Juni 1956 - Annäherungen menschlicher und
verkehrstechnischer Art
Keine politische, aber immerhin eine regionale
Annäherung war mit der Eröffnung der direkten
Eisenbahnverbindung zwischen der österreichischen
Hauptstadt Wien und der sowjetischen Hauptstadt
Moskau geschaffen worden. Eine ähnliche
verkehrstechnische Annäherung brachte die
Unterzeichnung des Luftverkehrsabkommens zwischen
Irland und der BRD mit sich. Dort konnten nun im
Rahmen des Transatlantikverkehrs der Lufthansa
Zwischenlandungen auf dem irischen Flughafen Shannon
stattfinden. Mit Annäherung hatte die folgende
Meldung wenig zu tun, eher mit dem Vorzeigen der
eigenen Stärke: Die sowjetische Luftwaffe hatte zum
Tag der sowjetischen Luftstreitkräfte im Beisein
hoher NATO-Militärs ihre neuesten Kampfflugzeuge
präsentiert, unter denen Atombomber waren, die von
der NATO die Codenamen „Bear“ und „Bison“ erhielten.
Zwei Staaten mit einem ähnlichen politischen Dilemma
– geteiltes Land – hatten in der DDR-Hauptstadt zum
Abschluss eines sechstägigen Staatsbesuchs des
nordkoreanischen Ministerpräsidenten Kim Il Sung ein
Abkommen über wirtschaftliche und kulturelle
Zusammenarbeit unterzeichnet. Nordkorea betonte die
Abrüstung als ersten Schritt zur Wiedervereinigung
der beiden geteilten Staaten. In der BRD war das
Zweite Wohnungsbaugesetz gebilligt worden, das den
Bau von Sozialwohnungen für einkommensschwache und
kinderreiche Familien voranbringen sollte. Ohne
Wohnung wäre schließlich die Dortmunder Ausstellung
„Wohne und lebe zeitgemäß“ unsinnig, die mehr als
100.000 Menschen besuchten. Wohnungssorgen hatten
der Schriftsteller Arthur Miller und die
Schauspielerin Marilyn Monroe gewiss nicht, als sie
zum Ende des Monats die Ehe eingingen. Diese
Annäherung der besonderen Art stieß international
auf viel Interesse, zumal es für Monroe schon die
dritte Ehe war.
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Juli
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Wichtige Ereignisse im
Juni 1956
1. Juni
Sowjetunion 1956 – In Moskau hatte der sowjetische
Außenminister Wjatscheslaw M. Molotow seinen
Rücktritt bekanntgegeben. Das Politbüro der
Kommunistischen Partei ernannte Dimitri T. Schepilow,
einen engen Vertrauten von Parteichef Nikita S.
Chruschtschow, zu seinem Nachfolger.
1. Juni
Großbritannien 1956 – In einer Rede vor Mitgliedern
der konservativen Partei in Norwich (England) hatte
sich der britische Premierminister Anthony Eden
scharf gegen die Politik der griechischen Regierung
gewandt. Diese hatte in der Vergangenheit die
Terror-Organisation EOKA auf Zypern unterstützt.
1. Juni
International 1956 – Die US-Luftwaffe hatte in
Frankfurt am Main (
Hessen) erstmals ihre neue
lenkbare Überschall-Flakrakete „Nike“ der
europäischen Öffentlichkeit vorgestellt.
2. Juni
BRD/USA 1956 – In Bonn hatte der Bundesminister für
Atomfragen, Franz Josef Strauß, die Lieferung von
drei Forschungsreaktoren durch die US-amerikanische
Atomenergiekommission bekanntgegeben. Die Reaktoren
sollten in den Universitäten in München, Frankfurt
am Main und Hamburg installiert werden. Gleichzeitig
hatte die Bundesrepublik 10 kg radioaktives Uran 235
zum Betrieb der Anlagen erhalten.
3. Juni
DDR 1956 – In Dresden hatten die Feiern zum
750-jährigen Bestehen der Stadt mit der
Wiedereröffnung der Gemäldegalerie im Zwinger und
des Staatstheaters begonnen.
