Mai 1959 – 10 Jahre Grundgesetz

Mai 1959
Die Verkündung des Grundgesetzes der Bundesrepublik jährte sich am 23. Mai 1979 zum zehnten Mal. Aus diesem Anlass fand in der Hauptstadt Bonn eine Gedenkfeier statt. In seiner Festrede gab der amtierende  Bundeskanzler Konrad Adenauer (CDU) seiner Hoffnung Ausdruck, dass das Grundgesetz nach einer Wiedervereinigung durch eine Verfassung einer gesamtdeutschen Nationalversammlung abgelöst werden könnte. In Wien fand am 16. Mai ein Sudetendeutscher Tag statt, an dem rund 300.000 Vertriebene aus Böhmen, Mähren und Schlesien teilnahmen.
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Wichtige Ereignisse im Mai 1959

1. Mai
Auf der größten Maikundgebung, die es in West Berlin je gegeben hatte, jubelten 600.000 Menschen ihrem Regierenden Bürgermeister, Willy Brandt (SPD), zu und forderten ein Ende der Spaltung Berlins.
2. Mai
Die Deutsche Bank, die Dresdener Bank und die Commerzbank begannen das Geschäft mit Kleinkrediten. Darlehn zwischen 300 und 2000 DM wurden gegen Vorlage einer Verdienstbescheinigung und des Personalausweises gewährt.
3. Mai
Bundeslandwirtschaftsminister Heinrich Lübke eröffnete in Frankfurt am Main die 45. Wanderausstellung der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft. Vor allem Firmen, die technische Ausrüstung anboten, fanden großes Interesse.
4. Mai
Der ehemalige US-Außenminister George C. Marshall erhielt in Anerkennung seiner Verdienste um den Wiederaufbau Europas nach dem Zweiten Weltkrieg den Karlspreis der Stadt Aachen. Die Verleihungsurkunde wurde dem schwerkranken General im Militärhospital in Washington übergeben.
5. Mai
Bundesverteidigungsminister Franz Josef Strauß (CSU) stellte in Memmingen das Jagdbombergeschwader 34 der Luftwaffe in Dienst. Es handelte sich um das vierte der fünf für die Bundeswehr vorgesehenen Geschwader dieser Art.
6. Mai
In Jordanien wurde das neue Kabinett von Ministerpräsident Hazza Madschjali von König Hussein vereidigt. Der bisherige „starke Mann“ Jordaniens, Samir el Rifai, war am 5. Mai überraschend zurückgetreten.
7. Mai
In Mainz unterzeichneten Vertreter der Bundesländer ein Abkommen über den Finanzausgleich zwischen den Landesrundfunkanstalten und die Koordinierung des Fernnähprogramms.
8. Mai
US-Außenminister Christian A. Herter trat drei Tage vor Beginn der Genfer Außenministerkonferenz zur deutschen Frage im US Fernsehen entschieden für die deutsche Wiedervereinigung ein.
9. Mai
Die Kritik der Sowjetunion vom 1. April wurde von der Bundesregierung in einer Antwortnote zurückgewiesen. Die Sowjetunion hatte sich entschieden gegen eine atomare Bewaffnung der Bundeswehr gewandt.
10. Mai

