Juni 1947 - Münchener Konferenz, Berliner
Oberbürgermeister
Sie hatte schon im Vorfeld für viele
Schlagzeilen gesorgt – die Münchener Konferenz der
Ministerpräsidenten der deutschen Länder. Sie hatte
in der bayerischen Landeshauptstadt am 5. Juni
begonnen. Eingeladen hatte der bayerische
Ministerpräsident Hans Ehard. Doch schon zu Beginn
der Konferenz hatten sich gravierende
Meinungsverschiedenheiten herauskristallisiert, die
dazu führten, dass die ostdeutschen
Ministerpräsidenten vorzeitig abgereist waren.
Selbst der Versuch, sie zur Rückkehr zu überreden,
war fehlgeschlagen. Dessen ungeachtet hatte Hans
Ehard die Konferenz mit dem Bekenntnis zur Einheit
Deutschlands eröffnet. Die Konferenz dauerte bis zum
8. Juni, war nun aber nur eine Konferenz der
Ministerpräsidenten der Westzonen geworden. In
Berlin hatten die Stadtverordneten den SPD-Politiker
Ernst Reuter zum Berliner Oberbürgermeister gewählt.
Die Sowjetische Militäradministration in Deutschland
(SMAD) hatte ihm zunächst die Anerkennung wegen
seiner antisowjetischen Gesinnung verweigert. Sie
konnten sich aber letztendlich einigen.
Wichtige Ereignisse im
Juni 1947
1. Juni
Deutschland 1947 – In Frankfurt am Main hatte der
Vorsitzende der SPD der Westzonen Deutschlands, Kurt
Schumacher, die Verhältnisse in der Ostzone als
einen „totalitären Staatskapitalismus“ bezeichnet.
„Wir sind nicht anti-russisch…wir sind nur
pro-deutsch“, hatte er hinzugefügt.
1. Juni
Sowjetische Zone 1947 – Die Auflage des Parteiorgans
der CDU der Ostzone „Neue Zeit“ war auf Anordnung
der sowjetischen Besatzungsmacht von 100.000 auf
20.000 Exemplare pro Ausgabe minimiert worden. Die
Zeitung hatte in einem Artikel vom 30. Mai an der
Bevorzugung der SED-Presse in der Ostzone Kritik
geübt.
1. Juni
Kenia 1947 – Nach dem Rücktritt von Juntas Gichuru
hatte Jomo Kenyatta das Amt des Präsidenten der
Kenya African Union übernommen. Kenyatta war nach
einem 17-jährigen Auslandsaufenthalt nach Kenia
zurückgekehrt.
1. Juni
Japan 1947 – Aus Angehörigen der sozialistischen,
der demokratischen und der genossenschaftlichen
Partei hatte der neue Ministerpräsident Tetsu
Katayama ein Koalitionskabinett gebildet.
1. Juni
Bayern 1947 – Die bayerische Exportschau hatte zu
ihrem einjährigen Bestehen einen bisherigen
Kaufabschluss von 33.692.648 Dollar gemeldet.
1. Juni
Britische Zone 1947 – Ein männlicher Arbeiter bekam
in der britischen Zone einen
Durchschnitts-Stundenlohn von 1,03 RM. Hingegen
bekamen weibliche Arbeiter 0,58 RM Stundenlohn.
1. Juni
München 1947 – Zugunsten von volksmusikalischen
Sendungen hatte Radio München seine Jazz-Sendungen
eingestellt. Die Jazz-Sendung „Mitternacht in
München“ war eine der beliebtesten Sendungen in
Europa, weil sie eine der heißesten war. Nun war mit
der „Negerkunst“ Schluss. Stattdessen wurde die
Rückerinnerung an die gepflegten Tanz- und
Unterhaltungsorchester der Weimarer Republik an die
Stelle des Jazz gesetzt.
1. Juni
Sowjetische Zone 1947 – Die verschiedenen Sender,
die in der sowjetischen Besatzungszone
zusammengefasst wurden, unterstanden künftig der
Zentralverwaltung für Volksbildung. Leiter der
„Generalintendanz des Demokratischen Rundfunks“ war
Hans Mahle geworden.
2. Juni
Spanien 1947 – Zur Regelung seiner Nachfolge hatte
Generalissimus Francisco Franco Bahamonde einen Plan
vorgelegt. Darin hatte er festgelegt, dass Spanien
Königreich werden sollte. Die Einsetzung eines
Regenten seiner Wahl war ihm überlassen.
2. Juni
USA/Ungarn 1947 – Die Vereinigten Staaten hatten
einen 30-Millionen-Kredit an Ungarn gesperrt. Dieser
hatte zum Ankauf überschüssigen Heeresmaterials
verwendet werden sollen.
2. Juni
Europa 1947 – Weite Teile Europas litten unter einer
Hitzewelle, wobei aus der sowjetischen Hauptstadt
Moskau lediglich Höchsttemperaturen von 6 Grad
gemeldet wurden.
2. Juni
Niedersachsen 1947 – Der Landesparteitag der
Kommunistischen Partei Deutschlands in Niedersachsen
hatte sich zu einer unteilbaren demokratischen
Republik bekannt.
3. Juni
Großbritannien/Indien 1947 – Zur Teilung Indiens
hatte der britische Vizekönig Louis Mountbatten
einen Vorschlag vorgelegt. Dieser Vorschlag war vom
Vizepräsidenten der provisorischen Regierung
Indiens, Jawaharlal Nehru, angenommen worden und
zwei Monate später mit der Gründung Pakistans
vollzogen worden.
3. Juni
Frankreich/Europa 1947 – Die Vertreter der
sozialistischen Parteien hatten in Montrouge
(Frankreich) die Sozialistische Bewegung für die
Vereinigten Staaten von Europa gegründet.
3. Juni
Ungarn 1947 – Nachdem der frühere Ministerpräsident
Ferenc Nagy in die Schweiz geflüchtet war, hatte man
ihn aus der Kleinlandwirtepartei ausgeschlossen.
3. Juni
Literatur/International 1947 – In Zürich (
Schweiz)
hatte der 19. Internationale Kongress des PEN-Clubs
begonnen, an dem etwa 350 der bekanntesten
Schriftsteller aus aller Welt teilgenommen hatten.
