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Januar 1955 - Welches Schweinderl hätten S' denn gern?

Kalender Januar 1955
Nein, so hatte die TV-Sendung natürlich nicht geheißen. Vielmehr hieß sie „Was bin ich?“. Diese neue Ratesendung flimmerte im Januar 1955 erstmals über die Bildschirme der Westdeutschen. Mit Robert Lembke und seiner Frage nach einer typischen Handbewegung, die den Beruf etwas verdeutlichen sollte, wurde diese Sendung schnell zu einer Kultsendung. Die Frage nach der Handbewegung ging in die umgangssprachlichen Zitate ein und jeder wusste, worauf sie sich bezog. Die Quizsendung, in der Berufe erraten wurden, lief zunächst von 1955 bis 1958 und dann von 1961 bis 1989, von denen Robert Lembke 337 Folgen moderierte. Die erste Folge, die im Januar anlief, feierte ihre Premiere noch unter dem Titel „Ja oder Nein. Ein psychologisches Extemporale mit sieben unbekannten Größen“. Die Sendung, die Robert Lembke zu einem Publikumsliebling machte, wollte niemand sonst moderieren. So war er es, der ihr und damit sich selbst zu einem jahrelangen Erfolg verhalf.
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Wichtige Ereignisse im Januar 1955

1. Januar
BRD 1955 – Die Zahl der Arbeitslosen betrug in der Bundesrepublik Deutschland zur Zeit rund 1.288.000 nach Angaben der Bundesanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung. Das war eine Senkung um rund 237.000 im Vergleich zum Vorjahr.
1.Januar
Schweiz 1955 – In der Schweiz war Max Petitpierre erneut Bundespräsident des Landes geworden.
1. Januar
BRD 1955 – In einer Neujahrs-Botschaft an die Mitglieder des DGB hatte der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes, Walter Freitag, die Einführung der 40-Stunden-Woche als „Hauptforderung für 1955“ bezeichnet.
1. Januar
Skisport 1955 – In Garmisch-Partenkirchen hatte der finnische Skispringer Aulis Kallakorpi das traditionelle Neujahrsspringen gewonnen.
1. Januar
Eishockey 1955 – Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft hatte in Garmisch-Partenkirchen ein Freundschaftsspiel gegen die tschechische Mannschaft mit 0:8 gewonnen.
1. Januar
BRD 1955 – In nordrhein-westfälischen Marl war das Volksbildungswerk „Insel“ eröffnet worden. Es war in der Bundesrepublik das erste Zentrum für Erwachsenenbildung.
2. Januar
Panama 1955 – In der Hauptstadt Panama-Stadt war der Präsident des Landes José Antonio Ramón Cantero den Folgen eines Attentats erlegen. Vorübergehend waren die Amtsgeschäfte von Vizepräsident José Ramón Guizado übernommen worden.
2. Januar
BRD 1955 – Im Deutschen Fernsehen wurde zum ersten Mal die Ratesendung „Was bin ich?“ mit Robert Lembke ausgestrahlt, die sich zu einer Kultsendung entwickelte.
2. Januar
Bolivien 1955 – In der Nähe des Flusses Rio Chinijo entdeckte der deutsche Bergfilmer und Abenteurer das Inka-Heiligtum Paititi.
3. Januar
USA/UdSSR 1955 – Für sowjetische Staatsbürger, die sich in den Vereinigten Staaten aufhielten, hatte die US-amerikanische Regierung in Washington Reisebeschränkungen verfügt. Sowjetbürger, die in Besitz eines gewöhnlichen oder eines Diplomatenpasses waren, mussten Reisen innerhalb der USA 48 Stunden vor Antritt den Behörden anzeigen.
3. Januar
Europa 1955 – Weite Regionen Mittel- und Südeuropas waren von einer Kältewelle heimgesucht worden. Die Temperaturen in Südfrankreich waren auf minus 18 Grad gesunken.
4. Januar
USA 1955 – Die Berliner Dienststelle der Care-Hilfe hatte mit der Verteilung von 170.000 Lebensmittelpaketen begonnen, die von der US-Bevölkerung für Bedürftige gespendet worden waren.