3. Juni
BRD 1956 – In Kiel (
Schleswig-Holstein) hatten mehr
als 20.000 ehemalige Marinesoldaten den 40.
Jahrestag der „Skagerak-Schlacht“ im Ersten
Weltkrieg begangen. Der frühere Großadmiral Erich
Raeder war vom Kameradschaftsbund der Marine zum
Ehrenmitglied gewählt worden.
3. Juni
BRD 1956 – In Dortmund (Nordrhein-Westfalen) war die
Ausstellung „Wohne und lebe zeitgemäß“ zu Ende
gegangen. Mehr als 100.000 Besucher sammelten
Anregungen zum modernen Wohnen.
3. Juni
Österreich 1956 – In der österreichischen Hauptstadt
waren die 6. Wiener Festwochen eröffnet worden.
Während der kommenden zwei Wochen traten 25
Orchester in Wien auf.
3. Juni
Automobilsport 1956 – Der Brite Peter J. Collins
hatte auf einem Ferrari in Spa-Francorchamps den
Großen Preis von Belgien gewonnen.
3. Juni
Europa 1956 – In ganz Europa hatten die
Bahnverwaltungen das Zwei-Klassen-System eingeführt.
Die bisherige 1. Wagenklasse war abgeschafft worden.
Aus der bisherigen 2. Klasse war die 1. Klasse
geworden und aus der 3. Klasse wurde die 2. Klasse.
4. Juni
BRD/Frankreich 1956 – Bundeskanzler Konrad Adenauer
und der französische Ministerpräsident Guy Mollet
hatten in Luxemburg die Eingliederung des
Saargebiets in die Bundesrepublik Deutschland
vereinbart.
4. Juni
USA/Sowjetunion 1956 – In Washington war vom
US-Außenministerium der Text der Rede des
sowjetischen Parteichefs Nikita S. Chruschtschow,
die dieser auf dem XX. Parteitag der KPdSU in Moskau
gehalten hatte, veröffentlicht. Chruschtschow hatte
daran zahlreiche Verbrechen Stalins enthüllt.
4. Juni
UdSSR 1956 – Die Regierung in Moskau hatte im Zuge
einer Dezentralisierung des sowjetischen
Justizwesens die Auflösung des Ministeriums für
Justiz der UdSSR beschlossen. Dessen Aufgaben waren
auf die Justizministerien der einzelnen
Sowjetrepubliken übertragen worden.
4. Juni
Österreich/Sowjetunion 1956 – Zwischen Wien und
Moskau war eine direkte Eisenbahnverbindung eröffnet
worden.
4. Juni
BRD 1956 – Der Deutsche Bundestag hatte in der
BRD-Hauptstadt Bonn ein internationales Zollabkommen
ratifiziert. Dadurch konnten 250
Zigaretten, eine
Flasche Wein und Reiseandenken bis zu 50 US-Dollar
(rund 210 DM) zukünftig zollfrei eingeführt werden.
4. Juni
International/Musik 1956 – In der schwedischen
Hauptstadt Stockholm hatte das einwöchige 30.
Weltmusikfest begonnen. Vertreter aus 25 Ländern
stellten zeitgenössische Musik vor und diskutierten
über die Förderung des modernen Musikschaffens.
5. Juni
Frankreich 1956 – In Paris hatte der französische
Finanzminister Paul Ramadier Steuererhöhungen in
Höhe von rund 100 Milliarden Francs (1,25 Milliarden
DM) zur Deckung der Militärausgaben in Algerien
angekündigt.
6. Juni
USA/BRD 1956 – Die Bundesregierung hatte sich nach
Verhandlungen mit den Vereinigten Staaten zur
Übernahme der Kosten für in der Bundesrepublik
stationierte US-Soldaten verpflichtet. Für das
Finanzjahr 1956/57 hatte die Bundesrepublik den
Vereinigten Staaten rund 650 Millionen DM erstattet.