Vertreter aus Deutschland waren u. a. Johannes R.
Becher und Erich Kästner.
3. Juni
Schleswig-Holstein 1947 – Die alliierte
Kontrollkommission hatte zum 1. April 1948 die
Auflösung der in
Schleswig-Holstein und Flensburg
bestehenden dänischen Schulen beschlossen.
4. Juni
Deutschland 1947 – Ein großer Teil der deutschen
Fischereiflotte war wieder in Betrieb genommen
worden. Sie bestand aus 209 größeren Fischdampfern
und 2751 Kuttern.
4. Juni
Sowjetische Zone 1947 – Die Sowjetische
Militäradministration in Deutschland (SMAD) hatte in
der sowjetischen Besatzungszone durch den Befehl Nr.
183 die Gründung der Deutschen Verwaltung für
Interzonen- und Außenhandel und die Gründung der
Deutschen Wirtschaftskommission (DWK) veranlasst.
4. Juni
Rheinland-Pfalz 1947 – In Koblenz hatte sich nach
den Wahlen vom 18. Mai 1947 der erste gewählte
Landtag von Rheinland-Pfalz konstituiert. Mit 48
Mitgliedern (von 100) hatte die
CDU die stärkste
Fraktion gestellt.
4. Juni
Schweiz/International 1947 – In Schaffhausen hatte
das 2. Internationale Bach-Fest begonnen. Es wurde
von der Internationalen Bach-Gesellschaft
veranstaltet, deren Vorsitzender Albert Schweitzer
war.
4. Juni
Literatur/International 1947 – Mit 19 gegen 1 Stimme
und 9 Enthaltungen war auf dem Züricher Kongress des
PEN-Clubs beschlossen worden, die deutschen Autoren
wieder in den PEN-Club aufzunehmen, die Widerstand
gegen das Hitler-Regime geleistet hatten. Für die
Gründung der deutschen Gruppe hatte Thomas Mann mit
seinem Eintreten einschneidend gewirkt. Als
Präsidentin eines deutschen PEN-Clubs war Ricarda
Huch vorgeschlagen worden.
5. Juni
Deutschland 1947 – In der bayerischen
Landeshauptstadt München hatte die Konferenz der
Ministerpräsidenten der deutschen Länder begonnen,
zu der der bayerische Ministerpräsident Hans Ehard
eingeladen hatte. Allerdings waren die
Meinungsverschiedenheiten über Deutschlands Zukunft
so gravierend, dass die ostdeutschen
Ministerpräsidenten vorzeitig abgereist waren.
5. Juni
Britische Zone 1947 – Die Zulassung der SED in der
britischen Zone war vom stellvertretenden britischen
Militärgouverneur, Sir Brian Robertson, abgelehnt
worden. Außerdem war der KPD die Umbenennung in SED
nicht gestattet worden. Der Leitung der KPD war vom
britischen Hauptquartier mitgeteilt worden, dass es
erst Beweise geben müsste, nach denen die SED sowohl
von der KPD als auch von der Majorität der SPD
gewünscht würde, um sie in der britischen Zone
zuzulassen.
5. Juni
Fußball 1947 – Durch einen 4:1-Sieg über den AC
Florenz hatte der AC Turin den italienischen
Fußballmeistertitel gewonnen.
5. Juni
USA/Europa 1947 – Vor der Harvard-Universität in
Cambridge (US-Bundesstaat Massachusetts) hatte
US-Außenminister George C. Marshall die Grundlagen
des Marshall-Planes zur Unterstützung Europas,
einschließlich Deutschlands, bekanntgegeben.
5. Juni
Berlin 1947 – Das Organ der sowjetischen
Militärregierung, „Tägliche Rundschau“ hatte darauf
hingewiesen, dass die sowjetische Kommandantur eine
Wahl Fritz Reuters zum Oberbürgermeister von Berlin
nicht genehmigen werde, „das seine antisowjetische
Gesinnung bekannt“ sei.
6. Juni
Deutschland 1947 – In der niedersächsischen Gemeinde
Friedland war der erste Transport ehemaliger
Rotkreuzschwestern eingetroffen. Diese waren in
sowjetischer Kriegsgefangenschaft gewesen.
6. Juni
Bulgarien 1947 – Der Führer der Agrarpartei, der
Parlamentsabgeordnete Nikola Petkoff konnte vor
Gericht gestellt werden, da man seine Immunität
aufgehoben hatte.
6. Juni
Schweiz 1947 – Durch eine Volksabstimmung war die
Alters- und Hinterlassenenversicherung (AHV)
eingeführt worden sowie die Änderung der
Wirtschaftsverfassung.
6. Juni
Hessen 1947 – Das hessische Innenministerium hatte
das Verbot des Abspielens von Militärmärschen der
ehemaligen Wehrmacht in der Öffentlichkeit
bekanntgegeben. In jüngster Zeit hatte es zahlreiche
Verstöße dagegen bei Jahrmärkten und ähnlichen
Veranstaltungen gegeben.
6. Juni
Bizone 1947 – Der Oberbürgermeister von Frankfurt am
Main hatte die Bevölkerung in einer
Rundfunk-Ansprache über die baldige Unterbringung
der bizonalen Behörden in der Stadt unterrichtet.
Gleichzeitig hatte er darauf hingewiesen, dass der
ohnehin enge Wohnraum der Bevölkerung nicht weiter
eingeschränkt werden würde.
6. Juni
Deutschland 1947 – Mit dem Bekenntnis zur Einheit
Deutschlands hatte der bayerische Ministerpräsident
Hans Ehard die Münchener Konferenz eröffnet. Die
ostzonalen Ministerpräsidenten hatten die Konferenz
schon wegen wegen unüberbrückbarer
Meinungsverschiedenheiten verlassen. Der Versuch,
sie zur Rückkehr zu bewegen, war fehlgeschlagen.
7. Juni
Bulgarien/International 1947 – Gegenüber Vertretern
Großbritanniens und der Vereinigten Staaten hatte
Ministerpräsident Georgi Dimitroff die Verhaftung
des Oppositionspolitikers Nikola Petkoff als eine
rein innerbulgarische Angelegenheit bezeichnet.
