Februar 1938 - Berliner Reichstag

Kalender Februar 1938
Adolf Hitler gibt am 20. Februar 1938 vor dem Reichstag in Berlin einen Rechenschaftsbericht der ersten fünf Regierungsjahre. Mit dem Anstieg des Volkseinkommens von 1932 bis 1937 von 45,2 auf 68 Mrd. RM unterstreicht er wirtschaftlichen Erfolg. Vor allem die Einheit von Staat, Wehrmacht und Partei stellt er in den Vordergrund und schwor das Volk unter überschwänglichem Beifall auf die nationalsozialistische Führung ein. Jede Institution des Reiches steht unter dem Befehl der obersten politischen Führung und man werde dieses nationalsozialistische Deutschland bis zum letzten Atemzug zu verteidigen.
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Wichtige Ereignisse im Februar 1938

1. Februar
Die erste Regierung mit zivilen Ministern für Nationalspanien wurde in Burgos gebildet. Ministerpräsident wurde General und Staatschef Francisco Franco Bahamonde. Das Innenministerium fiel an Ramón Serrano Suñer, den Schwager Francos, das Außenministerium wird von General Francisco Goméz Jordana y Sousa, Conde de Jordana, übernommen.
1. Februar
Die katholischen Jungmännervereine der Diözesen Aachen und Köln wurden durch die Geheime Staatspolizei wegen Verstoßes gegen die Bestimmungen über die Betätigung konfessioneller Jugendverbände aufgelöst.
1. Februar
Erstmals wurden in deutschen Textilwarengeschäften Waren angeboten, die mit einem besonderen Gütesiegel über die rein arische Herstellung versehen waren.
2. Februar
Nachdem der Einfluss des Völkerbundes auf die Freie Stadt Danzig ausgeschaltet worden war, erklärte der Danziger NSDAP-Gauleiter Albert Forster, nun gelte es, den Einfluss des Deutschen Reiches vollständig herzustellen.
2. Februar
Ein Dekret des ägyptischen Königs Faruk erklärte das Parlament in Kairo für aufgelöst. Anlass waren die Nachrichten über bevorstehende Unruhen, die von der nationalistischen Wafd-Partei ausgelöst werden sollten.
2. Februar
Anlässlich des 15. Jahrestages der faschistischen Miliz in Rom wurde erstmals der in der italienischen Wehrmacht nach deutschem Muster eingeführte Parademarsch vorgeführt.
3. Februar
Das Gesetz über die Meldepflicht der deutschen Staatsangehörigen im Ausland wurde erlassen. Danach hatten alle Reichsangehörigen, die sich länger als drei Monate im Amtsbezirk desselben deutschen Konsulats aufhielten, die Pflicht, sich dort jeweils an- und abzumelden.
3. Februar
Der britische Außenminister Anthony Eden kündigte im britischen Unterhaus eine Initiative der Regierung zur Begrenzung des Luftkriegs auf militärische Ziel eine internationale Vereinbarung zu schließen. Anlass waren die häufigen Luftangriffe auf Großstädte in Spanien.
4. Februar
Führer und Reichskanzler Adolf Hitler übernahm den Oberbefehl über die gesamte deutsche Wehrmacht. Reichskriegsminister und Oberbefehlshaber der Wehrmacht, Werner von Blomberg, und der Oberbefehlshaber des Heeres, Generaloberst Werner Freiherr von Fritsch, traten zurück. Das neu gebildete Oberkommando der Wehrmacht (OKW) führte Generaloberst Wilhelm Keitel. Reichsaußenminister Konstantin Freiherr von Neurath wurde durch Joachim von Ribbentrop ersetzt.
5. Februar
Das Reichskabinett trat in Berlin zu einer Sitzung zusammen. U. a. wurden die Umbesetzungen in der Spitze der Wehrmacht und im Außenministerium besprochen. Es war die letzte Sitzung dieses Gremiums.
5. Februar
In Nationalspanien wurde das Wappen der spanischen Könige offiziell zum Nationalwappen erklärt.
5. Februar
Das sowjetische Luftschiff SSSR-6 prallte in der Nähe der Halbinsel Kola gegen einen Berg und stürzte ab. Dabei kamen 13 Menschen ums Leben.
