März 1959 – Sowjets fordern Gipfelkonferenz

März 1959
In einer Mitteilung an die drei Westmächte, an die Bundesrepublik und an die DDR bekräftigte die sowjetische Regierung am 2. März 1959  ihre Forderung nach einer Gipfelkonferenz über Deutschland und wiederholte die in den Noten vom 27. November 1958 und 10. Januar 1959 geäußerten Vorschläge zur Berlin-Frage. Die SPD legte am 19. März 1959in Bonn einen Deutschlandplan vor, der eine Wiedervereinigung Deutschland in drei Phasen vorsah. Ausgangspunkt dafür war eine weitgehend entmilitarisierte Zone in Mitteleuropa.
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Wichtige Ereignisse im März 1959

1. März
Erzbischof Markarios III., der Führer der nach Unabhängigkeit strebenden Zypern Griechen kehrte nach dreijähriger Verbannung nach Zypern zurück.
2. März
In einer Mitteilung an die drei Westmächte, an die Bundesrepublik und an die DDR bekräftigte die sowjetische Regierung ihre Forderung nach einer Gipfelkonferenz über Deutschland und wiederholte die in den Noten vom 27. November 1958 und 10. Januar 1959 geäußerten Vorschläge zur Berlin-Frage.
3. März
Anlässlich eines Besuchs der Leipziger Messe erklärte der sowjetische Partei- und Regierungschef Nikita S. Chruschtschow seine Bereitschaft, das Berlin-Ultimatum über den 27. Mai hinaus zu verlängern und die Kontrolle über den alliierten Berlin-Verkehr bis zum Abschluss eines Friedensvertrages nicht an die DDR-Behörden zu übergeben.
4. März
Bundeskanzler Konrad Adenauer (CDU) und der französische Staatspräsident Charles de Gaulle trafen sich in de Gaulles Landhaus in Marly-Le-Roi. Sie beschlossen eine Festigung der deutsch-französischen Zusammenarbeit, denn nur die Einigkeit aller Westmächte könnte die Sicherheit des Friedens gewährleisten.
5. März
Bundesarbeitsminister Theodor Blank (CDU) bezeichnete in Köln die Steigerung der Einkommen und nicht deren Umverteilung als sozialpolitisches Hauptziel.
6. März
Der jugoslawische Staatschef Marschall Josip Broz Tito beschuldigte in Skopje in Jugoslawien die Regierungen Albaniens und Bulgariens, jugoslawische Grenzgebiete erobern zu wollen und damit auf Befehl der Sowjetunion zu handeln.
7. März
Knapp acht Monate, nachdem die Monarchie im Irak gestürzt wurde, kam es im Norden des Landes zu einer Militärrevolte gegen das Regime von General Abd Al Karim Kasim. Der Aufstand konnte am 10. März niedergeschlagen werden.
8. März
Bei den Kommunalwahlen in Frankreich gewannen die Kommunisten durchschnittlich acht Prozent mehr Stimmen. Gaullisten und Sozialisten verloren Stimmen.
9. März
Der SPD-Vorsitzende Erich Ollenhauer und der sowjetische Partei- und Regierungschef Nikita S. Chruschtschow trafen in der Botschaft der UdSSR in Ost Berlin zusammen. Sie stimmten darin überein, alle deutschlandpolitischen Probleme auf dem Verhandlungsweg lösen zu wollen.
10. März
In Tibet kam es zu blutigen Auseinandersetzungen zwischen den chinesischen Besatzungstruppen und den tibetischen Unabhängigkeitskämpfern.
11. März
Die SPD-Abgeordneten Carlo Schmid und Fritz Erler besuchten Moskau, um politische Gespräche zu führen.
12. März
Der britische Premierminister Harold Macmillan besucht Bonn für zwei Tage. Er berichtete Bundeskanzler Konrad Adenauer (CDU) über seine Moskaureise im Februar und erzielte mit der Bundesregierung Einverständnis über die Ablehnung eines neutralisierten und entmilitarisierten Raumes in Europa.
13. März
Ein Sprecher des Nordatlantischen Verteidigungsbündnisses NATO teilte in Paris mit, dass im Falle eines Krieges die französische Mittelmeerflotte nicht unter NATO-Kommando, sondern unter französischem Oberbefehl operieren sollte.
14. März