7. Juni
Italien 1947 – In der Hauptstadt Rom hatte die
Polizei einen der bisher größten Fälscherringe in
der Geschichte des Landes zerschlagen.
7. Juni
Boxen 1947 – Der Deutsche Meister im
Mittelgewichtsboxen, Dietrich Hucks, hatte in
Halle/Saale den Hamburger Richard Zabel in der 5.
Runde K. o. Geschlagen.
7. Juni
Deutschland 1947 – Mit dem Sitz in Frankfurt am Main
war die AG Jüdischer Gemeinden in Deutschland
gegründet worden.
7. Juni
Deutschland 1947 – In Berlin-Charlottenburg war die
2. deutsche Buchausstellung eröffnet worden.
Vorgestellt worden war die Produktion der Verlage in
allen vier Besatzungszonen seit dem Neuanfang 1945.
8. Juni
Deutschland 1947 – Die Ministerpräsidenten der drei
Westzonen hatten ihre am 6. Juni begonnene Konferenz
beendet. Die Vertreter der Ostzone waren bereits
abgereist.
8. Juni
Saargebiet 1947 – Die Saarmark hatte im Saargebiet
die Reichsmark abgelöst.
8. Juni
Deutschland 1947 – In Hamburg hatte der erste
deutsche Journalistenkongress seit Kriegsende
stattgefunden. Aus allen vier Besatzungszonen waren
Redakteure sowie ausländische Gäste
zusammengetroffen. Insgesamt gab es 250 Teilnehmer.
8. Juni
Französische Zone 1947 – In der französischen
Besatzungszone hatte der französische
Oberbefehlshaber in Deutschland, General Pierre
Koenig, die Liquidation der deutschen
Rüstungsunternehmen in der französischen Zone
angeordnet.
8. Juni
Deutschland/Musik 1947 – Im Großen Haus (heute:
Opernhaus) der Württembergischen Staatstheater in
Stuttgart war das musikalische Werk von Carl Orff,
„Die Bernauerin“, zur Uraufführung gelangt.
8. Juni
Automobilrennsport 1947 – Beim Überqueren von
Straßenbahnschienen hatte der Frankfurter Rennfahrer
Heinrich Kleier bei einem Autorennen in München
(Bayern) die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren
und war in eine Zuschauermenge gerast. Bei dem
Unglück waren sieben Menschen ums Leben gekommen.
Weitere 28 Menschen waren verletzt worden.
9. Juni
Sowjetische Zone 1947 – Die Ministerpräsidenten der
Ostzone hatten eine Erklärung veröffentlicht. Darin
begründeten sie ihre Abreise aus München. Sie
forderten erneut die Bildung von deutschen
Zentralverwaltungen.
9. Juni
Rumänien 1947 – Die Bauernpartei des Landes hatte in
einer Erklärung gegen die Politik der von den
Kommunisten beherrschten Regierung protestiert.
9. Juni
International 1947 – Auf einer Tagung in London
hatte der internationale Sozialistenkongress den
Antrag der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands
auf Aufnahme abgelehnt. Der Antrag hatte keine
erforderliche Zweidrittelmehrheit bekommen.
9. Juni
Deutschland 1947 – Vor der Münchener Feldherrenhalle
hatten Walter Ulbricht und Friedrich Ebert zu dem
Thema „Was wird aus Deutschland?“ auf einer
KPD-Veranstaltung gesprochen. Sie hatten dabei dem
Westen die Schuld am Scheitern der
Ministerpräsidentenkonferenz gegeben.
9. Juni
Sowjetische Zone 1947 – Der 1. Deutsche
Filmautoren-Kongress, der am 6. Juni begonnen hatte,
war zu Ende gegangen. Er war von der DEFA
veranstaltet worden. Eingeleitet hatte ihn Klaus
Gysi vom Kulturbund. Der Kongress diente der
Vorbereitung einer kommunistischen Ausrichtung des
Filmwesens. Der Regisseur Kurt Maetzig hatte
erklärt, dass der Film der sowjetischen
Besatzungszone „zeitnahe Autoren“ brauche, die um
einen echten „Realismus“ bemüht waren.
10. Juni
Sowjetische Zone 1947 – In der sowjetischen
Besatzungszone hatte die Polizei bei einer
Großrazzia auf dem Bahnhof von Neustadt an der Dosse
(Brandenburg) 20.000 Eier, 125 kg Butter sowie große
Mengen Mehl und Kartoffeln beschlagnahmt.
10. Juni
USA 1947 – Angaben des
US-Landwirtschaftsministeriums zufolge, war die
Ernte des Jahres 1947 die bisher größte in der
gesamten US-amerikanischen Geschichte.
11. Juni
Niedersachsen 1947 – In Niedersachsen war unter der
Leitung von Ministerpräsident Wilhelm Kopf von der
SPD ein neues Kabinett gebildet worden.
11. Juni
Frankreich 1947 – Wegen schlechter Arbeits- und
Lebensbedingungen waren 2.000 deutsche
Kriegsgefangene, die in französischen Bergwerken in
der Nähe von Lille beschäftigt waren, in den Streik
getreten.
11. Juni
USA/Sowjetunion 1947 – Die Vereinigten Staaten
hatten der Sowjetunion die fortgesetzte Einmischung
in die inneren Angelegenheiten Ungarns vorgeworfen.
Zugleich hatten sie die Einrichtung einer
Untersuchungskommission verlangt, der die USA, die
Sowjetunion und Großbritannien angehören sollten.
11. Juni
Frankreich 1947 – Die französischen Eisenbahner
hatten nach einer Dauer von sechs Tagen einen Streik
beendet, der den gesamten Eisenbahnverkehr des
Landes zum Erliegen gebracht hatte.
11. Juni
UNO 1947 – Der sowjetische Botschafter bei der UNO,
Andrei A. Gromyko, hatte der Atomenergiekommission
neue Vorschläge zur Kontrolle der Atomenergie
unterbreitet.