5. Februar
Der traditionelle Presseball fand in den Festsälen am Zoo in Berlin statt. Als besondere Neuheiten wurden Fernsehkameras eingesetzt, mit denen das Geschehen von einem Saal in den anderen übertragen wurde.
6. Februar
Im Deutschen Reich wurde das neue Einkommenssteuergesetz erlassen. Es regelte die Steuerpflicht, die steuerliche Behandlung der einzelnen Einkunftsarten, die Veranlagung und die Höhe der Einkommens- und Lohnsteuer.
6. Februar
Am Ende einer als Welt-Hallenhandballturnier angekündigten zweitägigen Veranstaltung in der Deutschlandhalle in Berlin belegte die deutsche Mannschaft ungeschlagen Platz eins vor Österreich, Schweden und Dänemark.
6. Februar
Die britische Läuferin Megan Taylor wurde in Stockholm Eiskunstlauf-Weltmeisterin
6. Februar
Während eines Drei-Länder-Vergleichs von Skispringern aus Österreich, Jugoslawien und dem Deutschen Reich in Klagenfurt kam es zu tätlichen Auseinandersetzungen, als ein Teil der Zuschauer die deutschen Sportler mit dem Absingen des nationalsozialistischen Horst-Wessel-Liedes feierten.
7. Februar
In Berlin wurde de am 4. Februar zum neuen Reichswirtschaftsminister ernannte Walther Funk offiziell in sein Amt eingeführt.
7. Februar
Im britischen Unterhaus kündigte Außenminister Anthony Eden verschärfte Maßnahmen zur Überwachung der Seewege an der spanischen Küste an. Anlass waren die Versenkungen des Dampfers „Endymon“ am 31. Januar und des Dampfers „Alcira“ am 4. Februar durch U-Boote bzw. Flugzeuge unbekannter Nationalität. Sowohl Nationalspanien als auch die Republik Spanien wiesen sich gegenseitig die Schuld für die Versenkungen zu.
8. Februar
Die sowjetische Botschaft in Bukarest gab bekannt, dass ihr Geschäftsträger Theodor Budenko unter ungeklärten Umständen verschwunden war. Die sowjetische Regierung forderte Rumänien zu einer Untersuchung auf, da der Verdacht einer Entführung bestünde.
9. Februar
Um den Nachwuchs zu sichern, rief Reichsjugendführer Baldur von Schirach in einer Verfügung zu einer stärkeren Werbung von Facharbeitern für die Landwirtschaft auf.
10. Februar
Das deutsche Nachrichtenbüro meldete, dass bis 1944 in den Großstädten und größeren Kreisstädten des Deutschen Reiches insgesamt 6000 Reichslautsprechersäulen für Propagandazwecke aufgestellt werden sollten. Eine Musteranlage entstand zurzeit in Breslau.
10. Februar
In Genf fand eine Sonderkonferenz der Völkerbundsstaaten zu Ende. Belgien, Großbritannien, Dänemark, die Republik Spanien, Frankreich, Norwegen und die Niederlande unterzeichneten eine 25 Artikel umfassende Konvention über deutsche Flüchtlinge und verpflichteten sich zur Ausstellung von Reisepässen für die Ein- und Ausreise von deutschen Flüchtlingen.
10. Februar
In Berlin fand die Uraufführung des Films „Der Maulkorb“ von Erich Engel nach dem gleichnamigen Roman von Heinrich Spoerl statt. In dem Film spielten u. a. Ralph Arthur Roberts, Will Quadflieg, Paul Henckels und Elisabeth Flickenschildt.
11. Februar
Die Reichsberufswettkämpfe im Deutschen Reich 1938 wurden im Berliner Sportpalast mit einer Kundgebung eröffnet.
11. Februar
In Rumänien wurde Patriarch Cristea Miron Ministerpräsident anstelle des tags zuvor zurückgetretenen Octavian Goga. Die neue Regierung verhängte den Belagerungszustand über das ganze Land. Die geplanten Parlaments- und Kommunalwahlen wurden ausgesetzt und die Pressezensur wurde verschärft. König Karl II wandte sich mit einem Aufruf an das Volk, in dem er zur Rettung Rumäniens eine Entpolitisierung des Landes für erforderlich erklärte.
12. Februar
Der österreichische Kanzler Kurt Schuschnigg muss bei seinem Treffen mit Adolf Hitler auf dem Obersalzberg bei Berchtesgaden Zugeständnisse an die Nationalsozialisten machen.