4. Januar
BRD 1955 – Das Bonner Innenministerium hatte mitgeteilt, dass die Versorgung von Ordensträgern aufgenommen worden war. Eine Million DM war für den „Ehrensold“ im Haushaltsjahr 1955 vorgesehen. Ihn bekamen verdiente Soldaten des Ersten Weltkriegs. Seitens der SPD gab es gegen diese Maßnahme scharfen Protest.
5. Januar
DDR 1955 – Der Ausschuss für Deutsche Einheit in der DDR hatte in Berlin-Ost in einer „Erklärung an alle Deutschen“ zum außerparlamentarischen Kampf gegen die Pariser Verträge aufgefordert. In den Pariser Verträgen war u. a. Die Wiederbewaffnung sowie der Eintritt der BRD in die NATO vereinbart worden.
5. Januar
USA/Jugoslawien 1955 – In Washington hatten Regierungsvertreter der Vereinigten Staaten und Jugoslawiens ein Handels- und Hilfsabkommen unterzeichnet. Darin war u. a. die Lieferung von 425.000 Tonnen Weizen an Jugoslawien vereinbart worden.
5. Januar
Südamerika 1955 – Das letzte Teilstück der Eisenbahnverbindung Chile-Brasilien war dem Verkehr übergeben worden. Damit war die erste durchgehende Bahnstrecke Südamerikas zwischen Pazifik und Atlantik vollendet worden.
6. Januar
USA 1955 – US-Präsident Dwight D. Eisenhower hatte in seiner „State of the Union“-Botschaft an den Kongress eine Stärkung der Verteidigungsbereitschaft gefordert. Eisenhower hatte ebenso eine umfassende Modernisierung der US-Armee angekündigt.
6. Januar
BRD 1955 – Vor der Presse in Bonn hatte der Sicherheitsbeauftragte der Bundesregierung, Theodor Blank, die von verschiedenen Seiten gemachten Vorschläge zum Aufbau eines kleinen stehenden Heeres und einer starken Miliz als ungenügend abgelehnt. Seiner Meinung nach, sei ein ausreichend dimensioniertes Heer mit modern ausgerüsteten Streitkräften nötig.
6. Januar
USA 1955 – Mit einem raketengetriebenen Schlitten hatte John P. Stapp in Alamogordo (US-Bundesstaat New Mexico) einen Geschwindigkeitsweltrekord für Landfahrzeuge mit einer Höchstgeschwindigkeit von 1012 km/h aufgestellt.
6. Januar
Film 1955 – Der Spielfilm „Die Stadt ist voller Geheimnisse“, der unter der Regie von Fritz Kortner entstand, wurde in München uraufgeführt. Grete Weiser spielte eine der Hauptrollen.
6. Januar
USA 1955 – Der US-amerikanische Senat hatte den am 2. Dezember 1954 zwischen den Vereinigten Staaten und Formosa geschlossenen Beistandspakt gebilligt. Er hatte u. a. Angriffe Formosas auf das chinesische Festland von der Zustimmung der USA abhängig gemacht. Am 14. Januar wurde der Vertrag von der Nationalversammlung Formosas gebilligt.
7. Januar
DDR 1955 – In Ost-Berlin hatte der Ministerrat der DDR eine Reihe von strukturellen Änderungen im Regierungsapparat verfügt. Beispielsweise war das Staatssekretariat für Berufsausbildung mit dem Ministerium für Arbeit und Berufsausbildung zusammengelegt worden.
7. Januar
BRD/DDR 1955 – In den letzten zwölf Monaten waren Angaben der Bundesregierung zufolge rund 200.000 Menschen aus der DDR geflüchtet, nach West-Berlin davon 104.000 DDR-Bürger.
7. Januar
USA 1955 – An der New Yorker Metropolitan Opera war mit der Sängerin Marian Anderson die erste Schwarze aufgetreten. Die Altistin hatte die Rolle der Wahrsagerin Ulrica in Verdis „Maskenball“ gesungen.