11. Juni
Französische Zone 1947 – Der SPD-Vorsitzende Kurt
Schumacher hatte für die französische Besatzungszone
ein Redeverbot bekommen.
11. Juni
Berlin/Sowjetische Zone 1947 – In Berlin-Weißensee
in der sowjetischen Besatzungszone war die
Hochschule für Angewandte Kunst (früher Kunstschule
des Nordens) eröffnet worden. Sie hatte damit die
staatliche Anerkennung als Kunsthochschule durch die
sowjetische Militäradministration in Deutschland (SMAD)
erhalten.
11. Juni
Bayern 1947 – Für die Wiedereinführung der
Prügelstrafe an den Schulen hatten sich in Bayern 60
Prozent der Eltern ausgesprochen. +12. Juni
Britische Zone 1947 – Der britische
Militärgouverneur Brian Robertson hatte dem
Zonenbeirat vorgeschlagen, Überlegungen über „die
zukünftige politische Struktur Deutschlands“ zu
diskutieren. Damit war in der britischen Zone
offiziell die Debatte über eine neue (westdeutsche)
Verfassung eingeleitet worden. Im Laufe des Monats
hatten alle Parteien dazu Entwürfe vorgelegt.
12. Juni
Deutschland/Europa 1947 – Die europäische
Kohlenorganisation hatte die Kohlenausfuhr der
nächsten drei Monate beschlossen. Danach sollten
insgesamt 2.378.750 Tonnen Kohle aus Deutschland
ausgeführt werden. Unter anderem gingen nach
Frankreich 529.850 Tonnen, nach Dänemark 236.700
Tonnen 236.700 Tonnen, nach Italien 288.500 Tonnen
nach Norwegen 124.000 Tonnen.
13. Juni
Österreich 1947 – Die Annahme des US-amerikanischen
Marshallplanes hatte zu Tumulten und Demonstrationen
geführt. Diese waren von der Kommunistischen Partei
Österreichs (KPÖ) organisiert worden.
13. Juni
Saargebiet 1947 – Die kommunistischen Mitglieder der
saarländischen Regierung hatten aufgrund der
bevorstehenden Einführung der Saarmark erklärt, weil
sie eine wirtschaftliche Vereinigung mit Frankreich
ablehnten.
13. Juni
Rheinland-Pfalz 1947 – Ministerpräsident Wilhelm
Boden von der CDU war für das
Land Rheinland-Pfalz
in seinem Amt wiedergewählt.
13. Juni
Hamburg/Film 1947 – Der Film „In jenen Tagen“ war im
Hamburger Waterloo-Theater zur Uraufführung gelangt.
Er war unter der Regie von Helmut Käutner
entstanden.
13. Juni
Sowjetische Zone 1947 – Im thüringischen Eisenach
hatte eine zweitägige Konferenz der
Arbeitsgemeinschaft SED-KPD begonnen. Daran hatten
auch vier Vorsitzende westzonaler Landtagsfraktionen
teilgenommen.
13. Juni
Sowjetische Zone 1947 – Unter dem Motto
„München-Berlin, Kampf gegen die Zerreißung
Deutschlands“ hatte Walter Ulbricht in einer Rede
vor Funktionären der SED im Berliner
Friedrichstadt-Palast die Pläne von US-Außenminister
George C. Marshall und die Bizone kritisiert. Er
hatte betont, dass die SED die deutschen
Großbetriebe lieber in den Händen der Sowjetunion
als in den Händen deutscher Kapitalisten sehen
würde. Weil der Sieg der Demokratie in Deutschland
von der Sowjetunion abhänge, wünschte die SED eine
größtmögliche Stärkung der UdSSR.
13. Juni
Deutschland 1947 – Seit dem einjährigen Bestehen des
Care-Hilfswerkes in Europa hatten mehr als 1,2
Millionen Care-Pakete die westlichen Zonen
Deutschlands erreicht sowie den Westteil Berlins.
14. Juni
Vatikan 1947 – Der kleinste Staat, in dem 607 Männer
wohnten, hatte zum ersten Mal eine eigene
Fußballmeisterschaft ausgetragen. Daran hatten fünf
Klubs teilgenommen.
14. Juni
München 1947 – Eine Ausstellung mit Werken der
Malerin und Grafikerin Käthe Kollwitz (1867-1945)
war in der Münchener „Neuen Sammlung“ eröffnet
worden.
14. Juni
Sowjetische Zone 1947 – Durch den Befehl Nr. 138 der
Sowjetischen Militäradministration in Deutschland (SMAD)
war die Deutsche Wirtschaftskommission (DWK) als
Leitinstanz der Zentralverwaltung der sowjetischen
Besatzungszone (SBZ) geschaffen worden. Vorsitzender
war Bruno Leuschner (SED) geworden.
14. Juni
International 1947 – Der Generalrat des
Weltgewerkschaftsbundes hatte die Wiederaufnahme der
deutschen und japanischen Gewerkschaften als
Beobachter beschlossen.
15. Juni
Saargebiet 1947 – Im Saargebiet war mit dem Umtausch
der deutschen Währung gegen die Saarmark begonnen
worden. Der Umtausch war auf der Basis Mark gegen
Mark erfolgt. Für eine Reichsmark bekam man 1
Saarmark.
15. Juni
Indien 1947 – Die indische Kongresspartei hatte den
britischen Indien-Plan gebilligt, aber die Autonomie
der Maharadscha-Staaten abgelehnt.
15. Juni
Deutschland 1947 – Geschäftliche Korrespondenzen und
bebilderte Karen waren im Auslandspostdienst
zugelassen worden.
15. Juni
Radrennsport 1947 – Der Italiener Fausto Coppi hatte
die über 3806 km führende Italien-Radrundfahrt – den
Giro d‘Italia – gewonnen.
15. Juni
Radsport/Berlin 1947 – Zum ersten Mal nach dem Krieg
hatte das Radrennen „Rund um Berlin“ wieder
stattgefunden.
16. Juni
Hamburg 1947 – Um in Großbritannien verschrottet zu
werden, war der ehemalige Kraft-durch-Freude (KDF)-Dampfer
„Robert Ley“ von Hamburg nach England überführt
worden.
