Dezember 1953  – Unterhaltsames Jahresende mit dem „Playboy“

Dezember 1953
Als Marilyn Monroe das Titelblatt einer neuen Männerzeitschrift zierte, die neu auf den USA-Markt gekommen war, ahnte noch keiner, was für eine rasante Verbreitung der „Playboy“ finden würde und wie begehrt sie auch in der Gegenwart des 21. Jahrhunderts noch ist. Die Bewohner in der DDR waren sicher mehr darüber erfreut, dass ihnen mehr als dreißig Betriebe wieder gehörten, die ihnen unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg bei der Aufteilung der Besatzungszonen von den Sowjetmächten beschlagnahmt worden waren. Nun waren sie wieder Eigentum des Volkes der DDR. In der Bundesrepublik machte in Sachen Kultur der erste Cinemascope-Farbfilm Furore, der in die Kinos gekommen war mit Richard Burton in der Hauptrolle. Auch wenn der Kalte Krieg zwischen Ost und West seine Schatten über Deutschland warf, hatte sich dennoch vieles soweit normalisiert, dass wenigstens die Schäden des Krieges nicht mehr allzu deutlich sichtbar waren. Ein Hoffnungsschimmer für das neue Jahr…

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Wichtige Ereignisse im Dezember 1953

1. Dezember
In Ost-Berlin unterzeichneten Vertreter der UdSSR und der DDR eine Vereinbarung, durch die 33 Betriebe in das Eigentum der DDR überführt wurden, die vordem von der sowjetischen Besatzungsmacht beschlagnahmt worden waren.
1. Dezember
Der Nationale Sicherheitsrat der Vereinigten Staaten empfahl seiner Regierung in einer geheimen Richtlinie, dass die Präsenz der Westmächte in Berlin nicht freiwillig aufgegeben werden solle, auch nicht unter kommunistischem Druck.
1. Dezember
In den USA erschien die erste Ausgabe der Zeitschrift „Playboy“. Das Magazin versprach „Unterhaltung für Männer“. Auf dem Titelblatt erschien als erstes Covergirl Marilyn Monroe (1926-1962).
2. Dezember
Der CDU-Politiker Kurt Sieveking wurde zum neuen Ersten Bürgermeister von Hamburg gewählt. Er trat mit den Stimmen des bei den Bürgerschaftswahlen vom November siegreichen konservativen „Hamburg-Blocks“ die Nachfolge von Max Brauer (SPD) an.
2. Dezember
Der FDP-Politiker und Bundesbauminister Viktor Emanuel Preusker gab in Bonn bekannt, dass in den nächsten vier Jahren durchschnittlich jeweils 550.000 neue Wohnungen bezugsfertig sein sollen. Außerdem beabsichtige die Regierung, die Altbaumieten ab 1954 um 10 Prozent zu erhöhen und ab 1955 den Mietstopp gänzlich aufzuheben.
3. Dezember

