Mai 1931 - Arbeitsbeschaffungsprogramm der SPD

Kalender Mai 1931
Die SPD legt am 22. Mai 1931 ein Arbeitsbeschaffungsprogramm vor, welches die Verkürzung der Arbeitszeit auf 40 Stunden und  Herabsetzung der Altersgrenze sowie die Erhöhung der Kaufkraft durch Stopp des Lohnabbaus und das Verbot von Stilllegungen von Betrieben.  Durch Streichung der militärischen Ausgaben, die Kürzung der Gehälter und Pensionen hoher Beamter sowie einer Sondersteuer für Millionäre und eine 20-prozentige Besteuerung von Dividenden soll ein Programm zur Schaffung neuer Arbeitsplätze finanziert werden.
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Wichtige Ereignisse im Mai 1931

1. Mai
Das Empire State Building löst das Chrysler Building als höchstes Gebäude der Welt ab.
2. Mai

In Österreich löste Walter Pfrimer, der Landeskommandant der Heimwehr für die Steiermark, Ernst Rüdiger Fürst Starhemberg als Bundesführer der Heimwehr ab.
2. Mai
Der 10. Jahrestag des Beginns des dritten polnischen Aufstands in Oberschlesien wurde in Kattowitz in Anwesenheit von Staatspräsident Ignacy Moscicki begangen. Die Freischärler unterlagen im Kampf gegen die Deutschen nach drei Wochen.
3. Mai
Mit 44,6 Prozent der Stimmen und sieben Mandaten (vorher acht) blieb die SPD bei den Landtagswahlen in Schaumburg-Lippe stärkste Partei vor der NSDAP mit 27 Prozent der Stimmen und vier der 15 Mandate.
3. Mai
In Düsseldorf fand die erste Runde des Tennis-Davis-Cups statt. Das deutsche Team musste ohne den Spitzenspieler Daniel Prenn antreten, der vom Deutschen Tennis-Bund gesperrt worden war. Deutschland unterlag Südafrika mit 0:5.
4. Mai
Die Große Türkische Nationalversammlung in Ankara wählte Mustafa Kemal Pascha, der seit 1923 im Amt war, erneut für vier Jahre zum Staatspräsidenten.
4. Mai
Das US-Schatzamt bezifferte das Haushaltsdefizit der USA im Rechnungsjahr 1930/31 auf 903 Millionen US-Dollar (Etwa 3,8 Milliarden RM).
5. Mai
Der deutsche Schriftsteller Thomas Mann besuchte bis zum 16. Mai Frankreich. Im Straßburger Konservatorium sprach er über „Die geistige Situation der Zeit“.
5. Mai
Ministerpräsident Otto Braun (SPD) wandte sich vor dem preußischen Landtag gegen das Stahlhelm-Volksbegehren zur Landtagsauflösung. Er erklärte, dass beim Sammeln der für das Volksbegehren benötigten Stimmen, vor allem in den Ostgebieten erheblicher wirtschaftlicher Druck ausgeübt worden war.
6. Mai
Die Betätigung eines Beamten in der NSDAP wurde vom preußischen Disziplinarhof zu einem Dienstvergehen erklärt, da diese Partei unter ihrem Führer Adolf Hitler „den Umsturz der bestehenden Staatsordnung mit Gewalt“ beabsichtige.
6. Mai
Zwischen der UdSSR und Litauen wurde der Nichtangriffspakt vom 28. September 1926 erneuert. Die UdSSR hatte darin u. a. die polnische Besetzung Wilnas 1919/20 für unrechtmäßig erklärt.
7. Mai
Der Berliner Polizeipräsident Albert Grzesinski (SPD) verbot für 14 Tage das Erscheinen des KPD-Zentralorgans „Die Rote Fahne“ wegen Beschimpfung der Republik.
7. Mai
Der US-Botschafter in Berlin, Frederik M. Sackett, informierte US-Präsident Herbert Hoover in Washington über den deutschen Wunsch nach Senkung der Reparationen.
8. Mai
Vor dem Landgericht in Berlin-Moabit bekräftigte NSDAP.-Führer Adolf Hitler seine Legalitätspolitik und wies den Vorwurf, dass er der SA Gewaltakte befohlen habe, zurück. Mitglieder der Charlottenburger SA waren des versuchten Totschlags angeklagt.
8. Mai
In Fresno im US-Bundesstaat Kalifornien stellte die Staffel der Stanford Universität einen neuen Weltrekord über 4 × 400 Yards auf. Sie unterbot den von der USA-Nationalstaffel gelaufenen Weltrekord von 3:12,6 min um 0,8 Sekunden.