6. Juni
Großbritannien 1956 – Die britische Admiralität in
London hatte die Schließung des Marinestützpunktes
Scapa Flow in Schottland bekanntgegeben. Der Hafen
war im
Zweiten Weltkrieg eine der größten
Flottenbasen der britischen Kriegsmarine gewesen.
6. Juni
Schweiz 1956 – In der Hauptstadt Bern hatte sich
eine „Aktionsgemeinschaft gegen das Fernsehen“
gegründet. Sie betrachtete das neue Medium als
überflüssige und bedrohliche Einrichtung. Das Ziel
der Aktion war es, mittels eines Volksentscheides
das Fernsehen in der Schweiz zu verbieten.
6. Juni
DDR 1956 – Anlässlich des zehnten Todestages des
deutschen Dramatikers Gerhart Hauptmann war auf der
Ostsee-Insel Hiddensee eine Gedächtnisstätte
eingeweiht worden.
7. Juni
Nordkorea/DDR 1956 – Zum Abschluss eines
sechstägigen Staatsbesuchs des nordkoreanischen
Ministerpräsidenten Kim Il Sung in der DDR waren in
der DDR-Hauptstadt Ost-Berlin Abkommen über
wirtschaftliche und kulturelle Zusammenarbeit
zwischen beiden Staaten unterzeichnet worden. In
einer Erklärung hatte sich die nordkoreanische
Delegation für das Prinzip der friedlichen
Koexistenz sowie der Abrüstung als ersten Schritt
zur Wiedervereinigung der beiden geteilten Länder
ausgesprochen.
7. Juni
USA 1956 – Trotz eines Appells von Präsident Dwight
D. Eisenhower hatte das US-Repräsentantenhaus das
von Eisenhower eingebrachte Auslandshilfeprogramm um
1,1 Milliarden US-Dollar (4,62 Milliarden DM)
gekürzt.
7. Juni
DDR/Theater 1956 – Das Deutsche Theater in
Ost-Berlin hatte eine Tournee ins westliche Ausland
unternommen. In Brüssel (
Belgien) und Paris
(Frankreich) war das Schauspiel von Friedrich
Schiller, „Kabale und Liebe“, unter der Regie von
Wolfgang Langhoff aufgeführt worden.
8. Juni
BRD 1956 – Der Rat der Evangelischen Kirche in
Deutschland hatte beschlossen, Pastor Martin
Niemöller von seinen Aufgaben als Leiter des
Kirchlichen Außenamtes zu entbinden. Er sollte durch
den Landessuperintendenten Adolf Wischmann ersetzt
werden. Gegen diese Entscheidung hatte Niemöller
protestiert. Er hatte dahinter politische Gründe
vermutet, die mit seiner Kritik an der deutschen
Wiederbewaffnung zusammenhingen.
8. Juni
BRD 1956 – Der Fliegergeneral des Zweiten
Weltkriegs, Josef Kammhuber, hatte im Range eines
Generalleutnants die Abteilung Luftwaffe des
Bundesverteidigungsministeriums in Bonn übernommen.
8. Juni
USA 1956 – An der New Yorker Börse war es aufgrund
der unbestätigten Nachricht eines Herzanfalls von
US-Präsident
Dwight D. Eisenhower zu starken
Kurseinbrüchen gekommen.
8. Juni
DDR/Syrien 1956 – In der syrischen Hauptstadt
Damaskus hatten Regierungsvertreter der DDR und
Syriens eine Reihe von Handels- und Kulturabkommen
unterzeichnet.
9. Juni
Argentinien 1956 – Regierungstreue Truppen schlugen
einen Militärputsch von Anhängern des 1955
gestürzten argentinischen Staatschefs Juan Domingo
Perón nieder. Der Führer des Aufstands, General Juan
José Valle, war zusammen mit weiteren 250 Meuterern
standrechtlich erschossen worden.
9. Juni
BRD 1956 – Der Deutsche Bundestag hatte das
Wehrpflichtgesetz verabschiedet.