16. Juni
Nordrhein-Westfalen 1947 – Bei den Landtagswahlen
war der
CDU-Politiker Karl Arnold zum
Ministerpräsidenten gewählt worden. Die CDU hatte
die meisten Stimmen bekommen.
16. Juni
UNO 1947 – Von der UNO-Menschenrechtskonferenz war
festgestellt worden, dass auf der Erde noch rund
neun Millionen Menschen als Sklaven lebten.
16. Juni
USA 1947 – Rund 200.000 Seeleute waren in den USA in
einen viertägigen Streik getreten. Sie hatten die
Einführung der 40-Stunden-Woche gefordert.
16. Juni
Fußball 1947 – Der FC Liverpool hatte die englische
Fußballmeisterschaft gewonnen.
16. Juni
Bizone 1947 – In Wiesbaden hatte eine Hauptkonferenz
der Ministerpräsidenten der Bizone begonnen, deren
Hauptthema die Errichtung des Wirtschaftsrates und
des Exekutivausschusses der Bizone war.
16. Juni
Sowjetunion 1947 – Das Zentralorgan der KPdSU,
„Prawda“, hatte in ihrem ersten Kommentar zur
Marshall-Rede vom 5. Juni den amerikanischen
Hilfsvorschlag als „im Grunde genommen denselben
Truman-Plan der Einmischung in die inneren
Angelegenheiten anderer Staaten“ bezeichnet.
17. Juni
Sowjetische Zone 1947 – Im sächsischen Freiberg war
es zu einer Hungerdemonstration der Bevölkerung
gekommen. Die Demonstranten hatten eine Erhöhung der
Lebensmittelrationen gefordert.
17. Juni
USA/International 1947 – Mit einem Beitrag von 15
Millionen US-Dollar hatten die Vereinigten Staaten
zum Internationalen Kinderhilfsfonds beigetragen.
17. Juni
Großbritannien/Frankreich/Sowjetunion 1947 –
Zwischen Großbritannien und Frankreich hatten in
Paris die ersten Verhandlungen über den Marshallplan
begonnen. Ab dem 23. Juni hatte auch die Sowjetunion
daran teilgenommen. Die Verhandlungen hatten bis zum
2. Juli gedauert.
17. Juni
Berlin 1947 – Im Westteil Berlins hatten die
Stadtverordneten Ernst Reuter (SPD) zum Berliner
Oberbürgermeister gewählt, dem die Sowjetische
Militäradministration in Deutschland (SMAD)
allerdings die Anerkennung verweigert hatte.
17. Juni
USA/International 1947 – Mit 21 Fluggästen und zehn
Besatzungsmitgliedern hatte die US-amerikanische
Fluggesellschaft „Pan American Airways“ in New York
den ersten Flug des regelmäßigen
Passagierflugdienstes rund um die Welt gestartet.
18. Juni
Deutschland 1947 – Die US-amerikanische
Besatzungsmacht hatte der sowjetischen
Militärverwaltung die Druckplatten der Deutschen
Reichsmark überlassen. Der Grund war die Sorge der
Amerikaner, dass in der sowjetischen Besatzungszone
eine eigene Besatzungswährung herausgegeben werden
könnte.
18. Juni
Großbritannien/Ceylon 1947 – Die Insel Ceylon (seit
1972 Sri Lanka) war von der Regierung
Großbritanniens zum Dominion erklärt worden.
18. Juni
Europa 1947 – Der Marshallplan wurde von den
Regierungen Frankreichs, Großbritanniens, der
Niederlande und Italiens begrüßt.
18. Juni
Tschechoslowakei 1947 – Angaben der
tschechoslowakischen Regierung zufolge waren die
Kriegsverluste des Landes auf 3.335.000 Opfer
beziffert worden. Als vermisst galten noch weitere
45.000 Menschen.
18. Juni
Deutschland 1947 – In Berlin hatte der erste
Internationale deutsche Chirurgenkongress begonnen.
19. Juni
Argentinien 1947 – In dem südamerikanischen Land
hatte eine Volkszählung mehr als 16 Millionen
Menschen ergeben.
19. Juni
Sowjetische Zone 1947 – In Halle an der Saale
(Sachsen-Anhalt) hatte der erste studentische
Zonenkongress der sowjetischen Besatzungszone
begonnen. Unter anderem war die Wiederherstellung
der deutschen Einheit und der freie Zugang zu allen
deutschen Hochschulen gefordert worden. Das
Arbeiter- und Bauernstudium wurde auch von den
nichtkommunistischen Studenten befürwortet.
Allerdings sollte es keine klassenkämpferische
Verzerrung geben. Vor allem sollte die Zulassung zur
Hochschule nicht von der Mitarbeit bei einer Partei
abhängig sein.
19. Juni
Großbritannien/Sowjetunion 1947 – Die
Beschwichtigungspolitik („appeasement“) gegenüber
der Sowjetunion war vom britischen Außenminister
Ernest Bevin für beendet erklärt worden.
19. Juni
Polen 1947 – Angaben des Pressedienstes der
polnischen Militärmission zufolge waren in den
vergangenen zwei Monaten 1.845.000 Polen nach
Pommern umgesiedelt worden.
19. Juni
Deutschland 1947 – Die britische Militärregierung
hatte der Firma Krupp in Essen mitgeteilt, dass 19
Betriebe mit insgesamt 23 Hallen als erster
Abschnitt demontiert werden würden. Dabei waren auch
Betriebsteile, die unentbehrlich für eine
Friedensindustrie waren. Deshalb hatte sich der
Essener Oberbürgermeister Gustav Heinemann (späterer
Bundespräsident, 1969 bis 1974) für deren Erhalt
eingesetzt.
20. Juni
Deutschland 1947 – Der bayerische Minister für
Entnazifizierung, Alfred Loritz, war als
Vorsitzender der Wirtschaftlichen
Wiederaufbauvereinigung abgesetzt worden.