Walther Schreiber, der neue Regierende Bürgermeister von Westberlin, forderte in seiner Regierungserklärung die wirtschaftlich und rechtliche Anbindung der Stadt an das Bundesgebiet zu stärken.
4. Dezember
Auf den Bermudas fand das Gipfeltreffen der drei Westmächte statt. US-Präsident Dwight D. Eisenhower, der britische Premierminister Sir Winston Churchill und der französische Ministerpräsident Joseph Laniel erörterten vor allem die Probleme in den Ost-West-Beziehungen.
5. Dezember
Der Film von Henry Koster (1905-1988) „Das Gewand“ hatte in der BRD seine Deutschlandpremiere. Die Hauptrolle in dem ersten abendfüllenden Cinemascope-Farbfilm spielte Richard Burton (1925-1984). Filmthema war die Kreuzigung Jesu.
6. Dezember
Der israelische Ministerpräsident Ben Gurion trat aus gesundheitlichen Gründen zurück.
6. Dezember
Die von beiden Parlamentskammern der Schweiz verabschiedete Vorlage über die Neuordnung der Bundesfinanzen wurde in einer Volksabstimmung mit 58 gegen 42 Prozent der Stimmen abgelehnt. Damit scheiterte der zweite Versuch, der Aufstellung des Bundeshaushalts eine verfassungsmäßige Grundlage zu verschaffen.
7. Dezember
In Luxemburg fand bis zum 8. Dezember eine Tagung des Ministerrats der Montanunion statt. Ein Investitionsprogramm wurde beraten mit dessen Hilfe innerhalb von fünf Jahren die jährliche Kohleproduktion in den sechs Mitgliedsländern der Gemeinschaft von 225 Millionen Tonnen auf 285 Millionen Tonnen und die Stahlproduktion von 42 Millionen Tonnen auf 50 Millionen Tonnen gesteigert werden sollte.
7. Dezember
In Bonn gab die Care-Mission bekannt, dass 200 000 Flüchtling, Rentner und andere Bedürftige im Bundesgebiet zu Weihnachten ein Geschenkpaket mit Lebensmitteln erhalten sollten. Die Kosten von rund acht Millionen DM wurden aus US-amerikanischen Spenden gedeckt.
8. Dezember
Papst Pius XII. eröffnete in Rom das Marianische Jahr, das von der katholischen Kirche zur Hundertjahrfeier des Dogmas von der Unbefleckten Empfängnis Marien verkündet worden war. Den Katholiken wurde empfohlen, während diesem Jahr eine Wallfahrt zu einem Marien-Heiligtum zu unternehmen.
8. Dezember
Die Europäische Bewegung ernannt Bundeskanzler Konrad Adenauer zu ihrem Ehrenpräsidenten.
8. Dezember
Auf Vorschlag der USA, Großbritanniens und Frankreichs an die Sowjetunion sollte die geplante Vier-Mächte-Konferenz über Deutschland im Januar 954 in Berlin stattfinden.
9. November
Deutschlands erste Fußgängerzone wurde offiziell in Kassel (Hessen) in der Treppenstraße eröffnet. Einen Vorläufer einer derart autofreien Zone und Einkaufsstraße hatte es bereits vor dem Zweiten Weltkrieg im Jahr 1927 in der Limbecker Straße in Essen gegeben.
8. Dezember
Auf Vorschlag von US-Präsident Dwight D. Eisenhower sollte die Vollversammlung der Vereinten Nationen in New York eine Behörde zur internationalen Kontrolle der Atomenergie einrichten.
9. Dezember
Das im November erlassene generelle Aufführungsverbot des Films „Bis fünf Minuten nach zwölf“ wurde von den Innenministern der Bundesländer aufgehoben. Über die Zulassung der umstrittenen Produktion sollten nun in jedem Bundesland die Ministerpräsidenten entscheiden.
9. Dezember
Siegfried Balke (CSU) wurde neuer Bundespostminister. Das bisher von Hans Schubertz (CDU) ausgeübte Amt war bei der Regierungsbildung im Oktober unbesetzt geblieben.
9. Dezember
Die vereinigten US-Stabschefs empfahlen in einem Bericht an den Verteidigungsminister, die Sowjetunion durch die Drohung mit einem massiven atomaren Vergeltungsschlag vor einer Aggression abzuschrecken.
10. Dezember
In Stockholm (Schweden) wurde der Nobelpreis für Chemie an Hermann Staudinger (1881-1965) verliehen für die Erfindung der Makromoleküle, die Voraussetzung für die Herstellung von Kunstfasern und Kunststoffen. Den Literaturnobelpreis erhielt Winston S. Churchill. Der Friedensnobelpreis ging an George C. Marshall.
10. Dezember
Die Alexander-von-Humboldt-Stiftung, die aus Mitteln des Auswärtigen Amtes Stipendien an hochqualifizierte ausländische Wissenschaftler vergibt, wurde in der BRD wiederbegründet.
11. Dezember