10. Juni
West-Berlin 1956 – Nach zehnjähriger
Entwicklungsphase hatten die West-Berliner
Verkehrsbetriebe (BVG) ihre neuen U-Bahnzüge im
Probelauf vorgestellt. Die Triebwagen hatten eine
Geschwindigkeit von 70 km/h.
10. Juni
Reitsport 1956 – In der schwedischen Hauptstadt
Stockholm hatte das achttägige olympische
Reitturnier begonnen. Es musste aus
tiermedizinischen Gründen von den Sommerspielen in
Melbourne (Australien) getrennt werden. Die deutsche
Mannschaft errang zwei Gold-, drei Silber- und eine
Bronzemedaille und war damit die erfolgreichste
Equipe geworden.
10. Juni
Automobilsport 1956 – Beim
Automobil-Langstreckenrennen Targio Florio auf
Sizilien waren der Italiener Umberto Maglioli und
Fritz Huschke (BRD) von Hanstein auf Porsche als
Sieger hervorgegangen.
10. Juni
Radrennsport 1956 – Das Rundstreckenrennen Giro
d'Italia hatte der luxemburgische Radrennfahrer
Charlie Gaul vor dem Italiener Fiorenzo Magni
gewonnen.
11. Juni
Tschechoslowakei 1956 – Parteichef Antonin Novotný
hatte auf der Parteikonferenz der Kommunistischen
Partei der Tschechoslowakei auf Fehler und Mängel in
der Parteiarbeit hingewiesen. Diese seien durch die
Anwendung der falschen These des früheren
sowjetischen Staats- und Parteichefs Josef W. Stalin
zustande gekommen.
12. Juni
BRD/Irland 1956 – Zwischen Irland und der
Bundesrepublik war ein Luftverkehrsabkommen
unterzeichnet worden, das im Transatlantikverkehr
der Lufthansa Zwischenlandungen auf dem irischen
Flughafen Shannon möglich machte.
12. Juni
Südafrika 1956 – In Kapstadt hatte das
südafrikanische Parlament eine Gesetzesänderung
verabschiedet. Danach wurde für schwere Verbrechen
wie Vergewaltigung und schwerer Raub die
Prügelstrafe zwingend vorgeschrieben.
12. Juni
Fußball 1956 – In der französischen Hauptstadt Paris
hatte Real Madrid durch einen 4:3-Sieg über den
Meister Stade Reims den Europa-Pokal der
Landesmeister gewonnen.
13. Juni
Österreich/Musik 1956 – Als Nachfolger von Karl Böhm
hatte der österreichische Dirigent und Leiter des
Berliner Philharmonisches Orchesters, Herbert von
Karajan, die künstlerische Leitung der Wiener
Staatsoper übernommen.
13. Juni
Fußball 1956 – Die DFB-Auswahl gewann in einem
Fußball-Länderspiel gegen die Auswahl Norwegens in
Oslo 3:1.
13. Juni
Automobilsport 1956 – In Hannover wurde erstmals die
Automobilrallye „Tour d'Europe“ über 13.500 km
ausgetragen. Sieger wurden die Dänen Andersen/Orum
auf Simca vor den Deutschen Prahl/Elmenhorst auf
Mercedes. Es hatten von 40 gestarteten Team 14 das
Ziel erreicht.
13. Juni
Pakistan 1956 – Bei einem Wirbelsturm waren mehr als
100 Menschen ums Leben gekommen. Offiziellen Angaben
zufolge verloren durch die Naturkatastrophe rund
9.000 Menschen ihr Obdach.
14. Juni
DDR/Sowjetunion 1956 – In der DDR-Hauptstadt
Ost-Berlin hatte der Oberkommandierende der „Gruppe
der sowjetischen Streitkräfte in Deutschland“ die
Reduzierung der sowjetischen Truppen in der DDR um
50.000 Mann angekündigt.
14. Juni
BRD 1956 – In Recklinghausen (Nordrhein-Westfalen)
hatte Bundespräsident Theodor Heuss die 10.
Ruhrfestspiele eröffnet.
14. Juni
BRD 1956 – Unter Beteiligung von 173 Booten aus zehn
Nationen hatte in Kiel (
Schleswig-Holstein) die
internationale „Kieler Woche“ begonnen.
