kleine Cornelia riet melodisch dazu, die Badehose einzupacken. C'est la vie!
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