7. Januar
West-Berlin/DDR 1955 – Nachdem am Vortag ein Beamter der Vermittlungsstelle Charlottenburg der Spionage für den DDR-Staatssicherheitsdienst überführt worden war, hatte die Landespostdirektion Berlin-West sämtliche in den Ostteil der Stadt führende Telefonleitungen getrennt.
8. Januar
BRD 1955 – Ein Großversuch zur Erhöhung der Verkehrssicherheit hatte in Hannover begonnen. Um die Kraftfahrer nachts frühzeitig vor Gefahrenstellen zu warnen, wurden gefährliche Kreuzungen mit einem neuartigen gelben Licht ausgeleuchtet.
8. Januar
Italien 1955 – In Rom hatte die italienische Regierung ein Zehn-Jahres-Programm zur Gesundung der Wirtschaft und zur Schaffung von Arbeitsplätzen bekanntgegeben. In den Straßen-, Wohnungs- und Kraftwerksbau sowie in die Urbarmachung von 4 Millionen ha Land sollten rund 200 Milliarden DM mit US-amerikanischer Hilfe investiert werden.
8. Januar
Musik 1955 – Am Hessischen Staatstheater Wiesbaden war die Revue-Operette „Wir reisen um die Welt“ von Charles Kálmán uraufgeführt worden.
9. Januar
Bundesrepublik 1955 – Im Vorfeld der Verhandlungen über einen Rüstungspool der Westeuropäischen Union hatte Bundeswirtschaftsminister Ludwig Erhard in Bonn erklärt, dass die Bundesregierung auf ihrem Recht bestehen werde, sämtliche Rüstungsgüter in der Bundesrepublik fertigen zu lassen, auf deren Produktion sie vertraglich nicht ausdrücklich verzichtet hatte.
9. Januar
BRD 1955 – Der frühere Ministerpräsident von Württemberg-Baden und Baden-Württemberg, Reinhold Maier, hatte auf dem Dreikönigstreffen der FDP in Stuttgart Kritik an der Außenpolitik der Bundesregierung geübt. Seiner Ansicht nach, würde es am Willen zur Wiedervereinigung fehlen, die endlich konkret verfolgt werden müsse.
9. Januar
DDR 1955 – An West-Berliner und Westdeutsche wurden von der Regierung der DDR in Berlin (Ost) drastische Beschränkungen im Verkauf von Lebensmitteln verhängt. Damit sollte das „Spekulanten- und Schiebertum“ ein Ende beendet werden.
10. Januar
USA 1955 – Der US-amerikanische Präsident Dwight D. Eisenhower hatte in Washington soziale Verbesserungen und die vermehrte Vergabe von öffentlichen Arbeiten angekündigt. Geplant waren dafür Aufwendung in Höhe von rund zwölf Milliarden US-Dollar.
11. Januar
UNO 1955 – Das Opium-Komitee, eine Einrichtung der UNO, hatte vor einem Anstieg des Rauchgiftkonsums in den USA und Westeuropa gewarnt. Seit 1949 sei ein besorgniserregender Anstieg des Verbrauchs an Opium, Heroin und Morphium zu verzeichnen.
11. Januar
West-Berlin 1955 – Das Abgeordnetenhaus in West-Berlin hatte mit den Stimmen von SPD und CDU den Sozialdemokraten Otto Suhr als Nachfolger von Walther Schreiber zum Regierenden Bürgermeister der Stadt gewählt. Willy Brandt wurde Präsident des Abgeordnetenhauses.
11. Januar
1955 – Von der ischen Regierung war ein Zehn-Jahres-Programm zur Auswanderung erlassen worden. Mit finanzieller Hilfe durch den Staat sollten er, die in ihrem übervölkerten Heimatland keine Arbeit fanden, die Auswanderung nach Südamerika ermöglicht werden. Die Aussiedlung von 400.000 er sollten so bis zum Ende des Jahres erfolgen.
12. Januar
Irak/Türkei 1955 – Der türkische Ministerpräsident Adnan Menderes war in der irakischen Hauptstadt Bagdad mit seinem irakischen Amtskollegen Nuri As Said zusammengetroffen. Verhandlungsschwerpunkt war der Abschluss eines Verteidigungsbündnisses zwischen den beiden Ländern.