9. Mai
In Berlin fand bis zum 2. August die Deutsche Bauausstellung 1931 statt.
9. Mai
Der Plan einer deutsch-österreichischen Zollunion wurde von der französischen Deputiertenkammer einstimmig abgelehnt.
10. Mai
Zwischen Hannover und Lehrte wurde erstmals der „Schienenzeppelin“ des Ingenieurs Fritz Kruckenberg auf einer Strecke der Reichsbahn erprobt. Das Fahrzeug erreichte ein Tempo von 205 km/h.
10. Mai
Im deutschen Fußball wurde mit der Meisterschaftsendrunde begonnen.
11. Mai
Carl Ebert wurde vom Aufsichtsrat der Berliner Städtischen Oper zum Intendanten gewählt. Ebert war ab 1927 Intendant des Hessischen Landestheaters in Darmstadt.
11. Mai
In Berlin fand die Uraufführung des Kriminalfilms „M – Mörder unter uns“ von Fritz Lang mit Peter Lorre in der Hauptrolle als Kindermörder statt.
12. Mai
Der NSDAP-Gauleiter von Berlin-Brandenburg, Joseph Goebbels, wurde vom Schöffengericht in Berlin Charlottenburg wegen Beleidigung eines jüdischen Hochschullehrers zu einer Feldstrafe von 5000 RM verurteilt.
12. Mai
Wie am Vortag in Madrid kam es in mehreren spanischen Städten zu kirchenfeindlichen Ausschreitungen.
13. Mai
Die französische Nationalversammlung in Versailles wählte Paul Doumer zum Nachfolger des seit 1924 amtierenden Gaston Doumergue als Präsident der Republik.
13. Mai
Das Internationale Olympische Komitee (IOC) vergab die Olympischen Sommerspiele 1936 nach Berlin.
14. Mai
Wegen des Anstiegs des britischen Zinsniveaus verringerte die Bank von England den Diskontsatz um 0,5 Prozent auf 2,5 Prozent, den niedrigsten Stand seit 1911. Der Diskontsatz der Deutschen Reichsbank lag seit September 1930 bei 5 Prozent.
14. Mai
Faschisten ohrfeigten den italienischen Dirigenten Arturo Toscanini in Bologna öffentlich, weil er sich geweigert hatte, vor einem Konzert die faschistische Hymne spielen zu lassen.
15. Mai
Die Maßnahme der polnischen Verwaltung in Oberschlesien, deutschstämmige Kinder wegen mangelnder polnischer Sprachkenntnisse vom Besuch der Schulen für die deutsche Minderheit fernzuhalten, wurde vom Internationalen Gerichtshof in Den Haag für unrechtmäßig erklärt.
15. Mai
In seiner Enzyklika „Quadragesimo anno“ warnte Papst Pius XI. vor dem Sozialismus und bekräftigte die Vorstellung der katholischen Soziallehre.
16. Mai
Im Rahmen des Landtagswahlkampfes in Oldenburg stellte KPD-Führer Ernst Thälmann bei einer Kundgebung ein Bauernhilfsprogramm seiner Partei vor.
16. Mai
In Bremen fand seit dem 11. Mai das Deutsche Tonkünstlerfest statt. Dabei waren mehrere Orchester- und Chorwerke und zwei Opern aufgeführt worden.
17. Mai
Uraufführung der Oper Die Mutter von Alois Hába in München
18. Mai
In Genf fand bis zum 23. Mai die 63. Tagung des Völkerbundsrates statt. Der deutsche Außenminister Julius Curtius reichte erneut eine Beschwerde gegen den fortdauernden Kriegszustand in dem von Litauen besetzten Memel Gebiet ein.
18. Mai
Das Förderabkommen, das 1931 zwischen der Regierung des Irak und der Irak Petroleum Company abgeschlossen wurde, wurde vom Parlament des Irak ratifiziert. Demnach darf die Gesellschaft bis 1995 Ölbohrungen in der Region östlich des Tigris durchführen und sie ist verpflichtet eine Ölleitung von Kirkuk bis nach Haifa und Tripolis im Libanon zu bauen.
19. Mai
In Anwesenheit von Reichspräsident Paul von Hindenburg fand in Kiel der Stapellauf des Panzerschiffes A statt.
19. Mai
Der britische Antrag, die Frage der Rechtmäßigkeit des deutsch-österreichischen Plans für eine Zollunion dem internationalen Gerichtshof in Den Haag vorzulegen, wurde vom Genfer Völkerbundsrat einstimmig gebilligt.