Die SPD schloss drei Mitglieder wegen Zughörigkeit zur rechtsorientierten Organisation „Rettet die Freiheit“ aus der Partei aus. Einem weiteren Mitglied wurde die Parteizugehörigkeit entzogen wegen Teilnahme an der gesamtdeutschen Arbeiterkonferenz in Leipzig.
15. März
Der Bundesminister für Atomenergie und Wasserwirtschaft, Siegfried Balke (CSU) weihte in Berlin-Wannsee das Institut für Kernforschung ein.
16. März
Die Regierung des Iran in Teheran beschuldigte die Sowjetunion in einer scharfen Protestnote, den Luftraum des Iran in den letzten drei Monaten 81 Mal verletzt zu haben. Die sowjetisch-iranischen Beziehungen hatten aufgrund einer stärkeren Anlehnung Teherans an die USA einen Tiefstand erreicht.
17. März
In Tibet, das seit 1950 von Truppen der Volksrepublik China kontrolliert wurde, hielten die am 10. März ausgebrochenen blutigen Unruhen an. Der Dalai Lama, das geistliche Oberhaupt Tibets, floh nach Indien.
18. März
Hawaii 1959 – Eine Bestimmung, durch die Hawaii seine Eigenstaatlichkeit erhielt, hatte der US-amerikanische Präsident Dwight D. Eisenhower unterzeichnet.
19. März
Die SPD legte in Bonn einen Deutschlandplan vor, der eine Wiedervereinigung Deutschland in drei Phasen vorsah. Ausgangspunkt dafür war eine weitgehend entmilitarisierte Zone in Mitteleuropa.
20. März
Seit dem Amtsantritt von Staatspräsident Charles de Gaulle fand in Frankreich die erste Streikwelle statt, die das Pariser Leben in weiten Teilen lähmte. Die Streikenden forderten die Rücknahme von sozialpolitischen Maßnahmen, die in dem Sparprogramm der neuen Regierung enthalten waren.
21. März
In London gab das britische Gesundheitsministerium bekannt, dass die Grippewelle in Großbritannien bisher 5782 Todesopfer gefordert hatte.
22. März
In Lugano wurde die Verlobung der österreichisch-deutschen Schauspielerin Romy Schneider mit ihrem französischen Kollegen Alain Delon bekannt gegeben.
23. März
Zum zehnten Jahrestages des 12. Mai 1949, an dem die sowjetische Blockade von West Berlin zu Ende ging, rief der Regierende Bürgermeister der Stadt, Willy Brandt (SPD) die Bevölkerung zu einer Sammlung „Luftbrückendank“ auf.
24. März
In Bagdad gab der irakische Ministerpräsident Abd Al Karim Kasim den Austritt seines Landes aus dem Bagdad-Pakt bekannt. Laut Kasim verfolgte der Irak eine Politik der Neutralität und der Nichtbeteiligung an Verträgen oder Militärbündnissen.
25. März
Der französische Staatspräsident Charles de Gaulle sprach sich in Paris gegen die Preisgabe Berlins, aber für die Anerkennung der Oder-Neiße-Grenze aus.
26. März
Die Westmächte und die Bundesrepublik richteten Noten an die UdSSR, in denen die Einberufung einer Deutschland-Konferenz am 11. Mai in Genf vorgeschlagen wurde.
27. März
In Aldermaston in Großbritannien begannen Anhänger de „Kampagne für nukleare Abrüstung“ einen viertägigen Protestmarsch nach London. In Aldermaston wurden die britischen Kernwaffen entwickelt.
28. März
Der Ministerpräsident der Volksrepublik China, Zhou Enlai, ordnete die Übernahme der Regierungsgewalt in Tibet durch den Pantschen Lama an. Er war neben dem Dalai Lama der ranghöchste Herrscher des Priesterstaates.
29. März
Papst Johannes XXIII. ermahnte während des Pontifikalamts im Petersdom die Politiker, ihre Zwietracht im Interesse des Weltfriedens aufzugeben.
30. März
Der ehemalige stellvertretende Oberbefehlshaber der NATO, Bernard Law Montgomery, plädierte in der Londoner „Sunday Times“ für einen Abzug aller ausländischen Truppen aus Deutschland und für eine Sicherung der NATO-Front durch die Bundesrepublik.
31. März
BRD 1959 – Der deutsche Verleger und Gründer des Suhrkamp Verlags, Peter Suhrkamp, starb in Frankfurt am Main.

März 1959 in den Nachrichten

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