13. Februar
Uraufführung der Operette Les Petites Cardinal von Arthur Honegger am Théâtre des Bouffes-Parisiens in Paris
15. Februar
Bei einer Regierungsumbildung in Österreich werden die beiden Nationalsozialisten Arthur Seyß-Inquart als Sicherheitsminister und Edmund Glaise-Horstenau als Minister ohne Portefeuille in die Regierung aufgenommen.
14. Februar
In der britischen Kronkolonie Singapur wurde ein neues Trockendock als Teil des Ausbaus der Flottenbasis eingeweiht und auf den Namen König Georg VI. getauft. Der 1923 begonnene Ausbau sollte bis 1939 endgültig abgeschlossen werden. Die Gesamtkosten würden über 17 Millionen Pfund (etwa 210 Millionen Reichsmark) betragen.
16. Februar
Bundeskanzler Kurt Schuschnigg bildete in Österreich seine fünfte Regierung u. a. mit dem nationalsozialistischen Vertrauensmann Arthur Seyß-Inquart als Innen- und Sicherheitsminister. Zugleich wurde eine Amnestie für politische Delikte erlassen. Davon waren politische Straftaten betroffen, die vor dem 15. Februar 1938 begangen worden waren.
16. Februar
Der Berliner Gustav Eder verlor in Brüssel den Kampf um die Europameisterschaft im Weltergewicht gegen den Belgier Felix Wouters nach Punkten.
16. Februar
Reichsleiter Alfred Rosenberg nahm an der Martin-Luther-Universität in Halle-Wittenberg Stellung zur Freiheit von Forschung und Lehre und erklärte, dass es eine zweckfreie Forschung nicht mehr geben könnte.
17. Februar
Der nationalsozialistische österreichische Innenminister Arthur Seyß-Inquart traf in Berlin ein und konferierte mit Führer und Reichskanzler Adolf Hitler über die Entwicklung in Österreich.
17. Februar
In Berlin wurde durch Erlass von Führer und Reichskanzler Adolf Hitler eine Dankspendenstiftung errichtet. Sie soll u. a. diejenigen Spenden verwalten, die Hitler unmittelbar vermacht wurden.
17. Februar
Der rumänische Geschäftsträger in Moskau teilte der sowjetischen Regierung offiziell mit, dass die rumänische Regierung ein Schreiben des ehemaligen Geschäftsträgers der Sowjetunion in Bukarest, Theodor Budenko, empfangen haben, wonach dieser freiwillig nach Italien gegangen war. Die Sowjetunion hatte nach dessen Verschwinden am 8. Februar den Vorwurf erhoben, Budenko sei entführt oder vielleicht getötet worden.
18. Februar
In Berlin eröffnete Führer und Reichskanzler Adolf Hitler die internationale Automobil- und Motorradausstellung. Sie dauerte bis um 6. März. In seiner Eröffnungsrede kündigte Hitler den Bau eines Volkswagenwerkes an.
18. Februar
Der neu gestaltete Reichstagssitzungssaal wurde in Berlin der Presse vorgestellt. An der Stirnwand war eine Leinwand mit einer 12 m langen stilisierten Sonne angebracht, vor der ein 10 m breiter Reichsadler prangte.
18. Februar
In Österreich erhielten die Nationalsozialisten das Recht auf reguläre Betätigung innerhalb der 1933 gegründeten Vaterländischen Front
19. Februar
Die vierköpfige sowjetische Nordpolarexpedition, die seit Mai 11937 auf einer Eisscholle gelebt und wissenschaftliche Untersuchungen durchgeführt hatte, wurde von den sowjetischen Eisbrechern „Taimyr“ und „Murman“ gerettet.
20. Februar
Rätoromanisch wird vierte Landessprache der Schweiz
21. Februar
In Rumänien wurde die neue Verfassung veröffentlicht, die von der Regierung des Patriarchen Cristea Miron ausgearbeitet worden war. Sie sah u. a. die Wahl der gesetzgebenden Körperschaften durch die Berufsstände, die Definition Rumäniens als eines nationalen unteilbaren Einheitsstaates und die politische Enthaltsamkeit der Kirche vor. Der Zugang zu öffentlichen Ämtern stand nur Rumänen frei, die gesetzgebende Gewalt wurde vom König ausgeübt, das aktive Wahlrecht stand arbeitenden Personen nach Vollendung des 30. Lebensjahres zu.
