1950 1951 1952 1953 1954 1955 1956 1957 1958 1959

Juli 1954 - Dem Waffenstillstand in Indochina folgte die Teilung Vietnams

Kalender Juli 1954
Zwar akzeptierte der kommunistische Führer des Vietminh die Teilung seines Landes als Ergebnis der Genfer Konferenz. Er betonte aber unmissverständlich, dass er sie nur für eine vorübergehende Maßnahme ansehe. Das war aber dennoch ein kleiner Erfolg im Sinne des Friedens. Der Inselstaat tat alles für seine Souveränität – er baute eine neue Armee auf. Derweil wurden in der Bundesrepublik die Postgebühren erhöht. Doch die wichtigen Nachrichten nahmen ihren Weg ja ohnehin über die Rundfunkanstalten und die gedruckten Medien. Eine der Schlagzeilen des Monats war in Deutschland der Übertritt des Präsidenten des Bundesverfassungsschutzes, der vom Westen in den Osten wechselte und in die DDR ging. Doch das war angesichts des Fußball-Wunders von Bern, das Deutschland zum Weltmeister machte, ein „kleiner Fisch“.
<< Juni 1954   |   August 1954 >>



Wichtige Ereignisse im Juli 1954

1. Juli
Die CDU im Bundestag gewann die absolute Mehrheit zurück, nachdem der Zentrumspolitiker Josef Rösing (1911-1983) zur Christlich-Demokratischen Union übergetreten war.
1. Juli
Die französische Regierung wurde vom US-amerikanischen Botschafter in Frankreich, Douglas Dillon (1909-2003), vor die Wahl gestellt, der Europäischen Verteidigungsgemeinschaft (EVG) zuzustimmen oder den Aufbau einer deutschen Nationalarmee zuzulassen.
1. Juli
Mit der Vereidigung der ersten Einheiten entstand in eine neue Armee. Damit wurden die Bemühungen des Inselstaates um die Wiedererlangung der staatlichen Souveränität vollendet.
1. Juli
Die Postgebühren in der Bundesrepublik wurden erhöht.
1. Juli
Der 3. Deutsche Brauertag der 2671 Bierbrauer in der Bundesrepublik fand in Düsseldorf statt.
1. Juli
Das Grenzgebiet zwischen den USA und Mexiko am Mittellauf des Rio Grande wurde von einer Überschwemmungskatastrophe heimgesucht. Dabei kamen 55 Menschen ums Leben und etwa 15.000 Menschen verloren ihr Obdach.
2. Juli
Der deutsche Bundeskanzler Konrad Adenauer (1876-1967) forderte in einem Rundfunkinterview Frankreich dazu auf, den Vertrag über die Europäische Verteidigungsgemeinschaft (EVG) in unveränderter Form zu ratifizieren. Adenauer wandte sich mit dieser Aufforderung gegen die in Paris diskutierten Alternativ-Pläne für eine gemeinsame europäische Verteidigung.
2. Juli
Seit seiner Entlassung aus sowjetischer Gefangenschaft äußerte sich der ehemalige Generalfeldmarschall Friedrich Paulus (1890-1957) erstmals auf einer Pressekonferenz in der DDR-Hauptstadt Berlin (Ost) zu aktuellen politischen Fragen und zu seiner Rolle als „Verteidiger von Stalingrad“.
2. Juli
In Indochina beendeten die französischen Streitkräfte die Räumung des Deltas des Roten Flusses (Nordvietnam). Sie konzentrierten ihre Truppen um die Hauptstadt Hanoi sowie um die Hafenstadt Haiphong. In Hanoi hatten bereits 50.000 Menschen aufgenommen werden müssen, die vor den nachrückenden kommunistischen Vietminh-Truppen geflüchtet waren.
2. Juli
In Metz (Frankreich) fällte ein Militärgericht im Prozess gegen ehemalige Mitglieder der Lagermannschaften des KZ Struthof im Elsaß sechs Todesurteile.