20. Juni
Deutschland 1947 – In Kampen auf Sylt war eine
Interzonen-Kunstausstellung eröffnet worden. Gezeigt
worden waren mehr als 3.000 Arbeiten von 250 Malern,
Graphikern und Kunsthandwerkern. +20. Juni
USA/Iran 1947 – Zum Ankauf von Waffen war dem Iran
von den Vereinigten Staaten eine Anleihe in Höhe von
25 Millionen US-Dollar bewilligt worden.
20. Juni
Deutschland/Europa 1947 – In Eutin
(Schleswig-Holstein) hatte der erste deutsche
Europa-Kongress begonnen. Aus allen Teilen
Deutschlands hatten daran insgesamt 500 Vertreter
teilgenommen.
20. Juni
Deutschland 1947 – Von der SPD-Zeitung
„Sozialdemokrat“ war eine Liste veröffentlicht
worden, in der von Jahresbeginn bis Juni 1947 über
Frankfurt an der Oder und Küstrin in die Sowjetunion
geleiteten Reparationsgüter aus der Ostzone
aufgelistet worden waren.
20. Juni
Deutschland 1947 – Der Historiker Wilhelm Mommsen
war von der Spruchkammer in die Gruppe III der
Minderbelasteten (Bewährungsgruppe) eingeordnet
worden. Er wurde mit zwei Jahren Gefängnis mit
Bewährung und einem Sühnebetrag von 500 Reichsmark
bestraft. Mommsen war vorgeworfen worden, dass er in
seinem Buch „Bismarck bis zur Gegenwart“
Zugeständnisse an den Nationalsozialismus gemacht
hatte.
20. Juni
Deutschland 1947 – In Düsseldorf war der Deutsche
Werkbund wiedergegründet worden. Er hatte im Kölner
Messegelände eine erste Ausstellung unter dem Motto
„Neues Wohnen“ eröffnet.
20. Juni
Deutschland/Großbritannien 1947 – Von der
Universität Bristol (England) waren dem
Studentenausschuss der Kölner Universität 50
englischsprachige Lexika geschenkt worden.
21. Juni
USA/Österreich 1947 – Die Regierung Österreichs war
vom US-amerikanischen Hochkommissar, General Sir
Geoffrey Keys, über den Verzicht vom 1. Juli 1947 an
auf den Anteil an den Besatzungskosten in Österreich
informiert worden, zu dem sich die Vereinigten
Staaten entschlossen hatten.
21. Juni
Deutschland 1947 – Um ihre Vorschläge zur
Vereinigung der Besatzungszonen erläutern zu können,
hatten sich die Ministerpräsidenten der Länder der
Ostzone mit einer entsprechenden Bitte an den
Alliierten Kontrollrat in Berlin gewandt.
21. Juni
Italien 1947 – Von der Nationalversammlung war dem
vierten Kabinett Alcide De Gasperi das Vertrauen
ausgesprochen worden.
21. Juni
Fußball 1947 – Vor dem Lokalrivalen Vienna Rapid war
Wacker Wien zum neuen österreichischen
Fußballmeister geworden.
21. Juni
Deutschland 1947 – In der Jugendherberge in
Hohenlimburg (Nordrhein-Westfalen) hatte unter dem
Motto „Moderne Weltliteratur“ die erste
Buchhändler-Freizeit begonnen, deren Ziel die
Wiederherstellung des Kontaktes mit dem Geistesleben
des Auslandes war.
22. Juni
Österreich 1947 – Bundeskanzler Leopold Figl hatte
mitgeteilt, dass die Vereinigten Staaten künftig
ihre Besatzungskosten selbst tragen würden.
22. Juni
Literatur/International 1947 – In Zürich (
Schweiz)
war die Internationale Konferenz des PEN-Clubs zu
Ende gegangen. Im Verlauf dieser Tagung wurde eine
Gruppe deutscher Schriftsteller aufgenommen.
22. Juni
Jugoslawien/Deutschland 1947 – Der Chef der
jugoslawischen Militärmission in Berlin,
Generalmajor Vjekoslav Hollevac, hatte vom
Alliierten Kontrollrat die Auslieferung der
jugoslawischen Kriegsverbrecher verlangt. Diese
hielten sich in der britischen Zone Deutschlands
auf.
22. Juni
Österreich 1947 – Das Zentralorgan der
Österreichischen Volkspartei (ÖVP), die Wiener
„Tageszeitung“, war zum ersten Mal erschienen.
22. Juni
Boxen 1947 – In der achten Runde hatte Fritz
Gahrmeister den Deutschen Mittelgewichtsmeister
Dietrich Hucks in Berlin durch ein K. o. Besiegt.
22. Juni
Pferderennsport 1947 – Auf der Trabrennbahn in
Berlin-Karlshorst, in der sowjetischen
Besatzungszone, hatte Johannes Frömming mit Avanti
das Deutsche Traber-Derby gewonnen.
22. Juni
Deutschland 1947 – In Heidelberg (Baden-Württemberg)
hatten die deutschen Jungdemokraten aller vier Zonen
den Waffen- und Kriegsdienst junger Deutscher im
Solde fremder Armeen verurteilt.
23. Juni
Europa 1947 – In der französischen Hauptstadt Paris
hatten sich die Außenminister der Sowjetunion,
Großbritanniens und Frankreichs zu einer ersten
Sitzung ihrer Konferenz über den am 5. Juni
angekündigten Marshallplan getroffen.
23. Juni
Japan 1947 – In der Hauptstadt Tokio hatte Kaiser
Hirohito den neuen japanischen Reichstag eröffnet.
23. Juni
USA 1947 – Der US-Kongress hatte ein Veto von
Präsident Harry S. Truman gegen den Taft-Hartley Act
überstimmt. Dieser Act war damit zum Gesetz
geworden, das u. a. ein Verbot zahlreicher
Arbeitskampfmaßnahmen der Gewerkschaften vorsah.
Truman hatte die Vorlage als „Sklavenarbeitsgesetz“
bezeichnet.
24. Juni
Deutschland 1947 – Vertreter der Bizone hatten in
Bad Ems (Rheinland-Pfalz) mit der französischen
Besatzungszone Deutschlands ein Wirtschaftsabkommen
geschlossen.
