Mai 1932 - Volksbegehren der KPD scheitert

Kalender Mai 1932
In Bremen scheiterte ein, am 23. Mai 1932 auf Antrag der KPD durchgeführtes Volksbegehren zur Auflösung der Bürgerschaft. Nur 5,5 Prozent der Wahlberechtigten unterstützen den Antrag. Die KPD hatte auf diesem Weg versucht, Neuwahlen zu erzwingen. Mit einer zweiten Notverordnung „zur Sicherung der Staatsautorität“ wurde politischen Parteien, die sich Militär ähnlich organisierten, zur Auflage gemacht, ihre Satzungen dem Reichsinnenministerium vorzulegen.
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Wichtige Ereignisse im Mai 1932

1.Mai
Der Irakischer König Faisal ist zum Staatsbesuch in Berlin
2. Mai

Deutsche Reisende durften bei Fahrten ins Ausland nur von 200 RM an Bargeld mitführen.
2. Mai
In Natal in der Südafrikanischen Union forderte eine vor zwei Wochen ausgebrochene Malaria-Epidemie bisher rund 1200 Todesopfer unter der eingeborenen Bevölkerung.
3. Mai
In den USA lehnte der Oberste Gerichtshof in einer Berufungsverhandlung den Einspruch des Gangsterbosses Al Capone gegen dessen Verurteilung wegen Steuerhinterziehung ab.
3. Mai
In einer Rede in Rom sprach sich der italienische Ministerpräsident und Führer der faschistischen Bewegung (Duce) Benito Mussolini gegen die Schutzzollpolitik aus und bezeichnete sie als falsche Maßnahme zur Beendigung der Weltwirtschaftskrise.
4. Mai
Seit dem 1. Mai fand in Berlin eine Weltwirtschaftskonferenz statt. Die Teilnehmer verabschiedeten eine Resolution, in der das System des freien Handels in einer weltumspannenden Wirtschaftseinheit mit Zollunion zur Beendigung der Weltwirtschaftskrise gefordert wurde.
4. Mai
In autonomen Memel Gebiet errangen die memelländischen deutschen Parteien bei Landtagswahlen die Mehrheit der Stimmen.
5. Mai
Estland die Sowjetunion unterzeichneten in Moskau einen Nichtangriffspakt.
5. Mai
Nach Unterzeichnung eines Waffenstillstandes zogen sich die japanischen Truppen aus der chinesischen Hafenstadt Schanghai zurück.
6. Mai
Die österreichische Regierung unter Bundeskanzler Karl Buresch gab ihren Rücktritt bekannt.
6. Mai
Der schweizerische Bundesrat in Bern beschloss Einfuhrbeschränkungen für Rohstoffe aus Ländern, die Importe aus der Schweiz mit Schutzzöllen belegten.
7. Mai
Der am Vortag bei einem Attentat verwundete französische Staatspräsident Paul Doumer starb in Paris an seinen Verletzungen.
7. Mai
Um die finanzielle Notlage im Theaterbereich zu beheben schlossen sich das Düsseldorfer und Kölner Schauspielhaus mit dem Schauspielhaus Dumont-Lindemann zum Deutschen Theater am Rhein zusammen.
7. Mai
In Hamburg wurde das 25-jährige Bestehen des Tierparks Hagenbeck mit einem offiziellen Festakt begangen.
8. Mai
In den Stichwahlen zum französischen Parlament siegten die Radikalsozialisten unter Edouard Herriot über die regierende Linksrepublikanische Partei unter Ministerpräsident André Tardieu.
8. Mai
Auf der Fahrt von Bremerhaven nach New York wird auf dem deutschen Passagierschiff „Europa“ erstmals ein Flugzeug eingesetzt. Dieses wurde, mit Post an Bord, rund 1500 km vor der amerikanischen Küste mit einem Katapult gestartet. Dadurch sollte der Postverkehr zwischen Europa und den USA beschleunigt werden.
9. Mai
In Berlin gab der Staatsgerichtshof einem Einspruch der Wirtschaftspartei, die gegen ihre Nichtzulassung im hessischen Landtagswahlkampf geklagt hatte, statt und löste den hessischen Landtag auf.
