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Motorradchronik 1956 - NSU Max in etlichen
Ausführungen
BMW löste 1956 die Motorradmodelle R 25/3, von der
es auch ein Gespann gab, durch die BMW R 26 ab.
Sonderlich viele Änderungen gab es nicht. Der Motor
wurde lediglich mit einem größeren Vergaser und
einem größerem Luftfilter ausgestattet. Das brachte
immerhin 3 PS mehr. Beim Fahrwerk erhielten jetzt
auch die Einzylindermodelle das
Vollschwingen-Fahrwerk.
Eines der beliebtesten Motorräder, die NSU Max,
wurde jetzt Supermax genannt. Sie besaß nun auch
hinten Federbeine. Ansonsten nahm man die
Geländetauglichkeit zum Anlass, die NSU Geländemax
zu bauen. Bei dieser Ausführung glich allerdings
kein Motorrad dem anderen. Als Basis wurde die
Serienmax herangezogen und jeder Kunde bevorzugte
andere Teile und
Kombinationen. Erwin Schmider gewann 10 Jahre lang
auf dieser Geländemaschine die Deutsche
Meisterschaft bis 350 ccm Hubraum. Auch Gespanne gab
es von diesem Modell. Die Motoren von NSU waren
weltweit sehr beliebt und wurden in vielen anderen
Fabrikate verbaut. So gab es z.B. in Kopenhagen
(Dänemark) einen Importeur, der die NSU mit anderen
Rädern und Seitenwagen ausstattete und unter dem
Namen „Mini-Max“ Fox verkaufte.
Ein Meilenstein kam 1956 mit der Kreidler Florett
aus Kornwestheim bei Stuttgart. Ein Meilenstein
deshalb, weil die „Florett“ erfolgreich bis in die
1980er Jahre gebaut wurde und auch erfolgreich am
Renngeschehen teilnahm.
Beim Nürnberger Mitbewerber Hercules stellte man
1956 die Hercules A 175 als Folgemodell der Hercules
320 auf den Hauptständer. Neu waren die
16-Zoll-Räder und die Starteranlage. Der 173
ccm-Einzylinder-Motor aus dem hause Fichtel-&-Sachs
konnte auf 9,3 PS zugreifen.
Im etwas anderen Deutschland wurde keinesfalls
geschlafen. Dort erschaffte man beim IFA-Kombinat
vermutlich aus verkaufstechnischen bzw. politischen
Gründen die Motorradmarke VEB Motorradwerke
Zschopau, kurz MZ. Das neu erschaffene Motorrad, die
ES 250, war eine Neuentwicklung mit Innovationen und
Erfindungen wie dem asymmetrischen Abblendlicht. Die
MZ ES, ES steht für Einzylinder und Schwinge, ging
dann später als meistgebautes Motorrad Deutschlands
in die Geschichte ein. Dies konnte auch die AWO 425
vom Hersteller Gerätewerk Simson Suhl nicht
verhindern. Diese wurde 1956 auf der Leipziger Messe
vorgestellt.
Der US-amerikanische Motorradrennfahrer Johnny Allen
ging im selben Jahr ebenfalls in die Geschichte ein.
Er schaffte auf einer modifizierten Triumph 650 T120
in Bonneville/USA den Weltrekord von 344,395 km/h.
Wohl kein Zufall, dass die Engländer den
Zweizylinder-Viertakter mit 46 PS ab 1958 Triumph
650 T120 Bonneville tauften. Diese mauserte sich zum
Inbegriff des englischen Motorrads.
Ebenfalls aus England kam ein Familienmotorrad,
jedenfalls hatte sie Platz für eine Familie. Die
Ariel Square Four/Stoye war mit einem Beiwagen samt
Aufsatzkabine ausgestattet. Das Gefährt hatte dank
Vierzylinder-Viertaktmotor, 36 PS und 995 ccm keine
Mühe auch schwere Lasten zu transportieren.
Die Zweirad-Vielfalt kam aber nach wie vor aus
Italien. Gilera stellte mit der Gilera 125 GP das
erste Motorrad mit dohc-Zweizylinder und 20 PS zur
Verfügung. Die Grand-Prix-Maschine gewann zahlreiche
Rennen und Geschwindigkeitsrekorde.
Für die Langstreckenrennen war die neue
Mondial 175
TV zuständig. Der Einzylindermotor leistete zwar nur
ca. 20 PS, durch das geringe Gewicht waren aber
Stundenkilometer über 140 möglich, was seinerzeit
kaum 500 ccm Motorräder schafften. Moto Guzzi
konterte mit dem Bau des ersten Viertakters, der in
der Moto Guzzi Lodola verbaut wurde. Dies wich zu
sehr von dem Moto Guzzi Konzept ab und wurde alsbald
wieder eingestellt. Spekakulärer war die Moto Guzzi
Otto Cilindri mit acht Zylindern für den
Renneinsatz.
Giuseppe Benelli stieg 1956 auf Viertakter mit
ohv-Steuerung um, ohne die typische Form des Motors
zu verändern. Zunächst baute man die Benelli Catria
Lusso als 125er. Kurz darauf folgte die 175er
Version mit 172 ccm, die für den Renneinsatz auf 203
ccm aufgebohrt wurde.
Eine andere 175er, die für Rennzwecke auf über 200
ccm aufgebohrt wurde, war die Bianchi 175 Tonale,
das beliebteste Bianchi-Motorrad der 50er Jahre, das
durch seine Sparsamkeit, Zuverlässigkeit und der
guten Fahreigenschaften bekannt war. Selbst die
Engländer importierten dieses Zweirad, was zu jener
Zeit die wohl größte Auszeichnung darstellte.
hatte es geschafft, nach dem Krieg bis Mitte
der 50er Jahre, das eigene Volk fast gänzlich mit
motorisierten Zweiräder zu versorgen. Angesichts der
Tatsache, dass die Hersteller lediglich
ausländische, vor allem deutsche Motorräder 1:1
kopierten, keine wirkliche Leistung. So exportierte
Yamaha die Yamaha YC 1. Man brauchte kein geschultes
Auge zu haben, um zu erkennen, dass da die DKW RT
175 Pate stand.
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