2. Juli
Im Herreneinzel in Wimbledon gewann der ägyptische Tennisspieler tschechischer Herkunft, Jaroslav Drobny (1921-2001). Bei den Damen holte die US-amerikanische Spielerin Maureen Connolly (1934-1969) zum dritten Mal den Sieg.
3. Juli
Die 1940 eingeführte Rationierung von Speck und Fleisch in Großbritannien wurde abgeschafft.
4. Juli
Unter ihrem Trainer Sepp Herberger (1897-1977) wurde die Mannschaft der Bundesrepublik überraschend mit einem 3:2-Sieg über Ungarn in Bern (Schweiz) Fußball-Weltmeister. Diese Sensation ging als „Wunder von Bern“ in die Sportgeschichte ein.
4. Juli
Wegen guter Führung wurde der frühere Generalinspekteur der deutschen Luftwaffe, Generalfeldmarschall Erhard Milch (1892-1972), aus der Haftanstalt Landsberg (Bayern) entlassen. Milch war 1947 im Nürnberger Kriegsverbrecher-Prozess zu lebenslänglicher Haft verurteilt worden. Im Jahr 1951 war die Strafe auf 15 Jahre Haft umgewandelt worden.
4. Juli
Die neuen Mercedes-Silberpfeile überzeugten beim Großen Preis von Reims (Frankreich) durch einen Doppelsieg der Rennfahrer Juan Manuel Fangio () und Karl Kling (). Es war das erste Mal, dass Mercedes-Rennwagen nach dem Zweiten Weltkrieg an einem internationalen Rennen teilnahmen.
5. Juli
Britische und US-amerikanische Experten begannen in London mit der Ausarbeitung eines Konzepts zur Herstellung der bundesdeutschen Souveränität.
5. Juli
Der griechische Ministerpräsident Alexandros Papagos (1883-1955) beendete seinen Staatsbesuch in der bundesdeutschen Hauptstadt Bonn. In Zukunft sollten alle vier bis sechs Monate politische Beratungen zwischen der Bundesrepublik und Griechenland abgehalten werden.
5. Juli
In Freiburg im Breisgau (Baden-Württemberg) befürwortete der Vorsitzende des Deutschen Journalistenverbandes (DJV), Rupert Gießler (1896-1980), die Bildung von Presseausschüssen, die innerhalb der bundesdeutschen Presse eine Art Selbstkontrolle ausüben sollten.
5. Juli
Zwischen den zurückweichenden Einheiten und den nachrückenden Verbänden des Vietminh kam es im Delta des Roten Flusses zu schweren Kämpfen. Die neuen französischen Verteidigungsstellungen befanden sich nun 35 km südlich von Hanoi.
5. Juli
Der vom US-amerikanischen Flugzeughersteller Boeing produzierte neue Bomber B 52A startete zu seinem Jungfernflug.
5. Juli
Im Sun Studio in Memphis (US-Bundesstaat Tennessee) nahm Elvis Presley (1935-1977) den alten Blues-Song „That’s All Right“ auf. Der Sänger begann damit seine Karriere als Rock’n’Roll-Star.
6. Juli
In Tunesien bewirkte die wachsende Zahl der Terroranschläge eine Massenflucht französischer Siedler nach Frankreich. Die tunesischen Nationalisten hatten mit dem Beginn der Traubenernte das Aktionsfeld für ihre Anschläge in die Weinberge der französischen Siedler verlagert.
6. Juli
Der ehemalige österreichische Minister für Vermögensbildung und Wirtschaftsplanung, Peter Krauland (1903-1985), wurde in der österreichischen Hauptstadt Wien von der Anklage des Missbrauchs der Amtsgewalt freigesprochen. Die Veruntreuung beschlagnahmter deutscher Vermögen konnte dem Angeklagten nicht zweifelsfrei nachgewiesen werden.
6. Juli
Insgesamt 4.000 Arbeiter in Oak Ridge (US-Bundesstaat Tennessee) und in Paducah (US-Bundesstaat Kentucky), die in den dortigen Atom-Fabriken arbeiteten, traten in einen Streik. Damit war die gesamte US-amerikanische Produktion von Atombomben vorübergehend lahm gelegt worden.