14. Juni
Wissenschaft/International 1956 – Die
US-amerikanischen Forscher Clyde L. Cowan und
Frederick Reines hatten den Schweizer Physiker
Wolfgang Pauli telegrafisch über den ihnen
gelungenen Nachweis des Neutrinos informiert. Pauli
hatte es als Elementarteilchen mehr als zwei
Jahrzehnte zuvor hypothetische aufgezeigt.
15. Juni
Frankreich/Tunesien 1956 – Frankreich und die
ehemalige französische Kolonie Tunesien hatten mit
dem Austausch von Botschaften offizielle
diplomatische Beziehungen aufgenommen.
15. Juni
BRD/USA 1956 – In Milwaukee (US-Bundesstaat
Wisconsin) war Bundeskanzler Konrad Adenauer
anlässlich seiner USA-Reise von der Vereinigung der
Indianerstämme die Würde eines Ehrenhäuptlings
verliehen worden.
15. Juni
West-Berlin 1956 – Die zwölftägige „Berliner
Durchreise“, die führende Modenschau der deutschen
Couturiers war zu Ende gegangen. Die Trends für die
kommende Saison war die Abkehr von der Wespentaille
gewesen.
15. Juni
Niederlande 1956 – In Eindhoven war als zweite
Technische Hochschule
In den Niederlanden die
Technische Universität Eindhoven entstanden.
16. Juni
Österreich 1956 – Im Rahmen der Wiener Festwochen
war die Oper „Der Sturm“ des deutschen Komponisten
Frank Martin nach Motiven des gleichnamigen Stücks
von William Shakespeare an der Wiener Staatsoper
uraufgeführt worden.
16. Juni
DDR 1956 – Den DDR-Schriftstellern Klaus Beuchler,
Karl Georg Egel, Stefan Heym, Jürgen Lenz und Paul
Wiens war in der DDR-Hauptstadt Ost-Berlin der
Literaturpreis des Freien Deutschen
Gewerkschaftsbundes (FDGB) verliehen worden.
16. Juni
Afghanistan 1956 – Weite Landstriche des Landes
waren durch ein schweres Erdbeben verwüstet worden.
Durch die Erdstöße waren 270 Menschen ums Leben
gekommen und weitere Hunderte verletzt worden.
17. Juni
BRD/West-Berlin 1956 – In Städten der Bundesrepublik
und in West-Berlin hatten am „Tag der deutschen
Einheit“, dem dritten Jahrestag der Niederschlagung
des Arbeiteraufstands in der DDR, zahlreiche
Gedenkveranstaltungen stattgefunden.
17. Juni
BRD 1956 – In Essen (Nordrhein-Westfalen) war der
erste Bundeskongress der 1955 gegründeten
Christlichen Gewerkschaftsbewegung (CGD) abgehalten
worden. Die Mitglieder hatten Johannes Even zum
ersten Vorsitzenden und Erich König zum
Generalsekretär der CGD gewählt.
17. Juni
BRD 1956 – Im bayerischen Miltenberg hatte Otto
Strasser, der früher mit seinem Bruder Gregor zur
linken Fraktion der NSDAP gehörte, die
Deutsch-Soziale Union (DSU) gegründet.
17. Juni
Israel 1956 – Als Nachfolgerin von Moshe Sharet
hatte Golda Meir von der Arbeiterpartei das Amt des
israelischen Außenministers übernommen.
17. Juni
Bolivien 1956 – Der Kandidat der Regierungspartei,
Hernán Siles Zuazo, war mit knapp 70 Prozent der
Stimmen als eindeutiger Sieger aus den Wahlen für
das Amt des Staatspräsidenten hervorgegangen.
17. Juni
Fußball 1956 – Im jugoslawischen Zagreb hatten sich
die Fußball-Nationalmannschaften
Jugoslawiens und
Österreichs 1:1 getrennt.
17. Juni
BRD 1956 – Die deutsche Lotterie hatte die
Zusatzzahl eingeführt.
