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Chronik 1603 - Das Ende des Elisabethanischen Zeitalters

Sie war am 7. September 1533 in Greenwich geboren worden, regierte seit 1558 und diese Regierungszeit, die bis zum 24. März 1603 andauerte, wird heute als das Elisabethanische Zeitalter bezeichnet. Königin Elisabeth I. war das letzte Mitglied der Tudor-Dynastie auf dem Thron Englands. Man sagte ihr zwar eine Beziehung mit Lord Robert Dudley (1532-1588) nach, der auch als ein eventueller Heiratskandidat in Betracht gezogen worden war, aber der Hochadel verhinderte aus Sorge um den eigenen Einfluss bei Hofe eine Ehe vehement. Die auch als „The Maiden Queen“ (jungfräuliche Königin) benannte Königin, die kinderlos starb, hatte während ihrer Regierungszeit das Erbe ihrer Väter würdig fortgesetzt. England war zur Seemacht geworden, die Kirche unterstand der Krone und der Katholizismus war zurückgedrängt worden. Ihr Nachfolger wurde der König von Schottland, James VI., der von 1566 bis 1625 lebte, der aus dem Haus Stuart kam und nun als James I. auch König von England und Irland war. Von ihm wurde seither der Begriff Großbritannien proklamiert, der die Personalunion festigen sollte. Im selben Jahr starb auch die irische Piratin Gráinne Ni Mháille (Grace O’Malley), die im Jahr 1530 im Westen Irlands geboren worden war. Sie war durch ihre Raubzüge, ihre legendären Taten und ihren Stolz zur Gegenspielerin der Königin geworden, die sie 1593 persönlich kennenlernte. Sie war in englische Hände geraten, eingekerkert worden und hatte sich mit einer Petition an die englische Herrscherin um Hilfe für ihre Leute gewandt. Die Piratin, die sich selbst als Königin sah, errang den Respekt von Elisabeth I., durfte ihre Raubzüge weiterführen, nun allerdings unter englischer Flagge. Der Tod dieser beiden bedeutenden Frauen ließ andere Meldung wie eine Nebensächlichkeit erscheinen. Beispielsweise die, dass der deutsche Astronom und Jurist, Johann Bayer (1572-1625), in Augsburg die „Uranometria“, den ersten Sternatlas herausgab, der die gesamte Himmelskugel abdeckte. Ein Highlight kultureller Art sei erwähnt: Im Gefängnis, in dem der Steuereinzieher Miguel de Cervantes (1547-1616) wegen Staatsgeld-Veruntreuung einsaß, entstand ein Roman von ihm – eigentlich war er Schriftsteller. Um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten hatte er die abenteuerlichsten Berufe ausgeübt. Heute wird gilt er als spanischer Nationaldichter, dem große Anerkennung gezollt wird. Der Roman, den er im Gefängnis schrieb erschien zwei Jahre später unter dem Titel „El ingenioso hidalgo“ oder „Don Quixote de la Mancha“.
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Ereignisse & Schlagzeilen 1603