12. Januar
USA 1955 – Gegenüber dem Kongress hatte sich US-Präsident Dwight D. Eisenhower für die Bildung einer Freiwilligen-Reserve von 100.000 Mann sowie einer allgemeinen Reserve von 3 Millionen Mann zur Erhöhung der Verteidigungsbereitschaft ausgesprochen.
12. Januar
BRD 1955 – Vor dem Landtag in München hatte der bayerische Ministerpräsident Wilhelm Hoegner die Regierungserklärung des neuen Koalitionskabinetts von SPD, FDP, BHE und Bayernpartei verlesen. Die Absage an zentralistische Tendenzen sowie die Förderung des Mittelstandes waren Kernpunkte der Erklärung.
13. Januar
Frankreich 1955 – In Metz (Frankreich) wurde der ehemalige Bürgermeister von Straßburg während der deutschen Besetzung Frankreichs, Robert Ernst, zu acht Jahren Zwangsarbeit verurteilt worden. Das Urteil erging wegen Kollaboration. Robert Ernst war zudem zur Herausgabe seines Vermögens und zu einem 20-jährigen Aufenthaltsverbot verurteilt worden. Da Ernst bereits seit neun Jahren in Haft war, war er nach der Urteilsverkündung auf freien Fuß gesetzt worden.
14. Januar
BRD 1955 – Bundeskanzler Konrad Adenauer hatte in Baden-Baden Fragen der Rüstungsproduktion, der Durchführung des Saarabkommens und der wirtschaftlichen und kulturellen Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern mit dem französischen Ministerpräsidenten Pierre Mendès-France erörtert.
14. Januar
Film 1955 – Der deutsche Spielfilm „Ludwig II.“ unter der Regie von Helmut Käutner mit O. W. Fischer in der Titelrolle war in München uraufgeführt worden. Weitere Hauptrollen waren mit Ruth Leuwerik, Marianne Koch und Klaus Kinski besetzt.
14. Januar
Panama 1955 – Unter dem Vorwurf der Mitwisserschaft am Mord des Amtsvorgängers José Antonio Ramón Cantero war der geschäftsführende Präsident Panamas, José Ramón Guizado, verhaftet worden. Der bisherige Außenminister Ricardo Arias Espinosa war von der panamesischen Nationalversammlung zum neuen Präsidenten vereidigt worden.
14. Januar
BRD 1955 – In der BRD-Hauptstadt Bonn waren der Schriftsteller Hermann Hesse, der Arzt, Philosoph und Musiker Albert Schweitzer sowie der Schweizer Schriftsteller und Diplomat Carl Jacob Burckhardt mit dem deutschen Pour-le-mérite-Orden der Friedensklasse von Bundespräsident Theodor Heuss ausgezeichnet worden.
15. Januar
Sowjetunion/BRD 1955 – In einer Erklärung zur Deutschlandfrage hatte die sowjetische Regierung die Regierung in Bonn ausdrücklich vor dem Eintritt in die NATO gewarnt. Über freie Wahlen in der DDR sowie die deutsche Wiedervereinigung könnte nur verhandelt werden, wenn die Bundesrepublik nicht in das westliche Verteidigungsbündnis eintrete.
15. Januar
München 1955 – Unter Beteiligung deutscher Filmprominenz war in München der Gloria-Filmball veranstaltet worden.
16. Januar
Automobilrennsport 1955 – In Buenos Aires hatte der argentinische Rennfahrer Juan Manuel Fangio auf Mercedes den Großen Preis von Argentinien gewonnen.
16. Januar
Eiskunstlauf 1955 – Der Düsseldorfer Tilo Gutzeit holte im Berliner Sportpalast den Titel des Deutschen Eiskunstlaufmeisters. Rosl Pettinger gewann diesen Titel bei den Damen und das im Paarlauf gewannen nach einer umstrittenen Kampfrichterwertung Marika Kilius und Franz Ningel.