18. Juni
Ägypten/Großbritannien 1956 – Die 74-jährige
britische Besetzung Ägyptens ging mit dem Abzug der
letzten Soldaten aus der Suezkanal-Zone zu Ende.
18. Juni
Film/International 1956 – In Venedig (
Italien) waren
die internationalen Filmfestspiele eröffnet worden,
die bis zum 28. Juni dauerte.
19. Juni
Zypern 1956 – Bei einem von Mitgliedern der
griechischen Untergrundorganisation EOKA gelegten
Waldbrand in Zypern waren 19 britische Soldaten ums
Leben gekommen.
20. Juni
Österreich 1956 – Das Inn-Kraftwerk-Imst im
österreichischen Tirol war drei Monate früher als
geplant in Betrieb genommen worden.
20. Juni
USA/Venezuela 1956 – Beim Absturz einer
venezolanischen Verkehrsmaschine vom Typ „Super-Constellation“
vor der Küste der USA waren 74 Menschen umgekommen.
Kurz nach dem Start in New York war die Maschine in
Brand geraten und abgestürzt.
21. Juni
DDR 1956 – Im Rahmen einer umfangreichen Amnestie in
der DDR waren rund 11.800 Häftlinge entlassen
worden, darunter hatten sich auch politische
Gefangene befunden.
21. Juni
BRD/West-Berlin 1956 – Der West-Berliner Regierende
Bürgermeister Otto Suhr war auf der 9.
Hauptversammlung des Deutschen Städtetages in Essen
(
Nordrhein-Westfalen) als Präsident des Gremiums
wiedergewählt worden.
21. Juni
BRD 1956 – In Baden-Baden (
Baden-Württemberg) war
die 18-jährige Berliner Ballettschülerin Marina
Orschel zur „Miss Germany“ gewählt worden.
21. Juni
Italien 1956 – In Venedig hatte Staatspräsident
Giovanni Gronchi die 28. Kunstbiennale eröffnet, auf
der vier Monate lang moderne Kunst aus 34 Ländern
ausgestellt wurde. Erstmals nach 22 Jahren hatte die
Sowjetunion daran teilgenommen.
22. Juni
Film/International 1956 – In West-Berlin waren die
bis zum 3. Juli dauernden IV. Internationalen
Filmfestspiele eröffnet worden. Daran beteiligt
waren 34 Länder mit insgesamt 91 Spielfilmen.
23. Juni
Ägypten 1956 – Eine Volksabstimmung hatte die
vorgelegte Verfassung des Landes verabschiedet und
Ministerpräsident Oberst Gamal Abd An Nasser mit
99,84 Prozent der abgegebenen Stimmen als neuen
Staatspräsidenten bestätigt.
23. Juni
Jugoslawien/Sowjetunion 1956 – Der jugoslawische
Staatschef Josip Tito hatte eine dreiwöchige Reise
durch die Sowjetunion beendet. Dabei war über eine
weitere Normalisierung der gegenseitigen Beziehungen
nach der Abkehr vom Stalinismus in der UdSSR
verhandelt worden.
23. Juni
Radrennsport 1956 – Der Schweizer Radrennfahrer Rolf
Graf hatte das Rundstreckenrennen „Tour de Suisse“
gewonnen.
24. Juni
BRD 1956 – In Bochum hatte die rechtsliberale Freie
Volkspartei (FVP), die sich aus ehemaligen
FDP-Abgeordneten des Bundestages zusammensetzte,
ihren Gründungsparteitag abgehalten. Zum
Parteivorsitzenden war Wohnungsbauminister
Victor-Emanuel Preusker gewählt worden.
24. Juni
Island 1956 – Die regierende Konservative
Unabhängigkeitspartei und die Partei der
Fortschrittlichen Agrarier waren aus den Wahlen zum
isländischen Parlament mit 19 bzw. 17 Mandaten als
stärkste Kräfte hervorgegangen.