Die Bundestagsfraktionen der CDU/CSU, der Deutschen Partei und des gesamtdeutschen Blocks GB/BHE legten einen Entwurf zur Ergänzung des Grundgesetzes vor, mit dem eine verfassungsrechtliche Grundlage für die geplante Aufstellung bundesdeutscher Streitkräfte geschaffen werden sollte.
11. Dezember
Die Streitkräfte der französischen Union, die in Vietnam gegen die kommunistischen Vietminh-Rebellen kämpften, räumten die Stadt Lai Chau und zogen sich nach Dien Bien Phu zurück, wo es 1954 zu einer Entscheidungsschlacht kam, die mit einer Niederlage der Franzosen endete.
12. Dezember
Mit der „Bell X-1A“ flog Chuck Yeager als zweiter Mensch mehr als doppelte Schallgeschwindigkeit und übertraf damit den gemessenen Rekord Mach 2.44 seines Vorgängers Albert Scott Crossfield.
12. November
In West-Berlin wurde eine Ausstellung des Künstlers Karl Hofer (1878-1955) eröffnet. Der aus Karlsruhe stammende Maler des Expressionismus war 1950 der erste Präsident des wieder gegründeten Deutschen Künstlerbundes gewesen.
13. November
In Braunschweig wurde das musikalische Lustspiel „Ein Engel namens Schmitt“ von Just Scheu uraufgeführt.
13. Dezember
Der US-Außenminister John Foster Dulles und sein britischer Amtskollege Anthony Eden sicherten Bundeskanzler Konrad Adenauer bei Besprechungen in Paris zu, die Bundesregierung würde über sämtliche Fragen im Zusammenhang mit der geplanten Vier-Mächte-Konferenz in Berlin konsultiert werden.
13. Dezember
Ein Gesamtverband der Sowjetzonenflüchtlinge wurde in Bonn gegründet. Er sollte die Interessen der aus der DDR in den Westen geflohenen Personen vertreten.
13. Dezember
In der Schweiz beschloss der Vorstand der sozialdemokratischen Partei, sich aus dem Bundesrat, der Schweizer Regierung zurückzuziehen.
13. Dezember
Die ägyptische Regierung erließ eine Verordnung, wonach Männer für öffentliche Flirts mit bis zu sieben Tagen Haft bestraft werden konnten. In der Begründung hieß es, dass Flirts „ein Symptom moralischer Desintegration“ seinen.
14. Dezember
Auf der Ministerratstagung der NATO entstanden Spannungen zwischen Frankreich und den USA über die Europäische Verteidigungsgemeinschaft (EVG). US-Außenminister John Foster Dulles drohte mit einem Rückzug der USA aus Europa falls die militärische Integration der westeuropäischen Staaten scheitern sollte.
14. Dezember
Der US-Generalstabschef, Admiral Arthur W. Radford, gab bekannt, dass die USA das Schwergewicht ihrer Rüstungsplanung in Zukunft auf den Ausbau der Luftwaffe und der Atomwaffen legen würde.
15. Dezember
Nach Angaben von Bundesvertriebenen-Minister Theodor Oberländer lebten 500 000 Vertriebene und Flüchtlinge aus der DDR noch in Aufnahmelagern und Massenunterkünften.
15. Dezember
Wilhelm Grewe, der Leiter der Rechtsabteilung im Auswärtigen Amt, wurde zum Bevollmächtigten der Bundesregierung für die Vier-Mächte-Außenministerkonferenz in Berlin ernannt, die im Januar 1954 in Berlin stattfand.
16. Dezember
Die DDR-Regierung forderte die Bundesregierung zu direkten Verhandlungen zwischen beiden deutschen Staaten über eine Wiedervereinigung und den Abschluss eines Friedensvertrages auf.
17. Dezember
Deutschlands erster Kokerei-Neubau nach dem Zweiten Weltkrieg – die Kokerei Hassel – wurde in Betrieb genommen.
18. Dezember
Die im Grundgesetz vorgesehene Gleichberechtigung von Mann und Frau wurde vom Bundesverfassungsgericht für rechtens erklärt. Entsprechende Reformen für das Ehe- und Scheidungsrecht wurden ebenfalls gefordert.
19. Dezember
Die alliierte Kontrolle über die Chemischen Werke Hüls in Marl, die nach Kriegsende verhängt worden war, wurde aufgehoben.
19. Dezember
Schah Mohammed Resa Pahlawi löste das iranische Parlament auf. Grund für diese Maßnahme war, dass die Anhänger des im August gestürzten Ministerpräsidenten Mohammad Mossadegh das Parlament durch systematische Störmanöver beschlussunfähig gemacht hatten.
20. Dezember
In Bulgarien fanden Parlamentswahlen statt. Die allein zugelassene kommunistische Vaterländische Front erhielt 99,8 Prozent der abgegebenen Stimmen.
20. Dezember
US-amerikanische Filmkritiker wählten Audrey Hepburn für die Rolle in ihrem ersten Film „Ein Herz und eine Krone“ zur besten Schauspielerin und zur Entdeckung des Jahres.