7. Juli
Der 6. Evangelische Kirchentag fand erstmalig in Leipzig (DDR) statt. Rund 500.000 Protestanten aus der DDR trafen mit 100.000 Protestanten aus der Bundesrepublik zusammen.
7. Juli
Der hessische Landtag verabschiedete mit großer Mehrheit aus allen Parteien das neue Landtags-Wahlgesetz. Es sah u. a. die Erweiterung des hessischen Landtags von 80 auf 96 Abgeordnete vor.
7. Juli
In Tansania (Ostafrika) gründeten Julius Nyerere (1922-1999) und Oscar Kambona (1928-1997) die nationale Massenpartei „Tanganyika African National Union“ (TANU). Sie war als Sammelbecken der politischen Kräfte in Tansania gedacht, die eine baldige Unabhängigkeit von Großbritannien anstrebten.
8. Juli
Bundesinnenminister Gerhard Schröder (1910-1969) von der CDU verteidigte in einer Bundestagsdebatte die Arbeitsweise des Verfassungsschutzes. Der Minister reagierte damit auf Vorwürfe des FDP-Abgeordneten Reinhold Maier (1889-1971). Dieser hatte den Verfassungsschutz u. a. als neue „Gestapo“ der Bundesregierung bezeichnet.
8. Juli
Die seit 1952 unter Ministerpräsident Johannes Hoffmann (1890-1967) amtierende Koalitionsregierung im Saarland aus Christdemokratischer Volkspartei (CVP) und Sozialdemokraten (SPS) zerbrach. Die beiden Parteien fanden keine Einigung in der Frage des geplanten Betriebsverfassungsgesetzes.
8. Juli
Der Bundestag lehnte einen Antrag der SPD ab, den Erlass des Bundesministeriums aufzuheben, wonach die Zugehörigkeit zu der im spanischen Bürgerkrieg (von 1936 bis 1939) eingesetzten deutschen „Legion Condor“ als ruhegehaltsfähige Dienstzeit doppelt auf die Rentenansprüche der betroffenen Soldaten angerechnet wurde.
8. Juli
Der Bundestag nahm einstimmig den Beitritt der Bundesrepublik zur Konvention der Vereinten Nationen über die Verhütung und Bestrafung des Völkermordes an.
8. Juli
In Brüssel (Belgien) wurde ein Abkommen unterzeichnet zwischen den Benlux-Staaten Belgien, Niederlande und Luxemburg, das die Beschränkung des Kapitalverkehrs zwischen den Mitgliedsstaaten vollständig aufhob.
8. Juli
Im nord-indischen Bhakra-Nagal wurde ein neuer Staudamm eingeweiht. Das darin gespeicherte Wasser sollte für die Bewässerung von etwa 1 Millionen Hektar Land eingesetzt werden.
8. Juli
In Aachen gewann die spanische Mannschaft beim internationalen Reitturnier vor 45.000 Zuschauern den „Preis der Nationen“. Den zweiten Platz belegte die Bundesrepublik, den dritten Platz Italien.
8. Juli
Der Wuppertaler SV wurde gegründet.
9. Juli
Der SPD-Vorsitzende Erich Ollenhauer (1901-1963) schlug vor, beim Scheitern der Europäischen Verteidigungsgemeinschaft (EVG) anstelle einer bundesdeutschen Nationalarmee die Truppen der Bundesrepublik in eine westliche Koalitionsarmee einzubinden.
9. Juli
Die schwerste Hochwasser seit 1899 ereignete sich in Bayern nach einem Dauerregen von 50 Stunden. Von dem Hochwasser waren auch Österreich und Sachsen betroffen gewesen.
9. Juli
Der liberale Politiker Robert Gordon Menzies (1894-1978) wurde in Australien erneut zum Premierminister gewählt.
10. Juli
Die Bundesrepublik trat der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) bei, die als eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen (UN) aktiv ist.