9. Mai
Das Luftschiff LZ 127 „Graf Zeppelin“ stellte auf der Strecke Friedrichshafen-Recife in Brasilien mit einer Fahrzeit von 77 Stunden und 30 Minuten einen Rekord auf.
10. Mai
Engelbert Dollfuß wird vom österreichischen Bundespräsidenten Wilhelm Miklas mit der Bildung einer Regierung beauftragt.
10. Mai
Die Nationalversammlung in Paris wählte den bisherigen Senatspräsidenten Albert Lebrun zum Nachfolger des bei einem Attentat ums Leben gekommenen französischen Staatspräsidenten Paul Doumer.
11. Mai
Reichskanzler Heinrich Brüning beschwor im Reichstag in Berlin die Parteien, im Kampf gegen die Wirtschaftskrise zusammenzustehen und ihm das Weiterführen seiner Politik zu ermöglichen.
11. Mai
Deutschen Urlauber war es jetzt bei der Reise nach Österreich erlaubt 500 RM zusätzlich zu den üblicherweise erlaubten 200 RM ohne Genehmigung der Devisen-Bewirtschaftungsstelle mitzuführen.
12. Mai
Wilhelm Groener trat auf Druck der deutschen Generalität und des Chefs des Ministeramts der Reichswehr, General Kurt von Schleicher, als Reichswehrminister zurück.
12. Mai
In Hopewell im US-Bundesstaat New Jersey wurde das am 2. März entführte Baby des Ozeanfliegers Charles Lindbergh tot aufgefunden.
13. Mai
In der Steinkohlenzeche „Dorstfeld“ in Dortmund verunglückten fünf Bergleute bei der Einfahrt in die Grube tödlich, weil ein Förderseil riss.
13. Mai
In den indischen Städten Bombay und Kalkutta forderten anhaltende Unruhen zwischen Moslems und Hindus über hundert Tote und mehr als tausend Verletzte. Die Polizei setzte Panzerwagen ein, um die blutigen Straßenschlachten zu beenden.
14. Mai
Die Sommerschau „Sonne, Luft und Haus für alle“ wurde in den Berliner Ausstellungshallen unter dem Funkturm eröffnet. Bis zum 7. August wurden u. a. Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung in Großstädten und sog. Kleinsthäuser für Arbeitslose gezeigt.
14. Mai
Auf dem französischen Postschiff „Georges Philippar“, das im Indischen Ozean zwischen Aden und Bombay verkehrte, brach ein Brand aus. Dabei kamen 50 Passagiere ums Leben. 689 Menschen konnten von dem sinkenden Schiff gerettet werden.
15. Mai
Der japanische Ministerpräsident Ki Tsujoschi Inukai fiel in Tokio einem Anschlag rechtsradikaler Armeeangehöriger zum Opfer.
15. Mai
Wegen der wachsenden Versorgungsschwierigkeiten in der Sowjetunion wurden die Abgabebestimmungen für die Landwirtschaft gelockert. Dadurch soll ein größeres Angebot auf dem freien Markt geschaffen werden.
16. Mai
Bei Überschwemmungen und Erdrutschen nach einem schweren Wolkenbruch starben in der Umgebung von Koblenz sechs Menschen.
17. Mai
Aufgrund des Sprachen-Konflikts zwischen flämischen und wallonischen Kabinettsmitgliedern trat die belgische Regierung zurück.
17. Mai
Das Schauspiel „Haifische“ von Theodor Plevier hatte seine Uraufführung im Berliner Theater der Schauspieler.
18. Mai
In Chile stürzte in der Nähe der argentinischen Grenze ein Eisenbahntunnel, der sich im Bau befand, zusammen. Dabei wurden 42 Arbeiter getötet.
18. Mai
Der deutsche Spielfilm „Der Prinz von Arkadien“ von Regisseur Karl Hartl mit der Musik von Robert Stolz hatte in Berlin seine Uraufführung.
19. Mai
Nach Aufgabe des britischen Mandats wurde der Irak als souveräner Staat in den Völkerbund aufgenommen.
20. Mai
Amelia Earhart überfliegt als erste Frau im Alleinflug den Atlantik
21. Mai
Der Nationalsozialist Alfred Freyberg wurde vom Landtag von Anhalt zum Ministerpräsidenten des Landes gewählt.