24. Juni
Sowjetunion 1956 – Auf dem Flughafen Kubinka bei
Moskau hatte die sowjetische Luftwaffe zum Tag der
sowjetischen Luftstreitkräfte im Beisein hoher
NATO-Militärs ihre neuesten Kampfflugzeuge gezeigt,
unter denen Atombomber waren, die von der NATO die
Codenamen „Bear“ und „Bison“ erhalten hatten.
24. Juni
Reitsport 1956 – In Hamburg war das 89. Deutsche
Derby mit dem Sieg von „Kilometer“ unter Jockey Hein
Bollow zu Ende gegangen.
24. Juni
Fußball 1956 – Im Endspiel um die deutsche
Fußball-Meisterschaft hatte Borussia Dortmund im
Berliner Olympia-Stadion vor knapp 60.000 Zuschauern
den Karlsruher SC 4:2 besiegt. Damit war der
Traditionsverein Borussia Dortmund zum ersten Mal
Deutscher Meister geworden.
25. Juni
Sowjetunion 1956 – Gegenüber ägyptischen
Journalisten hatte der sowjetische Parteichef Nikita
S. Chruschtschow erklärt, dass ein Krieg zwischen
Israel und den arabischen Staaten zwangsläufig den
dritten Weltkrieg auslösen würde.
25. Juni
Sowjetunion/West-Berlin 1956 – Die sowjetische
Regierung hatte das Haus des Rundfunks in
West-Berlin dem Senat der Stadt übergeben. Seit 1945
war das Gebäude eine sowjetische Enklave im
britischen Sektor gewesen.
25. Juni
Iran/UdSSR 1956 – Der Schah des Iran, Mohammed Resa
Pahlawi, war mit Kaiserin Soraya in der Hauptstadt
Moskau zu einem offiziellen Staatsbesuch der
Sowjetunion eingetroffen.
26. Juni
International 1956 – In Brüssel (
Belgien) hatten die
Regierungsvertreter der sechs Mitgliedsstaaten auf
Beschluss der Außenministerkonferenz der Montanunion
vom 31. Mai in Venedig mit der Ausarbeitung von
Verträgen über einen gemeinsamen europäischen Markt
und die europäische Atomgemeinschaft (EURATOM)
begonnen.
26. Juni
BRD 1956 – In der bundesdeutschen
Hauptstadt Bonn
hatte die Bundesregierung einen Gesetzentwurf
verabschiedet. Dieser sah eine allgemeine
Geschwindigkeitsbeschränkung in Städten von 60 km/h
vor. Gesenkt werden sollten dadurch die rapide
steigenden Unfallzahlen im Straßenverkehr.
26. Juni
BRD/West-Berlin 1956 – Die Büste der altägyptischen
Königin Nofretete, die 1945 aus Sicherheitsgründen
von Berlin nach Wiesbaden geschafft wurde, war in
ein West-Berliner Museum zurückgebracht worden.
27. Juni
BRD 1956 – Der Bundesrat in Bonn hatte das Zweite
Wohnungsbaugesetz gebilligt. Durch den verstärkten
Bau von Sozialwohnungen sollten einkommensschwache
und kinderreiche Familien Unterstützung erhalten.
27. Juni
Frankreich 1956 – In Paris hatte die französische
Nationalversammlung ein Gesetz zur Schaffung eines
nationalen Fonds für die Altersversorgung
verabschiedet.
27. Juni
Peru 1956 – Der Kandidat der konservativen
Regierungspartei, Manuel Prado y Ugarteche, hatte
sich bei den Präsidentschaftswahlen gegen den
Oppositionellen Fernando Bellaúnde Terry
durchgesetzt.
27. Juni
USA/Film 1956 – In den Vereinigten Staaten war der
Film „Moby Dick“ unter der Regie von John Huston
uraufgeführt worden.
28. Juni
BRD 1956 – In Bonn hatte der Bundestag den Haushalt
für 1956 verabschiedet, der mit rund 35 Milliarden
DM ein Rekordvolumen aufwies.