10. Juli
Die Delegationen der französischen Streitkräfte und der Vietminh einigten sich in Trung Gia (Nordvietnam) grundsätzlich in der Frage der Kriegsgefangenen. Die meisten der rund 6.000 französischen Zivilisten, versuchten gleichzeitig, Hanoi auf der Flucht vor den vorrrückenden Vietminh auf dem Land- und Luftweg zu verlassen.
11. Juli
Im Parlament von Paraguay wurde General Alfredo Stroessner (1912-2006) zum neuen Staatspräsidenten des Landes gewählt. Stroessner war der einzige Kandidat und wurde per Akklamation gewählt.
11. Juli
In Assen (Niederlande) wurde Werner Haas (1927-1956) beim Motorrad-WM-Lauf Weltmeister der 250-ccm-Klasse auf NSU.
11. Juli
Auf seinem Pferd „Orient“ gewann Hans Günter Winkler (*1926) den „Großen Preis von Aachen“.
12. Juli
In einer Regierungserklärung betonte der britische Premierminister Winston S. Churchill (1874-1965), dass Großbritannien neben einer engen Zusammenarbeit mit den Vereinigten Staaten auch gute Beziehungen zum Ostblock aufbauen müsse.
12. Juli
Mit der Premiere des „Jeremias“ von Stefan Zweig (1881-1942) begannen die Bad Hersfelder Freilichtfestspiele, die bis zum 21. Juli dauerten.
13. Juli
In der DDR wurden 138 Häftlinge amnestiert, die 1950 in den sogenannten Waldheim-Prozessen als angebliche „Naziverbrecher“ verurteilt worden waren.
13. Juli
Der in der Bundesrepublik gedreht Arzt-Film „Sauerbruch – Das war mein Leben“ wurde uraufgeführt. Die Hauptrolle spielte Ewald Balser (1898-1978). Der Film galt als einer der erfolgreichsten Arzt-Filme.
13. Juli
Die mexikanische Malerin Frida Kahlo de Rivera starb in Mexiko-Stadt. Sie war eine der bedeutendsten Vertreterinnen einer volkstümlichen Entfaltung des Surrealismus. Kahlo war am 6. Juli 1907 in Coyoacán (ebenfalls Mexiko-Stadt) geboren worden.
14. Juli
Der ehemalige Versorgungsminister Karl Hamann (1903-1973) wurde vom Obersten Gericht der DDR in Berlin (Ost) wegen „Sabotage“ und „verbrecherischer Beziehungen zu imperialistischer Agenten“ zu zehn Jahren Zuchthaus verurteilt worden.
15. Juli
Eine Maschine vom Typ Handley Page stürzte auf dem Militärflugplatz von Cranfield (Großbritannien) ab. Dabei kamen die vier Besatzungsmitglieder ums Leben. Die vierstrahlige Düsenmaschine galt bis dato als modernster Bomber der britischen Luftwaffe.
16. Juli
Im Hafen der schwedischen Hauptstadt Stockholm trafen ein Kreuzer und vier Zerstörer der sowjetischen Marine ein. Dies war der erste Flottenbesuch der UdSSR in Schweden seit der Gründung der UdSSR im Jahr 1922.
16. Juli
Der Bundestag stimmte dem Amnestiegesetz zu. Das Gesetz sah Straferlass für Straftaten vor, die vor dem 1. Dezember 1953 begangen worden waren und deren Strafmaß drei Monate nicht überschritt.
17. Juli
Vom Bundesverwaltungsgerichtshof in Karlsruhe wurde entschieden, dass die kommunistische Jugendorganisation FDJ gegen das Grundgesetz verstoße. Damit bestätigte das Gericht in letzter Instanz das FDJ-Verbot der Bundesregierung aus dem Jahr 1951.
17. Juli
Von der Bundesversammlung wurde in West-Berlin bei der Wahl des Bundespräsidenten 1954 erneut Theodor Heuss (1884-1963) zum Bundespräsidenten gewählt.
17. Juli
Die Bauarbeiten an der Autobahn Wien-Salzburg, die während des Zweiten Weltkriegs eingestellt worden waren, wurden durch einen symbolischen Spatenstich des österreichischen Bundeskanzlers Julius Raab (1891-1964) wieder aufgenommen.