Österreich 1959 – Bei der Nationalratswahl in Österreich wurde die SPÖ mit Bruno Pittermann an der Spitze die stärkste Partei.
11. Mai
In Genf fand die Außenministerkonferenz der vier Siegermächte über die Deutschlandfrage und Berlin statt. Delegationen der Bundesrepublik und der DDR nahmen als „Berater“ an den Verhandlungen teil.
12. Mai
In Hannover wurde Hinrich Wilhelm Kopf (SPD) zum neuen niedersächsischen Ministerpräsidenten gewählt. Er regierte mit einer Regierung aus SPD, FDP und BHE (Bund der Heimatvertriebenen und Entrechteten).
13. Mai
In Algier wurde mit großen Feierlichkeiten der Erhebung der Algerien-Franzosen vor einem Jahr gedacht. Dieser Putsch hatte 1958 zur Rückkehr de Gaulles nach Frankreich geführt.
14. Mai
Die Sowjetunion erteilte den bundeseigenen Kieler Howaldstwerken einen Auftrag zum Bau von Frachtschiffen im Wert von rund 40 Millionen DM.
15. Mai
In Genf schlug der sowjetischen Außenminister Andrei A. Gromyko den Westmächten erneut vor, einen Friedensvertrag mit beiden Teilen Deutschlands abzuschließen. Das Problem der Wiedervereinigung müssten die Bundesrepublik und die DDR dann untereinander verhandeln.
16. Mai
In Wien fand ein Sudetendeutscher Tag statt, an dem rund 300.000 Vertriebene aus Böhmen, Mähren und Schlesien teilnahmen.
17. Mai
Der Ministerpräsident Kubas Fidel Castro unterzeichnete in Havanna ein Agrargesetz, wodurch der Besitz an Grundeigentum in Kuba neu geregelt wurde. Landwirtschaftlich nutzbares Land durften künftig nur noch kubanische Staatsangehörige besitzen und erben.
18. Mai
Weit über 10.000 Ostpreußen forderten in der West Berliner Waldbühne noch einmal ihr Recht auf Selbstbestimmung und Rückkehr in die Heimat.
19. Mai
In Mainz wurde der Landesvorsitzende der CDU, Peter Altmeier, erneut zum Ministerpräsidenten gewählt. Damit wurde die Koalition aus CDU und FDP fortgesetzt.
20. Mai
Die Staatsanwaltschaft in Kassel stellte das Ermittlungsverfahren gegen den Kirchenpräsidenten von Hessen-Nassau, Martin Niemöller, das Bundesverteidigungsminister Franz Josef Strauß (CSU) wegen Beleidigung der Bundeswehr erwirkt hatte, ein.
21. Mai
Der Bundesparteitag der Freien Demokraten in West Berlin nominierte Max Becker als Kandidaten für die Bundespräsidentenwahl am 1. Juli.
22. Mai
Die Freien Demokraten wählten auf Ihrem Bundesparteitag in West Berlin Reinhold Maier zum dritten Mal zum Parteivorsitzenden.
24. Mai
Der ehemalige US-Außenminister John Foster Dulles starb im Walter-Reed-Krankenhaus in Washington im Alter von 71 Jahren.
25. Mai
Das Bonner Landgericht verurteilte sieben ehemalige Beamte des Besatzungsschädenamtes wegen der Annahme von Bestechungsgeldern zu langjährigen Freiheitsstrafen.
26. Mai
In Frankfurt am Main fand die internationale Dentalschau statt. Dort wurden Luft-getriebene Turbinenbohrer und Schleifmaschinen vorgestellt, die bei 400.000 Umdrehungen pro Minute kaum noch Geräusche und damit angeblich keine Schmerzen mehr verursachen.
27. Mai
Der Stichtag des sowjetischen Berlin-Ultimatums vom 27. November 1958 verstrich ohne politische Konsequenzen.
28. Mai
Das US-Repräsentantenhaus in Washington bewilligte ein Verteidigungsbudget von umgerechnet 160 Milliarden DM. Das entsprach dem vierfachen Gesamthaushalt der Bundesrepublik.
29. Mai
Auf der Deutschlandkonferenz in Genf trafen sich die Delegationen der Westmächte und der Sowjetunion erstmals zu Geheimverhandlungen ohne deutsche Berater.
30. Mai
Aufgrund von Streiks und Umsturzversuchen kam es in den lateinamerikanischen Ländern Peru, Paraguay, Ecuador und Nicaragua zu Unruhen.
31. Mai
In der französischen Kolonie Algerien fanden Senatswahlen statt. Die konservativen Kreise der Großgrundbesitzer setzten sich erneut durch. Sie waren gegen die gaullistische Politik einer Versöhnung zwischen der einheimischen Bevölkerung und den Franzosen.

Mai 1959 in den Nachrichten

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