22. Februar
Im britischen Unterhaus wurde ein Misstrauensantrag gegen Premierminister Neville Chamberlain mit 330 geben 169 Stimmen abgelehnt.
22. Februar
Der britische Premierminister Neville Chamberlain äußerte sich vor dem Unterhaus in London zum Thema kollektive Sicherheit und Kleinstaaten und erklärte, dass der Völkerbund die kleinen Nationen nicht vor Angriffen werde schützen können.
22. Februar
Im Spanischen Bürgerkrieg mussten die republikanischen Truppen als Folge einer nationalistischen Gegenoffensive die am 8. Januar eingenommene Stadt Teruel an der Aragon Front räumen.
23. Februar
In Moskau wurde das 20-jährige Bestehen der Roten Armee mit einer großen Militärparade begangen.
23. Februar
In Rumänien erklärte Corneliu Zelea Codreanu, Führer der Profaschistischen Alles-für-das-Vaterland-Partei (Eiserne Garde) seine Organisation für aufgelöst.
23. Februar
Der schwarze US-Amerikaner Joe Louis verteidigte in New York seinen im Jahr 1937 gewonnenen Weltmeistertitel im Schwergewichtsboxen durch einen K.-o.-Sieg in der 3. Runde gegen seinen Landsmann Nathan Mann.
24. Februar
Die am 21. Februar veröffentlichte Verfassung wurde in Rumänien mit 99,88 Prozent der Stimmen angenommen.
24. Februar
In Graz und Linz kam es im Anschluss an die Schuschnigg Rede zu nationalsozialistischen Kundgebungen, wobei in Graz mit Genehmigung des Grazer Bürgermeisters am Grazer Rathaus die Hakenkreuzflagge gehisst wurde.
24. Februar
Vor dem österreichischen Bundestag gab Bundeskanzler Kurt Schuschnigg eine Erklärung ab. In Bezug auf das Verhältnis zu Deutschland sagte er, man sei stets versöhnungsbereit gewesen. Er wandte sich gegen die Vorstellung von politischen und sozialen Fronten und beendete seine Ansprache mit den Worten: „Bis in den Tod Rot-Weiß-Rot! Österreich.“
25. Februar
Im Deutschen Reich wurde eine Verordnung zur Regelung der Jagd auf Reichswasserstraßen, am Meeresstrand und an den Küstengewässern erlassen. Darin wird u. a. die Ausübung der Jagd auf Robben und Wasservögel an eine Erlaubnis des zuständigen Gaujägermeisters geknüpft.
25. Februar
In Estland fanden Parlamentswahlen statt. 55 der insgesamt 80 Sitze entfielen auf die Regierungseinheitsfront von Staatschef Konstantin Päts.
26. Februar
In Prag erklärte der Vorstand der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (Sopade) die „Zusammenfassung der sozialdemokratischen Kräfte in Deutschland und in der Emigration“ zur Voraussetzung für den Erfolg des Kampfes „für ein freies demokratisches und sozialistisches Deutschland“.
26. Februar
In Österreich wurde auf dem Ermächtigungswege ein Gesetz erlassen, wonach die grob fahrlässige Gefährdung des inneren Friedens oder der Beziehungen zu anderen Staaten durch ein Druckwerk mit Geld- oder Haftstrafen belegt wurde.
27. Februar
Im Haus der Kunst in Berlin wurde die aus München kommende und teilweise ergänzte Ausstellung „Entartete Kunst“ eröffnet.
28. Februar
In den Karnevalshochburgen am Rhein beherrschte der Rosenmontag die Szenerie.
28. Februar
Im finnischen Lahti fanden drei Tage lang die nordischen Skiweltmeisterschaften statt. Sieger in der nordischen Kombination wurde der Norweger Olaf Hoffbakken. Erfolgreichste Nation war Finnland mit drei Siegen.
28. Februar
In Paris beschloss der internationale Leichtathletikverband die Anerkennung der Weltrekordzeit von 10,2 Sek über 100 m, die der schwarze US-Amerikaner Jesse Owens am 20. Juni in Chicago gelaufen war.

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Februar 1938 in den Nachrichten
US-Panzer zerstörte das Nürnberger Tor
Nordbayern.de
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