18. Juli
Ein Treffen von rund 250.000 Schlesiern fand in Frankfurt am Main statt. In Reden und Erklärungen bekannte sich Vertreter der Schlesier zum europäischen Gedanken und zur deutschen Wiedervereinigung. Gleichzeitig betonten sie ihren Willen zur Rückkehr in die alten deutschen Ostgebiete.
18. Juli
Zwei Menschen kamen in Manchester (Großbritannien) ums Leben, als ein Bus, dessen Bremsen versagten, in ein Schuhgeschäft raste. Zudem gab es 20 Schwerverletzte.
18. Juli
In Silverstone, beim Großen Preis von England, gewann der Argentinier José Froilán Gonzáles (1922-2013) auf Ferrari vor dem englischen Rennfahrer Mike Hawthorn (1929-1050), ebenfalls auf Ferrari. Die Mercedes-Fahrer Juan Manuel Fangio (1911-1995) aus Argentinien und der Deutsche Karl Kling (1910-2003) belegten den vierten bzw. siebten Platz.
19. Juli
Bundeskanzler Konrad Adenauer (1876-1967) lobte die „maßvolle und kluge politische Haltung“ der Studenten in seinen Worten bei der Entgegennahme der Ehrendoktorwürde der Technischen Universität in West-Berlin.
19. Juli
Bundespräsident Theodor Heuss (1884-1963) weihte an der Sektorengrenze im Norden von West-Berlin die Ernst-Reutter-Siedlung ein. Die insgesamt zwanzig Häuser, die teilweise bis zu zwölf Stockwerken hoch sind, wurden u. a. mit Mitteln aus dem US-amerikanischen Marshall-Plan finanziert.
20. Juli
Der Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz, Otto John (1909-1997), setzte sich in die DDR ab.
20. Juli
In der Bundesrepublik wurde anlässlich des zehnten Jahrestages des Attentatsversuches einer Gruppe von Widerstandskämpfern auf den deutschen Führer und Reichskanzler Adolf Hitler (1989-1945) gedacht. In einer Gedenkveranstaltung wurde an die „Männer des 20. Juli“ erinnert.
21. Juli
Auf der Genfer Indochina-Konferenz wurde ein Waffenstillstandsabkommen unterschrieben. Vietnam sollte am 17. Breitengrad geteilt werden. Kambodscha und Laos erhielten ihre volle Souveränität.
21. Juil
Beim Internationalen Springreiterturnier in London errang Fritz Thiedemann (1918-2000) als erster deutscher Springreiter den „King-George-Cup“.
22. Juli
Die schwedisch-deutschen Handelsbeziehungen wurden in West-Berlin vom schwedischen Ministerpräsidenten Tage Erlander (1901-1985) kritisiert. Während die Bundesrepublik der größte Lieferant Schwedens sei, werde die geringe Ausfuhr Schwedens in die BRD durch eine „ziemlich protektionistische“ Handelspolitik der Bundesregierung behindert.
22. Juli
Mit einer Neuinszenierung des „Tannhäuser“ von Richard Wagner (1813-1883), die Wieland Wagner (1917-1966) realisiert hatte, wurden in Bayreuth die Wagner-Festspiele „Bayreuther Festspiele“ eröffnet. Sie dauerten bis zum 22. August.
22. Juli
In Great Hucklow (Großbritannien) gewann der bundesdeutsche Flieger August Wiethüchter den Zielflug bei den Weltmeisterschaften der Segelflieger.
22. Juli
Zwischen der Bundesrepublik Deutschland und den Vereinigten Staaten wurde ein Doppelbesteuerungsabkommen geschlossen.
23. Juli
Gleichlautende Noten wurden von der Regierung Österreichs an Großbritannien, Frankreich, die Sowjetunion und die USA versandt. Darin forderte die österreichische Regierung neue Verhandlungen über die Abschaffung des Besatzungsregimes in Österreich.