24. Juni
Berlin 1947 – Zum neuen Oberbürgermeister der Stadt
war der Sozialdemokrat Ernst Reuter von der Berliner
Stadtverordnetenversammlung gewählt worden. Er hatte
89 Ja-Stimmen erhalten und 17 Nein-Stimmen von der
SED. Es hatte zwei Enthaltungen gegeben. Sein Amt
konnte er jedoch nicht antreten, da die sowjetische
Militärverwaltung Einspruch eingelegt hatte und
damit die Bestätigung durch die Alliierte
Kommandatur verhindert hatte.
24. Juni
Bayern 1947 – Der bayerische
Entnazifizierungsminister Alfred Loritz war vom
bayerischen Ministerpräsidenten Hans Ehard seines
Amtes enthoben worden.
24. Juni
Berlin 1947 – Für ihre Publikationen hatte die
Deutsche Akademie der Wissenschaften in Berlin
wieder einen eigenen Verlag erhalten.
24. Juni
Sowjetunion/Musik 1947 – Für seine Violinsonate Nr.
1 hatte der sowjetische Komponist Sergei S.
Prokofjew den Stalin-Preis erhalten.
24. Juni
Deutschland 1947 – Der agrarpolitische Ausschuss der
SPD hatte an der grundsätzlichen Forderung der
Partei zur Bodenreform festgehalten. Danach durfte
u. a. kein Privatbesitz größer sein als 100 Hektar.
24. Juni
Sowjetische Zone 1947 – Im Haus der
Zentralverwaltung in Berlin begann eine
Textilausstellung, die bis zum 28. Juni dauerte und
den gegenwärtigen Leistungsstand der Textilindustrie
in der sowjetischen Zone präsentierte.
24. Juni
Sowjetische Zone 1947 – Die Sowjetische
Militäradministration in Deutschland (SMAD) hatte
die Auflösung der 1946 von den Einzelhändlern
gebildeten Kreiseinkaufsgenossenschaften verfügt.
Auch die 1898 entstandene Edeka-Genossenschaft hatte
ihre Arbeit einstellen müssen.
25. Juni
Bizone 1947 – In Frankfurt am Main war der
Wirtschaftsrat der Bizone zu seiner konstituierenden
Sitzung zusammengekommen. Zum Präsidenten war Erich
Köhler (CDU) mit 51 Stimmen gewählt worden. Drei
Gegenstimmen waren von der KPD gekommen. Einstimmig
zum Vizepräsidenten gewählt worden war der hessische
Justizminister Georg August Zinn (SPD).
25. Juni
Frankreich 1947 – Aus Protest gegen das Sparprogramm
der Regierung waren landesweit rund 400.000 Arbeiter
und Angestellte in den Ausstand getreten.
25. Juni
Großbritannien 1947 – Das Manuskript einer
Klaviersonate von Ludwig van Beethoven war im
Londoner Auktionshaus Sotheby‘s zur Versteigerung
gekommen. Es hatte für 1.050 Pfund Sterling seinen
Besitzer gewechselt.
25. Juni
USA 1947 – In dem wirtschaftlichen Wiederaufbau
Deutschlands hatte der Staatssekretär im
US-Außenministerium, Dean Acheson, eine wichtige
Voraussetzung für das Gelingen des Marshallplanes
gesehen.
25. Juni
Frankreich 1947 – Das politische Märchen „Der Lauf
des Bösen“ von Jacques Audibertis war im Théâtre de
Poche in Paris zur Uraufführung gelangt.
25. Juni
Deutschland 1947 – Der Alliierte Kontrollrat (AKR)
beabsichtigte durch die Direktive Nr. 55 zum
„Austausch von Druckschriften und Filmen im
Interzonenverkehr“ den freien Austausch von
Zeitungen, Zeitschriften, Filmen und Büchern in
allen Besatzungszonen und in Berlin.
26. Juni
Deutschland 1947 – In allen vier Besatzungszonen
Deutschlands lebten 65,6 Millionen Einwohner. Dies
hatte die US-amerikanische Militärregierung
festgestellt.
26. Juni
Italien 1947 – Der italienische Präsident, Enrico De
Nicola, war von der Nationalversammlung zum
Staatsoberhaupt gewählt worden.
26. Juni
Österreich 1947 – Einer Erklärung des
österreichischen Außenministers Karl Gruber zufolge,
würde sein Land jede Zusammenarbeit mit den
benachbarten kommunistisch regierten Ländern
zurückweisen.
26. Juni
Hessen 1947 – Von der Landesregierung war ein
Arbeitsverpflichtungsgesetz verkündet worden. U. a.
konnten die Arbeitsämter Verpflichtungen für Zwecke
der Besatzungsmacht, für den Wiederaufbau und für
die Versorgung der Bevölkerung aussprechen.
26. Juni
Bizone 1947 – Die bisherige Physikalisch-biologische
Zentralanstalt für das nordwestdeutsche Gebiet in
Braunschweig hatte ab sofort Anerkennung für die
gesamte Bizone. Unterstellt waren ihr zwölf
Institute für verschiedene Arbeitsgebiete.
27. Juni
Ostzone 1947 – In der sowjetischen Besatzungszone in
Berlin war die Ständige Wirtschaftskommission zu
ihrer ersten Sitzung zusammengetreten.
27. Juni
Schweiz 1947 – Der US-amerikanische Marshallplan war
vom Schweizer Bundesrat begrüßt worden.
27. Juni
Europa 1947 – In der französischen Hauptstadt Paris
hatte eine Beratung über die Durchführung des
Marshallplanes in Europa begonnen. Teilgenommen
hatten Vertreter Großbritanniens, Frankreichs und
der Sowjetunion. Die Beratungen waren erfolglos zu
Ende gegangen.
27. Juni
Berlin 1947 – Im Haus der „Deutschen
Zentralverwaltungen“ (ehemaliges
Reichsluftfahrtministerium) im Ostsektor der Stadt
war die neu gebildete „Deutsche
Wirtschaftskommission für die sowjetische
Besatzungszone“ (DWK) erstmals zusammengekommen.
27. Juni
Britische Zone 1947 – Gegen die geplanten
umfangreichen Demontagemaßnahmen hatte die
Belegschaft der Firma Krupp in Essen Beschwerde bei
der britischen Militärregierung eingelegt. Damit
hoffte sie, einen Teil der Krupp-Werke für die
Friedensproduktion retten zu können.