16. Januar
BRD 1955 – In München hatte der Bayerische Gewerkschaftsbund den Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) zur Ergreifung von Maßnahmen gegen die deutsche Wiederbewaffnung aufgefordert. Es sollten u. a. Unterschriften gesammelt und ein Volksbegehren beantragt werden. Zudem sollte eine Abstimmung der rund 6 Millionen DGB-Mitglieder durchgeführt werden.
17. Januar
USA 1955 – Das erste atomgetriebene Unterseeboot, die „Nautilus“, war in Groton (US-Bundesstaat Connecticut) zu seiner Jungfernfahrt gestartet.
17. Januar
Sowjetunion 1955 – Die sowjetische Staatsführung hatte in Moskau ihre grundsätzliche Bereitschaft zur Weitergabe von Erkenntnissen über die friedliche Nutzung der Kernenergie an andere Länder erklärt.
17. Januar
BRD/TV 1955 – Über die bundesdeutschen Bildschirme war mit „Mainz, wie es singt und lacht“ die erste Karnevalssitzung ausgestrahlt worden.
18. Januar
Spanien 1955 – Der spanische Staatschef Francisco Franco Bahamonde hatte in Madrid der Öffentichkeit Prinz Juan Carlos als künftigen spanischen Thronfolger vorgestellt.
18. Januar
China 1955 – Nach einem heftigen Gefecht, an dem mehr als 60 Flugzeuge beteiligt gewesen waren, hatte die Rote Armee der Volksrepublik China einen nördlich von Formosa (heute Taiwan) gelegenen nationalchinesischen Stützpunkt auf der Insel Jikiangschan besetzt.
18. Januar
Costa Rica 1955 – Eine Invasion von in Nicaragua ausgebildeten Rebellen war in Costa Rica von der Armee zurückgeschlagen worden. Am 10. Januar hatten die Rebellen mit Unterstützung von Luftstreitkräften die Grenze überschritten. Gestoppt werden konnten sie nur mit Hilfe der zur Verfügung gestellten Kampfflugzeugen aus den USA, Mexiko und Uruguay.
19. Januar
BRD 1955 – Die ersten Exemplare des neu entwickelten Kleinwagens „Goggomobil“ waren in den Dingolfinger Hans-Glas-Werken vom Band gelaufen.
19. Januar
BRD 1955 – In Wiesbaden (Hessen) hatte der hessische Ministerpräsident Georg August Zinn sein Kabinett vorgestellt. Ihm gehören Minister der SPD und des Gesamtdeutschen Blocks (BHE) an. Der Landtag hatte der Regierung mit 50 gegen 44 Stimmen das Vertrauen ausgesprochen.
20. Januar
DDR 1955 – In einer Stellungnahme zur Deutschland-Erklärung der UdSSR vom 15. Januar hatte der Ministerrat der DDR seine grundsätzliche Bereitschaft zur Aufnahme von Verhandlungen über die Wiedervereinigung betont.
20. Januar
Sowjetunion/Frankreich/Großbritannien 1955 – Die Regierung der UdSSR hatte den Regierungen von Frankreich und Großbritannien eine Note übermittelt, worin sie mit der Kündigung der 1944 geschlossenen französisch-sowjetischen bzw. britisch-sowjetischen Bündnisverträge drohte für den Fall der Ratifizierung der Pariser Verträge.
21. Januar
ÇSSR 1955 – Vor der Nationalversammlung in Prag hatte der tschechoslowakische Außenminister Vaclav David erklärt, dass die Beziehungen zur Bundesrepublik Deutschland erweitert und normalisiert werden könnten. Es bestünden große Möglichkeiten zu einer engen wirtschaftlichen Zusammenarbeit zwischen der ÇSSR und Deutschland im Falle einer deutschen Wiedervereinigung.
21. Januar
BRD 1955 – Von der Deutschen Bundesbahn waren die ersten Diesel-Triebwagen einer neu entwickelten Baureihe für den Nahverkehr in Betrieb genommen worden. Die Züge, die eine Geschwindigkeit von 90 km/h erreichten, boten Platz für 180 Reisende.
22. Januar
München 1955 – Der frühere bayerische Wirtschaftsminister Hanns Seidel wurde von der Landesversammlung der CSU in München zum Landesvorsitzenden gewählt.