23. Juli
Vor der südchinesischen Insel Hainan schossen Jagdflugzeuge der Volksrepublik China eine britische Verkehrsmaschine ab. Dabei kamen zehn der 17 Insassen ums Leben.
23. Juli
Die US-amerikanische Studentin Miriam Stevenson wurde in Long Beach (US-Bundesstaat Kalifornien) zur „Miss Universum“ gekürt. Die „Miss Germany“ Regina Ernst erreichte den vierten Platz.
23. Juli
Der deutsche Seeoffizier Felix Graf von Luckner (1881-1966) zerriss in Malmö (Schweden) vor Zuschauern das 1280 Seiten umfassende Malmöer Telefonbuch. Zu jenem Zeitpunkt war der „Seeteufel“ Luckner, der während des Ersten Weltkrieges mit seinem Hilfskreuzer „Seeadler“ die britische Blockade durchbrach, 73 Jahre alt.
23. Juli
In einer Rundfunkansprache in der DDR-Hauptstadt Berlin (Ost) gab der bisherige Präsident des Bundesverfassungsschutzes Otto John (1909-1987) seinen Wechsel in die DDR bekannt.
24. Juli
Die drei Westmächte Großbritannien, Frankreich und die USA erhielten von der Sowjetunion den Vorschlag der Einberufung einer Europa-Konferenz, die vor allem die „Neutralisierung Deutschlands“ zum Ziel haben sollte. Das Anliegen wurde von der US-Regierung sofort abgelehnt.
24. Juli
In Lissabon (Portugal) forderten rund 100.000 Menschen, den Erhalt der portugiesischen Besitzungen in Indien notfalls mit Waffengewalt zu sichern, nachdem die portugiesische Besitzung Dadra (Indien) von indischen Nationalisten besetzt worden war.
24. Juli
In der Nähe von Worms (Rheinland-Pfalz) kamen bei einem Zusammenstoß eines Autobusses mit einem Personenzug 26 Businsassen ums Leben.
25. Juli
Der Führer der kommunistischen Vietminh und Präsident (seit 1945) und Ministerpräsident der Demokratischen Republik Vietnam, Ho Chin Minh (), sah die Demarkationslinie am 17. Breitengrad nur als Provisorium an. Niemand könne die Kommunisten daran hindern – so Ho Chin Minh bei einer Pressekonferenz in Hanoi – auch Südvietnam zu befreien. Nach dem Genfer Waffenstillstandsabkommen vom 21. Juli stand der Demokratischen Republik Vietnam die Regierung des 17. Breitengrades zu, der Süden des Landes jedoch sollte der von Frankreich unterstützten Republik Vietnam überlassen bleiben.
25. Juli
In Salzburg (Österreich) begannen die traditionellen Salzburger Festspiele, die bis zum 30. August dauerten.
25. Juli
Passagiere beschwerten sich in Großbritannien öffentlich über die schlechten hygienischen Bedingungen auf dem Auswandererschiff „Fairesa“. In zwei Schlafsälen für 220 Passagiere gebe es nur 10 Waschbecken, fünf Salzwasserduschen und 12 Toiletten. Das Schiff, das unter der Flagge Panamas fuhr, befand sich auf dem Weg von Southampton nach Cuxhaven, um dort 2.000 deutsche Auswanderer für Australien an Bord zu nehmen.
26. Juli
Der bis zum 20. Juli amtierende Ministerpräsident von Albanien, Enver Hoxha (1908-1985), wurde zum Ersten Sekretär des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei gewählt.
26. Juli
Etwa 140 km nördlich des Polarkreises, auf der Melville-Halbinsel (Nordwestkanada), entdeckten Wissenschaftler der US-Universität Pennsylvania zahlreiche Überreste einer etwa 1.000 Jahre alten Siedlung.
27. Juli
Im Bundestag legten fünfzehn CDU-Abgeordnete einen Gesetzentwurf zur Einführung der Todesstrafe vor.
28. Juli
Die Forderung zypriotisch-griechischer Nationalisten nach einer Vereinigung Zyperns mit Griechenland wurde von der britischen Regierung abgelehnt. Seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges versuchte die Enosis-Bewegung mit Terrorakten, den Anschluss der britischen Krone an Griechenland zu erzwingen.