28. Juni
BRD 1956 – Bundeskanzler Konrad Adenauer hatte Felix
von Eckhardt als Nachfolger von Edmund Forschbach
zum Leiter des Bundespresseamtes benannt. Eckardt,
der in den letzten zwölf Monaten Beobachter der BRD
bei der UNO war, hatte dieses Amt schon einmal inne
gehabt und zwar von 1952 bis 1955.
28. Juni
Polen 1956 – In der Industriestadt Posen (Poznań)
war ein Arbeiteraufstand von Armeeeinheiten blutig
niedergeschlagen worden. Die Straßenschlachten
hatten 53 Todesopfer und mehr als 300 Verletzte
gefordert.
29. Juni
BRD 1956 – Der Arbeitgeberverband der
Metallindustrie hatte in Bremen die Verkürzung der
wöchentlichen Arbeitszeit von 48 auf 45 Stunden
gebilligt.
29. Juni
BRD 1956 – Das Auswärtige Amt in Bonn hatte den
Abschluss der Verhandlungen über die
Stationierungskosten für die Alliierten
bekanntgegeben. Danach hatten die USA 650 Millionen
DM, Großbritannien 400 Millionen DM und Frankreich
278 Millionen DM zum Unterhalt der in der
Bundesrepublik stationierten Truppen erhalten.
29. Juni
Österreich 1956 – Bundeskanzler Julius Raab hatte in
Wien sein Kabinett vorgestellt. Dem gehörten
Minister der beiden großen Parteien ÖVP und SPÖ an.
29. Juni
BRD/DDR 1956 – Die gesamtdeutsche Synode der
Evangelischen Kirche (EKD) hatte sich in West-Berlin
zur deutschen Einheit bekannt und freie Wahlen in
ganz Deutschland gefordert.
29. Juni
USA 1956 – US-Präsident
Dwight D. Eisenhower hatte
in Washington ein Gesetz unterzeichnet, das die
Bereitstellung von rund 33,4 Milliarden US-Dollar
(140 Milliarden DM) für den Ausbau des
Fernstraßennetzes in den USA vorsah.
29. Juni
Sowjetunion/DDR 1956 – Die Sowjetunion hatte die
gegen Ende des Zweiten Weltkrieges in die UdSSR
verbrachte Gothaer Bibliothek an die DDR
zurückgegeben. Die rund 300.000 Bände umfassende
Bibliothek gilt als eine der bedeutendsten
Büchersammlungen Europas.
29. Juni
USA 1956 – In New York waren der Schriftsteller
Arthur Miller und die Schauspielerin Marilyn Monroe
die Ehe eingegangen. Für Monroe war es die dritte
Ehe.
30. Juni
DDR/BRD 1956 – Das Zentralkomitee (ZK) der SED hatte
die SPD in der Bundesrepublik zu gemeinsamen
Beratungen über Abrüstungsfragen und Maßnahmen zur
Verhinderung der allgemeinen Wehrpflicht in der BRD
aufgefordert.
30. Juni
Ungarn/Großbritannien 1956 – Zwischen den
Regierungsvertretern Ungarns und Großbritanniens war
in London ein Entschädigungsabkommen unterzeichnet
worden. Darin hatte sich Ungarn zur Zahlung von rund
10 Millionen US-Dollar (40,2 Millionen DM) für
Beeinträchtigungen britischen Vermögens im und nach
dem
Zweiten Weltkrieg verpflichtet.
30. Juni
Fußball 1956 – Die Vertretungen der BRD und
Schwedens hatten sich in einem Fußball-Länderspiel
in Stockholm 2:2 getrennt.
30. Juni
USA 1956 – Über dem Grand Canyon in nicht
überwachtem Luftraum waren eine Super Constellation
der TWA und eine DC-7 zusammengestoßen. Alle 128
Menschen an Bord kamen bei der Katastrophe ums
Leben.
Juni 1956 in den
Nachrichten
Sterbehilfe von seiner Frau?
SPIEGEL ONLINE
Auf der Postkarte vom 16. Juni 1956 heißt es: Er
habe seiner Frau das Versprechen abgenommen, dass
sie ihm die letzte Zeit erleichtern werde, und ....
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