22. Januar
BRD 1955 – Rund 79.000 Bergleute im Ruhrgebiet waren in einen Generalstreik getreten. Sie warnten damit vor einem Abbau der Mitbestimmungsrechts. Nachdem der Generaldirektor der Gutehoffnungshütte, Hermann Reusch, das Mitbestimmungsrecht in der Montanindustrie als Ergebnis einer Erpressung durch die Gewerkschaften bezeichnet hatte, war es zu diesem Streik gekommen.
22. Januar
Norwegen 1955 – Der Sozialdemokrat Einar Gerhardsen war von König Håkon von Norwegen zum Ministerpräsidenten des Landes ernannt worden. Gerhardsen folgte seinem Parteigenossen Oscar Torp im Amt nach, der am 14. Januar seinen Rücktritt erklärt hatte, nachdem es innerparteiliche Meinungsverschiedenheiten gegeben hatte.
22. Januar
BRD/Sowjetunion 1955 – Nach einer Pause von drei Monaten war im Durchgangslager Friedland bei Göttingen erstmals wieder eine Gruppe von 108 Heimkehrern aus der Sowjetunion eingetroffen.
22. Januar
Billard 1955 – In der Leicester Square Hall in der britischen Hauptstadt London war Joe Davis der erste offiziell anerkannte Maxiumbreak in der Snooker-Geschichte gelungen.
23. Januar
Frankreich 1955 – In Paris war der V. Kongress der Union der Europäischen Föderalisten zu Ende gegangen. Die Teilnehmer hatten während der zwei Konferenz-Tage das Scheitern der europäischen Einigungspolitik durch die Pariser Verträge beklagt.
23. Januar
Bobfahren 1955 – Zum sechsten Mal war der Schweizer Fritz Feierabend im Wintersportort St. Moritz Weltmeister im Zweierbob geworden.
24. Januar
USA/China 1955 – Der US-amerikanische Präsident Dwight D. Eisenhower hatte in einer Botschaft an den Kongress über den Konflikt zwischen der Volksrepublik China und Formosa erklärt, dass die Vereinigten Staaten militärische Maßnahmen zum Schutz Nationalchinas erwägen müssten.
24. Januar
China 1955 – Da die Insel Formosa Bestandteil des chinesischen Staatsgebietes sei, hatte der Außenminister und Vorsitzende des Staatsrates der Volksrepublik China, Zhou Enlai, einen Waffenstillstand mit Formosa abgelehnt. Jegliche Aktionen Dritter würden eine Einmischung in die inneren Angelegenheiten der Volksrepublik China darstellen.
24. Januar
Frankreich 1955 – Die französische Hauptstadt Paris war infolge des seit Tagen anhaltenden Hochwassers der Seine von einer Rattenplage heimgesucht worden. Aus der überschwemmten Kanalisation waren Angaben des Magistrats zufolge rund 500.000 Ratten in die Stadt gekommen.
24. Januar
BRD 1955 – Peter Kuhlen hatte mit 14 weiteren Personen die Apostolische Gemeinschaft in Düsseldorf gegründet.
24. Januar
USA 1955 – Im New Yorker Museum of Modern Art (MaMa) war die Fotoausstellung „The Family of Man“ gezeigt worden.
25. Januar
Sowjetunion/BRD 1955 – Das Präsidium des Obersten Sowjet hatte in Moskau offiziell den Kriegszustand mit Deutschland für beendet erklärt. Die Wiedervereinigung wurde vom Obersten Sowjet als eine rein deutsche Angelegenheit bezeichnet. Er kündigte den Willen zur Normalisierung der Beziehungen zur Bundesrepublik Deutschland an.
25. Januar
Jugoslawien 1955 – In Belgrad war der ehemalige stellvertretende Ministerpräsident Jugoslawiens, Milovan Djulas, unter dem Vorwurf staatsfeindlicher Aktivitäten zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt worden. Er hatte sich in Interviews mit westlichen Zeitungen für eine Demokratisierung in Jugoslawien ausgesprochen.