28. Juni
Berlin 1947 – Die Alliierte Kommandatur in Berlin
hatte sich über die Bestätigung der Wahl von Ernst
Reuter zum Oberbürgermeister von Berlin geeinigt.
28. Juni
Sowjetische Zone 1947 – Der Landtag von Brandenburg
hatte das „Gesetz über die Überführung der
Bodenschätze und Kohlenbergbaubetriebe in die Hand
des Volkes“ beschlossen. Im Allgemeinen hatte das
Gesetz dem Enteignungsgesetz von Sachsen-Anhalt vom
8. Mai 1947 entsprochen. Am selben Tag folgte der
Beschluss über dieses Gesetz vom Landtag von
Mecklenburg.
28. Juni
Deutschland 1947 – Mit einer Gastspielreise der
Hamburger Bühnen hatten in Recklinghausen die ersten
Ruhrfestspiele begonnen, die damit eine zukünftige
Tradition begründeten.
28. Juni
Berlin 1947 – Im Berliner Tiergarten hatten
britische Pioniere den Befehlsbunker der ehemaligen
deutschen Luftwaffe gesprengt.
28. Juni
München 1947 – In der bayerischen Landeshauptstadt
München hatte eine „Internationale Jugendkundgebung“
stattgefunden, an der u. a. der französische
Schriftsteller André Gide teilgenommen hatte.
29. Juni
China 1947 – Unter dem Vorwurf der Organisation
einer Volkserhebung hatte der Oberste Gerichtshof
einen Haftbefehl gegen den Führer der
Kommunistischen Partei Chinas, Mao Zedong, erlassen.
29. Juni
UNO/Österreich 1947 – Einstimmig hatte die 30.
Internationale Arbeiterkonferenz der Vereinten
Nationen (UNO) die Wiederaufnahme Österreichs
beschlossen.
29. Juni
USA 1947 – Die Polizei hatte in New York einen
Schwarzmarkt für Neugeborene aufgedeckt, auf dem für
Säuglingen bis zu 2.500 US-Dollar bezahlt wurden.
29. Juni
Deutschland 1947 – Die amerikanische Besatzungsmacht
hatte die Einführung der doppelten Sommerzeit
rückgängig gemacht.
29. Juni
Deutschland 1947 – In Nürnberg (Bayern) hatte der
zweite Parteitag der Sozialdemokratischen Partei
Deutschlands (SPD) begonnen. Teilgenommen hatten 357
Delegierte aus den Westzonen und Berlin.
Sozialistische Parteien des Auslandes hatten
Vertreter entsandt. Mittelpunkt des Parteitages war
die Rede des Parteivorsitzenden Kurt Schumacher über
das Thema „Deutschland und Europa“ gewesen. Für die
Partei mit 800.000 Mitgliedern waren Schumacher und
Erich Ollenhauer als Parteivorsitzende bestätigt
worden.
30. Juni
Berlin 1947 – In der Berliner sowjetischen
Besatzungszone war die Gründung der „Gesellschaft
zum Studium der Kultur der Sowjetunion“ erfolgt.
Diese wurde von SED-Funktionären geleitet.
30. Juni
USA 1947 – Das Repräsentantenhaus hatte eine
Resolution gebilligt, in der die Aufnahme der
Hawaii-Inseln als 49. Staat der Vereinigten Staaten
gefordert worden war.
30. Juni
Polen/Sowjetunion 1947 – An der Ostgrenze Polens war
es zwischen polnischen Truppen und polnischen
Polizei zu Kämpfen mit ukrainischen Freischärlern
gekommen.
30. Juni
Deutschland 1947 – Landesweit hatte es die höchsten
Juni-Temperaturen seit 60 Jahren gegeben. In
Frankfurt am Main waren 38 Grad, in Hamburg 35 Grad
gemessen worden.
30. Juni
Sowjetunion 1947 – In der Sowjetunion hatte eine
kulturpolitische Kampagne begonnen. Bei dieser
Kampagne war die Person des Partei- und
Regierungschefs Josef W. Stalin verherrlicht worden.
30. Juni
Thüringen 1947 – Auf den Thüringer
Landtagspräsidenten August Frölich (SPD) war ein
politisches Messer-Attentat verübt worden, bei dem
der Politiker leicht verletzt worden war.
30. Juni
Deutschland 1947 – In Berlin waren sechs
Transportzüge mit 2.400 Königsbergern eingetroffen.
30. Juni
Britische Zone 1947 – Die britische Militärregierung
hatte die Demontage von 21 Werken des Krupp-Konzern
in Essen angeordnet. Trotz aller Bemühungen, auch
seitens der Belegschaft, hatte die Demontage nicht
verhindert werden können. Dafür hatte die britische
Militärregierung die seit zwei Jahren durchgeführte
Untersuchung der deutschen Industrie eingestellt.
30. Juni
Amerikanische Zone 1947 – Im Juni war in der
amerikanischen Besatzungszone im Wert von 4
Millionen Reichsmark Produktionseinrichtungen
demontiert und an 14 Staaten ausgeliefert worden.
Unter anderem waren Stahlwerksanlagen der
Norddeutschen Hütte Bremen nach Frankreich und
Indien verladen worden. Zudem waren Henschel
Flugzeugwerke, Junkers-Flugzeugwerke Ziegenhain,
Pyrotechnische Fabrik Fritz Sauer Barsthofen
(Bayern) und Explosivstoff-Fabrik Allendorf
ausgeliefert worden.
30. Juni
Deutschland 1947 – Den Exportbestrebungen der
deutschen Wirtschaft war die nicht unerhebliche
Formularwirtschaft der JEIA-Verfahren hinderlich.
Für ein einziges Auslandsgeschäft war das Ausfüllen
von 131 Formularen nötig. Die JEIA (Joint Export
Import Agency) war eine Außenhandelsbehörde der
westlichen Besatzungsmächte mit Sitz in Frankfurt am
Main. Sie hatte von 1946 bis 1950 existiert.
Juni 1947 Deutschland in den Nachrichten
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