20. Mai
Um Vorgaben für den zweiten Fünfjahresplan von 1933 bis 1937 zu erarbeiten, bildete der Oberste Volkswirtschaftsrat der UdSSR eine Sonderkommission für Industrialisierung und Elektrifizierung.
21. Mai
In Genf fand seit dem 15. Mai die 3. Tagung des Europaausschusses des Völkerbundes statt. Als Abschluss wurde eine Konvention über die Gründung einer europäischen Agrarbank unterzeichnet.
21. Mai
In Belgien trat das Kabinett, das seit 1926 von Henri Jaspar geführt worden war, zurück. Ursache dafür waren die Widerstände der Abgeordnetenkammer gegen die Militärkredite. Am 5. Juni bildete Jules Renkin, der ebenfalls der katholischen Partei angehörte, ein neues Kabinett.
22. Mai
In der liberalen Presse gab es Proteste gegen den fragwürdigen Freispruch des Gleiwitzer Landgerichts eines lokalen NSDAP-Funktionärs wegen der Beleidigung demokratischer Politiker
23. Mai
Bei Düsseldorf wurde auf der Golzheimer Heide ein Nationaldenkmal für die 142 deutschen Opfer des „Ruhrkampfes“ 1923 eingeweiht.
23. Mai
Dem deutschen Physiker Albert Einstein wurde von der Universität Oxford die Ehrendoktorwürde verliehen.
24. Mai
In der „Vossischen Zeitung“ erschienen Artikel über das Thema Filmzensur des SPD-Politikers Wolfgang Heine und des Leiters der Filmoberprüfstelle, Ministerialrat Ernst Seeger.
24. Mai
Im Grünwaldstadion in Berlin unterlag die deutsche Fußballnationalmannschaft Österreich mit 0:6.
25. Mai
In Oberschlesien fand am Annaberg eine Feier mit rund 150 000 Menschen statt. Darin sollte der Erstürmung des Berges durch den deutschen Selbstschutz im dritten polnischen Oberschlesien Aufstand gedacht werden.
25. Mai
Die Republikanische Linke Kataloniens unter Führung von Francisco Maciá y Llusá gewann bei den Wahlen zum Vorparlament für Katalonien 22 der 39 Sitze.
26. Mai
Der russische Dirigent Sergei A. Kussewizki lehnte in einem Telegramm an die Leitung der Mailänder Scala jeden Auftritt dort ab, solange die italienische Regierung sich nicht bei Arturo Toscanini wegen der Vorfälle in Bologna entschuldigt habe.
26. Mai
In Wien fand bis zum 1. Juni die 3. Europäische Lehrfilmkonferenz über den Einsatz von Filmen im Unterricht statt.
27. Mai
In Polen wurde Oberst Alexander Prystor Nachfolger von Valerius Slawel als Regierungschef. Slawek amtierte seit 1930 und war am Vortag u. a. wegen seiner umstrittenen Besoldungskürzungen für Beamte und Offiziere zurückgetreten.
27. Mai
Der französische Außenminister Aristide Brian zog seine am 13. Mai ausgesprochene Demission zurück.
28. Mai
Die Reichstagsfraktion der SPD verlangte sofortige Maßnahmen, um die Lage der Erwerbslosen zu verbessern. Sie warnte vor einer Kürzung der Arbeitslosenhilfe und der Sozialrenten. Außerdem forderte sie eine Zollsenkung für Brotgetreide und Futtermittel und einen Solidarbeitrag der Besserverdienenden.
28. Mai
In Hagen wurden bei Auseinandersetzungen zwischen Kommunisten und Nationalsozialisten drei Menschen getötet und mehrere verletzt.
29. Mai
In Berlin kamen bei Kämpfen zwischen Kommunisten und Angehörigen des Stahlhelms, Bund der Frontsoldaten, zwei Menschen ums Leben und sechs wurden schwer verletzt.
29. Mai
In Hamburg wurde der Geschäftsbericht der Rudolf Karstadt A. G. vom Aufsichtsrat veröffentlicht. Er wies einen Verlust von 23,19 Millionen RM auf, womit sich der Reservefonds auf 240 000 RM verringerte.
30. Mai
Uraufführung der Operette La Belle de Moudon von Arthur Honegger am Théâtre du Jorat in Mézières
31. Mai
In Leipzig fand bis zum 5. Juni der Parteitag der SPD statt, der mit einer Kundgebung von rund 150 000 Menschen begann.
31. Mai
Papst Pius XI protestierte bei der italienischen Regierung wegen der am Tag zuvor verfügten Auflösung der Laienbewegung katholische Aktion.

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