26. Januar
Frankreich 1955 – Der französische Ministerpräsident Pierre Mendès-France hatte in Paris Jacques Soustelle zum Generalgouverneur von Algerien ernannt. Er galt als ein Verfechter von Reformen, die der algerischen Bevölkerung zugute kommen sollten.
26. Januar
BRD/DDR 1955 – Die DDR würde – Angaben der Bundesregierung zufolge – auf ihrem Staatsgebiet 343 Rundfunksender betreiben. Die Zahl war größer als die anderer europäischer Länder. Allerdings würden nur fünf DDR-Sender der Verbreitung von Hörfunkprogrammen dienen. Die restlichen Sender arbeiteten zum Zwecke der Störung von westlichen Rundfunksendern.
27. Januar
Großbritannien 1955 – Die britische Regierung hatte ihre Bereitschaft zur Einführung der Gleichstellung der im öffentlichen Dienst beschäftigten Männer und Frauen innerhalb der nächsten sechs Jahre erklärt. Dies sollte sowohl die Bezahlung als auch die Vergabe von Ämtern betreffen.
27. Januar
BRD 1955 – Im Deutschen Bundestag in Bonn waren neue Protokollarien eingeführt worden. Der Vizepräsident des Parlaments, Carlo Schmid, sollte zur Eröffnung einer Plenarsitzung in einem Cut erscheinen in Begleitung vom Bundestagsdirektor und zwei Parlamentsdienern. Die Würde des Parlaments sollte dadurch unterstrichen werden, dass sich die Abgeordneten von den Plätzen erhoben.
28. Januar
USA/Formosa 1955 – Von der US-Armee wurden Streitkräfte von Japan nach Formosa verlegt. Darunter hatte sich ein Geschwader mit 75 Düsenjägern befunden.
29. Januar
West-Berlin 1955 – In West-Berlin war von Bundespräsident Theodor Heuss die Landwirtschaftsausstellung „Grüne Woche“ eröffnet worden.
29. Januar
Film 1955 – Der Spielfilm „Les Diaboliques“ des Regisseurs Henri-Georges Clouzot war in der französischen Hauptstadt Paris uraufgeführt worden.
29. Januar
BRD 1955 – Auf einer Kundgebung in der Paulskirche in Frankfurt am Main war das „Deutsche Manifest“ verabschiedet worden. Darin war gefordert worden, dass Viermächteverhandlungen über die Wiedervereinigung den Vorrang gegenüber dem Beitritt zur NATO haben sollten. Zu den Teilnehmern der Kundgebung hatten unter anderem der Soziologe Alfred Weber, der Theologe Helmut Gollwitzer und die Politiker Gustav Heinemann, Erich Ollenhauer und Carlo Schmid gehört.
30. Januar
1955 – Der ische Ministerpräsident Ijiro Hatoyama hatte nach Abspaltung der neuen Demokratischen Partei von der Liberalen Partei das Parlament aufgelöst. Für den 27. Februar waren Neuwahlen ausgeschrieben worden.
30. Januar
West-Berlin 1955 – Die von den US-Besatzungsbehörden gegründete Zeitschrift, die seit Anfang der 50er Jahre unter starkem Auflagenschwund litt, hatte ihr Erscheinen nach neun Jahren eingestellt.
30. Januar
Eishockey 1955 – Die Deutsche Meisterschaft im Eishockey hatte der EV Füssen nach einem 4:1-Erfolg über den SC Riessersee gewonnen.
30. Januar
Eiskunstlauf 1955 – Die 15-jährige Österreicherin Hanna Eigl hatte den Titel bei der Eiskunstlauf-Europameisterschaft in Budapest (Ungarn) errungen. Herren-Europameister wurde der Franzose Alain Giletti. Die Geschwister Marianne und László Nagy aus Ungarn gewannen das Paarlaufen.
31. Januar
BRD/DDR 1955 – In der DDR war – Angaben des Bundesministeriums für gesamtdeutsche Fragen zufolge – die Kasernierte Volkspolizei (KVP) auf 100.000 Mann verstärkt worden. Damit war von der KVP die Truppenstärke der früheren deutschen Reichswehr erreicht worden.
Januar 1955 Deutschland in den Nachrichten
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