21. Dezember
In einer Antwort auf die Vorschläge von US-Präsident Dwight D. Eisenhower zu Verhandlungen über eine internationale Kontrolle der Atomenergie, erklärte sich die Sowjetunion dazu bereit. Außerdem verlangte sie ein generelles Atomwaffenverbot.
21. Dezember
Zwischen Jugoslawien und Albanien wurden die seit 1948 unterbrochenen diplomatischen Beziehungen wiederaufgenommen.
21. Dezember
Der im August abgesetzt iranische Ministerpräsident Mohammad Mossadegh wurde von einem Militärgericht in Teheran wegen Hochverrats und Verfassungsbruchs zu drei Jahren Haft verurteilt. Das niedrige Strafmaß wurde auf die Intervention von Schah Mohammed Resa Pahlwawi zurückgeführt.
21. Dezember
in Frankfurt am Main wurde Hans Constantin Paulssen zum neuen Präsidenten der Bundesvereinigung der deutschen Arbeitgeberverbände gewählt.
21. Dezember
In Moskau wurden die Stalin-Friedenspreise, die 1949 für die „Festigung des Friedens zwischen den Völkern“ gestiftet worden war, an den US-amerikanischen Schriftsteller Howard Fast und den chilenischen Schriftsteller Pablo Neruda verliehen.
22. Dezember
In der DDR erschien die erste Ausgabe der Wochenzeitung „Wochenpost“. Sie entwickelte sich dort zur auflagenstärksten Wochenzeitung.
23. Dezember
Im 13. Wahlgang wurde der unabhängige Republikaner René Coty von beiden Kammern des französischen Parlaments zum neuen Staatspräsidenten gewählt.
23. Dezember
Der im Juli entmachtete frühere sowjetische Innenminister Lawrentij P. Berija und sechs weitere Angeklagte wurden wegen angeblichen Hochverrats von einem Sondergericht des Obersten Gerichtshofs der UdSSR zum Tode verurteilt und hingerichtet.
23. Dezember
Die Befragung der nicht heimkehrwilligen Kriegsgefangenen in Korea durch Vertreter ihrer Heimatländer wurde beendet. Südkorea wurde von einer neutralen Kommission beschuldigt, die chinesischen und nordkoreanischen Gefangenen unter Druck gesetzt und damit die ordnungsgemäße Befragung verhindert zu haben.
24. Dezember
HEILIGABEND
24. Dezember
Für die Bundesrepublik Deutschland trat die Genfer Flüchtlingskonvention von 1951 in Kraft.
25. Dezember
ERSTER WEIHNACHTSFEIERTAG
25. Dezember
In Baku, der Hauptstadt der Aserbaidschanischen Sozialistischen Sowjetrepublik, wurde die Oper „Sevil“ von Fikrät Ämirov uraufgeführt.
26. Dezember
Die sowjetische Regierung stimmte für eine Vier-Mächte-Außenministerkonferenz in Berlin.
26. Dezember
ZWEITER WEIHNACHTSFEIERTAG
27. Dezember
Als die beliebtesten Schauspieler des bundesdeutschen Films wurden Ruth Leuwerik (geb. 1926) und O. W. Fischer (1915-2004) mit dem „Bambi“ ausgezeichnet.
28. Dezember
Der Gouverneur von Britisch-Guayana, Sir Alfred Savage, setzte eine Übergangsregierung ein. Mitglieder der im Oktober von britischen Truppen gestürzten fortschrittlichen Volkspartei gehörten der Regierung nicht an.
28. Dezember
In Frankfurt am Main wurde eine Interessenvertretung zum Schutz des Fußgängers gegründet.
29. Dezember
Theodor Blank, der Sicherheitsbeauftragte der Bundesregierung, teilte mit, dass ab sofort Bewerbungsformulare für die deutschen Streitkräfte in der Europäischen Verteidigungsgemeinschaft (EVG) an die rund 100 000 Freiwilligen verschickt würden.
29. Dezember
Ein Bericht des Bundesernährungsministeriums besagte, dass jeder Bundesbürger in diesem Jahr durchschnittlich 608,6 kg Nahrungsmittel zu sich genommen hatte.
30. Dezember
Im Heimkehrer Lager Friedland kamen erneut 800 freigelassene Kriegsgefangene an. Seit September waren damit 10 390 Deutsche aus sowjetischen Lagern entlassen worden.
31. Dezember
SILVESTER
31. Dezember
Das Bundesvertriebenen-Ministerium teilte mit, dass in diesem Jahr 331 390 Personen aus der DDR in die Bundesrepublik Deutschland oder nach Westberlin geflüchtet waren.
31. Dezember
Eine Umfrage des Instituts für Demoskopie in Allensbach ergab, dass 20 Prozent der Bundesbürger die Absicht hatten, den Jahreswechsel schlafend im Bett zu verbringen und 73 Prozent entschlossen waren, bis Mitternacht aufzubleiben.

Geburtstage Dezember 1953


Dezember 1953 Deutschland in den Nachrichten

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