21. Mai
Auf der Nordseeinsel Wangerooge wurden Raketen für die Postbeförderung getestet. Von dem Versuchsgelände des Raketenkonstrukteurs Reinhold Riling aus erreichten sie eine Höhe von 8000 m und flogen bis zu 8 km weit.
22. Mai
Nach der Ermordung des japanischen Premierministers Ki Tsujosch Inukai wurde der bisherige Generalgouverneur von Korea, Admiral Makata Graf Saito von Kaiser Hirohito mit der Regierungsbildung beauftragt.
22. Mai
Manfred von Brauchitsch gewann in Berlin auf Mercedes vor 300 000 Zuschauern das Avus-Rennen vor Rudolf Caracciola auf Alfa Romeo.
23. Mai
Der US-Kongress lehnte eine Lockerung der Prohibitionsgesetze ab und verfügte ein Schankverbot für Dünnbier, das lediglich 2,75 Alkohol enthielt. Der Antrag war von verschiedenen Interessengruppen innerhalb der USA unterstützt worden.
24. Mai
Im Rahmen der Wiesbadener Maifestspiele fand die Uraufführung der Oper „Die große Katharina“ nach Motiven von George Bernard Shaw des deutschen Komponisten Jakob Lilien im Staatstheater statt.
24. Mai
Anhänger der Nationalsozialisten wurde in der Wiener Altstadt beim Versuch, jüdische Geschäfte zu plündern, von den Inhabern verprügelt und der Polizei übergeben.
25. Mai
Nach der Wahl des nationalsozialistischen Abgeordneten Hanns Kerrl zum Präsidenten des preußischen Landtags kam es zu einer Schlägerei zwischen Abgeordneten der NSDAP und der KPD. Mehrere Personen wurden zum Teil schwer verletzt.
25. Mai
In Japan bildete Präsident Admiral Makato Gaf Saito eine Koalitionsregierung der Parteien Sekyukai (Konservative) und Minseito (Liberale) unter Ausschluss der radikalen Flügelparteien.
26. Mai
In Berlin, Hamburg und in Ruhrgebiet fanden Straßenschlachten zwischen Polizei und Anhängern der KPD statt. 15 Personen wurden verletzt.
26. Mai
Nachdem die griechische Regierung unter Eleftherios Weniselos am 21. Mai zurückgetreten war, übernahm der Vorsitzende der Republikanischen Union, Alexander Papanastasiu, die Regierungsgeschäfte.
27. Mai
In Höttung nahe der österreichischen Stadt Innsbruck wurden bei Zusammenstößen zwischen Sozialdemokraten und Nationalsozialisten 80 Personen verletzt.
27. Mai
Der 100. Jahrestag des Hambacher Festes (27. - 30. Mai 1832), dem Beginn der demokratischen Bewegung in Deutschland, wurde im Ortsteil Hambach von Neustadt a. d. Hardt begangen.
28. Mai
Die Fertigstellung des Abschlussdeichs macht die niederländische Zuidersee zum Binnengewässer
29. Mai
Die NSDAP errang bei den Landtagswahlen in Oldenburg erstmals die absolute Mehrheit.
29. Mai
Der deutsche Automobilrennfahrer Rudolf Caracciola auf Alfa Romeo gewann das ADAC-Eifelrennen auf dem Nürburgring vor dem Franzosen René Dreyfuß auf Bugatti und Manfred von Brauchitsch auf Mercedes.
30. Mai
Reichskanzler Heinrich von Brüning trat mit seinem Kabinett zurück, nachdem ihm Reichspräsident Paul von Hindenburg das Vertrauen entzogen hatte.
30. Mai
In Berlin wurde der Komponist Max von Schillings zum Nachfolger von Max Liebermann als Präsident der preußischen Akademie der Künste gewählt. Liebermann hatte das Amt seit 16 Jahren innegehabt.
31. Mai
Franz von Papen (Zentrum) wurde von Reichspräsident Paul von Hindenburg mit der Bildung einer Regierung beauftragt.
31. Mai
Im Deutschen Reich war das Haushaltsdefizit seit 1931 um 449,1 Millionen RM auf nunmehr 1,690 Milliarden RM angestiegen.

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