28. Juli
Der außenpolitische Ausschuss des US-Senats sprach sich dafür aus, dem Präsidenten der USA, Dwight D. Eisenhower (1890-1969) die Vollmacht zu erteilen, der Bundesrepublik Deutschland die Souveränität zuzuerkennen, obwohl sich der US-amerikanische Kongress zu jenem Zeitpunkt in den Ferien befand.
28. Juli
In Washington (USA) schlug der Präsident von Südkorea, Syngman Rhee (1875-1965) vor, die Volksrepublik China anzugreifen. Zu diesem Zweck müsste eine Armee von zwei Millionen Mann aufgestellt und von den Vereinigten Staaten ausgerüstet werden.
28. Juli
Eine Erhöhung der Zölle auf Schweizer Uhren und Uhrwerke um 50 Prozent, die von den USA verhängt worden war, trat in Kraft. Diese handelspolitische Maßnahme sorgte für erhebliche Unruhe bei den Exporteuren der Schweizer Uhren.
29. Juli
Nach Angaben der britischen Regierung in London seien von den aufständischen Mau-Mau bei Anschlägen in der britischen Kronkolonie Kenia (Ostafrika) 1145 Zivilisten sowie 422 Polizisten und Soldaten seit 1952 getötet worden.
29. Juli
Ein umfassendes Programm zur Wirtschafts- und Sozialreform war von der französischen Regierung beschlossen worden. Geplant waren u. a. die Angleichung von Löhnen und Preisen, verstärkte Bemühungen um Vollbeschäftigung und die Stärkung der Handelsbeziehungen mit den überseeischen Besitzungen Frankreichs.
29. Juli
Der Leda-Staudamm bei Leer (Ostfriesland/Niedersachsen) wurde eingeweiht. Mit der Regulierung des Nebenflusses der Ems sollten 25.000 Hektar Grünland vor der bisher üblichen jährlichen Überschwemmung bewahrt werden.
29. Juli
In England wurde der Fantasy-Klassiker „Der Herr der Ringe“ von J.R.R. Tolkien (1892-1973) veröffentlicht.
30. Juli
In der montenegrinischen Hauptstadt Cetinje wurde der Metropolit der serbisch-orthodoxen Kirche von Montenegro (Jugoslawien), Arsenije Bradarevic, wegen „antijugoslawischer Tätigkeit“ zu elfeinhalb Jahren Zuchthaus verurteilt. Er hatte in der Vergangenheit mehrfach die KP-Führung kritisiert.
30. Juli
Der israelische Ministerpräsident Moshe Sharet (1894-1965) entging in Maagan (Israel) nur knapp dem Tod, als ein Flugzeug 10 Metern von ihm entfernt, in eine Menschenmenge stürzte. Bei dem Unglück gab es zehn Todesopfer und 26 Verletzte.
30. Juli
Die 5. British Empire and Commonwealth Games wurden in Vancouver (Kanada) eröffnet. Sie dauerten bis zum 7. August.
31. Juli
Tunesien erhält von Frankreich die „innere Autonomie“. Die Außenpolitik und die Verteidigung Tunesiens wurden weiterhin von den französischen Behörden wahrgenommen.
31. Juli
Erstmals wurde der K2, der zweithöchste Berg der Erde, von den beiden italienischen Bergsteigern Achille Compagnoni (1914-2009) und Nino Lacedelli (1925-2009) bestiegen.
Juli 1954 Deutschland in den Nachrichten
Aber noch drehen die Traber ihre Runden
RP ONLINE
Juli 1954 auf der Trabrennbahn am Bärenkamp läutete eine Erfolgsgeschichte ein, die den Namen der Stadt weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt machte. Unter der Regie des früheren Landrats und Bundestagsabgeordneten Arnold Verhoeven, dem .... >>>  
 ... >>>
Werbung 1954 Reklame




<< Das geschah 1953   |   Das geschah 1955 >>